Allgemeine Informationen
Definition
- Die Dermatomyositis ist eine idiopathische entzündliche Myopathie und Multisystemerkrankung.
- Es gibt 4 Hauptformen einer Myositis1, wobei die beiden ersten die größere klinische Bedeutung haben:2
- Polymyositis (PM)
- Dermatomyositis (DM)
- nekrotisierende Myositis
- Einschlusskörpermyositis.
- Die Erkrankungen unterscheiden sich durch eine charakteristische Klinik, histopathologische Befunde und Immunmarker.3
- Polymyositis
- entzündliche rheumatische Muskelerkrankung mit Muskelschmerzen bei 50 % der betroffenen Patienten, proximaler Muskelschwäche und Zeichen einer Muskelentzündung4
- Dermatomyositis
- Ähnelt der Polymyositis, jedoch mit charakteristischen Hautmanifestationen.5
- Nekrotisierende Myositis1
- Klinisch nicht von der Polymyositis nicht zu unterscheiden, jedoch histologisch Nekrose vieler Muskelfasern.
- Einschlusskörpermyositis
- Tritt in der Regel ab einem Alter von über 50 Jahren auf. Früh im Krankheitsverlauf sind die Mm. quadricepses und die Dorsalextensoren des Sprunggelenks betroffen, was zu häufigen Stürzen führt.6
- Frühe Diagnose und Behandlung reduzieren die Folgen systemischer Komplikationen.
- Diese Erkrankungen werden mit Kollagenosen und malignen Tumoren in Verbindung gebracht.
Häufigkeit
- Die Inzidenz beträgt 2–9/1.000.000 bei zwei Altersgipfeln, einer bei Kindern (juvenile Dermatomyositis) und einer bei Erwachsenen.1
Kinder
- Die Prävalenz liegt bei 1–3,2/1.000.000 Kinder.
- Das Durchschnittsalter bei der Diagnosestellung liegt zwischen 5 und 15 Jahren.1
Erwachsene
- Die Inzidenz der PM und DM beträgt insgesamt 2/100.000.7 Schätzungen für die Prävalenz liegen bei 5–22 /100.000.8
- Das Erkrankungsalter liegt bei 45–65 Jahren.1 Alle Altersgruppen können betroffen sein.9
- Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.9
Ätiologie und Pathogenese
- Die Ursachen sind unbekannt.
- Vermutlich handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Autoantigene und Umweltfaktoren von Bedeutung sind.
- Bei der Dermatomyositis sind Immunkomplexeinlagerungen in Blutgefäßen nachweisbar. Vermutlich basiert die Dermatomyositis z. T. auf einer Komplement-vermittelten Vaskulopathie.
- DM und PM unterscheiden sich klinisch und serologisch.
- Die Pathogenese der Myopathie und der Hautmanifestationen ist umstritten.10
Pathophysiologie
- Es kommt zu einer immunvermittelten Muskelentzündung und zu vaskulären Schäden.
- komplementvermittelte Schädigung der endomysialen Gefäße und der Mikrozirkulation der Haut
Antisynthetase-Syndrom
- Die entzündlichen Myopathien werden nach der Art der Autoantikörper klassifiziert.
- Die myositispezifischen Autoantikörper werden in 3 Gruppen eingeteilt:
- Anti-SRP
- Assoziation mit schwerem Verlauf und schlechtem Ansprechen auf Behandlung
- Anti-Mi2
- Nachweis bei einer klassischen Dermatomyositis
- Antisynthetase-Antikörper, oft mit einer interstitiellen Lungenerkrankung assoziiert
- Anti-Asparaginyl-tRNA-Synthetase (anti-KS)
- Anti-Isoleucyl-tRNA-Synthetase (anti-OJ)
- Anti-Histidyl-tRNA-Synthetase (anti-Jo1)
- Anti-Threonil-tRNA-Synthetase (anti-PL7)
- Anti-Alanil-tRNA-Synthetase (anti-PL-12)
- Anti-SRP
Prädisponierende Faktoren
- Als Ursachen werden diskutiert:
- genetische Disposition
- immunologische Veränderungen
- Infektionen
- Medikamente.
ICPC-2
- L99 Andere muskeloskelettale Erkrankung
ICD-10
- M33 Dermatomyositis-Polymyositis
- M33.0 Juvenile Dermatomyositis
- M33.1 Sonstige Dermatomyositis
- M33.2 Polymyositis
- M33.9 Dermatomyositis-Polymyositis, nicht näher bezeichnet
Diagnose
Diagnostische Kriterien
- Die Diagnose basiert meist auf:
- Klinik
- erhöhten Muskelenzymen im Serum
- typischen Veränderungen in der Muskelbiopsie und
- Anzeichen einer Myopathie im EMG.
Klassifizierung der Dermatomyositis
- Ohne Muskelbeteiligung (amyopatische Dermatomyositis oder Dermatomyositis ohne Myositis)
- Mit Muskelbeteiligung
- Erwachsene
- mit Malignom
- ohne Malignom
- Kinder (juvenile Dermatomyositis)
- Erwachsene
Diagnostische Kriterien
- Bei Patienten mit mindestens einer der unter Punkt 1 genannten Hautläsionen und 4 der weiteren genannten Befunde liegt höchstwahrscheinlich eine Dermatomyositis vor (Sensitivität 94 %, Spezifität 90 %).
- Hautläsionen
- heliotropes Erythem: rosa-violettes, ödematöses Erythem auf den Oberlidern
- Gottron-Zeichen: rosa-rotes keratotisches atrophisches Erythem oder Maculae auf der Streckseite der Fingergelenke
- Erythem an den Streckseiten der Extremitätengelenke: flaches rosa-rotes Erythem über Ellenbogen oder Knien
- Proximale Muskelschwäche
- Erhöhte CK oder Aldolase
- Muskelschmerzen beim Greifen oder auch spontan
- Veränderungen im EMG: Willküraktivität mit polyphasischen Einheiten von kurzer Dauer mit reduzierter Amplitude und erhöhte Spontanaktivität mit Fibrillationen
- Anti-Jo-1 positiv (Anti-Histidyl-tRNA-Synthetase)
- Nichtdestruierende Arthritis oder Gelenkschmerzen
- Anzeichen einer systemischen Entzündungsreaktion: Temperatur über 37 °C, erhöhtes CRP und/oder BSG
- Histopathologische Befunde vereinbar mit einer entzündlichen Myositis
Differenzialdiagnosen
- Polymyositis
- HIV-Infektion
- Lichen ruber planus
- Polymorphe Lichteruption
- Seborrhoisches Ekzem
- Systemischer Lupus erythematodes
- Psoriasis
- Kontaktekzem
- Atopisches Ekzem
- Trichinose
- Nebenwirkungen von Medikamenten
Differenzierung zwischen Myositiden2
- Dermatomyositis
- alle Altersgruppen, keine familiäre Häufung, extramuskuläre Manifestationen, charakteristische Hautsymptome
- assoziierte Erkrankungen wie Kollagenosen (nur Sklerodermie und Sharp-Syndrom/Mischkollagenose, Overlap-Syndrom), systemische Autoimmunerkrankungen (selten), maligne Erkrankung (bis zu 30 %)1, Viren (Häufigkeit unbekannt), medikamenteninduzierte Myotoxizität (selten)
- Polymyalgie
- > 18 Jahre, keine familiäre Häufung, extramuskuläre Manifestationen
- assoziierte Erkrankungen wie Kollagenosen (Vorkommen bei allen Kollagenosen möglich), systemische Autoimmunerkrankungen (häufig), maligne Erkrankung (bis zu 15%)1, Viren (Häufigkeit unbekannt), medikamenteninduzierte Myotoxizität (selten)
- Nekrotisierende Myositis1
- > 18 Jahre
- assoziierte maligne Erkrankungen, Exposition gegenüber myotoxischen Medikamenten (z. B. Statine) oder anderen Substanzen, Viren
- Einschlusskörpermyositis
- > 50 Jahre, in einigen Fällen familiäre Häufung, extramuskuläre Manifestationen
- assoziierte Erkrankungen wie Kollagenosen (bis zu 20 %), systemische Autoimmunerkrankung (selten), Viren
Anamnese
- In einigen Fällen beginnt die Erkrankung mit Hautsymptomen (40 %), manchmal mit Muskelsymptomen oder mit gleichzeitig auftretenden Haut- und Muskelsymptomen.10
- Systemische Manifestationen können in Form von Arthralgien, Arthritis, Dyspnoe, Dysphagie, Arrhythmien und Dysphonie auftreten.
- Eine Entwicklung von Malignomen ist nicht ungewöhnlich bei einer Dermatomyositis, vor allem bei älteren Patienten.
- Liegt eine interstitielle Lungenerkrankung vor, stehen Symptome dieses Krankheitsbildes im Vordergrund.
Muskelsymptome
- Das häufigste Initialsymptom ist zunehmende symmetrische Muskelschwäche, vor allem im Hüft- und Schulterbereich und an den Extremitäten.
- Zusätzlich kommt es zu symmetrischen Schmerzen in der proximalen Muskulatur in Ruhe oder bei Aktivität.
- Diese können Schwierigkeiten beim Knien, Treppensteigen, Heben der Arme und Aufstehen aus einer Sitz- oder Liegeposition verursachen.
- In 30 % der Fälle ist die Schlundmuskulatur betroffen, was zu Schluckstörung und Aspiration führen kann.
- Bei Kindern und Jugendlichen kann sich die Erkrankung rasch innerhalb weniger Wochen entwickeln, dabei kommt es oft zu Gangstörungen und Problemen beim Treppensteigen und Aufstehen aus sitzender Position.
Hautsymptome
- Erytheme und/oder flache Papeln im Gesicht, auf der Brust und auf den Handrücken können vor (40 %) oder zusammen mit Muskelschwäche auftreten.
- Die Hautveränderungen jucken oft und manchmal so intensiv, dass es zu Schlafstörungen führt.
- Gelegentlich kommt es zu Haarausfall.
Klinische Untersuchung
Muskulatur
- Muskelschmerzen bei Palpation
- Ödeme der Haut und des Unterhautfettgewebes über den betroffenen Muskeln möglich
- Normale Sensibilität und Reflexe
- Muskelatrophie
Hautsymptome
- Symmetrische blau-violette, makulöse Erytheme als Primärläsion
- spezifische Hautsymptome in Form von blau-violetter Verfärbung der Augenlider (heliotropes Erythem), oft mit periorbitalem Ödem
- oft mit einem rötlichen makulären Exanthem auf Wangen, Nasenrücken und/oder Fingerstreckseiten (Gottron-Papeln und -Zeichen)
- Es kann zu einer Ausbreitung der Hautveränderungen, unregelmäßigere Form und Farbe (poikilodermatös) und Indurationen kommen.
- mögliche Bildung eines typischen V-Musters am Hals oder Nacken („Shawl"-Zeichen)
- verursacht durch Atrophie mit Teleangiektasien und Pigmentveränderungen oder Verhärtungen aufgrund von Mucin-Einlagerungen
- mögliche Bildung eines typischen V-Musters am Hals oder Nacken („Shawl"-Zeichen)
- Nagelwurzelveränderungen mit u. a. periungualen Teleangiektasien
- Gottron-Papeln und Gottron-Zeichen sind pathognomonisch.11
- Gottron-Papeln: blau-violette Papeln dorsal über den interphalangealen oder metakarpophalangealen Gelenken sowie an Ellenbogen oder Kniegelenken bei etwa 70 % der Patienten
- Gottron-Zeichen: erythematöse oder blau-violette, oft atrophische Maculae oder Plaques mit gleichen symmetrischen Muster, aber unter Auslassung der Interphalangealräume (anders als beim SLE)
- Gottron-Papeln: blau-violette Papeln dorsal über den interphalangealen oder metakarpophalangealen Gelenken sowie an Ellenbogen oder Kniegelenken bei etwa 70 % der Patienten
- Große Anzahl weiterer Hautläsionen sind bei der DM beschrieben. Bei juveniler DM treten oft Kalzinosen auf.1
- Bei 30–60 % der Fälle treten Hautsymptome früh im Verlauf der Erkrankung auf.
Allgemeinsymptome
Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis
- In der Regel Erhöhung der BSG
- Muskelenzyme2
- Der CK-Wert hat die höchste Sensitivität.
- Spiegelt oft die Krankheitsaktivität wider, kann aber bei Dermatomyositis auch normal sein.
- LDH, GOT, GPT und Aldolase können ebenfalls erhöht sein.
- Hohe CK-Werte – ebenso wie Aldolase, Myoglobin, GOT und GPT – sollten kontrolliert werden, da Muskelenzyme auch nach körperlicher Aktivität, einem Trauma etc. erhöht sein können.
- Der CK-Wert hat die höchste Sensitivität.
- Serologie10
- Myositis-spezifische Antikörper sind nachweisbar, aber ihre Bedeutung bei der Diagnosestellung ist unklar.
- ANA sind in bis zu 80 % der Fälle nachweisbar.
- Anti-Mi2 ist spezifisch für eine Dermatomyositis, aber die Sensitivität beträgt nur 25 %.
- Anti-Jo1 deutet auf eine Lungenveränderung hin, ist aber häufiger bei der Polymyositis als bei der Dermatomyositis nachweisbar.
Diagnostik beim Spezialisten
Myositisspezifische Autoantikörper
- Nachweis myositisspezifischer Auto-Antikörper gegen intrazelluläre und in der Regel intrazytoplasmatische Moleküle bei 1/3l der Patienten
- Antisynthetase-Antikörper als häufigste muskelspezifische Autoantikörper, davon am häufigsten anti-Jo1
- Antisynthetase-Antikörper manchmal vor dem Auftreten klinischer Symptome nachweisbar
Weitere Untersuchungen
- Elektromyogramm12
- erhöhte Spontanaktivität mit Fibrillationen, komplexen repetitiven Entladungen und positiven scharfen Wellen
- Willküraktivität mit polyphasischen Einheiten von kurzer Dauer mit reduzierter Amplitude
- Befunde nicht krankheitsspezifisch, aber zur Bestätigung einer Myopathie nützlich
- Muskelbiopsie
- Für die Diagnosestellung maßgeblich, aber Fehlinterpretation mit daraus folgender Fehldiagnose möglich12
- Dermatomyositis und Polymyositis histologisch verschieden
- Röntgenthorax
- Ösophagusbreischluck bei Schluckstörung
- EKG
- Mittels MRT lässt sich eine entzündliche Myopathie feststellen und so eine geeignete Stelle für die Durchführung einer Muskelbiopsie darstellen.13
Indikationen zur Überweisung
- Bei Verdacht auf Polymyositis/Dermatomyositis oder bei Unsicherheit, welches Krankheitsbild vorliegt.
- Überweisung an Fachärzte für Neurologie, Rheumatologie und Dermatologie
Therapie
Therapieziel
- Erhalt von Funktionen durch Steigerung der Muskelkraft und Linderung der Symptome extramuskulärer Manifestationen (Hautsymptome, Dysphagie, Dyspnoe, Gelenkschmerzen, Fieber)
- Vermeidung oder Reduzierung von Folgeerscheinungen
Allgemeines zur Therapie
- Behandlung durch Spezialisten
- Es gibt nur begrenzt Studiendaten, von denen Behandlungsempfehlungen abgeleitet werden können.
- Die Behandlung sollte frühzeitig begonnen werden und erfordert die Beteiligung von Dermatologe, Neurologe, Rheumatologe, Physiotherapeut und Allgemeinmediziner.
- Medikamentöse Behandlung
- Empfohlen werden Kortikosteroide, Ciclosporin A, Azathioprin und Methotrexat.
- Zur Behandlung von Hautausschlägen sind Antimalariamittel (Chloroquin, Hydroxychloroquin) indiziert.
Empfehlungen für Patienten
- Sonnenschutz
- Vermeiden Sie eine übermäßige Sonnenexposition.
- Verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor.
- Patienten mit Schluckstörungen sollten kurz vor dem Schlafengehen nichts mehr essen.
- Ernährung
- Die Kenntnisse hierzu sind unzureichend.
- Abgesehen von einer evtl. proteinreichen Ernährung gibt es keine spezielle Ernährungsempfehlung.
Medikamentöse Therapie
- Kortikosteroide 9
- Therapie der ersten Wahl bei deutlicher Muskelschwäche
- initial hohe von Prednison, z. B. 0,5‒1mg/kg/d, in der Regel max. 80 mg/d
- langsame Dosisreduktion über 9–12 Monate bis zur niedrigsten wirksamen Erhaltungsdosis
- Medikamente mit Glukokortikoid-sparendem Effekt 1
- Therapiebeginn in Kombination mit Glukokortikoiden empfohlen
- bei schlechtem Ansprechen oder schwerwiegenden Nebenwirkungen unter Glukokortikoiden Umstellung auf eine immunmodulatorische Behandlung, z. B. mit Methotrexat, Azathioprin, Cyclophosphamid, Ciclosporin A
- Antihistaminika bei starkem Pruritus
- Spezifische Behandlung der Hautmanifestationen schwierig
- evtl. lokale Kortikosteroide
- evtl. orale Antimalariamittel (Chloroquin, Hydroxychloroquin)
- Kalzinose
- Behandlung schwierig
- evtl. Einsatz des Kalziumantagonisten Diltiazem 2 x 240 mg
Therapieversagen
- Abklärung, ob eine andere Diagnose vorliegen könnte.
- Es gibt positive Studienergebnisse und Erfahrungen mit einer Therapie mit Rituximab oder intravenösem Immunglobulin (IVIG).1
Nichtmedikamentöse Therapie
- Physikalische Therapie beugt u. a. Atrophie und Kontrakturen vor und sollte anfangs oder bei schlechtem Allgemeinzustand vor allem aus passiven Dehnungen, später aus Übungen zum Muskelaufbau bestehen.
- Körperliche Aktivität wirkt sich günstig aus.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
- Schleichende Entwicklung und Beteiligung der proximalen Extremitätenmuskulatur
- Eine Dermatomyositis kann zum Tod durch Muskelschwäche oder Herz- oder Lungenbeteiligung führen.
- Bei einigen Patienten kann die Myositis abklingen, die Hautmanifestationen jedoch bestehen bleiben.
Komplikationen
- Eine Kalzinose ist eine Komplikation, die fast nur bei Kindern auftritt, aber bei bis zu 40 % der Kinder mit Dermatomyositis. Die Erkrankung manifestiert sich als feste, gelbe oder fettfarbige Knötchen, oft über knöchernen Vorsprüngen.
- Komplikation bei bis zu 40 % der Kinder mit Dermatomyositis
- Die Erkrankung manifestiert sich mit festen, gelben oder fettfarbigen Knötchen, oft über knöchernen Vorsprüngen.
- Kontrakturen
- Wenn der Patient wenig körperlich aktiv ist.
- Tiefe Venenthrombose
- erhöhtes Risiko für eine tiefe Venenthrombose bei DM14
Prognose
- Es kommt zu erheblicher Morbidität aufgrund der Krankheit selbst und als Folge der Behandlung.
- Mit modernen Behandlungsmethoden wurde die Letalität von fast 50 % auf weniger als 10 % reduziert.11
- Bei etwa 20 % der Patienten bleibt die Erkrankung dauerhaft aktiv.
- In den meisten Fällen führt die Behandlung zu einer Besserung.
- Eine vollständige Heilung ist bei 50 % der Fälle zu erwarten.
- Kinder mit Dermatomyositis haben eine bessere Prognose als Erwachsene.
- Schlechte prognostische Indikatoren sind Therapieversagen, Diagnosestellung spät im Krankheitsverlauf und gleichzeitig vorliegende maligne Erkrankung.
- Bei älteren Patienten und bei Herz- oder Lungenbeteiligung oder Dysphagie ist die Mortalität erhöht.
Verlaufskontrolle
- In den ersten 3 Jahren nach der Diagnose jährliche Verlaufskontrolle zur Tumorsuche
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Illustrationen
Quellen
Leitlinien
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Myositissyndrome. AWMF-Leitlinie Nr. 030-054, Stand September 2014. www.awmf.org
Literatur
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Myositissyndrome. AWMF-Leitlinie Nr. 030-054. Stand September 2014. awmf.org
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- Rosenkranz H. Polymyositis. eMedicine Journal 2002; April 24.
- Amato AA, Barohn RJ. Evaluation and treatment of inflammatory myopathies. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2009; 80:1060. PubMed
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- Dalakas MC. Muscle biopsy findings in inflammatory myopathies. Rheum Dis Clin N Am 2002; 28: 779-98. PubMed
- Tomasova Studynkova J, Charvat F, Jarosova K, et al. The role of MRI in the assessment of polymyositis and dermatomyositis. Rheumatology (Oxford). 2007;46:1174-1179. PubMed
- Carruthers EC, Choi HK, Sayre EC, et al. Risk of deep venous thrombosis and pulmonary embolism in individuals with polymyositis and dermatomyositis: a general population-based study. Ann Rheum Dis. 2014 Sep 5. pii: annrheumdis-2014-205800
Autoren
- Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München
- Terje Johannessen, professor i allmennmedisin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheim
- Inger Gjertsson, docent och överläkare, Reumatologkliniken, Sahlgrenska universitetssjukhuset, Göteborg (Medibas)
- Boel Mörck, överläkare, Reumatologkliniken, Sahlgrenska universitetssjukhuset, Göteborg (Medibas)
- Gunnar Husby, professor i revmatologi, Oslo Sanitetsforenings Revmatismesykehus, Universitetet Oslo i og Rikshospitalet, Oslo