Postpartale Infektion der Schleimhaut des Cavum uteri., von der Dezidua ausgehend1
Kann sich auch auf das Myometrium (Endomyometritis) oder außerhalb des Uterus in die Parametrien (Parametritis) ausbreiten und septischer Krankheitsverläufe annehmen.1
Ist die häufigste Ursache für postpartales Fieber.
Postpartales Fieber ist definiert als Fieber von über 38°C bei mindestens zwei separaten Messungen im Abstand von mindestens 24 Stunden, das in den ersten 10 Tagen nach der Geburt (ausgenommen in den ersten 24 Stunden) auftritt.
Während des Geburtsvorgangs und nach dem Blasensprung sind die natürlichen Schutzmechanismen gegen das EindringenAszension von Bakterien von Zervix und Vagina in den Uterus geschwächt.
nach dem Blasensprung
Wiederholtebevorzugte UntersuchungenEinnistung und CTG-Überwachung mittels Skalpelektrode tragen vermutlich ebenfalls dazu bei, dass vaginaleder Bakterien in denverletztem Uterusund gelangen.avitalem Gewebe (Sectio)
AuchDas durchVorhandensein Kontraktionenprädisponierender währendFaktorendererhöht Geburtdas könnenRisiko sich Bakterien in der Amnionhöhle auf umliegende Lymph- und/oder Blutgefäße ausbreiten.
Obwohl Bakterien bei den meisten Gebärenden im Uterus nachweisbar sind, entwickeln nur wenige eineeiner Infektion; hier spielen prädisponierende Faktoren eine wichtige Rolle, siehe unten.
Die Sterilität im Uterus ist in der dritten bis vierten Woche post partum wiederhergestellt.
Die Diagnose Endometritis stützt sich auf Schmerzempfindlichkeit des Uterus, Fieber, übelriechenden Ausfluss und Abgeschlagenheit sowie Anstieg der laborchemischen Entzündungsparameter.
Laboruntersuchungen können hilfreich sein, um die Diagnose zu bestätigen und um andere Ursachen für das Fieber auszuschließen.1
bei diagnostischer Unsicherheit bzw. zur Detektion von Prozessen im kleinen Becken
Kann bei Patientinnen nützlich sein, die nicht auf Antibiotika ansprechen und deren Ultraschalluntersuchung negativ ausfällt.
kann „versteckte“ Abszesse aufdecken.
kannKann Thromben im Falle einer septischen Thrombophlebitis des Beckens aufdecken.
Explorative Laparoskopie oder Laparatomie aufbei speziellespezieller Indikationen hin.Indikation3
Indikationen zur Überweisung
Bei frühempostpartalem KrankheitsbeginnFieber ist die Patientin hgrundsäufig ohnehin im Krankenhaus.
Bei klinischem Verdacht auftzlich eine bakteriellesofortige Endometritisgynäkologische oderVorstellung wenn die Patientin bereits entlassen wurde, empfiehlt sich eine Überweisung zum Gynäkologen zum Zweck der Diagnostik und Behandlungempfohlen.1
Therapie
TherapiezielTherapieziele
Sanierung der Infektion zur Linderung der sanieren.
Symptome und Vorbeugung von lindern.
Komplikationen und Folgeerkrankungen vorbeugen.
Allgemeines zur Therapie
KontaktionsmittelBei (Oxytocin,Fieber Prostaglandine)im Wochenbett sollte bis zum Nachweis einer anderen Infektionsursache immer von einer Endomyometritis ausgegangen werden und großzügig mit einer intravenösen antibiotischen Therapie begonnen werden.1
AntibiotikaBei intravenösVorliegen von Komplikationen kann eine interventionelle (Abszessdrainage) oder operative Therapie inkl. Hysterektomie notwendig werden.3
bei Verdacht auf eine anaerobe Infektion wirdmit zusätzlichStreptokokken Metronidazolder verabreichtGruppe A Penicillin G plus Clindamycin, ggf. auch Vancomycin1
Behandlung nach ResistenzschemaResistogramm bei bekanntennachgewiesenem Mikroben.
Bei GBS, einer häufigen Ursache für eine postpartale Endometritis, ist Penicillin die erste Wahl.Erreger
Septische Thrombophlebitis des BeckensAntibiotikaprophylaxe
niedermolekulares Heparin
Eine Antikoagulationsbehandlung kann zu sowohl diagnostischen als auch therapeutischen Zwecken durchgeführt werden.
Patientinnen mit einer septischen Thrombophlebitis des Beckens zeigen eine rasche Besserung innerhalb von 2–3 Tagen.
Falls keine Besserung eintritt, sollte die Diagnose erneut geprüft werden.
Nach einer erfolgreichen Heparinisierung wird die Patientin auf eine perorale Warfarinbehandlung umgestellt.
Die Gesamtdauer der Antikoagulationsbehandlung sollte 10–14 Tage betragen.
Präventive Behandlung
Antibiotika prophylaktischAntibiotikaprophylaxe bei jeder Entbindung per Sectio mit erhöhtem Infektionsrisiko.empfohlen61-2
AntibiotikaAntibiotikaprophylaxe bei vaginaler Entbindung mit nachgewiesener BesiedelungBesiedlung mit GBS und zusätzlichen Faktoren6
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
setzt 24 Stunden bis 10 Tage post partum ein
abhängig von der Ursache
Der Verlauf ist inhäufig der Regel wenig dramatischmild, kann sich jedoch zu einer schweren Infektion entwickeln.
EineHochakute Endometritisund mitdramatische septische Verläufe sind möglich, v. a. bei Streptokokken der Gruppe A kann heftig und dramatisch verlaufen. Seien Sie besonders achtsam, wenn die Schmerzen unerklärlich intensiv sind und der Verdacht auf Wochenbettfieber besteht.1
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AutorenAutor*innen
JuliaFranziska TrifyllisJorda, Dr. med., Fachärztin für GynäkologieAllgemeinmedizin und Geburtshilfefür Viszeralchirurgie, Münster/WKaufbeuren
KjellDie Åsmundursprüngliche SalvesenVersion dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, overlege Kvinneklinikken Sthttps://legehandboka. Olavs hospitalno/). Professor i fødselshjelp og kvinnesykdommer, NTNU
Per Bergsjø, professor emeritus, spesialist i fødselshjelp og kvinnesykdommer, Universitetet i Bergen
Zusammenfassung
Definition:Infektion der Schleimhaut des Cavum uteri nach der Geburt. Ausbreitung auch auf das Myometrium (Endomyometritis) oder außerhalb des Uterus in die Parametrien (Parametritis) möglich.
Häufigkeit:Tritt bei < 1–2 % aller Geburten und häufiger nach einer Sectio auf. Ist die häufigste Ursache für postpartales Fieber.
Symptome:Einige Tage nach der Niederkunft treten Fieber und Schüttelfrost auf, meist am 2. oder 3. Tag, dazu kommen Schmerzen und Schmerzempfindlichkeit im Unterleib, ein übelriechender Ausfluss sowie Abgeschlagenheit.
Befunde:Mögliche Befunde sind Fieber, UterusschmerzenDruckschmerz unddes PalpationsempfindlichkeitUterus. In der Regel kein dramatisch redizierterreduzierter Allgemeinzustand.
DiagnoseDiagnostik:Relevante Tests sind Hb, CRP, Leukozyten, Urinproben und Bakteriologie der Lochien.
Definition:Infektion der Schleimhaut des Cavum uteri nach der Geburt. Ausbreitung auch auf das Myometrium (Endomyometritis) oder außerhalb des Uterus in die Parametrien (Parametritis) möglich.
Schwangerschaft/Geburtshilfe
Postpartale Endometritis
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Postpartale Endometritis
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