Definition: AkuteSeltene, ansteckendehochansteckende, meldepflichtige, zoonotische Infektionskrankheit verursacht durch das Marburgvirus,Marburg-Virus. dieEs innerehandelt Blutungensich verursachtum (eine hämorrhagischesmorrhagische Fieber)Fiebererkrankung.
Häufigkeit: Das Virus ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Marburg-Viruskrankheit tritt normalerweise in lokalenForm sporadischer Epidemien auf, vor allem in afrikanischenAfrika Lauf. Seit dem ersten Ausbruch im Jahr 1967 wurden ca. 473 Fändernlle südlich der Saharaberichtet.
Symptome:Initial Symptomemeist sindunspezifisch wie Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Diarrhö und Erbrechen. Im weiteren Verlauf evtl. Hautausschlag. Nach 5–7 Tagen kommt es zu inneren Blutungen.
Befunde: Fieber. Im Verlauf kommt es zu blutigem ErbrechenHämorrhagien, blutigem DurchfallIkterus, Schleimhaut-Exanthem und Hautblutungen.neurologische Die Sterblichkeit ist hochSymptome.
Diagnostik:Der Nachweis des Virus bestätigterfolgt diedirekt Diagnoseüber RT-PCR, Zellkultur oder ELISA oder indirekt über Antikörperdiagnostik.
Therapie:Supportiv. Es gibt keineEine spezifische antivirale Therapie gegenoder dasein Virus.Vakzin Auchexistiert einen Impfstoff gibt esbislang nicht.
Allgemeine Informationen
Definition
Die Marburg-Viruskrankheit verursachtist ein hämorrhagisches Fieber, das mitdurch starkenein BlutungenEinzelstrang-RNA-Virus undaus einerder hohenFamilie Sterblichkeitder einhergehtFiloviren ausgelöst wird.
DasDer MarburgvirusKrankheitsverlauf ist oft schwer mit hohem Fieber und dasHämorrhagien verwandtebis Ebolavirus gehörenhin zu denSchocktödlichstenund Viren,Tod. dieDie bekanntFallsterblichkeitsrate sindist hoch.1
Häufigkeit
Die Erkrankung kommttritt heutzutage selten und in lokalenForm sporadischer Epidemien im tropischenin Afrika vorauf.
Sie wurde zum ersten Malerstmals 1967 beschrieben, als es zeitgleich in Marburg und Frankfurt beschriebensowie in Belgrad zu Ausbrüchen kam. Sieben Menschen starben nach dem Kontakt mit Versuchsaffen aus Uganda.2
Später wurden mehrere Ausbrüche in Afrika registriert, 2012 in Uganda.
In den Jahren 2004/2005Seither gab es, einenneben zwei größeren AusbruchEpidemien inim derKongo Provinz(1998–2000) Uigeund in Angola.Bis(2004–2005), Juni 2005 wurden 374vereinzelt Fälle gemeldetvor allem in Uganda, von denen 329 tödlich verliefen.
Marburgvirus-Infektionen tratenaber auch in derSüdafrika, DemokratischenRussland Republikund Kongo aufKenia.12-3
SporadischeIm August 2021 wurde erneut ein tödlich verlaufender Fall aus Guinea gemeldet.4
Im Juli 2022 kam es zu zwei tödlichen Fällen in Ghana. Die Epidemie gilt dort aktuell als noch andauernd (Stand August 2022).5
Bislang wurden insgesamt 473 Fälle wurden in Kenia und Südafrika beobachtet.2
2014 wurde aus Uganda eine Marburgvirus-Infektion gemeldet. Die Umstände dieser Infektion sind bis heute nicht geklärt. Kontaktpersonen zeigten milde Symptome ohne Virusnachweis. Der Ausbruch wurde kurze Zeit später von der WHO für beendet erklärtberichtet.3
Die Fallsterblichkeit bewegt sich zwischen 23 und 88 %, je nach vorhandenen Therapiemöglichkeiten.6
Ätiologie und Pathogenese
Das MarburgvirusMarburg-Virus ist ein Einzelstrang-RNA-Virus, esdas gehört– wie das Ebola-Virus – zur Gruppe der Filoviren.Es ist die gleiche Virusgruppe, die auch das Ebolafieber verursachtgehört.
Es ist keinDas natürlichesrliche Reservoir für Filovirendas bekannt,4 esMarburg-Virus wirdscheint aberder angenommen, dass Affen oder FledermäuseNilflughund (RousettusRosettus aegypti2aegytiacus) dieKrankheitzu auf den Menschen übertragen können.
Auch Schweine sind mögliche Krankheitsüberträgersein.27
DasDer VirusTransmissionsweg verbreitetvon sichTier vorzu allemMensch ist nicht abschließend geklärt, wahrscheinlich aber über Körperflüssigkeiten:kontaminierten BlutSpeichel, Aerosole, Faeces und blutige Sekrete von infizierten Personen.
Es wird angenommen, dass die Infektion auch über Speichel oder Aerosole aus Erbrochenem erfolgen kann.
Das Infektionsrisiko ist am größten in der Blutungsphase der Erkrankung.
Eine besondere Gefahr besteht für das betreuende medizinische Personal und das Laborpersonal. Für Reisende besteht nur ein sehr geringes InfektionsrisikoUrin.16,8
Eine sexuelleDie Übertragung istvon bisMensch zu siebenMensch Wochenerfolgt nach Genesung möglich.durch:2
direkten Kontakt mit(verletzte Haut oder Pflege von infizierten oder erkrankten Personen
KontaktSchleimhaut) mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten von Personen,Infizierten
kontaminierte Gegenstände
Samenflüssigkeit eines Mannes nach durchgemachter Marburg-Viruserkrankung.
Nach dem initialen Befall von Makrophagen und dendritischen Zellen erfolgt die anVerbreitung derüber InfektionLymphknoten gestorbenund sinddie Blutbahn in verschiedene Organe, wo es zu einer exzessiven Gewebsnekrose kommt.10
ICPC-2
A77 Virale Erkrankung NNB, andere
ICD-10
A98.3 Marburg-Viruskrankheit
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
HFalldefinition laut Robert Koch-Institut: spezifisches klinisches Bild (hämorrhagischesmorrhagische Verlaufsform) oder unspezifisches klinisches Bild (Fieber undoder derkrankheitsbedingter NachweisTod) desplus Marburgviruslaborchemischer Virusnachweis11
Kontakt zu infizierten Personen oder zu Nilflughunden und deren Exkrementen in den letzten 21 Tagen
Die Inkubationszeit beträgt 3–921 Tage, das Robert-Koch-Institut und die WHO sprechen von 2-21 Tagen.21
DieAbrupter Infektion kann fulminant verlaufen, oder der Verlauf ist mild oder asymptomatisch, evtl.Beginn mit vollständiger Heilung.5
1. bis 3. Tag
Es beginnt mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit. Es können auch Halsschmerzen, Augenentzündung und Lymphknotenschwellungen vorkommen.
Eskommtmöglicherweise zuwässrige Diarrhö, Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen, zwischen wässrigemdem Durchfall2. und Bauchschmerzen, die bis zu einer Woche lang andauern können. Die Patienten dehydrieren und sind geschwächt.
Späte Symptome sind Husten und Schmerzen in der Brust.
Bei ca. 50 % der Patienten tritt ein vorübergehender makulopapulöser Ausschlag auf, der sich über den ganzen Körper ausbreitet.
EsOft kommtschwerwiegende zuHämorrhagien einerab deutlichendem Blutungsneigung5.–7. Tag mit multiplen Blutungen, z. B. am Zahnfleisch, aus derMund, Nase, urogenitalVagina, gastrointestinalan Punktionsstellen sowie Frischblut im Stuhl und im Erbrochenen2
Durch die Affektion des zentralen Nervensystems kann es zu Verwirrtheitszuständen, Delir oder Aggressivität kommen.2
Virusnachweis aus dem Blut während der akuten Krankheitsphase mittels PCR, Virusanzucht oder elektronenmikroskopische Untersuchungen, Nachweis von spezifischen IgM-Antikörpernrpernachweis (IgM, IgG) mittels IF,z. B. ELISA, NTIFT)
IgG-Antikörpernachweis (später im Krankheitsverlauf).1
Vorschriften für den Umgang mit hochinfektiösem Untersuchungsmaterial und dessen Transport sind zu beachten.112
Häufige Befunde sind Thrombozytopenie, Lymphopenie und Transaminasenerhöhungen.5
Therapie
TherapiezielTherapieziele
StoppenAggressive dessupportive AusbruchsTherapie, durchum IsolationSchockinfizierterund PersonenTod zu verhindern.
Die Ausbreitung der Krankheit verhindern.
Allgemeines zur Therapie
Es gibt derzeit keine spezifische antivirale Therapie.
Der Fokus liegt auf der supportiven Therapie mittels Volumen- und Elektrolytersatz, keineAntipyrese Impfungsowie oderBlutungskontrolle Postexpositionsprophylaxeund gegenAufrechterhaltung Filovirus-Infektionendes Kreislaufs.
Spezifische antivirale Therapien und Impfstoffe befinden sich in Entwicklung.2
Komplikationen wie Dehydratation, Schock, DIC usw. werden symptomatisch behandelt.
Weitere Therapien
Der Ausbruch wird gestoppt, indem die Erkrankten isoliert und im Krankenhaus behandelt werden.
Ärztliches Personal muss durch strenge Hygienemaßnahmen gegen eine Infektion geschützt werden.
Bereits bei dem Verdacht auf eine Erkrankung Sofortmaßnahmen im Zusammenwirken mit den Gesundheitsbehörden und dem regionalen Kompetenzzentrum für hochkontagiöse Erkrankungen, strenge Isolierung in einer Spezialeinheit und krankenhaushygienisches Regime nach den Regeln für hochinfektiöse Erreger.1
Sekundärinfektionen sollen durch strenge Hygienemaßnahmen vermieden werden.
Im Umfeld von Erkrankten sind aktive Fallsuche sowie das Ermitteln und die Absonderung mit klinischer Überwachung von Kontaktpersonen notwendig.1
Prävention
EsDerzeit gibt derzeites keinen Impfstoff gegen das Marburg-Virus. Es befinden sich allerdings mehrere Impfstoffe in klinischen Studien.13
Während eines Ausbruchs wird von Reisen in das betroffene Gebiet abgeraten.
Zur Verhütung der Einschleppung von Marburg-Fieber ist das Einhalten der Quarantänevorschriften für importierte Tiere besonders wichtig.1
Meldepflicht
Meldepflicht bei Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 1g1 g IfSG (virusbedingtes hämorrhagisches Fieber) und bei direktem oder indirektem Erregernachweis in Verbindung mit einer akuten Infektion unabhängig vom klinischen Bild gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 11 bzw. 29 IfSG.1
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
DieNach einer Inkubationszeit beträgtvon 3–9 Tage, das Robert-Koch-Institut spricht von 2-21 Tagen1. initial unspezifisches Krankheitsbild mit grippeähnlichen Symptomen
GrippeähnlichesIm Krankheitsbild,weiteren evtl.Verlauf zunehmende Krankheitsschwere mit Hautausschlag
50–80 % der Patienten sterben unter dem Bild eines kardiopulmonalen Schocks.12
DieBei Letalitden Überlebenden kommt es im Verlauf hätufig nimmtzu beiMyalgien, sekundärenArthralgien, Asthenie und tertiären Krankheitsfällen abPsychosen.14
Patienteninformationen
Worüber sollten Sie die PatientenPatient*innen informieren sollten?
Vermeiden Sie Reisen in Gebiete vermeiden, in denen es aktuelle Berichte über Epidemien gibt.
Vermeidung von KontaktKontaktvermeidung mit Affen oder Fledermäusen in betroffenen Gebieten.
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Leffel EK, Reed DSwww. Marburg and Ebola viruses as aerosol threatsncbi. Biosecur Bioterror 2004; 2: 186-91nlm.PubMednih.gov
AutorenAutor*innen
BirgitChristina WengenmayerWeingartner, Dr. med., FachäÄrztin fürin Weiterbildung Allgemeinmedizin, FreiburgMünchen
IngardDie Løgeursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, spesialist i allmennmedisin, redaktør NELhttps://legehandboka.no/).
Definition: AkuteSeltene, ansteckendehochansteckende, meldepflichtige, zoonotische Infektionskrankheit verursacht durch das Marburgvirus,Marburg-Virus. dieEs innerehandelt Blutungensich verursachtum (eine hämorrhagischesmorrhagische Fieber)Fiebererkrankung. Häufigkeit: Das Virus ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Marburg-Viruskrankheit tritt in lokalen Epidemien auf, vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara.