Dermatomyositis

Dermatomyositis ist eine schwere rheumatische Erkrankung, welche die Haut und Muskeln angreift. Es handelt sich um ein seltenes Krankheitsbild.

Was ist Dermatomyositis?

Dermatomyositis ist eine schwere rheumatische Erkrankung, die die Haut und Muskeln angreift. Die Symptome entwickeln sich langsam, und erste Symptome sind häufig Muskelschwäche in den Hüften und Schultern. Ebenso kann die Kraft in Oberschenkeln und Oberarmen nachlassen. Oft haben die Betroffenen in diesen Muskeln Schmerzen und ein unangenehmes Gefühl. In Verbindung mit den Muskelschmerzen können verschiedene Formen von rot-violettem Hautausschlag auftreten.

Dermatomyositis ist eine seltene Erkrankung, die meist Kinder Kinder im Alter von 5–14 Jahren und Erwachsene im Alter von ca. 40 Jahren betrifft.

Folgende Symptome können auftreten: Probleme beim Treppensteigen, Heben der Arme oder Aufstehen. Unter Umständen kann das Schlucken Probleme bereiten. Häufig treten auch Fieber, Schwäche und Appetitlosigkeit auf.

Weitere Erkrankungen, die zu den entzündlichen Skelettmuskelerkrankungen (Myositis) zählen, sind die vier Hauptformen der Myositis: Dermatomyositis, Polymyositis sowie die nekrotisierende Myositis und die sporadische Einschlusskörpermyositis.

Ursache

Dermatomyositis entsteht durch eine Fehlreaktion des Immunsystems, die dazu führt, dass es körpereigenes Gewebe angreift, insbesondere Muskeln und Blutgefäße, und es zu einer Störung der Durchblutung der Haut kommt. Diese Art von Erkrankungen bezeichnet man als Autoimmunerkrankung. Es ist bislang nicht bekannt, warum das Immunsystem auf diese Weise reagiert. Verschiedene Umweltfaktoren scheinen bei der Erkrankung eine Rolle zu spielen.

Diagnose

Bei Verdacht auf die Diagnose Dermatomyositis nimmt der Arzt eine Untersuchung der Muskelfunktion des Patienten vor. Zudem werden Haut, Gelenke, Lungen, Herz und Magen-Darm-Trakt untersucht. Die Ergebnisse bestimmter Bluttests können die Diagnose unterstützen. Im Krankenhaus wird eine Untersuchung der elektrischen Signale in den Muskeln (Elektromyografie, EMG) durchgeführt und in der Regel eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen. Gegebenenfalls können andere Tests notwendig sein, wie beispielsweise Röntgenuntersuchungen.

Therapie

Verschiedene Medikamente können verwendet werden. Glukokortikoide (Cortisol) sowie bestimmte Arten von Chemotherapie kommen häufig zur Anwendung. Es kann eine lebenslange Behandlung erforderlich sein.

Durch körperliche Aktivität können Sie selbst zum Erfolg der Behandlung beitragen. Sowohl Dehnübungen als auch Ausdauertraining und Krafttraining können die Symptome lindern. Physiotherapeuten können häufig durch geeignete Trainingsprogramme zum Behandlungserfolg beitragen. Auch eine gesunde Ernährung kann zur Linderung der Symptome beitragen. Durch Sonnenlicht kann sich der Zustand verschlechtern, weshalb Sie einen hohen Lichtschutzfaktor verwenden oder starke Sonneneinstrahlung vermeiden sollten.

Menschen, die Probleme beim Schlucken haben, sollten nicht in den letzten Stunden vor dem Zubettgehen essen. Zudem sollten, falls nötig, weitere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass der Patient sich verschluckt.

Prognose

Ohne Behandlung kommt es zu einer allmählichen Verschlechterung der Erkrankung. Dank moderner Behandlungsmethoden tritt bei den meisten Betroffenen jedoch eine Besserung ein, häufig auch eine vollständige Genesung. Bei einem Teil der Betroffenen kommt es zu Beschwerden, die mehrere Jahre andauern.

Weitere Informationen

Autoren

  • Marie-Christine Fritzsche, Ärztin, Freiburg

Links

Autoren

Ehemalige Autoren

Updates

Gallery

Snomed

Click to edit

Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Dermatomyositis. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

  1. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Myositissyndrome. AWMF-Leitlinie Nr. 030-054. Stand September 2014. awmf.org
  2. Dalakas MC, Hohlfeld R. Polymyositis and dermatomyositis. Lancet 2003; 362: 971-82. PubMed
  3. Rosenkranz H. Polymyositis. eMedicine Journal 2002; April 24.
  4. Amato AA, Barohn RJ. Evaluation and treatment of inflammatory myopathies. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2009; 80:1060. PubMed
  5. Koler RA, Montemarano A. Dermatomyositis. Am Fam Physician 2001; 64: 1565-72. PubMed
  6. Hilton-Jones D. Inflammatory myopathies. Curr Opin Neurol 2001; 14: 591-96. PubMed
  7. Jacobson DL, Gange SJ, Rose NR, Graham NM. Epidemiology and estimated population burden of selected autoimmune diseases in the United States. Clin Immunol Immunopathol 1997; 84: 223. PubMed
  8. Bernatsky S, Joseph L, Pineau CA, et al. Estimating the prevalence of polymyositis and dermatomyositis from administrative data: age, sex and regional differences. Ann Rheum Dis 2009; 68:1192. PubMed
  9. Drake LA, Dinehart SM, Farmer ER, Goltz RW, Graham GF, Hodinsky MK, et al. Guidelines of care for dermatomyositis. American Academy of Dermatology. J Am Acad Dermatol 1996; 34 (5 pt 1): 824-9.
  10. Callen JP. Dermatomyositis. eMedicine Journal 2001; November 5.
  11. Kovacs SO, Kovacs SC. Dermatomyositis. J Am Acad Dermatol 1998; 39: 899-920. PubMed
  12. Dalakas MC. Muscle biopsy findings in inflammatory myopathies. Rheum Dis Clin N Am 2002; 28: 779-98. PubMed
  13. Tomasova Studynkova J, Charvat F, Jarosova K, et al. The role of MRI in the assessment of polymyositis and dermatomyositis. Rheumatology (Oxford). 2007;46:1174-1179. PubMed
  14. Carruthers EC, Choi HK, Sayre EC, et al. Risk of deep venous thrombosis and pulmonary embolism in individuals with polymyositis and dermatomyositis: a general population-based study. Ann Rheum Dis. 2014 Sep 5. pii: annrheumdis-2014-205800