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Übelkeit und Erbrechen, Palliativmedizin

DefinitionPalliativmedizin

Bei PatientenPatient*innen mit nicht heilbaren Erkrankungen und geringer Lebenserwartung besteht das Behandlungsziel in einer Linderung der Beschwerden (Palliativtherapie1). Dies gilt vor allem für an Krebs erkrankte PatientenPatient*innen. Entsprechende Behandlungsprinzipien gelten aber auch in anderen Fällen, wie beispielsweise bei Vorliegen einer fortgeschrittenen neurodegenerativen Erkrankung sowie schwerer Herz- und Lungenkrankheiten.

Viele KrebspatientenKrebspatient*innen leiderleiden unter Beschwerden des Magen-Darm-Trakts. Für dendie einzelnen PatientenBetroffenen können diese Symptome ebenso belastend sein wie die eigentlichen Schmerzen. Die häufigsten Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und VerstopfungMundtrockenheit.

Häufigkeit

MehrLaut alsBerichten 50leiden 40–70 % der KrebspatientenPatient*innen erlebenmit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung in mehr oder weniger schwerem Ausmaß an Übelkeit. undBei Erbrechenetwa als ein schwerwiegendes Problem während30 % der KrankheitBetroffenen inkommt deres palliativenzusätzlich Situationzu Erbrechen.

Ursachen

Übelkeit und Erbrechen können zahlreiche unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen kann der Tumor selbst Auslöser sein, beispielsweise bei Magenkrebs, Tumoren im Gehirn oder Ausbreitung auf die Leber. Die Beschwerden können aber auch indirekt durch die Krebserkrankung, z. B. infolge von Stoffwechselveränderungen, Verstopfung, Gewichtsverlust und Schwäche, Infektionen, Immobilisierung oder durch ein sogenanntes paraneoplastisches Syndrom (der Tumor produziert verschiedene Substanzen mit Auswirkung auf den Körper), verursacht werden. Eine häufige Ursache stellt die medikamentöse Behandlung dar, insbesondere bei Verwendung starker Schmerzmittel vom Opioidtyp. Diese Medikamente verzögern die Magenentleerung und können Verstopfungen nach sich ziehen. Andere Medikamente, die Übelkeit verursachen, sind entzündungshemmende Medikamente (NSAR-Präparate), Antibiotika, Antidepressiva, Anti-Osteoporose-Präparate (Bisphosphonate) und Medikamente im Rahmen einer Chemotherapie. Manchmal wird die Übelkeit auch durch eine andere Grunderkrankung verursacht. Psychische Erkrankungen wie Angst und Depression können ebenfalls mit Übelkeit einhergehen.

EinKrebspatient*innen Krebspatient kannkönnen unter mehreren Arten von Übelkeit gleichzeitig leiden. Deshalb könnenkommt insbesondere in diesen Fhällenufig eine Kombinationstherapie mit verschiedenen Medikamenten zur Linderung der Übelkeit sowie weitereweiteren Maßnahmen zum Einsatz kommen.

Diagnostik

Bevor eine Therapie bei Übelkeit und Erbrechen eingeleitet wird, sind die Ursachen zu ermitteln. Ausgehend von einem möglichen Nutzen positiver bzw. negativer ErgebnissenErgebnisse musssoll beurteilt werden, welche diagnostischen Maßnahmen sinnvoll sind und wie sich dies auf die fortgesetzte Behandlung der aktuellen Beschwerden auswirkt.

Wichtige Fragen desder ArztesÄrzt*innen an dendie PatientenPatient*innen können folgende sein:

Der Arzt untersucht Mundhöhle, MagenBauch und Enddarm desder PatientenPatient*innen werden untersucht. Unter Umständen sind Blutuntersuchungen zur Kontrolle des Blutbildes, der Leber- und Nierenfunktion sowie gegebenenfalls weitere Untersuchungen angezeigt.

Therapie

Die Therapie richtet sich vor allem gegen die Ursache der Übelkeit, sofern eine solche gefunden wird.

Es wird empfohlen, Auslöser für Übelkeit zu meiden, Ernährung und Umgebung anzupassen und den Oberkörper nach dem Essen hochzulagern. Auch Ruhe, Entspannung und Ablenkung können helfen. Medikamente, die Übelkeit verursachen, sollten möglichst abgesetzt werden.

Medikamentöse Therapie

Bei allgemeiner Übelkeit und solange die Abklärung der Ursachen noch nicht abgeschlossen ist, wird häufig Metoclopramid gegeben. Die PatientenPatient*innen werden sorgfältig überwacht und die Dosis nach Bedarf angepasst. Sie kann durch das ärztliche Personal eventuell reduziert oder abgesetzt werden, nachdem die Ursache für die Übelkeit ermittelt wurde. Wenn die Übelkeit weiter anhält, kann nach ärztlichem Rat die zusätzliche Gabe von Antihistaminika in Betracht gezogen werden. Stellt sich auch damit nicht der gewünschte Erfolg ein, können die Antihistaminika gegen Anticholinergika (Scopolamin) ausgetauscht werden. Eine Ergänzung der Therapie ummit KortikosteroideKortikosteroiden oder sogenanntesogenannten Serotoninantagonisten kann durch die behandelnden Ärzterzt*innen ebenfalls in Erwägung gezogen werden. Wie bei jeder Kombinationstherapie muss die Dosierung der einzelnen Präparate sorgfältig überwacht und nach Bedarf eingestellt werden. Wenn sich das neue Medikament als wirksam erweist, kann man nach Absprache mit den Ärztenrzt*inne versuchen, die Therapie mit Metoclopramid zu beenden.

Nebenwirkungen

Dopaminantagonisten wie Metoclopramid können schwere Nebenwirkungen am Nervensystem in Form von unkontrollierten Bewegungen und Spannungen verursachen, insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und dehydrierten PatientenPatient*innen. Diesen Nebenwirkungen kann nach Absprache mit den behandelnden Ärztenrzt*innen mit sogenannten Antiparkinsonmitteln entgegengewirkt werden.

Nebenwirkungen Anticholinergevon NebenwirkungenAnticholinergika wie Mundtrockenheit, urologische Probleme und saures Aufstoßen/ Sodbrennen werden bei einzelnen PatientenPatient*innen beobachtet.

Opioidinduzierte Übelkeit

Übelkeit ist eine häufige Nebenwirkung bei der Anwendung von Opioiden. Aus diesem Grund sollten vor Beginn einer Opioid-Behandlung vorbeugende Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Bei manchen Patient*innen klingt die Übelkeit nach 3–5 Tagen ab. Andernfalls kann ein Wechsel des Opioids erwogen werden. Mit Dopaminantagonisten (Metoclopramid) kann häufig eine wirksame Linderung erzielt werden. 

Wenn die Beschwerden eindeutig mit Bewegung in Zusammenhang stehen, ist eine Behandlung mit Antihistaminika oder Anticholinergika erfolgversprechend. Serotoninantagonisten erweisen sich häufig als wirksam und sollten als letztes Mittelinsbesondere bei nicht durch Chemo- oder Strahlentherapie verursachter Übelkeit in Betracht gezogen werden. Diese Medikamente führen häufig zu Verstopfung. Kortikosteroide könnenwerden zur Linderung von Übelkeit und Erbrechen bei Patientenerhöhtem mitHirndruck Krebseingesetzt. imBei fortgeschrittenen StadiumPatient*innen, die unter Auszehrung und Entkrzusäftung leiden, einen positiven Effekt entfalten. Das gleiche gilt für die Anwendung von Benzodiazepinen bei Patienten, dietzlich unter Angst und Unruhe leiden, können Benzodiazepine angewendet werden.

PalliativtherapieWeitere bei fortgeschrittener KrebserkrankungInformationen

Weitere
  • Deutsches Informationen
  • Literatur

    1. Leitlinienprogramm Onkologie. Patientenleitlinie Palliativmedizin für Patientinnen und Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung. Berlin 2015. www.awmf.org

    AutorenAutor*innen

    • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
    • Marie-Christine Fritzsche, Ärztin, Freiburg
    Krebs; Chemotherapie; Übelkeit; Erbrechen; palliative Behandlung
    VielenViele KrebspatientenKrebspatient*innen leiden unter Beschwerden des Magen-Darm-Trakts. Hauptsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung.
    Übelkeit und Erbrechen, Palliativmedizin
    https://deximed.de/home/klinische-themen/palliativmedizin/patienteninformationen/lindernde-behandlung/uebelkeit-und-erbrechen-palliativmedizin/
    MB 26.06.2020 chck go 20.9., MF 11.09.17
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    VielenViele KrebspatientenKrebspatient*innen leiden unter Beschwerden des Magen-Darm-Trakts. Hauptsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung.
    Palliativmedizin
    Übelkeit und Erbrechen, Palliativmedizin
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