Giftnotrufzentralen
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Allgemeine Informationen
- Der Abschnitt basiert, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf diesen Referenzen.1-6
Definition
- Kohlen(stoff)monoxidvergiftung, CO-Vergiftung
- Kohlenmonoxid (CO) ist ein geruch-, geschmack- und farbloses Gas, das vom Menschen nicht wahrgenommen werden kann;
und daher auch als „Silent Killer“ bezeichnet wird.1-2Eses entsteht als Ergebnis einer unvollständigen Verbrennung von Kohlenwasserstoffen, und das. - Das Gas wird schnell und effektiv über die
LungeLungen aufgenommen.3-4 - CO bindet
sichmitan Hämoglobin an, besitzt aber eineeiner 200- bis 300-fach höhereheren Affinität als Sauerstoff an Hämoglobin und bildet einen schwer reversiblen Komplex, das Carboxyhämoglobin (COHb). - Bereits 0,1 Vol. % CO in der Atemluft führen zu einem COHb-Anteil von ca. 50
1 - CO kann
auchzudem einedirekteredirekte schädliche Wirkung auf zellulärer Ebene haben2-3, und die Menge freien COs im Plasma kann eine Rolle bei der breiten Palette von bei einer CO-Vergiftung zu beobachtenden Symptomen spielen, wobei diese Menge nicht immer mit dem gemessenen COHb-Spiegel korrelieren muss.
Häufigkeit
- In Deutschland ist die lnzidenz der Todesfälle durch CO seit Anfang der 1990er Jahre deutlich
zurrück gegangen. 1990 wurden 25 Todefcklälle durch CO pro 1 Mio. Einwohner registriertufig,2010 lagdieZahlDunkelziffernuristnochjedochbei cahoch.5 pro 1 Mio. Einwohner.2 - Auch der Anteil der Suizide durch CO-Inhalation ist
imrückläufig. - Nach
gleichenwieZeitraumvorvonistca. 10 auf unter 2 % gesunken, was möglicherweise auch der Einführung des geregelten Dreiwege-Katalysators und der damit verbundenen Reduktion desdie CO-AusstoßesVergiftungpro km auf 1/30 geschuldet ist.1-2 2000–2009 wurden durchschnittlich 3.756 Klinikbehandlungen und 374 Todesfälle pro Jahr durch CO registriert. Damit handelt es sich umjedoch die häufigste Vergiftungsursache in Deutschland.2Das Einatmen von Rauch sowie Zier- und Brennöfen mit unvollständiger Verbrennung sind in den meisten Fällen verantwortlich für versehentliche CO-Vergiftungen.2Waren im 20. Jahrhundert noch Abgase von Verbrennungsmotoren eine häufige Ursache schwerer CO-Vergiftungen, so tritt nun dieDie unsachgemäße Verwendung von Kohlegrills (AbrennenAbbrennen in geschlossenen Räumen)anstelltdieseeineStelleder häufigsten Quellen für eine CO-Vergiftung dar.27
Ätiologie und Pathogenese
- Kohlenmonoxid diffundiert
leichtschnell durch die pulmonale Kapillarmembran und bindet sich an das Eisenion des Häms– und dasmit einer etwa 240-mal höheren Affinität als Sauerstoff.3 - Bei fetalem Hämoglobin ist die Affinität des CO
sogargar 600-mal höher alsdie vonbei Sauerstoff.2 DenDer Grad der Kohlenmonoxid-Hämoglobinämie (COHb)bildetwird bestimmt durch eine Funktion aus der relativen Menge von CO und Sauerstoff in der Luft, der Dauer der Exposition und dem Atemvolumen pro Minute.- Nichtraucher*innen können bis zu 3
3 HatCOHbsichweistCOeineeinmal an das Häm geheftet, reduziert sich diereduzierte Fähigkeit der Sauerstofffreigabe in die körpereigenen peripheren Gewebederauf,drei anderen Bindungsstellen für Sauerstoff des Hämoglobin-Moleküls. Darausdaraus resultiert eine Linksverschiebung der Sauerstoffbindungskurve.2- Durch Bindung an Eisen(III)-Zentren wird
auchzudem die Cytochrom-c-Oxidase in ihrer Funktion beeinträchtigt, wodurchdieessog.zuZellatmungeinerbehindert wird. Es resultiert eine zytotoxischezytotoxischen Hypoxie.2 COstörtkommenin vielfältiger Weise auch den peripheren Sauerstoffverbrauchkann.
Kohlenstoffmonoxid
- Die Konzentration von CO in der Luft liegt in der Regel unter 0,001
aberjedoch in städtischen Gebieten und geschlossener Umgebung höher sein. CoCO wird als Nebenprodukt der Verbrennung organischen Materials gebildet.- Die meisten tödlich endenden
KohlenmonoxidvergiftungKohlenmonoxidvergiftungen haben ihre Ursache in Bränden, leckenden Öfen, benzinbetriebenen tragbaren Stromaggregaten, Grillgeräten und Autoabgasen.
Kinetik
- Kohlenmonoxid wird schnell in die Lunge aufgenommen.
- Wie schnell der Tod eintritt, ist abhängig vom Maß der Sauerstoffzufuhr und
,zu einem geringeren Grad, vomdem Atemzeitvolumen. - Die Halbwertszeit von CO liegt bei
etwaca. 300 Minuten,wennwährendeinderPatientEinatmungnormalenormalerLuftAtemluft.- Bei
einatmet.EinatmungWenn man sauerstoffreichesauerstoffreicher Luft über eine Maskeatmet, die die ausgeatmete Luftwegfiltertfiltert, beträgt die Halbwertszeit ca. 90 Minuten. - Bei 100
%-prozentiger hyperbarer Oxygenierung beläuft sie sich auf ca. 30 Minuten.3
- Bei
Organschäden
Organschäden werden durch mindestens 2 Mechanismen hervorgerufen:- Kohlenmonoxid wirkt
aufsicheinigebesondersOrgane im Körper ein, aber die größte Wirkung übt esnegativ auf die Organe mit dem höchsten Sauerstoffbedarf aus: Gehirn und Herz. EineZudem aktiviert eine CO-VergiftungaktiviertThrombozyten undNeutrophileneutrophile Granulozyten, die Bildung freier Radikale und die Lipidperoxidation im Gehirn undanderem Gewebe, wahrscheinlich über einen immunologischen Mechanismus. Akut wird dadurch Gewebe im Gehirn, Herz undanderenOrganen geschädigtGeweben.6
- Kohlenmonoxid wirkt
- Akute Myokardschädigung
Kommt oft bei Patienten mit CO-Vergiftung vor und hängt mit einer erhöhten Mortalität zusammen.7-8- CO bindet
sichan kardiales Myoglobin mit noch höherer Affinität als an Hämoglobinan,washierdurchdiekommtGefahres zu einerMyokarddepressionMyokardschädigung sowie Hypotonie undHypotonieeinersteigert,Verschlechterungwas wiederum dieder Gewebehypoxieverschlechtert.
Verzögerte neurologischeNeurologische Folgeschäden5-6,9
ICPC-2
- A86 Toxischer Effekt nichtmedizinischer Substanz
ICD-10
- T58 Toxische Wirkung von Kohlenmonoxid
- T97 Folgen toxischer Wirkungen von vorwiegend nicht medizinisch verwendeten Substanzen
- Inkl.: Folgen toxischer Wirkungen, die unter T51-T65 klassifizierbar sind
Diagnostik
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Diagnostische Kriterien
- Eine akute Kohlenmonoxidvergiftung wird
ofthäufig aufgrund der Anamnese/der Auffindesituation und des möglicherweise rosigenAussehensHautkoloritsdesderPatientenPatient*innen vermutet.2-3 - Die Diagnose wird durch die Feststellung von erhöhtem COHb bestätigt.
- Dies kann mittels Blutgasanalyse oder mit einem CO-Pulsoxymeter festgestellt werden
.2 Gehört, das heute zur Standardausstattung der meisten Rettungsdienste gehört.- Transkutane SpO2-Messgeräte zeigen häufig keine auffälligen Werte an!
- Dies kann mittels Blutgasanalyse oder mit einem CO-Pulsoxymeter festgestellt werden
- Ein negativer COHb-Nachweis sollte nicht zum Ausschluss einer Kohlenmonoxidvergiftung führen, wenn Anamnese und Symptome
übereinstimmend sind.- Den Symptomen entsprechende Differenzialdiagnosen müssen dabei berücksichtigt werden.
Differenzialdiagnosen
- Obere Atemwegsinfektion
- Depression
- Enzephalitis
- Spannungskopfschmerz
- Hypothyreose
- Vergiftung mit anderen inhalativen Substanzen
- Weitere Intoxikationen
Anamnese
Akute Kohlenmonoxidvergiftung
EineIn der Auffindesituation sollte auf Eigenschutz geachtet werden.- Es ist wichtig, die Expositionsquelle zu eruieren, um weitere vergiftete Personen zu identifizieren und ggf. durch noch unbekannte Quellen weitere
Kohlenmonoxidvergiftungen zu vermeiden. - In der Diagnostik und Therapie der Kohlenmonoxidvergiftung
bringtkannsehrinvariableder Regel
nicht zwischen akut und chronisch unterschieden werden. - Die Diagnose einer Kohlenmonoxidvergiftung erfordert klinische Symptome und
eine nachgewiesene oder wahrscheinliche Exposition mit Kohlenmonoxid. - Häufig unspezifische Symptome einer Hypoxie ohne Zyanose
hervor.2,10-11 Patienten mitBei leichter bis mittelschwerer CO-VergiftungkönnenKopfschmerzen (am häufigsten), Abgeschlagenheit, Übelkeit und/oder Schwindelhaben.SieGelegentlichkönnen auch SchweratmigkeitKurzatmigkeit und/oder Brustschmerzenfeststellen.- Allmählich kann es zu zunehmender
VerwirrungVerwirrtheit und Bewusstlosigkeit kommen.
Chronische Kohlenmonoxidvergiftung
Zeigt vage und wenig spezifische Symptome.Die Symptome können leicht als Ausdruck einer Viruserkrankung fehlgedeutet werden.
Klinische Untersuchung
In Abwesenheit anderer Verletzungen oder Verbrennungen sind die klinischen Befunde bei CO-Vergiftung normalerweise auf Veränderungen der psychischen Verfassung beschränkt.Die PatientenPatient*innen können sich in einem Zustand leichterVerwirrungVerwirrtheit bis hin zum Koma befinden.Die- Eine Vigilanzminderung ist das wichtigste Leitsymptom der
akutenVergiftung.2 - Eine
schwere CO-Vergiftung kannneurologischeSymptomeSymptomevon leichten und unspezifischen Beschwerden wieKrämpfeKopfschmerzen,Ohnmacht oder Koma herbeiführenKonzentrationsschwierigkeiten,begleitetVerwirrtheit,von Herz-Kreislauf- und StoffwechselstSehstörungenwie Myokardischämie,ventrikuläre Arrhythmien,Lungenödemund ausgeprägte Laktatazidose. Die Möglichkeit akuter Myokardschäden und verzögerter neurologischer Folgeschäden sollte beachtet werden.
Häufige Symptome und klinische Anzeichen
Leichte VergiftungKopfschmerzenÜbelkeit, Schwindel,AtaxieErbrechen, Bauchschmerzen, Atemnot und Brustschmerzen bis hin zu Bewusstlosigkeit, Hypotension, schwerer Azidose und akutem Kreislaufversagen zeigen.SehstörungenAnzeichen(verschwommeneseinerSehen)Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Mittelschwereschweren Vergiftung sind:Verwirrung, Reizbarkeit, verringertes Bewusstsein, Schwäche,OrientierungsstörungenSynkopeBewusstseinsstörungTachykardie, Brustschmerzen (Angina pectoris)Tachypnoe, Dyspnoe
Schwere VergiftungHypotonieHerzklopfen, Arrhythmien, Myokardischämie,Herzinfarkt, Herzstillstandrespiratorische Insuffizienznichtkardiogenes oder kardiogenesLungenödemKrampfanfallKrämpfeAngina pectoris- Herzrhythmusstörungen
- Dyspnoe,
Koma, HirnTachypnoe - Lungenödem
- EKG-Veränderungen oder pathologische kardiale Biomarker
- metabolische Azidose
- sehr hohe COHb-Werte (BGA-Wert bei Expositionsende).
- Bei bis zu 40
PatientenPatient*innen mit signifikanter CO-Exposition kann ein Syndrom mit verzögerten neurologischen Folgenvon 3–240 Tagennacheiner augenscheinlichenanfänglicher Besserungentsteheneintreten. - Dieser Zustand wird
mitdurch unterschiedlichstarkerstarkekognitiverkognitive Beeinträchtigung, Persönlichkeitsveränderung, Bewegungsstörung undfokalenfokaleneurologischenneurologischeDefizitenDefizite charakterisiert. - Das Syndrom tritt meist innerhalb von 20 Tagen nach der CO-Vergiftung auf, die Defizite können für ein Jahr oder länger anhalten.
- Die Entwicklung des Syndroms korreliert
schlechtnicht mit dem COHb-Spiegel, obwohl die meisten Fälle mit Bewusstlosigkeit in Verbindung mit der akuten Vergiftung verknüpft sind.3
Ergänzende Untersuchungen
- Carboxyhämoglobin
Korreliert ungenau mit dem Grad der Intoxikation und stellt kein Anzeichen dar, anhand dessen man die Entwicklung neurologischer Folgeschäden vorhersagen könnte.- Man kann eine
akuteCO-Vergiftung definieren als COHb-Werte > - Es wird davon ausgegangen, dass eine tödliche Konzentration des
COHbsCOHb-Wertes im Bereich > - Raucher*innen
weisenkönnen auch ohne Vergiftung Werte von bis zu 10aufaufweisen.
- Arterielle Blutgase
- Zur Unterstützung der Diagnose soll bereits präklinisch eine venöse, arterielle oder kapilläre Blutentnahme für die COHb-Bestimmung mittels BGA erfolgen.
- Der pO2-Wert im Blut ist häufig
normalphysiologisch, weil pO2 das im Blut gelöste O2 wiedergibt; dieser Prozess wird nicht von CO beeinflusst. - Säure-Basen-Haushalt: Die metabolische Azidose tritt sekundär zur Laktatazidose als Folge einer Ischämie auf.
- Der COHb-Anteil wird von modernen Blutgasanalysegeräten standardmäßig mitbestimmt.
- CO-Pulsoxymetrie
- Zur Stützung einer Verdachtsdiagnose kann präklinisch die CO-Pulsoximetrie dienen.
- Eine negative Messung, insbesondere bei Vorliegen von Symptomen,
soll nicht zum Ausschluss einer Kohlenmonoxidvergiftung verwendet werden. - CO-Pulsoxymeter bestimmen über Messungen mit unterschiedlichen Wellenlä
genngen (Rainbow-Verfahren) neben dem COHb-Anteil häufig auch die Sauerstoffsättigung und teilweise sogar die Methämoblobin-Fraktion.2 - Normale Pulsoxymeter zur Bestimmung der SaO2 dagegen können nicht zwischen COHb und oxygeniertem Hb unterscheiden, weshalb die Messwerte bei einer CO-Vergiftung nicht verwertbar sind.
2
EKGAnzeichenEinefürBestimmungIschvon Biomarkern einer myokardialen Schämiedigung, wie CK, CKMB undHerzrhythmusstörungenTroponinsolltensowiebeachteteinwerden.
Kennzeichen12-Kanal-EKGfürsollteHerzinfarkt?- bei Verdacht auf
Myokarschädigung8eine Kohlenmonoxidvergiftung durchgeführt werden, insbesondere
bei Patient*innen mit kardialen Symptomen und kardialen Vorerkrankungen. Troponin,BeiKreatinkinase-MB,hinreichendemMyoglobin
- bei Verdacht auf
WeitereVerdachtinfrageaufkommendeentsprechendeUntersuchungenBlutbild,DifferenzialdiagnosenElektrolyte,sollteGlukose,eineLeberwerte,weiterCyanid-Ebene
Diagnostik beimim SpezialistenKrankenhaus
- Rö
ntgenthorax?ntgen-Thoraxbeizurunklaren KrankheitsbildernDifferenzialdiagnostikDie Untersuchung istin der Regelnormal.keine Auffälligkeiten bei CO-Vergiftung
- CT des Gehirns
?bei neuropsychiatrischen Auffälligkeiten
- Kann angezeigt sein, um Differenzialdiagnosen auszuschließen.
- Neuropsychiatrische Tests
?- akut (z. B. MMST) zur Einschätzung kognitiver Beeinträchtigung sinnvoll
- im weiteren Verlauf zur Evaluation von Folgeschäden
Indikationen zur Krankenhauseinweisung
BeiVorgehensweisenichtzurbekannterEntscheidungHöhederdesKrankenhauseinweisung für Patient*innen mit Kohlenmonoxidexposition- bei symptomatischen Patient*innen
- immer Krankenhauseinweisung empfohlen
- bei asymptomatischen Patient*innen
- bis 5 % COHb
sollte(beiimmerRaucher*innen:die10 %):EinweisungkeineinsKrankenhauseinweisungKrankenhaus zur weiteren Diagnostik und Therapie erfolgen.empfohlen - Bei
bekannterSchwangerenHöheunddes COHb < 20 % ist bei klinisch unauffälligen Patienten ohne karidiale oder neurologische Vorerkrankungen die stationäre Einweisung nicht zwingend erforderlich.2 Bei Patienten mit COHb > 40 % oder mit Herz-Kreislauf- oder neurologischen StörungenKindern sollte eine Krankenhauseinweisung erwogen bzw. angeboten werden, sie in eine Klinik zu überweisen, die hyperbare Sauerstofftherapie anbietet.4Anhaltende Störungen nach 4 h normobarer Sauerstoffbehandlung sprechen für eine Verlegung in ein Zentrum für hyperbare Sauerstofftherapie.4
- bis 5 % COHb
- bei symptomatischen Patient*innen
Therapie
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TherapiezielTherapieziele
KohlenmonoxidVergiftungaus dem Blut beschleunigt freisetzenbehandeln.- Zerebralen und kardialen Komplikationen vorbeugen.
Allgemeines zur Therapie
- Kohlenmonoxid wird fast ausschließlich über den Lungenkreislauf durch kompetitive Bindung von Hämoglobin an Sauerstoff entfernt.
- Die
wichtigstewichtigsten Maßnahmenahmen bei CO-Vergiftungbestehtsindin derdie Entfernung der Betroffenen von der CO-Quelleund darin,sowie die Sauerstoffzufuhr über eine Gesichtsmaskezu beginnen.3 - Komatöse
PatientenPatient*innen mitstark eingeschränktemreduziertem Bewusstsein solltensofortnotfallmäßigintubiertschutzintubiert undzumit 100mitSauerstoff beatmet werden. - Bei
PatientenPatient*innen mit einer CO-Vergiftung durch das Einatmen von Rauch sollte parallel an eine mögliche Zyanidvergiftung gedacht werden, wodurch die Sauerstoffversorgung des Gewebes und der Grad der Zellhypoxie weiter verschärft werden können. Patienten, bei denen die Symptome nach unmittelbarer Sauerstoffbehandlung nicht zurückgehen, bei denen EKG oder Laboruntersuchungen auf eine schwere Vergiftung hinweisen oder andere medizinische oder soziale besorgniserregende Faktoren bestehen, sollten in ein Krankenhaus eingewiesen werden.
Empfehlungen für PatientenPatient*innen
- Zurückhaltung mit starker körperlicher Aktivität für
die nächsten2–4 Wochen nach Vergiftung - Nikotinverzicht
- Regelmäßige Aufenthalte im Freien
Präklinische Therapie
Die PersonPatient*in aus dem Bereich der Exposition entfernen.- Unmittelbar mit der Sauerstoffbehandlung beginnen (vorzugsweise mit einer Maske, die die ausgeatmete Luft wegfiltert).
Evtl.Schutzintubation komatöseserPatienten werden intubiert.Patient*innenHerzüberwachungKardiopulmonalesgewährleisten.Monitoring- Benachrichtigung des Krankenhauses, das sich auf eine evtl. Überführung der
PersonPatient*ininsin ein Zentrum für hyperbare Sauerstofftherapie vorbereiten kann. EvtlGgf.- Wenn möglich, sollte die Zeit der Exposition schätzungsweise berechnet werden.
- Körperliche Belastung, die mit einem zusätzlichen Sauerstoffverbrauch einhergeht, soll unterbleiben.
Medikamentöse Therapie
- Das Antidot der Wahl ist Sauerstoff.
- Bei COHb-Werten unter 20
2
Hyperbare Sauerstofftherapie
- Die hyperbare Sauerstofftherapie (
HBOHBOT) stellt den Goldstandard in der Behandlung der CO-Vergiftung dar. - Sie beinhaltet die Behandlung der
PatientenPatient*innen mit 1002 - Je früher die Behandlung einsetzt, desto besser
. GründeDieHalbwertszeit von CO liegt bei etwa 300 Minuten, wenn ein Patient normale Luft einatmet. Wenn man sauerstoffreiche Luft über eine Maske atmet,ist diedie ausgeatmete Luft wegfiltert, beträgt die Halbwertszeit ca. 90 Minuten. Mit 100 % hyperbarem Sauerstoff beträgt sie knapp 30 Minuten3(15–23 Minuten4).Die Behandlung stellt außerdem die Sauerstoffversorgung des Gewebes wieder her, verbessert die Funktion der Mitochondrien und kehrt durch CO induzierte Entzündungsreaktionen umPrognose.6,1210-11Die wissenschaftliche Beweislage ist jedoch widersprüchlich, von fragwürdiger Qualität und stützt die Wirksamkeit dieser Behandlung nur begrenzt (Ia).13
- Indikationen
2-3,11,1412- COHb >
den klinischen Leitlinien undder individuellen Symptomatik variieren)3 - Anzeichen von Endorganischämie (exkl. ausgesprochene metabolische Azidose mit einem pH-Wert <
- Bewusstlosigkeit
- schwangere Frauen mit einem COHb-Wert >
voneinerProblemenBedrohung für den Fetus
- COHb >
- Behandlung laut Leitlinie
AlleHBOTmitsolltehyperbarer3-malSauerstofftherapieinnerhalbbehandeltenvonPatienten24 hsolltendurchgeführtdie Behandlung schnellstmöglich mit mindestens 2,5–3 atm (Atmosphären) erhalten, um die akuten Folgen der CO-Vergiftung umzukehren.2Die Behandlungsdauer beläuft sich häufig auf 90–120 Minutenwerden.- Die
Behandlunginitiale HBOT solltefortgesetztdemwerden,Therapieschemabis(TS) 300/90 (früher bekannt als Boerema-Schema) entsprechen:- 3 Zyklen HBO über 90 Minuten unter Fortführung der
COHb-Wertintensivmedizinischen<Therapie5–10in%denliegtersten 24 Stunden mit 300 Kilopascal
- 3 Zyklen HBO über 90 Minuten unter Fortführung der
- Eine 2.
EineundSerie3.wiederholterHBOTBehandlungensollteistbeijedocheinemumstrittenBehandlungsdruck größer/gleich 2,4 bar erfolgen (TS 240/90).4- 3 Zyklen HBO über 90 Minuten mit 300 Kilopascal
- Eine solche Behandlung scheint verzögerten neurokognitiven Ausfällen vorzubeugen
, aber die Studienresultate weichen voneinander ab (Ia).3,1311
Metabolische Azidose
- Die Behandlung einer Azidose bei einem pH-Wert >
- Azidosen bessern sich in der Regel in Verbindung mit der Sauerstoffbehandlung.
Bei Hyperglykämie
Die neurologischen Ausfälle sind bei Patienten mit Hyperglykämie schlimmer.Insulingabe, wenn der Blutzucker hoch ist, zudem sollte die Insulin titriert verabreicht werden, um einen gefährlich niedrigen Blutzuckerspiegel zu vermeiden.
Monitoring
- Präklinisch sollte ein Monitoring mit Pulsoximetrie, Atemfrequenz, EKG und
nichtinvasiver Blutdruckmessung (NIBD) erfolgen. - Wiederholte Messung des COHb-Werts
- Herzüberwachung
- Aufgrund von Herzrhythmusstörungen kann es zum plötzlichen Tod kommen.
- EKG-Aufzeichnungen und Messung des Troponin-Werts sollten bei Verdacht auf Myokardschäden wiederholt durchgeführt werden.
- Besondere Vorsicht ist
geboten,beiwenn die Person eine bekanntebekannter kardiovaskulärerer Erkrankunghatgebotenundsowiediebei anfänglichen COHb-WerteWerten von über 15liegen.
- Pulsoxymetrie
- Ist von geringem Nutzen, weil die Messungen nicht zwischen Carboxyhämoglobin und Oxyhämoglobin unterscheiden.
- Neurologische Überwachung
- Es kann ein Hirnödem auftreten.
Wiederholtewiederholte neurologische Untersuchungen, CT,evtlggf. MR innerklinisch
Verlauf, Komplikationen und Prognose
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Komplikationen
PatientenArrhythmien- Hypoxie
- Ischämien
können Arrhythmien sekundär zu Hypoxie(Myokard,IschämieGehirnoder Infarkt zeigenetc.) - Komplikationen
dereiner hyperbaren Sauerstofftherapie- Dekompressionsbeschwerden
, - Barotrauma in den Nasennebenhöhlen und im Mittelohr
, - Krämpfe
, zunehmender - Pneumothorax hin
zumzu Spannungspneumothorax, - Gasembolie
, - reversible Veränderungen der
Linsenrefraktion4Linsenretraktion
- Dekompressionsbeschwerden
Prognose
- Potenziell tö
dlichdlicher Verlauf FastIn ca. 40Kohlenmonoxidvergiftung überlebenden Personen tragenbleibende Myokardschäden davon, unddigung dielangfristige Übersterblichkeit ist hochFolge.7- Die kognitiven Fähigkeiten
sind bei 10–30 %können nachschwerereiner schweren Kohlenmonoxidvergiftung herabgesetzt sein.
Anerkennung als Berufskrankheit
- Treten im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit immer wieder Kohlenmonoxidvergiftungen oder eine
sogenanntesog. chronische CO-Erkrankung auf, können diese als Berufskrankheit anerkannt werden.1513 - Zuständig hierfür sind die gesetzlichen Unfallversicherungsträger.
- Der Verdacht auf eine Berufskrankheit muss dort gemeldet werden (Meldebogen
1614). - Es wird eine ausführliche Arbeits- und Gefährdungsanamnese erhoben, und ein Gutachten entscheidet über die Anerkennung als Berufskrankheit.
DannNachfolgend können bestimmte MaßnahmenaufzuKostenLasten der GUV durchgeführt werden:- geeignete Schutzvorrichtungen
- spezielle therapeutische Maßnahmen
- Einstellung der gefährdenden Tätigkeit
- Minderung der Erwerbsfähigkeit bis zur Zahlung einer Rente.
1715 ManchmalIn manchen Fällen muss die Tätigkeiterstvollständig aufgegeben werden, damit die Anerkennung als Berufskrankheit erfolgen kann.
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Quellen
Leitlinie
- Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. Diagnostik und Therapie der Kohlenmonoxidvergiftung. AWMF-Register Nr. 040-012. S2k, Stand 2021. www.awmf.org
Literatur
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- Mehrtens, G. Valentin, H. Schönberger, A. Arbeitsunfall und Berufskrankheit
AutorenAutor*innen
LutzMoritzMittlerPaar, Dr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin,Notfallmedizin, Suchtmedizin, Freiburg i. Br.MünsterTerjeDieJohannessenursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL,professor i allmennmedisin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheimhttps://legehandboka.no/).