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Verbrennungen 1. und 2. Grades

Zusammenfassung

  • Definition:Verbrennungen 1.der Epidermis oder oberflächliche Verbrennungen 2. GradesDermis.
  • Häufigkeit:Etwa 90 % allerLeichtere Verbrennungen treten mit Inzidenz von 600/100.000 Personen pro Jahr auf.
  • Symptome:BrennenBei Grad 1 und 2a stark schmerzhaft, Verbrennung,bei Grad 2b reduzierte Schmerzen.
  • Befunde:Gerötete, schmerzende Haut ohne (Grad 1. Grad) oder mit (Grad 2. Grad) Blasen.
  • Diagnostik:AlsBei ZusatzuntersuchungInhalationstrauma kannzusätzlich bei Verdacht auf eine Lungenbeteiligung einBGA,ntgenthoraxntgen angeratenThorax seinund Bronchoskopie.
  • Therapie:Konservative Therapie bei Grad 1 und Grad 2a. Operatives Vorgehen bei Grad 2b. Kühlen istnicht dieempfohlen wichtigstewegen Maschlechterer Abheilung durch Vasokonstriktion sowie Hypothermie-Risiko bei großnahme,flächigeren um das Ausmaß der Verbrennung zu reduzierenVerbrennungen.

Allgemeine Informationen

Definition

  • VerletzungenVerbrennung infolge= Thermische Verletzung, die zu einer ExpositionGewebsschädigung mit heißen, chemischen, elektrischen oder radioaktiven Quellenführt.1
  • WeitereFür InformationenVerbrennungen 3. und 4. Grades siehe Artikel  Schwere und mittelgradige Verbrennungen.

Einteilung des Verbrennungsgrades

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.1
  • Grad 1
    • betroffene Hautschichten: Epidermis
    • Klinik: Rötung, starker Schmerz, wie Sonnenbrand
  • Grad 2a
    • betroffene Hautschichten: oberflächige Dermis
    • Klinik: Blasenbildung, Wundgrund rosig und rekapillarisierend, starker
      Schmerz, Haare fest verankert
  • Grad 2b
    • betroffene Hautschichten: tiefe Dermis (mit Hautanhangsgebilden)
    • Klinik: Blasenbildung, Wundgrund blasser und nicht oder schwach
      rekapillarisierend, reduzierter Schmerz, Haare leicht zu entfernen.
  • Grad 3
    • betroffene Hautschichten: komplette Dermis
    • Klinik: trockener, weißer, lederartig harter Wundgrund, keine Schmerzen, keine Haare mehr vorhanden
  • Grad 4
    • betroffene Hautschichten: Unterhautfettgewebe, Muskelfaszie, Muskeln, Knochen
    • Klinik: Verkohlung

Häufigkeit

  • Ca. 90 % aller Fälle sindInzidenz1
    • leichtere Verbrennungen 1. oder 2. Grades.
    • Die Inzidenz leichterer Verbrennungen beträgt: 600/100 .000 Einw. pro Jahr
    • schwerere Verbrennungen: 1/50.000–1:60.000 Einw. pro Jahr
  • Alter und Geschlecht1
    • Männer mit 71 % deutlich häufiger betroffen als Frauen mit 29 %
    • Altersgipfel bei 20–59 Jahren (59,5 % der Fälle)

Ätiologie und Pathogenese

  • Die Hauptursachen von Verbrennungen sind in:
    • 52 % direkte Flammeneinwirkung
    • 23 % Verbrühungen
    • 6 % Explosionsverletzungen
    • 6 % Fettverbrennungen
    • 5 % Kontaktverbrennungen
    • 4 % Stromunfälle
    • 4 % Summe sonstiger thermischer Schädigungen (Sonne, Reibung etc.).1
    • Gruppen mit hoher Inzidenz
      • Kinder 1–5 Jahre, wobei es sich hauptsächlich um Verbrühungen handelt.
      • Erwachsene 18–35 Jahre, in dieser Gruppe gibt es die höchste Inzidenz an Verbrennungen.
      • Das Verhältnis Männer zu Frauen beträgt 2:1, und zwar sowohl bei Verletzungen als auch bei Todesfällen.
    • 2/3 der Verbrennungen passierenerfolgen im häuslichen Umfeld.1
    • Mit zunehmendem Alter verschieben sich die Ursachen von den Verbrühungen hin zu Hause.

    Ätiologie und Pathogenese

    Wodurch können Verbrennungen verursacht werden?

    • Hitze
      • Direkte Flammeneinwirkung: es entstehen meist tiefere Verletzungen, außerdem kann es zu Rauchschäden kommen.
      • innere/äußere Verbrühung (Flüssigkeiten)
      • heiße Gegenstände
      • heiße Luft und Gase
      • Reibung
    • Elektrizität
      • elektrische Heizgeräte
      • Blitze
    • Strahlung und Radioaktivität
    • Chemische Verbrennungen (Verätzungen)
    • Kälte
      • Kälte verursacht vergleichbare Gewebeschäden wie bei Verbrennungen durch Hitzeeinwirkung.

    Allgemeine Informationen

    • Verbrennungen werden nach Größe und Tiefe definiert. Sie werden anhand der Verbrennungsursache (Quelle), der Temperatur, der die Patient*ìnnen ausgesetzt waren, der Dauer der Exposition sowie der betroffenen Körperteile näher bestimmt.
    • Bei Temperaturen von mehr als 45 °C kommt es zu Zellschäden.
    • Verbrennungen lassen sich in 3 Zonen einteilen:
      1. Koagulationszone: Der Bereich, der in Kontakt mit der Wärmequelle war und am meisten beschädigt ist. Das Gewebe ist zerstört, die Blutgefäße wurden thrombosiert.
      2. Stasezone: Sie liegt rund um die Koagulationszone und ist geprägt von eingeschränkt funktionsfähigen, aber nichtthrombosierten Blutgefäßen. Mit der Zeit kann der Bereich immer hypoxischer und ischämischer werden.
      3. Hyperämiezone: Dieser Bereich ist stark durchblutet und entzündet. Die Verletzung ist hier minimal und wird vollständig abheilen.
    • Andere Auswirkungen von Verbrennungen
      • Die Zellen werden lokal geschädigt und zerstört.
      • Primärer Kreislaufschock: Tritt sofort nach der Verbrennung auf und ist selten lebensgefährlich.
      • Sekundärer Kreislaufschock: Entwickelt sich nach und nach bei großen Verbrennungen und ist eine der Hauptursachen für die Mortalität von Verbrennungen.

    Verbrennungsgrad

    • Oberflächliche Verbrennung Grad 12
      • Betrifft nur die Epidermis.
      • Wird häufig durch eine erhebliche Exposition gegenüber ultraviolettem Licht oder durch kleinere thermale Verbrennungen verursacht.
      • Die Haut ist rot und schmerzhaft, aber es liegt keine Blasenbildung vor.
      • oberflächliche Epithelschädigung ohne Zelltod
      • Sie verheilt normalerweise innerhalb von 5–10 Tagen.
    • Oberflächliche Verbrennung Grad 2a2
      • Betrifft die gesamte Epidermis und Teile der darunterliegenden Dermis.
      • Die Folge sind transparente Blasen und nässende, erythematöse Haut, die bei Druck blasser wird.
      • stark schmerzhaft
      • Sie verheilen innerhalb von 2 Wochen und führen normalerweise nicht zu Narbenbildung.
    • Tiefe Verbrennung Grad 2b2
      • Betrifft die tieferen Schichten der Dermis (retikuläre Dermis).
      • Die Blasen sind weiß, und anders als bei leichteren Verbrennungen wird die Haut bei Druck nicht blasser.
      • weniger starker Schmerz
      • Diese Verbrennungen brauchen mindestens 3 Wochen für die Heilung und führen häufig zu Vernarbung und Kontrakturen.
    • Verbrennung Grad 32
      • Zerstört alle Hautschichten inklusive dem darunterliegenden subkutanen Fettgewebe.
      • Ulzerationen und Verkohlung (Schwärzung) der Haut
      • kein Schmerz
      • Diese Verletzungen benötigen eine Hauttransplantation und können zu Kontrakturen führen.
    • Verbrennung Grad 4
      • Zerstört sämtliche Hautschichten und erstreckt sich auch auf Muskeln, Sehnen oder Knochen.3

    Chemische Verletzungen

    • Chemische Verletzungen entstehen durch eine langanhaltende Exposition gegenüber schädlichen Stoffen und können je nach Konzentration des Stoffes sehr tief sein.
    • Wird die Haut stark konzentrierten Säuren oder Basen ausgesetzt, hat dies wie bei Verbrennungen eine Denaturierung von Proteinen zur Folge.
    • Das Besondere an chemischen Verletzungen ist, dass der schädliche Stoff häufig über eine längere Zeit in Kontakt mit der Haut ist. Die Expositionszeit ist damit sehr lang, und es entstehen tiefe Verletzungen.
    • Zusätzlich ist die systemische Toxizität problematisch, wenn der chemische Stoff vom Körper aufgenommen wird. Seine Konzentration ist von entscheidender Bedeutung für das Ausmaß der Verletzung.

    Disponierende Faktoren

    • Die höchste Inzidenz liegt in der Altersgruppe 18–35 Jahre vor.
    • Faktoren, die zu Bewusstseinseinschränkungen und einer herabgesetzten Fähigkeit zur Selbstfürsorge führen:
      • Alkohol-/Drogen
      • psychiatrische Erkrankungen und Demenz
      • Verletzungen bei KleinkindernKleinkindalter.
    • Zustände, bei denen Sensibilität, Koordinationsfähigkeit und Gleichgewicht eingeschränkt sind.

    ICPC-2

    • S14 Verbrennung/Verbrühung

    ICD-10

    Verbrennungen oder Verätzungen der äußeren Körperoberfläche, Lokalisation bezeichnet

    • T20 Verbrennung oder Verätzung des Kopfes und des Halses
    • T21 Verbrennung oder Verätzung des Rumpfes
    • T22 Verbrennung oder Verätzung der Schulter und des Armes, ausgenommen Handgelenk und Hand
    • T23 Verbrennung oder Verätzung des Handgelenkes und der Hand
    • T24 Verbrennung oder Verätzung der Hüfte und des Beines, ausgenommen Knöchelregion und Fuß
    • T25 Verbrennung oder Verätzung der Knöchelregion und des Fußes

    Verbrennungen oder Verätzungen, die auf das Auge und auf innere Organe begrenzt sind

    • T26 Verbrennung oder Verätzung, begrenzt auf das Auge und seine Anhangsgebilde
    • T27 Verbrennung oder Verätzung der Atemwege
    • T28 Verbrennung oder Verätzung sonstiger innerer Organe

    Verbrennungen oder Verätzungen mehrerer und nicht näher bezeichneter Körperregionen

    • T29 Verbrennungen oder Verätzungen mehrerer Körperregionen
    • T30 Verbrennung oder Verätzung, Körperregion nicht näher bezeichnet
    • T31 Verbrennungen, klassifiziert nach dem Ausmaß der betroffenen Körperoberfläche

    Diagnostik

    Diagnostische Kriterien

    Risikoscore zur Einschätzung des Mortalitätsrisikos

    • Zur Abschätzung des Mortalitätsrisikos bei Schwerbrandverletzten stehen verschiedene Scores zur Verfügung. Am ehesten sollte der ABSI-Score (Abbreviated Burn Severity Index)43 Verwendung finden.1
      • Für den Score siehe die 2. Seite des verlinkten Dokuments.
      • Die Parameter Geschlecht, Lebensalter, prozentuale verbrannte Körperoberfläche, Inhalationstrauma und Verbrennung 3. Grades werden mit unterschiedlichen Punkten belegt; aus der Gesamtzahl ergibt sich die geschätzte Überlebensrate.

    Klassifikation des Schweregrades der Verbrennung

    • Kinder
      • weniger schwerwiegend: unter 10 % der Hautfläche betroffen
      • mittelgradig ausgeprägt: 10‒15 % der Hautfläche betroffen
      • schwer ausgeprägt: mehr als 15 % der Hautfläche betroffen
    • Erwachsene
      • weniger schwerwiegend: unter 15 % der Hautfläche betroffen
      • mittelgradig ausgeprägt: 15‒30 % der Hautfläche betroffen
      • schwer ausgeprägt: mehr als 30 % der Hautfläche betroffen

    Verbrennungsgrad (Tiefe)

    Beurteilung der verbrannten Körperoberfläche (VKOF)

    • Neuner-Regel: Hierbei wird nicht zwischen tiefen und oberflächlichen Verletzungen unterschieden, allerdings wird die Verbrennung 1. Grades nicht zur VKOF gerechnet.1
      • DerKopf: Kopf9 macht%
      • Ein kompletter Arm: 9 % aus.
      • Ein Arm macht 9 % aus.
        Neun-Prozent-Regel bei Verbrennungen.jpg
        Neun-Prozent-Regel bei Verbrennungen
      • Ein Oberschenkel macht: 9 % aus.
      • Ein Unterschenkel machtinkl. Fuß: 9 % aus.
      • Die Vorderseite des KOberkörpers macht: 18 % aus.
      • Die Rückseite des KOberkörpers macht: 18 % aus.
    • Bei weniger umfangreichen Flächen (unter 15  % der Körperoberfläche) oder fleckig verteilten Verbrennungen kann die Fläche mit der Handflächenregel (Handfläche mit Fingern desder Verletzten entspricht 1  % Körperoberfläche) ermessengeschätzt werden.
    • Schema von Lund und Browder4
      • Die Einteilung erfolgt nach einzelnen Körperabschnitten, wobei das Alter der betroffenen Person berücksichtigt wird.

    Ausdehnung der Verbrennung bei Kindern

    • Die Ausdehnung der Verbrennung wird im Kindesalter nach der Handflächenregel (Handfläche mit Fingern desder Verletzten entspricht 1  % Körperoberfläche) oder nach dem Schema von Lund und Browder (siehe S. 3 des verlinkten Dokuments)43 beurteilt.6

    Inhalationstrauma

    • Bei Verbrennungsspuren im Gesicht sollte immer auch an ein Inhalationstrauma gedacht werden.
    • Schweregradeinteilung des Inhalationstraumas anhand des endobronchialen Befundes1
      • Grad I: Schleimhautrötung und –schwellung
      • Grad II: Blasenbildung, Erosion, Kontaktblutung der Schleimhaut
      • Grad III: Nekrose und Ulzeration

    Verbrennungskrankheit

    • Eine Verbrennungsverletzung, die ein bestimmtes Maß überschreitet, hat für den betroffenen Organismus nicht nur örtlich begrenzte Konsequenzen. In Abhängigkeit vom Ausmaß der unmittelbaren Schädigung kann es sekundär zu Kreislaufschock und entzündlichen Allgemeinreaktionen des Körpers im Rahmen eines SIRS (Systemic Inflammatory Response Syndrome) oder einer Sepsis kommen, die im schlimmsten Fall mit Multiorgandysfunktion oder -organversagen verbunden sind.65

    Differenzialdiagnosen

    • Erfrierungen – Achtung bei übereifrigerexzessiver Kühlung von Verbrennungen!
    • ChemischeKindesmisshandlung2
      • Vermutlich Verist mehr als jede 10. Verbrennung bei Kindern Folge einer Misshandlung.
      • Kriterien, die für Misshandlung sprechen können:
        • nicht nachvollziehbare oder sich verätzungenndernde Anamnese
        • Eintauchverletzungen: scharf begrenzt von einer gleichmäßigen Verbrennungstiefe
        • Verbrennungen am Handrücken, Gesäß, Fußsohlen oder genital
        • sehr späte ärztliche Vorstellung
        • Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen oder älteren Begleitverletzungen.

     Anamnese

    • UrsacheDer derAbschnitt Verbrennungbasiert (Flammen,auf heißedieser Flüssigkeiten, Fette oder Öle, Dämpfe, ElektrizitReferenz.1

    Allgemein

    • Identität oderfeststellen.
    • Begleiterkrankungen
    • Medikamenteneinnahme
    • Allergien
    • Noxen ein(Alkohol, chemischerNikotin, StoffDrogen)
    • Tetanusimpfstatus

    Spezifisch

    • Mechanismus (Flamme, Explosion, Stromunfall, Kontakt, chemisches Agens)?
    • Expositionsdauer?
    • Ort (offener/geschlossener Raum)
      • Intensität, Temperatur, Abstand von der Wärmequelle?
      • Geschah die Exposition in einem geschlossenen Raum oder draußen (im Hinblick auf Rauch- oder Gasvergiftungen)? Welche Gase könnten durch den Brand freigesetzt worden sein und wie lange war die Rauchexposition?Gasvergiftung
    • Weitere Traumata?Expositionsdauer
    • Grund (u. a. TetanusSuizid-Impfung?, Fremdeinwirkung, epileptischer Anfall)
    • Vorerkrankungen?
    • WelcheBisher Madurchgeführte Therapiemaßnahmen wurden in Bezug auf die Verbrennung unternommen, wie lange wurde die Verbrennung mit Wasser gekühlt?

    Klinische Untersuchung

    • Erhebung Verbrennungsgrad, VKOF und ABSI
    • Klinischer Allgemeinzustand 
    • Welche Körperteile sind verbrannt?
      • VerletzungenVerbrennungen iman Hand, Gesicht und an den/oder Genitalien musserfordern besonderein Aufmerksamkeitder geschenktRegel werden(Mit-)Behandlung durch Spezialist*in.
    • Bei Verdacht auf eine Atemwegsbeteiligung immer aufmerksam sein! Anzeichen auf Atemwegsschäden sind:Atemwegsbeteiligung1
      • Verbrennungen oder Ruß im Gesicht oder am Hals
      • angesengte Nasenhaare oder geschwollene Lippen
      • HustenHeiserkeit oder Stridor
      • Dyspnoe, Einziehungen oder Nebengeräusche über der Lunge
      • Bewusstseinsverlust, Lethargie
    • AusschlussAnhalt vonfür Begleitverletzungen
    • Hinweis auf Kindesmisshandlung (siehe Kriterien)

    Weitere Untersuchungen in der Hausarztpraxis

    • Aus forensischen Gründen und zur klinischen Dokumentation soll eine ausführliche Fotodokumentation angefertigt werden.1

    Diagnostik bei Spezialist*innen

    • DieBei Inhalationstrauma1
      • arterielle Blutgasanalyse inkl. CO und Met Hb
      • fiberoptische sollte durchgeführt werden bei Verdacht auf ein Inhalationstrauma.1Bronchoskopie
      • ntgenthorax
        • indiziertntgen-Thorax beiaus VerdachtGründen aufder eineVerlaufsbeurteilung Lungenbeteiligung
        • Manchmalinnerhalb istder dieersten
          24 EntwicklungStunden einer Lungenbeteiligung im frühen Stadium auf dem Röntgenbild nicht sichtbar.
      • Bronchoskopie
        • Ist indiziert bei Verdacht auf ein sog.nach Inhalationstrauma (Beurteilung des Verletzungsausmaßes).
      • Andere bildgebende Diagnostik, wenn ein klinischer/anamnestischer Verdacht auf weitere Traumata besteht.

      Indikationen zur Überweisung

      • Eine Hautbiopsie sollte nur bei gezielten oder wissenschaftlichen FragestellungenÜberweisung an chirurgischUnfallchirurg*in behandeltenoder Wundenplastische*n erfolgenChirurg*in bei:
        • Verbrennungen ≥ Grad 2b
        • Verbrennungen im Gesicht, Genitalbereich oder an den Händen (je nach Ausmaß ggf.1 auch stationäre Therapie).

      Indikationen für stationäre Behandlung in Zentren für Brandverletzte

      • AtemwegsschDie stationäden
        • Patient*innen,re beiBehandlung denen der Verdacht auf Atemwegsschäden besteht, sollen sofort mit ärztlicher Begleitungsoll in einjedem KrankenhausFall eingewiesenin werden. 
      • Kindereinem unterZentrum 2für Jahren
        • SolltenBrandverletzte immer im Krankenhaus behandeltdurchgeführt werden, es sei denn, die Verbrennung ist nur marginal.
      • Verbrennungen im Gesicht, an den Händen, Füßen oder im Genitalbereich 
      • Verbrennungen, die sich über ein größeres Gelenk erstrecken.
      • Verbrennungen, diewenn eine ganzeder Extremitätfolgenden betreffen.
      • Verletzungen vorliegt:1
        • Verbrennungen Grad  2 von 10  % und mehr Körperoberfläche
          • bei Kindern ab 5 % der Körperoberfläche12
        • Verbrennungen Grad 3
        • Verbrennungen 3an Händen, Gesicht oder Genitalien
        • Verbrennungen durch Elektrizität inklusive Blitzschlag
        • PatientVerätzungen durch Chemikalien
        • Inhalationstrauma
        • Verbrennungspatient*innen mit Begleiterkrankungen oder Verletzungen, die die Behandlung erschweren.
        • PatientVerbrennungspatient*innen, die eine spezielle psychologische, psychiatrische oder physische Betreuung benötigen.

      Therapie

      ErsteTherapieziele

      • Schmerzlinderung
      • Zügige Hilfeund narbenarme, möglichst narbenfreie Wundabheilung1

      Akutmaßnahmen

      Prinzipien

      Allgemeines zur Therapie

      • VerbrennungDie stoppen.7
      • BrandwundeAngaben kühlen.
      • Schmerzstillendein Medikamentediesem verabreichen.
      • BrandwundeAbschnitt abdecken.

      Verbrennungbeziehen stoppen

      • Achten Sie stetssich auf Ihrenachfolgende eigene Sicherheit!8
      • Wärmequelle und evtl. brennenden oder verkohlten Stoff entfernen.
      • Flammen sollten mit Wasser, einer Decke oder durch Umherrollen der verletzten Person auf dem Rücken gelöscht werden.
      • Kleidung kann die Hitze speichern und sollte schnell entfernt werden.
      • Eingebrannten Stoff nicht entfernen.
      • Asphaltverbrennungen sind mit Wasser zu kühlen, den Asphalt nicht entfernen.
      • Bei elektrischen Verbrennungen ggf. das Opfer zunächst von der Stromquelle lösen, bevor die Erste-Hilfe-Maßnahmen begonnen werden können.
      • Wichtig: Selbstschutz beachten!
        • Versuchen Sie NIE, eine Person von einer Hochspannungsleitung zu befreien.
        • Die Gefahr ist groß, dass Sie selbst einen elektrischen Schlag erleiden.
        • Dies soll durch Fachpersonal durchgeführt werden, und der Strom soll abgestellt werden.

      Prüfung der Vitalfunktionen

      • Sorgen Sie für freie AtemwegeReferenz.1
        • Bei Verbrennungen imvon GesichtGrad und2 amentstehen Halsmassive bestehtSchmerzen, die Gefahrpotente einerAnalgetika Ödementwicklungerfordern in(s. u. denSchmerztherapie).
          • Verbrennungen Atemwegenvon Grad 3 sind schmerzfrei, da die Nozizeptoren der Haut zerstört werden.
        • DerHypothermieprophylaxe elektrischeist Schock kann zum Herzstillstand führenessenziell.
          • ggfEin normothermer Zustand > 36 °C hat einen positiven Einfluss auf das Gesamtüberleben.
          • Bis Reanimationzu durch80 % Herzmassagealler undPatient*innen Mund-zu-Mund-Beatmungab 15 % VKOF sind bei initialer Messung im Krankenhaus hypotherm.
          • Die lokale Kühlung im Rahmen der Laienhilfe dient der Analgesie, birgt jedoch das Risiko der Hypothermie.
          • Eine sorgfältigeaktive ÜberwachungKühlung istvon wichtigVerbrennungen soll von medizinischem Fachpersonal daher nicht durchgeführt werden bzw. Einsoll Herzstillstandbeendet kann lange nach dem elektrischen Schlag eintretenwerden.
        • KontinuierlicheDie ÜberwachungVolumentherapie bei ausgeprägten Verbrennungen soll pragmatisch erfolgen und orientiert sich am Pre-Hospital Trauma Life Support (PHTLS):6
          • Pulsoximetrie,1.000 ml Blutdruck,Kristalloide/h EKG,bei Atmung,Erwachsenen
          • 10 ml/kg KG/h Rektaltemperaturbei Kindern.

        Schmerzbekämpfung

        Schmerztherapie

        • Kühlung wegen Hypothermierisiko und Schutzschlechterer vorPrognose Unterkvermeiden.
          • Durch das Zusammenziehen der Gefäße im Wundbereich bei exzessiver Kühlung wird die Durchblutung der Wunde verschlechtert, was dazu führt, dass das Verbrennungsausmaß erhöht wird.2
          • Auch für Kinder gilt, dass nur bei VKOF < 15 % aus analgetischen Gründen für max. 30 min mit lauwarmem Wasser bis zum Eintreffen der Rettungskräfte gekühlt werden soll.5
        • Sterile Verbände sollten nach orientierender Beurteilung der Oberfläche frühzeitig angelegt werden.1
          • Bereits die Vermeidung von Zugluft über der Verbrennungswunde trägt zu einer signifikanten Schmerzreduktion bei.
        • Die medikamentöse Schmerztherapie ist grundsätzlich an das WHO-Stufenschema angelehnt.
          • Es gibt keine Präferenz für ein bestimmtes Analgetikum oder eine Kombination von Analgetika.
        • Beispielhafte Schmerztherapie bei leicht bis mittelschwer ausgeprägten Verbrennungen (Anm. d. Red.):
          • Metamizol 500 mg 1–1–1–1 – ggf. plus –
          • Tilidin/Naloxon 50/4 mg 1–0–1 (schwach wirksames Opioid) – oder –
          • Oxycodon retard 10 mg 1–0–1 (stark wirksames Opioid)
            • Bei kleinenEinsatz Verletzungenvon KühlungOpioiden eine Begleitmedikation mit LeitungswasserAntiemetika bis(z. B. zurMCP Linderung10 mg des Schmerzes
            • Keine anhaltende Kühlung bei Verbrennungen über 15 % Körperoberfläche wegen der Gefahr der Auskühlung der Patient*innen1
            • Keine Kühlung bei bewusstlosen Personen!
            • Keine Kühlung bei Kleinkindern!6
            • Oberflächliche Verätzungen werden ausgiebig mit Wasser gespült–1–1) und das auslösende Agens sichergestellt.8
            • Bei Augenverätzung oder -verbrennung sollte eine optimale AugenspüllösungLaxanzien (sterile, pH-neutrale Natriumchloridlösung), ggf. Wasser, zur Anwendung kommen.9
            • Adäquate Volumentherapie
            • Schmerzbekämpfung möglichst mit Opiaten, z.  B. Ketamin/Ketamin S, Fentanyl, i. v., falls nicht möglich, intraossär, intranasal oder rektal verabreichen.
              • Dosisempfehlungen6
                • Ketamin: 2–4 mg/kg KG i. v./intraossär
                • Ketamin: 10 mg/kg/KG rektal
                • Ketamin S: 1,5–3 mg/kg KG i. v. /intraossär
                • Fentanyl: 0,001–0,01 mg/kg KG i. v.
                • Piritramid: 0,05–0,1 mg/kgBeutel KGMacrogol i.pro v.
                • Midazolam: 0,05–0,1(–0,2Tag) mg/kg KG i. verwägen.

            Chemische

            Therapieprinzipien Verletzungen

            nach Verbrennungsgrad
            • IstDie dieEmpfehlungen Personin mitdiesem ChemikalienAbschnitt kontaminiert,basieren solltenauf Helfer*innendiesen sich zunächst selbst schützen, um einen Hautkontakt mit den Chemikalien zu vermeiden.
            • Kleidung, Schmuck und Uhr der Person entfernen.
            • 30–60 Minuten lang mit reichlich Wasser (ca. 30 °C) abspülen.
            • Wenn vorhanden, können spezielle Spüllösungen verwendet werdenReferenzen.1
            • Bei Verätzungen ist es besonders wichtig, die Säure/Base zu verdünnen, um die ätzende Wirkung auf der Haut zu stoppen. Daher sollten Sie sehr viel Wasser benutzen und lange spülen.
            • Denken Sie daran, dass zu Beginn viele Chemikalienreste ins Wasser gelangen.
            • Einige Substanzen bedürfen einer besonderen Dekontamination, ggf. bieten Herstellerinformation oder Giftnotzentralen Hilfe.
            • GIFTNOTRUF- UND INFORMATIONSZENTREN 
              • Telefon rund um die Uhr: Telefonnummern und Adressen finden Sie hier.

            Wundverband

            • Trockene Lokalbehandlung (sterile oder saubere Abdeckung – keine Brandsalben, keine Gele, keine Zahnpasta, keine Spezialverbände)1
            • Die Primärversorgung einer Wunde besteht aus steriler und trockener Abdeckung, die Wunde sollte in Ruhe gelassen werden.105

            Weitere

            Grad Maßnahmen

            1
            • SchmerzstillendeKonservative MedikamenteTherapie gebenmit Salben (siehez. B. AbschnittDexpanthenol, AusreichendeAnm. Schmerztherapied. Red.) oder feuchtigkeitsspendenden Cremes
            • Eine antimikrobielle Behandlung ist weder topisch noch systemisch erforderlich.
            • EinenEin Verband auflegen.
            • Tetanus-Impfung, wennist in denaller letztenRegel 5nicht Jahren keine Auffrischung erfolgt ist.
            • Eine ausführliche Fotodokumentation ist auch aus forensischen Gründen sinnvollnotwendig.

            Weitere

            Grad Wundbehandlung

            2a
            • Erstgradige und 2a-Verbrennungen werden konservativ behandelt.
            • Wundreinigung mit desinfizierendenDebridement Lunter aseptischen Bedingungen
              • Entfernung der Brandblasen, Fremdkösungen1rper, Verunreinigungen und Wunddebris
            • 2b-Anschließende undVersorgung tieferemit VerbrennungenOkklusivverbänden
              • Okklusivverband sollen(Anm. abhängigd. vomRed.): GesamtzustandKunststofffolie zur Abdeckung der Verletzten möglichst frühzeitig operativ behandelt werden (Nekrosenabtragung, zügige Hauttransplantation).Wundfläche
            • DieEine Wundbehandlung kannBehandlung mit wundheilungsfördernden Salben (z. B. Aloe vera 7), medizinischem Honig oder antimikrobiellen  Salben, – ggf. in Kombination mit andereanderen Wundabdeckungen (z.  B. Fettgaze) – kann erfolgen, wobei auf die Notwendigkeit einer wiederholten, evtl.
            •  schmerzhaften Anwendung hingewiesen werden soll.
              • Eine Cochrane-Analyse zeigt keine Überlegenheit eines bestimmtendieser Wundmanagementsystems von BrandverletzungenPräparate.11

              Verbrennung Grad 1 (epidermale Verletzungen)

              • Verheilen ohne besondere Behandlung im Laufe von ein paar Tagen
              • Eincremen mit Feuchtigkeitscreme tut der Haut gut.6

              Verbrennungen Grad 2a

              • Wundreinigung und eine adäquate Wundabdeckung18
              • DieIn Wundreinigungder mit Debridement unter aseptischen Bedingungen in Analgosedierung oder Narkose6
              • Brandwunden heilen am besten in feuchter, nicht nasser Umgebung. DiesAnalyse wird auch auf die möglichen Komplikationen durch Abdeckenantimikrobielle derSalben Wunde(Inhaltsstoff mitSilbersulfadiazin) einem abdeckenden Stoff oder einem okkludierenden Verband erreichthingewiesen, der den Flüssigkeitsverlust reduziertu.
              • Eine routinemäßige Antibiotikagabe wird nicht empfohlen a.
              • Oberflächliche Verbrennungen:
                • Kverzönnengerte lokal mit Salben, Aloe Vera, evtl. Honig behandelt werden.12-13Wundheilung
                • Lokalhypertrophe verabreichte NSAR können Schmerzen lindern.Narbenbildung
                • Kortikosteroide,Verfärbung lokalder verabreicht,Haut
                • mögliche scheinensystemische keineAufnahme Wirkungvom zu habenSilber.14
              • DieDaher Tiefesollte destrotz Gewebeschadensder istEmpfehlung in den ersten Tagen nicht sicher zu beurteilen. Die Fläche wird meist überschätzt,durch die Tiefe unterschätzt.6
              • Daher ist eine erneute BeurteilungLeitlinie der VerbrennungstiefeEinsatz amvon 2Silbersulfadiazin kritisch evaluiert werden (Anm. und 3d. Tag notwendigRed.
              • Anfangs befinden sich Brandwunden in der Ödem-/Sekretionsphase. Deshalb ist es wichtig, Verbandsmaterial zu benutzen, das gut aufsaugt, die Wundoberfläche aber gleichzeitig feucht hält.
              • Es können Okklusivverbände mit inaktiven, aktiven oder biologischen Managementsystemen verwendet werden, wobei es keine Überlegenheit eines bestimmten Systems in verschiedenen Studien gibt.1
              • In Zweifelsfällen über die Tiefe der Verbrennung kann ggf. eine Reevaluation mit erneutem Debridement oder Hauttransplantation erfolgen).

            Verbrennungen Grad 2b

            • BesondersOperatives schwierigVorgehen istempfohlen
            • Entfernung diedes Unterscheidungnekrotischen zwischenGewebes Verbrennungenunter derSchonung Gradedes 2avitalen und 2b. Während eine Verbrennung Grad 2a auf eine konservative Therapie gut anspricht und binnen 1–2 Wochen ausheilt, sollte eine Verbrennung ab Grad 2b operiert werden.10Wundgrundes
            • Bei eindeutigerinfektfreier, Tiefenzuordnungtief wirdzweitgradiger zeitnahWunde soll eine operative tangentiale Exzision bisSpalthauttransplantation in punktuellselber blutendeOperation Dermisanteileerfolgen, durchgeführt. Anschließend werden in Abhängigkeit von Lokalisation,sofern Größe und ZeitpunktLokalisation dieseder Bereiche mit aktiven oder biologischen Wundmanagementsystemen, synthetischem oder biologischem epidermalem Hautersatzmaterial oder autologer Spalthaut abgedecktWunde und versorgt.6
            • BeiZustand tiefzweitgradigen Wunden kann im begründeten Einzelfall – wie z. B. tiefreichender Wundinfekt, schwerstbrandverletzteder Patient*innen mitdies eingeschränkter Operabilität, erhöhten Operationsrisiken durch Blutverlust – eine epifasziale Nekrektomie notwendig werdenerlauben.1

            Medikamentöse Therapie

            • Ausreichende Schmerztherapie
              • Bei Verbrennungen 1. und 2. Grades wird eine Therapie mit Paracetamol oder Ibuprofen wahrscheinlich ausreichen, bei schwerwiegenderen Verbrennungen ist evtl. der Einsatz von Opioiden notwendig.
            • Silbersulfadiazin
              • Die topische Anwendung von Silbersulfadiazin wird nicht mehr empfohlen, da es unter der Behandlung zu Wundheilungsverzögerungen und zu häufigeren Wundinfektionen kommt.15
            • Antibiotikaprophylaxe
              • Prophylaktisch verabreichte systemische Antibiotika werden nicht empfohlen.

            Wundinfektionen

            • Brandwunden sind schwer einzuschätzen nur auf dem Boden von klinischer Beobachtung und Labordaten. Deshalb sind für die endgültige Diagnose einer Wundinfektion Wundbiopsien notwendig.16 
            • Systemische Antibiotika können indiziert sein bei Zeichen einer ausgebreiteten Infektion oder wenn tieferes Gewebe betroffen ist.
            • Werden Antibiotika erwogen, sollten Abstriche zur mikrobiologischen Untersuchung gemachtentnommen werden, insbesondere bei Patient*innen, die sich kürzlich in einer Umgebung aufgehalten haben (z.  B. im Krankenhaus), in der multiresistente Bakterien vorkommen.
            • Empfehlungen zur oralen Antibiotikatherapie (bei unkomplizierten Infektionen)17 
              • Flucloxacillin 3–4 x 1 g p. o.
              • Mittel der 2. Wahl: Clindamycin 3 x 0,9 g p. o.
            • Indikationen für die parenterale (statt orale), allenfalls sequentielle Antibiotikagabe17
              • schwere Infektion mit ausgeprägten systemischen Zeichen oder mit Zeichen einer beginnenden Sepsis
              • kritische Lokalisation mit dem Risiko gravierender Folgen (z. B. Hand- oder Gesichtsbereich)
              • Vorliegen entsprechender Komorbiditäten (z. B. Durchblutungsstörungen, gastrointestinale Resorptionsstörungen)
              • relevante Immunsuppression.
            • Es gibt keine Indikation für die prophylaktische Gabe lokaler oder systemischer antimikrobieller Substanzen, da diese nicht nachweislich die Inzidenz einer oberflächlichen Infektion, Phlegmone oder Sepsis reduzieren.
            • Patient*innen, bei denen der Verdacht auf eine Sepsis besteht, sollen umgehend stationär eingewiesen werden.

            Narbenbehandlung

            • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.1
            • Nach Reinigung mit Wasser und einer milden, pH-neutralen Seife erfolgt die Pflege anfangs mit fettenden, im Verlauf mit feuchtigkeitsspendenden Externa, ein- oder mehrmals täglich je nach Trockenheit und Schuppung der Haut.
            • Narbenmassagen lockern und entstauen die Narbe ebenso wie das umgebende Weichteilgewebe.
            • Narben sollen konsequent, besonders in den ersten 24 Monaten, durch Vermeidung oder Abdeckung vor UV-Strahlungseinwirkung geschützt werden.

            Weitere Maßnahmen

            • Tetanus-Impfung, falls kein ausreichender Impfschutz besteht.

            Verlauf, Komplikationen und Prognose

            Verlauf

            • BeiAngaben einergemäß nurnachfolgender unzureichenden Kühlung kann eine zunächst oberflächliche Brandwunde sich zu einer tieferen und schwereren Verletzung ausbreiten.
            • Die Entwicklung von Ödemen erreicht ihren Höhepunkt normalerweise nach 12–24 Stunden.
            • Verheilte Wunden
              • Sind empfindlich und weisen eine trockene, schuppige Haut auf, in der sich Pigmentveränderungen entwickeln können.
              • Pflege sollte anfangs mit fettenden, im Verlauf mit feuchtigkeitsspendenden Externa erfolgen.Referenz12
              • VerheilteVerbrennungen Bereichevon solltenGrad 241 Monateheilen langin konsequentaller vorRegel derin Sonne48–72 geschütztStunden werdenspontan ab.
              • Juckreiz istVerbrennungen einvon häufigesGrad Problem2a und wirdumfassen verschlimmerteine durch Wärme, StressBlasenbildung und physischestarke AktivitätSchmerzen, heilen jedoch nach 7–14 Tagen narbenfrei ab.
              • Ggf.Bei AntihistaminVerbrennungen von Grad 2b Spontanheilung nur in kleinen Arealen und schmerzstillendenur Medikamenteunter verabreichen.
              • KompressionsbehandlungNarbenbildung und Narbenmassage kmönnen hilfreich sein, ggf. mit Silikonmasken.1
              glich

            Komplikationen

            • Verbrennungskrankheit5
              • In Abhängigkeit vom Ausmaß der unmittelbaren Schädigung kann es sekundär zu Kreislaufschock und entzündlichen Allgemeinreaktionen des Körpers im Rahmen eines SIRS (Systemic Inflammatory Response Syndrome) kommen.
            • Infektionen
            • Entstellende Narben
            •  mit psychologischer Beeinträchtigung bis zu KompartmentsyndromDepression
            • LungenschNarbenkontrakturen
            • Bei Inhalationstrauma Schädendigung undder AtembeschwerdenAtemwege
            • Verbrennungsassoziierter Pruritus und neuropathische Schmerzen sind die häufigsten Komplikationen im weiteren Verlauf. Sie können evtl. mit Cetirizin184,9, Antidepressiva, Pregabalin oder Laser5 behandelt werden.
            • Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung oder Depression
            • Spätfolgen insbesondere nach Stromunfällen können Katarakt oder Hörminderung infolge von Innenohrschädigung sein.1

            Prognose

            • Die Prognose hängt von zahlreichen Faktoren ab:
              • Schweregrad der Verbrennung
              • Ausbreitung/Größe der Verbrennung
              • Lokalisation der Verbrennung
                • Atemwegsschäden sind mit einer schlechten Prognose verbunden.
                • Verbrennungen im Gesicht, an Händen, Füßen oder Genitalien sind meist nicht lebensbedrohlich, können die Lebensqualität aber erheblich einschränken.
              • Alter (Kleinkinder und Ältere sind am meisten betroffen)
              • allgemeiner Gesundheitszustand, Begleiterkrankungen
              • ggf. assoziierte Verletzungen
              • Das Einatmen von Rauch verdoppelt die Mortalitätsratetsrisiko jederkann Verbrennung.
            • Rehabilitationdurch undden ggf.ABSI psychologischeeingeschätzt Mitbehandlung können je nach Ausmaß der Verbrennungen indiziert seinwerden.

            Verlaufskontrolle

            • Regelmäßige Wundkontrollen sollen bis zur Heilung durchgeführt werden.1
            • Verbrennungen, die nicht innerhalb von 3 Wochen verheilen, sollten von plastischen Chirurg*innen begutachtet werden.

            Patienteninformationen

            Patienteninformationen in Deximed

            Illustrationen

            Neun-Prozent-Regel bei Verbrennungen.jpg
            Neun-Prozent-Regel bei Verbrennungen

            Quellen

            Leitlinien

            • Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin. Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen. AWMF-Leitlinie Nr. 044-001. S2k, Stand 2021. www.awmf.org
            • Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie. Thermische Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung), Behandlung. AWMF-Leitlinie Nr. 006-128. S2k, Stand 2015. www.awmf.org
            • Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie. Kalkulierte parenterale Initialtherapie bakterieller Erkrankungen bei Erwachsenen – Update 2018. AWMF-Leitlinie Nr. 082-006. S2k, Stand 2017. www.awmf.de(abgelaufen)

            Literatur

            1. Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin. Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen. AWMF-Leitlinie Nr. 044-001, Stand 2021 www.awmf.org
            2. GrunwaldCordes TB, Garner WLC. AcuteVerbrennungen burnsbei Kindern und Jugendlichen. PlastHeilberufe Reconstr Surg 20082021; 12173: 311e12-319e14. wwwlink.ncbispringer.nlm.nih.gov
            3. U.S. Department of Health and Human Services. Burn triage and treatment: thermal injuries. Accessed February 10, 2011. remm.hhs.govcom
            4. DGUV. Ergänzungsbericht schwere Verbrennungen. Stand 2021. Letzter Zugriff 09.01.2023. www.dguv.de
            5. Lloyd EC, Rodgers BC, Michener M, Williams MS. Outpatient burns: prevention and care. Am Fam Physician 2012; 85: 25-32. www.ncbi.nlm.nih.gov
            6. Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie. Thermische Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung), Behandlung. AWMF-Leitlinie Nr. 006-128, Stand 2015 (abgelaufen). www.awmf.org
            7. HudspithJaniak JF, RayattEttmüller K, Hentsch S, et al. FirstPrehospital aidTreatment of Severe Burn Injury and treatmentThermomechanical ofCombination minor burnsInjuries. BMJNotarzt 20042022; 32838(4): 1487211-924. PubMed
            8. Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin. Empfehlungen zu Erster Hilfe bei Brandverletzungen, Stand 2013 verbrennungsmedizin.de
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            10. Thiel A, Verbrennungswunden: Spontanheilung oder operativer Eingriff? Dtsch Arztebl 2015; 112(24) www.aerzteblattthieme-connect.de
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            12. Maenthaisong R, Chaiyakunapruk N, Niruntraporn S, Kongkaew C. The efficacy of aloe vera used for burn wound healing: a systematic review. Burns 2007; 33: 713-8. PubMed
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            18. Bell PL, Gabriel V. Evidence based review for the treatment of post-burn pruritus. J Burn Care Res 2009; 30: 55-61. PubMed

            Autor*innen

            • MonikaLino LenzWitte, FachärztinDr. fürmed., Arzt in Weiterbildung, Allgemeinmedizin, Neustadt am RübenbergeFrankfurt
            • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
T20; T21; T22; T23; T24; T25
forbrenning; Etseskade; Förbränning; brannskader, mindre; Verbrennungen 1. und 2. Grades
S14
Verbrennung; Brennen; Brandblasen; Thermische Verletzung; Verbrühungen; Verbrühungsverletzungen; Rauchgasinhalation; Rauchschäden; Hitze; Flammen; Elektrische Verbrennungen; Chemische Verbrennungen; Verätzungen; Kälte; Koagulationszone; Stasezone; Hyperämiezone; Verbrennungsgrad; Epidermis; Dermis; ABSI Score
Verbrennungen 1. und 2. Grades
CCC MK 11.12.2018 Brandsalben (Silbersulfadiazin-Salbe) entfernt nach Leserkritik
BBB MK 11.01.2023 revidiert und umgeschrieben. BBB 04.10.2021 revidiert, neue LL. CCC MK 13.12.2018 Revidiert, neue LL berücksichtigt. Revision at 15.10.2015 12:23:12: GErman Version, MK 29.03.17
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Definition:Verbrennungen 1.der Epidermis oder oberflächliche Verbrennungen 2. GradesDermis. Häufigkeit:Etwa 90 % allerLeichtere Verbrennungen treten mit Inzidenz von 600/100.000 Personen pro Jahr auf. Symptome:BrennenBei Grad 1 und 2a stark schmerzhaft, Verbrennung,bei Grad 2b reduzierte Schmerzen.
Erste Hilfe/Notfallmedizin
Verbrennungen 1. und 2. Grades
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verbrennungen-1.-und-2.-grades
SiteDisease
Verbrennungen 1. und 2. Grades
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marlies_karsch@webanders@nhi.deno
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