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Epikondylitis

Zusammenfassung

  • Definition:Schmerzen am Epicondylus lateralis oder medialis des Ellenbogens.
  • Häufigkeit:Die Epicondylitis lateralis ist die häufigste Tendinopathie des Menschen.
  • Symptome:Durch Überbelastung ausgelöste Schmerzen an der Seite des Ellbogens, die oft in den Unterarm Richtung Handgelenk ausstrahlen.
  • Befunde:Die laterale Epikondylitis verursacht Schmerzen bei isometrischer Extension des Handgelenks, die mediale Epikondylitis bei isometrischer Flexion.
  • Diagnostik:Zusätzliche Untersuchungen sind in der Regel nicht erforderlich.
  • Therapie:Die Behandlung erfolgt bei hohem Selbstheilungspotenzial konservativ mit Schonung,u. Kühlung,a. OrtheseVerzicht auf schmerzauslösende Aktivitäten und weiteren Maßnahmen wie Bewegungstherapie.

Allgemeine Informationen 

Definition

  • Schmerzen am lateralen oder medialen EpicondylusEpikondylus des Ellbogens während oder nach Belastung1
  • Epicondylitis lateralis = Epicondylitis radialis = Tennisarm = Tennisellenbogen
    • Tendinopathie des M. extensor carpi radialis brevis am Epicondylus lateralis 2
  • Epicondylitis medialis = Epicondylitis ulnaris = Golferellenbogen
    • Tendinopathie des M. pronator teres und M. flexor carpi radialis am Epicondylus medialis3
  • Akute Form: Symptomdauer < 6 Monate4
  • Chronische Form: Symptomdauer > 6 Monate4

Häufigkeit

  • Laterale Epikondylitis
    • häufigste Insertionstendinopathie des Menschen2
    • Prävalenz 1,3–1,7 % %45-6
      • Bis zu 7  % der handwerklich arbeitenden Bevölkerung sind betroffen.45
    • höchste Prävalenz in der Altersgruppe von 45–54 Jahren45
    • Tennisspieler*innen machen nur etwa 10  % der betroffenen PatientenPatient*innen aus.2
  • Mediale Epikondylitis
    • seltener als die laterale Epikondylitis
    • jährliche Inzidenz 3–4 Fälle auf 10.000 Personen57

Ätiologie und Pathogenese

  • RepetitiveEntstehung aufgrund eines kumulativen Effektes von mechanischer Überbelastung, neurologischer Irritation und metabolischen Veränderungen.4
  • Aktuell geht man als Hauptursache von einer degenerativen Komponente bedingt durch Mikrotraumata aus.4
    • Im Rahmen einer ausbleibenden Sehnenheilung – bedingt durch Überbelastung der Handgelenksextensoren bzw. -flexoren6repetitive Mikrotraumata – kommt es zu einer Hyperplasie von Fibroblasten mit Ausbildung ungeordneter Kollagenfasern und einer Neovaskularisation (angiofibrotische Hyperplasie).
      • Diese Einsprossung von Gefäßen und Nervenzellen mitführt zur Bildung von Narbengewebe und erhöhter Schmerzempfindlichkeit.78
    • Entzündungszellen werden nicht beobachtet.

Disponierende Faktoren

  • Überbelastung
    • Die dominante Seite ist häufiger betroffen.89
    • Bewegungen mit einseitiger und repetitiver Belastung des Unterarms/Handgelenks
  • Nikotinabusus2
  • Übergewicht 4
  • Risikofaktoren Epicondylitis lateralis
    • Aktivitäten mit repetitiver Extension und Supination des Handgelenks910
      • Tennis ist die am häufigsten mit der Epicondylitis lateralis assoziierte Aktivität: Spielen von >  2 Stunden/Woche erhöht das Risiko um das 2- bis 3-Fache.910
    • berufsbedingte Risikofaktoren1011
      • Werkzeuge mit >  1  kg Gewicht
      • Anheben von Gewichten >  20  kg für >  10-mal/ pro Tag
      • repetitive Bewegungen für >  2 Stunden/ pro Tag
  • Risikofaktoren Epicondylitis medialis
    • Sportarten, die Valgusstress auf den Ellenbogen ausüben sowie Flexion und Pronation des Handgelenks erfordern.1112
      • GolfGolfen und Wurfsportarten 
      • Tennisspieler*innen, die die Vorhand mit viel Topspin spielen.

ICPC-2

  • L93 Tennisellenbogen

ICD-10

  • M77 Sonstige Enthesopathien
    • M77.0 EpikondylitsEpicondylits ulnaris humeri (Golferellenbogen)
    • M77.1 EpikondylitisEpicondylitis radialis humeri (Tennisellenbogen)

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • Die Diagnose sollte klinisch gestellt werden und kann durch bildgebende Verfahren bestätigt werden.4
  • Schmerzen und Druckempfindlichkeit am lateralen oder medialen EpicondylusEpikondylus
  • Typische Anamnese mit repetitiven Bewegungen in den letzten Tagen oder Wochen
  • Positiver isometrischer Test für die Extension und die radiale Deviation des Handgelenks bei der lateralen Epikondylitis
  • Positiver isometrischer Test für die Flexion bei der medialen Epikondylitis

Differenzialdiagnosen

  • Siehe auch Symptomartikel Ellenbogenschmerzen.
  • Zur Epicondylitis lateralis
    • Supinatortunnelsyndrom und Radialtunnelsyndrom
      • Kompression des N. radialis am proximalen Unterarm in den Muskellogen
        • Zuszusätzlich zu Schmerzen Streckschwäche der Finger durch Ausfall des motorischen Asts N. interosseus posterior
    • Cervicalezervikale Radikulopathien, insbesondere C6
  • Zur Epicondylitis medialis
  • Weitere Differenzialdiagnosen

Anamnese

  • Dumpfe Schmerzen am lateralen oder medialen Ellenbogen
    • Ausstrahlung in den Unterarm möglich
    • meistdeutlich belastungsabhängig
    • kräftiger Händedruck schmerzhaft4
  • Schmerz kann erst Tage nach der Überbelastung auftreten, sodass sich die PatientenPatient*innen nicht mehr an die Belastung erinnern.
  • Häufig existieren bereits Probleme seit mehreren Wochen oder Monaten.
  • Schwierigkeiten beim Einschenken von Getränken oder Fallenlassen von Gegenständen
    • insbes. bei Golferellenbogen verminderte Grifffestigkeit1213

Klinische Untersuchung

Leitlinie: Epicondylopathia radialis humeri 4

  • Die klinische Diagnostik umfasst folgende Untersuchungspunkte:
    • Inspektion
    • Palpation
    • Bewegungsprüfung
    • spezielle Provokationstests (resistive Prüfung der Handgelenksfunktion)
    • Beurteilung der peripheren Durchblutung, Sensibilität, Motorik, Nervenengpasszeichen
  • Die maximale Schmerzprovokation wird erzielt, wenn Ursprung und Ansatz eines Muskels maximal voneinander entfernt werden (Dehnungsschmerz) und zusätzlich isometrischer Widerstand gegeben wird (Belastungsschmerz).4
  • Laterale Epikondylitis
    • Druckschmerz über dem lateralen EpicondylusEpikondylus
    • Reproduktion der Schmerzen
      • Ellenbogen extendiert
      • Hand geöffnet
      • isometrische Extension und radiale Deviation des Handgelenks
        • Supination gegen Widerstand ist ebenfalls häufig schmerzhaft.
    • „Chair Test“: Schmerzen beim Anheben eines Stuhls mit proniertem Unterarm4
  • Mediale Epikondylitis
    • Druckschmerz über dem medialen EpicondylusEpikondylus
    • Reproduktion der Schmerzen
      • Ellenbogen extendiert
      • Hand geöffnet
      • isometrische Flexion des Handgelenks
        • Pronation gegen Widerstand ist ebenfalls häufig schmerzhaft.
  • Allgemeines
    • Inin der Regel gibt es keine Entzündungszeichen und der Ellenbogen ist frei beweglich.
    • Im Rahmen der Differenzialdiagnostik sollte auch eine orientierende
      neuroorthopädische Untersuchung der HalswirbelsäuleHWS, zumder AusschlussBWS, einerder zervikalenipsilateralen RadikulopathieSchulter und des ipsilateralen Handgelenkes erfolgen.4
    • Überprüfung der Aufklappbarkeit des Ellenbogengelenks zum Ausschluss einer Verletzung der Kollateralbänder

ApparativeWeitere Diagnostik in der Hausarztpraxis

Diagnostik beimbei SpezialistenSpezialist*innen

  • In der Regel nicht indiziert
  • Empfehlungen zur Bildgebung gemäß der deutschen Leitlinie4
    • Eine Ultraschalldiagnostik kann sinnvoll sind.
    • Bei Erstvorstellung kann eine Röntgendiagnostik in Ergänzung zur klinischen Untersuchung sinnvoll sein und sollte bei chronischen Verläufen (> 6 Monaten) durchgeführt werden.
    • Eine präzise Dokumentation des Extensorenzustandes mittels MRT sollte bei chronischer Epicondylitis radialis (> 6 Monate) durchgeführt werden.
      • Anm. d. Red.: Ähnliches gilt für die Epicondylitis ulnaris.
  • Bei anamnestischem Trauma und Verdacht auf knöcherne Verletzung Röntgen in 2 Ebenen
  • Bei Verdacht auf Osteochondrosis dissecans MRT
  • InIm therapieresistentenEinzelfall Fkann bei dem Verdacht auf eine fortgeleitete oder periphere neurogene Lällension könnendie dynamischeNotwendigkeit für zusätzliche neurophysiologische UntersuchungenUntersuchung – wieinkl. EMG und die Bestimmung der /Nervenleitgeschwindigkeit – zum Ausschluss von Nervenkompressionssyndromen eingesetztgeprüft werden.4

Indikationen zur Überweisung

  • Bei persistierenden Beschwerden trotz konservativer Therapie über 3–6 Monate910

Therapie

Therapieziele

  • Schmerzen lindern.
  • Eine Chronifizierung verhindern.

Allgemeines zur Therapie

  • Die Therapie der akuten Epikondylitis soll nichtoperativ erfolgen. Das hohe Selbstheilungspotenzial soll ausgeschöpft werden.4
    • 90–95  % der PatientenPatient*innen unter konservativer Therapie sind nach 1 Jahr beschwerdefrei.910
  • Es gibt eine Vielzahl möglicher Therapieoptionen, von denen bisher keine ihre Überlegenheit demonstrieren konnte.89
    • z.  B. NSAR, Physiotherapie, Orthesen, Infiltrationen mit verschiedenen Substanzen
    • kein Wirkungsnachweis für Kryo- oder Wärmetherapie4
    • Steroidinjektionen sollen nicht durchgeführt werden.4

Empfehlungen für PatientenPatient*innen

  • Entlastung, Ruhigstellung
    • Schmerzprovozierende Aktivitäten vermeiden.
  • Kühlung
    • MehrmalsIm täglichArbeitsleben fürkann 15–20durch minbestimmte dieMaßnahmen schmerzhafteder StelleArbeitsplatzoptimierung kühlen(erhöhte Tastaturen, Vertikalmaus) eine Änderung der Belastung erreicht werden.
    • Direkten Kontakt von Eis zu Haut vermeiden.4

Konservative Therapie

  • NSAR
    • KönnenGerade Schmerzenfür ineine kurzzeitige Besserung der AkutphaseBeschwerden
      (Schmerzlinderung lindernund Verbesserung der Funktion) sind NSAR hilfreich.134
      • Anm. d. Red.: z. B. Ibuprofen 600 mg 1–0–1
    • Salbe mit NSAR wirkt ebenfalls schmerzlindernd.14
  • keine bessere Wirkung als Placebo für Heilung nach 4 Wochen oder Langzeiterfolg1315
  • Physiotherapie
    • Kräftigungs- und Dehnübungen der betroffenen Muskeln wirken schmerzlindernd.1516
    • Eine Trainingstherapie mit progressiver Belastung für die Handgelenkextensoren bzw. -flexoren sollte durchgeführt werden.4
    • Ein zusätzliches Trainingsprogramm der Schulter kann durchgeführt
      werden.4
    • Eine Kombination von exzentrischem Krafttraining mit multimodaler Therapie ist sinnvoll.1617
      • Fördert vermutlich die Reorganisation des Bindegewebes.1718
  • Orthesen
    • Epikondylitisbandagen und Unterarmorthesen können als Therapieoption erwogen werden, wobei ein Wirksamkeitsbeweis fehlt.4
    • Ellenbogenorthesen reduzieren die Zugkräfte der Muskeln an den Epikondylen.
      • häufig sofortige Schmerzlinderung und Zunahme der Griffstärke1819
    • Akupunktur4
      • Kann anwendet werden.
      • vermutlich effektiv zur kurzzeitigen Schmerzlinderung
    • Kinesio-Taping4
      • Taping ist eine Therapieoption, die zum Einsatz kommen kann.
      • wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweis noch nicht durch randomisierte-kontrollierte Studien bestätigt
    • Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)4
      • Die ESWT kann bei therapieresistenter Epikondylitis angewendet werden.
      • In der überwiegenden Zahl der genannten Studien wurden 3 x im Wochenabstand jeweils 2.000 Impulse appliziert.
      • Radiale und fokussierte Stoßwelle sind als gleichwertig anzusehen.
      • Es überwiegen Studien, in denen die Stoßwelle in Bezug auf
        Schmerz, Griffstärke und in den Scores signifikant besser oder zumindest gleichwertig im Vergleich zu anderen Behandlungen bzw. der Sham-Stoßwelle (d. h. quasi dem Spontanverlauf) abschneidet.

    Off-Label-Use

    • Laut Leitlinie nicht genügend wissenschaftliche Evidenz für oder gegen
      Infiltration von Platelet Rich Plasma (PRP) und Botulinumtoxin A und somit abschließende Beurteilung nicht möglich4
    • Infiltration von thrombozytenreichem Plasma (Platelet Rich Plasma, PRP)
      • Stimulation einer akuten Entzündungsreaktion mit Anhäufung von Wachstumsfaktoren3
      • gute Schmerzlinderung möglich1920
      • länger wirksam als Steroidinfiltrationen89
      • insgesamt wenig Komplikationen2021
      • optimale Anzahl der Infiltrationen sowie Dosierung noch nicht klar89
      • Eine Metaanalyse zeigt, dass Injektionen mit PRP einen deutlich besseren Langzeiteffekt haben als Steroidinjektionen. 2122
    • Infiltration von Botulinumtoxin A
      • nach 2, 6 und 18 Wochen signifikante Schmerzlinderung im Vergleich zu Placebo2223
      • Bei Infiltration in die Strecksehnen initial Schwäche der Fingerstrecker, die nach 18 Wochen jedoch regredient ist.2223
      • bisher nur Off-Label-Use bei wenig verfügbaren Studien.2324
    • Topische Nitroglycerin-Pflaster
      • Ziel ist die erhöhte Perfusion der Sehne durch Gefäßerweiterung zur schnelleren Heilung.
      • in einer Metaanalyse signifikante Schmerzlinderung im Vergleich zu Placebo2425

    Nicht zu empfehlen

    • Steroidinjektion
      • auf kurze Sicht (0–12 Wochen) symptomlindernde Wirkung, mit Wirkung auf gleichem Niveau wie Naproxen2526-2627
      • mittelfristig (13–26 Wochen) und langfristig gesehen (≥  52 Wochen) keine bis sogar negative Wirkung auf Schmerzen und Funktion im Vergleich zu keiner Behandlung, NSAR, Placeboinjektionen und Physiotherapie1315,2728-2930
    • Extrakorporale

    Widersprüchliche Stoßwellen-TherapieEmpfehlungen

    • Strahlentherapie
      • Unter Berücksichtigung des nicht placebokontrollierten Designs, der ausgeprägten Inhomogenität der Kollektive sowie der nur sehrrelativ kleinerkurzen bzwFollow-up-Zeiten der verfügbaren Studien, kann, gemäß den Kriterien der evidenzbasierten Medizin, die Strahlentherapie bei Epicondylitis radialis aktuell nicht empfohlen werden. kein Benefit im Vergleich zu Placebo30-334
      • Cave: In einzelner Studie, die nach Veröffentlichung der Leitlinie publiziert wurde, Wirkungsnachweis!6
        • typischerweise 6 Sitzungen à 1 Gray (totale Dosis 6 Gray)
        • signifikante, langfristige Schmerzlinderung
        • Medianwerte auf VAS (0–10): vor Bestrahlung 7, 6 Wochen danach 4, 12 Wochen danach 2, nach 12 Monaten 0 und nach 24 Monaten 1

    Physiotherapie

    • Beispielhafter Behandlungsplan für exzentrisches Training der Extensoren bei Epicondylitis lateralis
    • Woche 0–2
      • tägliche Übungen mit aktiver Handgelenksextension, Flexion, Pronation, Supination und Handgriffen ohne Widerstand
      • jeweils 100 Wiederholungen
      • erst bei Schmerzfreiheit Übergang zu Woche 2–4
    • Woche 2–4
      • Einführung exzentrischer Übungen für die Extensormuskeln des Handgelenks
      • langsame Handgelenksflexion gegen Widerstand
      • 4-mal 12 Wiederholungen täglich
      • Geringe Schmerzen werden akzeptiert.
    • Woche 4–6
      • zusätzlich schnelle konzentrische Kontraktionen der Extensorenmuskeln ohne Widerstand
    • In allen Phasen zusätzlich Stretching
      • Stretching der Extensorgruppen 2-mal täglichx tgl. für 15–20 sec
    • Kühlung
      • Nach Kräftigungs- bzw. Dehnungseinheit jeweils für 15–20 min kühlen.

    Operative Therapie

    • Indikation  
      • VersagenChirurgische derInterventionen konservativensollen nur Patient*innen angeboten werden,
        die auf eine konsequente konservative Therapie nachvon 3–≥ 6 Monaten nicht
        angesprochen haben und bei denen ein strukturell-morphologisches
        Korrelat objektivierbar ist.94
    • ProzedereProcedere
      • Tenotomie mit Ablösung der betroffenen Sehne vom jeweiligen EpicondylusEpikondylus sowie Exzision des pathologisch veränderten Gewebes
      • offenesEine sowieabschließende arthroskopischesEmpfehlung Vorgehenfür möglichein Verfahren (offen vs.
        arthroskopisch) kann aktuell nicht ausgesprochen werden.4
        • arthroskopisch vergleichbare Ergebnisse, jedoch weniger Komplikationen3431
    • Prognose
      • gute Ergebnisse bei >  80  % der PatientenPatient*innen3

    Prävention

    • AktivitWichtigste prätenventive oderMaßnahme Belastungen vermeiden,ist die früherVermeidung Auslöservon fürrepetitiver ähnlicheÜberbelastung Beschwerden(Sport, warenArbeit, Freizeit) bzw. rechtzeitige Belastungsmodifikation bei Auftreten erster Symptome.4

    Verlauf, Komplikationen und Prognose

    Verlauf

    • InDie denErkrankung meistenist Fällenmeist gehenselbstlimitierend in einem Zeitraum bis zu 2 Jahren, wobei die Symptomeakute spontanSchmerzphase zurück6–12 Wochen andauern kann.4
    • Nach 1 Jahr sind >  90  % der PatientenPatient*innen beschwerdefrei.910
    • In Einzelfällen bestehen die Beschwerden über mehrere Jahre.

    Komplikationen

    • Chronifizierung
    • In bis zu 50  % der Fälle einer Epicondylitis medialis kommt es zu einer Reizung des N. ulnaris.2324

    Prognose

    • Die Prognose ist in der Regel gut.
      • besonders bei akuten Fällen mit klaren Ursachen und einer schnellen Therapie
    • Die Erkrankung neigt zur Chronifizierung.
      • vor allem bei spätem Behandlungsbeginn und Fortführung der schmerzhaften Aktivitäten
    • Bei konservativ therapierefraktären PatientenPatient*innen kann mit einer Operation in 85 > 80 % der Fälle eine Schmerzfreiheit erzielt werden.93,10

    Prognostisch negative Faktoren4

    • Körperliche berufliche Tätigkeiten
    • Einseitige manuelle Tätigkeiten
    • Begleitende Nackenschmerzen (mit und ohne Anzeichen für Nervenkompressions-
      Syndrome)
    • Depressive Episoden
    • Symptomdauer > 3 Monate
    • Akut starke Schmerzen bei Erstvorstellung

    Patienteninformationen

    Worüber sollten Sie die PatientenPatient*innen informieren?

    • Informieren Sie üÜber die Ursache der Erkrankung und die Möglichkeit eines Rezidivs.
      • Vermeidung repetitiver, schmerzhafter Bewegungen
    • Die Prognose ist gut, sofern die Therapie zügig begonnen und der Ellenbogen entlastet wird.

    Patienteninformationen in Deximed

    Illustrationen

    Laterale Epikondylitis
    Laterale Epikondylitis
    Mediale Epikondylitis
    Mediale Epikondylitis

    Quellen

    Leitlinien

    • Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU). Epicondylopathia radialis humeri. AWMF-Leitlinie Nr. 187-052. S2k, Stand 2019. www.awmf.org

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    AutorenAutor*innen

    • Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Frankfurt a. M.ünster
    • BendikDie Johannessenursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, fysioterapeut, Trondheim
    • Stig Fossum, fysioterapeut, spesialkompetanse på muskel- og skjelettsykdommer, Moholt Fysioterapi, Trondheim
    • Pål Kristensen, spesialist i allmennmedisin, Ranheim legesenter, Trondheim
    • Magne Rø, overlege Fysikalsk medisinsk avdeling, St https://legehandboka. Olavs Hospital og førsteamanuensis, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheimno/).
  • albuesmerterM770; M771
    albuesmerter
    albuesmerterL93
    Ellbogenschmerzen nach Belastung; Belastungsbedingte Ellenbogenschmerzen; Epikondolyse; Tennisarm; Golferarm; Golferellenbogen; Tennisellenbogen; Epikondylitis; Epikondylitis lateralis; Epikondylitis radialis; Epikondylitis medialis; Epikondylitis ulnaris; Epicondyliti
    Epikondylitis
    U-MK 23.01.2020 U-NH 22.02.18
    BBBBB MK 11.10.2022 revidiert und aktualisiert, Therapie und Diagnostik teilweise umgeschrieben. LL berücksichtigt. Stellungnahme zur Schmerzbestrahlung nach Leseranfrage. BBB MK 24.06.19, umfassend überarbeitet (AiW Ortho) Check GO 15.2.
    document-disease document-nav document-tools document-theme
    Definition:Schmerzen am Epicondylus lateralis oder medialis des Ellenbogens. Häufigkeit:Die Epicondylitis lateralis ist die häufigste Tendinopathie des Menschen.
    Physiotherapie/Sportmedizin
    Epikondylitis
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