Giftnotrufzentralen
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Allgemeine Informationen
Definition
- Akzidentelle oder beabsichtigte Einnahme
und Absorptionvon Methanol(Holzgeist) in Mengen, diekann zueinerschwerwiegendenVergiftungVergiftungserscheinungen führen. - Methanol ist eine farblose, flüchtige und leicht entzündliche Flüssigkeit mit einem schwachen, stechenden Geruch. Der Geruch ist schwer wiederzuerkennen und von Ethanol nicht zu differenzieren.
- Für die Prognose ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie von entscheidender Bedeutung.1
Häufigkeit
- Sehr selten
- Es gibt immer wieder Massenvergiftungen, wenn methanolhaltigen Spirituosen in Umlauf geraten oder von Gruppen konsumiert werden.2
- Im Rahmen der Covid-19-Pandemie kam es weltweit zu einer großen Zahl an Methanolvergiftungen, u. a. durch die Einnahme von Desinfektionsmittel.3
- 2011 wurden in Deutschland 21 Krankenhausbehandlungen wegen akuter Methanolvergiftung registriert.2
Ätiologie und Pathogenese
- Methanol ist Bestandteil verschiedener Stoffe wie Frostschutzmittel oder in Treibstoff für Modellautos und -flugzeuge
enthalten und.4 - Zudem kann
aucherselbstgebranntemalkoholhaltigenAlkoholGetränkenbeigemischtzugemischt sein, meist als Folge unsachgemäßer Herstellung.5 ErDiewirdAufnahmeleichterfolgt durch Ingestion, Inhalation oder über die Hautabsorbiert, durch Einatmen und über den Darm.5- Die Rauschwirkung von Methanol ist schwächer als die von Ethanol.3
Pathophysiologie
- Abbau
- 30–60
3 - Erfolgt mithilfe von Alkoholdehydrogenase in der Leber zu Formaldehyd (HWZ <
,3 Der Abbau läuft mit 25 mg/kg/h langsamer als bei Ethanol (175 mg/kg/h), verläuft aber schneller als die Elimination der Ameisensäure.3
- Es dauert 15–
2472 Stunden, bevor ausreichend Ameisensäure akkumuliert wurde, um erste Symptome wie Hyperventilation (als Kompensation der Azidose) und Sehstörungen zu verursachen.4
- 30–60
- Bei Kombination von Ethanol und Methanol
- Ethanol und Methanol konkurrieren um dasselbe Abbauenzym (Alkoholdehydrogenase), jedoch hat Ethanol eine höhere Affinität.
DieDaher bewirkt die gleichzeitigeEthanolgabe wird sich daher günstig auswirken, da hierdurch die BildungEinnahme vonAmeisensEthanol eine abgeschwäurechteverzögertWirkungwirddes Methanols.4
- Exponierte Bereiche
- Am stärksten gefährdet sind die Sehnerven und das Putamen (Basalganglien).
- Eine Schädigung führt zu Optikusatrophie und/oder parkinsonoiden Symptomen
von Parkinson.4-5
- Letale Dosis
- Wird Methanol nicht abgebaut, scheidet der Körper es unverändert über den Urin und die Atemluft mit einer Halbwertszeit von gut 48–54 Stunden aus.1
Prädisponierende Faktoren
- Folsäuremangel führt zu gehemmtem Abbau von Ameisensäure.
- Berufliche Exposition (siehe Berufskrankheiten)
ICPC-2
- A86 Toxischer Effekt nichtmedizinischer Substanz
- P16 Akuter Alkoholmissbrauch
ICD-10
- X4-Vergiftung, Verätzung und weitere Effekte toxischer Substanzen als Folgen eines Unfalls
. - T51.1 Toxische Wirkung von Methanol
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Der Kardinalbefund bei einer Methanolvergiftung ist eine metabolische Azidose mit hoher Osmolalitäts- und Anionenlücke.
Differenzialdiagnosen
- Vergiftung durch ein anderes Agens
- Beeinflussung des ZNS durch eine andere Ursache
Anamnese
- Die Symptome treten je nach aufgenommener Menge oft erst spät in Erscheinung. Im Schnitt liegen 24 Stunden zwischen Aufnahme und Symptombeginn, ein deutlich frü
hestensherer15–20oderStundenspäterernachSymptombeginnderistEinnahmeallerdingskommtebenfallses zu Hyperventilation und Sehstmörungenglich.4- Liegt eine kombinierte Einnahme von Methanol und Ethanol vor, kann es bis zu
mehrerenmehrereTagen nach der EinnahmeTage dauern, bevor Symptome auftreten.
- Liegt eine kombinierte Einnahme von Methanol und Ethanol vor, kann es bis zu
- Zumeist werden Sehstörungen berichtet.
- Weitere Symptome sind Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen; Hyperventilation und Bauchschmerzen.4-5
- In den schwersten Fällen kommt es zu neurologischen Ausfällen (meist parkinsonoid), Blindheit, Koma, Krämpfen und Atemstillstand.
Die Rauschwirkung von Methanol ist viel schwächer als die von Ethanol.
Klären Sie mMögliches Risikoverhalten ababklären
- Ein absichtlicher Konsum wird möglicherweise aus Schamgefühl verschwiegen, eine adäquate Anamneseerhebung ist daher essenziell.
- Einnahme: Menge, zeitlicher Rahmen, ist die Person durch die Einnahme enthemmt?
- Hat die Person zusätzlich Medikamente oder Drogen eingenommen? Was und wie viel?
- Können weitere Personen betroffen sein?
- Hat die entsprechende Person ein chronisches Alkoholproblem? Diese
PatientenPatient*innen vertragen mehr Methanol, bevor Vergiftungserscheinungen auftreten. - Zu einer Vergiftung kann es auch bei Tätigkeiten in der Industrie kommen,
und zwarggf. durch transdermale Aufnahmeüberoderdie HautInhalation.
Klinische Untersuchung
UnterschiedlicheKurz nach der Aufnahme zeigen sich ggf. keinerlei Auffälligkeiten.- Im weitern Verlauf treten auf:
- unterschiedliche Grade der Bewusstseinstrübung
- Hyperventilation
Zählen.Sie die Atemfrequenz genau.- Die typische „Kussmaul-Atmung“ ist erst in späteren Stadien zu beobachten (Anzeichen für eine Azidose).
- Evtl. Bradykardie, Hypotension
- Evtl. Druckstellen/Hinweise auf langes Liegen
- Evtl. Koma, Zyanose
OphthalmoskopieEingeschränkte direkte/indirekte Pupillenreaktion auf LichtHyperämie der Netzhaut begleitet von einer EntzündungUnscharfe Papillengrenzen ohne Protrusion der Papille (Pseudopapillitis)
Ergänzende Untersuchungen
In der Hausarztpraxis
- Keine indiziert
Im Krankenhaus – Blutuntersuchungen
- Säure-Basen-Haushalt (Blutgasanalyse)
- Elektrolyte
- CK (Kreatinkinase)
- Glukose
- Kreatinin/GFR
- Harnstoff
- Serumosmolalität (s. u.)
- Blutwerte für Amylase und evtl. Lipase im Hinblick auf die Entwicklung einer Pankreatitis
- Methanolbestimmung im Blut (und Urin)
- Wird nur in größeren Krankenhäusern vorgenommen.
- Serum-Ethanol
Berechnung der Osmolalitäts- und AnionenlückeDurch Berechnung der Osmolalitäts- und Anionenlücke kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Diagnose Methanol- oder Ethylenglykolvergiftung gestellt werden.Sowohl Osmolalitäts- als auch Anionenlücke sind bei Methanolvergiftung erhöht.AusnahmenBereits lange bevor der Abbau des Methanols begonnen hat, weisen die Patienten eine große Osmolalitäts- (viel Methanol), normale Anionenlücke (wenig Ameisensäure) und eine geringe Azidose auf.Solchen Patienten geht es in der Regel nicht besonders schlecht.
In späteren Stadien, wenn das gesamte Methanol abgebaut wurde, ist der Wert für die Osmolalitätslücke normal, während die Anionenlücke groß ist (viel Ameisensäure).Diesen Patienten geht es meist sehr schlecht.
Urinprobe
- Methanol in Urin
- CK und Myoglobin (Rhabdomyolyse)
Diagnostik
beimbeiSpezialistenSpezialist*innen- Bei schweren Vergiftungen kann im Verlauf ein CCT indiziert sein.
- So können charakteristische Veränderungen der Basalganglien entdeckt werden, etwa eine Nekrose.
- Evtl. MRT
Indikationen zur Krankenhauseinweisung
- Bei Verdacht auf Methanolvergiftung
- Ggf. Kontaktaufnahme mit einer Giftnotrufzentrale
Therapie
Therapieziel
- Die Wirkung des Methanols weitestgehend begrenzen.
Allgemeines zur Therapie
- Eine Methanolvergiftung ist
ein geflebensgefährlicher Zustandhrlich,derschnelle Diagnosesicherung und Behandlungerfordertsind erforderlich.1
Strategie
- Mit der Behandlung muss
inmöglichstder Regel vor Stellung der Diagnosefrühzeitig begonnen werden. - Brechmittel
- Die Verwendung von Emetika ist obsolet.2
- Magenspülung
- Ist angezeigt, wenn weniger als 2 Stunden seit der Einnahme einer großen Menge vergangen sind.
- Aktivkohle bindet keine signifikanten Methanolmengen und wird deshalb nicht empfohlen.
- Korrektur der Azidose
Mitggf.NatriumhydrogencarbonatGabedurchgeführtvonund eingangs die wichtigste Maßnahme neben der Unterstützung vitaler Funktionen wie Atmung und Kreislauf.Hämodialyse trägt auch dazu bei, den pH-Wert zu normalisieren.Natriumhydrogenkarbonat4
- Andere Behandlungsprinzipien2
HemmungMit dem Antidot Fomepizol steht ein wirksamer Ihibitor derAlkoholdehydrogenaseAlkoholdehydrogenauseunterzurVerwendung von FomepizolHat die frVerfüher praktizierte Gabe des ebenfalls toxischen Ethanols abgelöstgung.1,4- Die frühzeitige Gabe kann die Hämodialyse ersetzen.
- Je nach klinischem Zustand kann die Hämodialyse auch parallel begonnen werden.
Medikamentöse Therapie im KrankenhausKorrektur von Azidose, Hypoglykämie, KrämpfenInfusion mit NatriumhydrogencarbonatDie Dosierung richtet sich nach Ausprägung der metabolischen Azidose.Außerhalb eines Krankenhauses kann z. B. 1 mval/kg KG (1 ml/kg KG 8,4 %) intravenös bei ausgeprägter Kussmaulatmung verabreicht werden.
Eine Hypoglykämie sollte korrigiert werden.Bolusdosis mit 10–25 ml Glukose 40 % je nach Blutzuckerwert
Krampfanfällesollten mit Benzodiazepinen, z. B. Lorazepam behandelt werden
Antidota, FomepizolImmer Kontakt zum Giftinformationszentrum/Giftnotruf aufnehmen!Erwachsene: sieheVergiftungs-Informations-Zentrale, 24 h erreichbarKinder: siehekindergesundheit-info.de, 24 h erreichbar
Fomepizol (4-Methylpyrazol, Antizol)Ist ein wirksamer Inhibitor der Alkoholdehydrogenase ohne die Nebenwirkungen des Ethanols und die damit verbundenen Dosierungsprobleme.1Hemmt die Bildung toxischer Metaboliten.Der Wirkstoff wurde zur Behandlung von Vergiftungen mit sowohl Methanol als auch Ethylenglykol eingesetzt.1Die Behandlung kann ohne Messung der Serumwerte und auch während der Dialyse durchgeführt werden.- In Deutschland ist Fomepizol allerdings nicht für diese Indikation zugelassen (Off-Label-Use)
- Wegen seiner kompetetiven Enzymhemmung wird ebenfalls Ethanol zur Behandlung eingesetzt, was aber eine weniger günstige Wirkung-Nebenwirkung-Relation aufweist.
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Einstellung der EthanolgabeFomepizol hemmt auch den Abbau von Ethanol. Die evtl. Ethanolgabe muss daher beim Übergang zu Fomepizol eingestellt werden.
WirkungBietet eine sichere Dosierung, ist effektiver als Alkohol, verursacht nur wenige Nebenwirkungen, ist aber relativ teuer.In Verbindung mit Hämodialyse wird durch die Gabe von Fomepizol deutlich seltener intensivmedizinische Behandlung erforderlich, und die Verweildauer der Patienten verkürzt sich signifikant.
DosierungJede Einzeldosis muss mit NaCl 0,9 % oder Glucose 5 % auf 100–200 ml Gesamtvolumen verdünnt und über 45 min infundiert werden.5Startdosis 15 mg/kg gefolgt von einer Dosierung von 10 mg/kg alle 12 Stunden, 4-mal insgesamtspäter falls erforderlich 5–15 mg/kg alle 12 Stunden
Kann auch oral bei gleicher Dosierung verabreicht werden.andere Dosierung bei Dialyse je nach Plasmakonzentration
Ethanol-Infusion oder p. o. (wenn Fomepizol nicht verfügbar ist)Vorteile von Ethanolniedrige Kosten, einfache Verfügbarkeit und gute Wirkung
EthanolmengeDie Wirkung des Ethanols auf den Abbau von Methanol hängt von den relativen molaren Konzentrationen ab. Viel Methanol erfordert viel Ethanol und umgekehrt.Aus praktischen Gründen wird in der Regel eine therapeutische Ethanolkonzentration von 1 g/l (22 mmol/l; 1 ‰) empfohlen.
NachteileAls schwierig erwiesen bei den Patienten hat sich die konstante Aufrechterhaltung einer entsprechenden Ethanolkonzentration, insbesondere bei paralleler Dialyse.Zur Berechnung der in den unterschiedlichen Situationen zu gebenden Ethanolmenge gibt es einfache Formeln, zudem kann Ethanol auch der Dialyseflüssigkeit zugesetzt werden.Weitere Nachteile der Ethanolbehandlung sind, dass die Patienten unruhiger und die Behandlung schwieriger zu handhaben werden.In Einzelfällen kann die Ethanolgabe verantwortlich dafür sein, dass die Patienten beatmet werden müssen.
Praktische Durchführung der Therapie5bei Methanolaufnahme von > 100 mg/kgKG oder AzidoseEine Ampulle à 20 ml Ehtanol 95 % enthält 15 g Ethanol. Verabreichung als 5%ige Lösung, z. B. in NaCl 0,9 % langsam i. v.Bei höher konzentrierter Lösung besteht Nekrosegefahr.
Beginn mit 600 mg/kgKG langsam über 10–20 minAnschließend 100 mg/kgKG/h als Erhaltungsdosis (Perfusor)Titriert werden sollte so, dass der Plasmaspiegel von etwa 1 ‰ für mindestens 48 Stunden gehalten wird oder bis kein Methanol mehr im Blut nachgewiesen werden kann.bei Nichtverfügbarkeit peroral, z. B. bei 70 kg KG 100 ml Rum o. Ä. mit 50 Vol. % Ethanolgehalt
Folsäure (Tetrahydrofolinat)6Folsäure fördert den Abbau von Ameisensäure deutlich und kann somit die schädlichen Auswirkungen einer Methanolvergiftung verringern.Es wird die intravenöse Gabe von 10 mg/d empfohlen.Folsäure wird gegeben, bis Methanol und Ameisensäure nicht mehr vorhanden sind.
Weitere TherapienÜberwachung und O2-ZufuhrMögliche Hypotonien werden durch Volumensubstitution (Infusionen) korrigiert.Andere symptomatische Behandlung nach Bedarf
HämodialyseEvtl. Rücksprache mit dem Giftinformationszentrum/Giftnotruf.Erwachsene: sieheVergiftungs-Informations-Zentrale, 24 h erreichbarKinder: siehekindergesundheit-info.de, 24 h erreichbar
Die Hämodialyse entfernt sowohl Methanol und Ameisensäure effektiv und ist in den meisten Fällen einer Methanolvergiftung indiziert.Eine Hämodialyse sollte in folgenden Fällen immer in Betracht gezogen werden:Serum-Methanol > 0,5 g/l (0,5 ‰ oder 16 mmol/l)bekannte Einnahme großer Mengen eines methanolhaltigen Produktsschwere metabolische Azidosefrühzeitige Sehstörungen.
Die Dialyse sollte fortgeführt werden, bis die Azidose korrigiert ist und Methanol nicht mehr im Blut nachgewiesen werden kann oder Serum-Methanol < 0,2 g/l (0,2 ‰ oder 6,4 mmol/l).Kann die Methanolkonzentration im Blut nicht kontinuierlich kontrolliert werden, sollte die Hämodialyse mindestens 8 Stunden laufen. Bei anhaltender Azidose auch länger. Bei erneuter Azidose soll eine abermalige Dialyse erwogen werden.
Prävention
- Es sollte sichergestellt werden, dass sich methanolhaltige Flüssigkeiten außerhalb der Reichweite von Kindern befinden. Flaschen sollte gekennzeichnet sein, damit Methanol und Ethanol nicht verwechselt werden.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Am häufigsten mit einer Latenzzeit von 12–24 Stunden vor dem Ausbruch der Symptome.5Die gleichzeitige Einnahme von Ethanol verlängert die Latenzzeit.3Bei schweren Vergiftungen können schwere Symptome früher auftreten.
- Symptomverlauf
- anfänglich leichter Rausch
- anschließend Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Übelkeit, sich allmählich einstellende Sehstörungen (Nebelsehen, Farbsehstörungen), variable neurologische Symptome, evtl. diffuse Bauchschmerzen und Atemnot, Lungen-/Hirnödem, weite, lichtstarre Pupillen
- später dann Krämpfe und schließlich Atemlähmung
Komplikationen
- Bleibende Sehstörung oder Blindheit
- Parkinsonismus
Pankreatitis, im schlimmsten Fall h(Hämorrhagische) Pankreatitis- Krampfanfälle, Hirnödem und
eventuelleevtl. Nekrose der Basalganglien - Rhabdomyolyse und akutes Nierenversagen
- Hypoglykämie
- Multiorganversagen bis hin zum Exitus
Prognose
- Der Grad der Azidose ist für den Ausgang entscheidend.
PatientenPatient*innen mit Krampfanfällen, Koma und schwerer metabolischer Azidose (pH < 7) haben eine schlechte Prognose.1- Unbehandelt führt Methanolvergiftung zu bleibenden Sehstörungen,
zu KollapsKreislaufversagen und Koma bis hin zum Tod. - Schäden der Basalganglien können zu einem parkinsonähnlichen Krankheitsbild führen.
- Die Letaldosis wird meist mit 1
- Erblindung kann bereits nach 4–15
- Eine frühe und adäquate Behandlung einer Methanolvergiftung kann Spätfolgen verhindern.
Verlaufskontrolle
- Vor der Klinikentlassung sollten die
PatientenPatient*innen abhängig von den Komplikationenvon einem Augenarztaugenärztlich undNeurologenneurologisch untersucht werden.
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Quellen
Literatur
- Sivilotti MLA, Winchester JF
:. Methanol and ethylene glycol poisoning. Wolters Kluwer 2017; UpToDate, last updated Dec 05, 2016. www.uptodate.com - Müller D, Desel H. Common causes of poisoning— etiology, diagnosis and treatment.. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(41): 690-700. doi:10.3238/arztebl.2013.0690 DOI
BeneckeWuchty B, Perneczky J,BeneckeSellnerM, Eckert K-G, Erber B, Golly IC, Kreppel H, Liebl B, Mückter H, Reichl F-X, Szinicz L, Zilker TJ.TaschenatlasMethanolintoxikation: ein Kollateralschaden derToxikologieCOVID-19-Pandemie:SubstanzenAkute und chronische neurologische Komplikationen der Methanolvergiftung,Wirkungenin: psychopraxis. neuropraxis. 2021;24(4):238–41 www.ncbi.nlm.nih.gov- Rietjens SJ,
Umwelde Lange DW, Meulenbelt J.GeorgEthyleneThiemeglycolVerlag, Stuttgart, New York: Franz-Xaver Reichl, 2002. Barceloux DG, Bond GR, Krenzelok EP, Cooper H, Vale JA. American Academy of Clinical Toxicology practice guidelines on the treatment ofor methanolpoisoning.intoxication: which antidote should be used, fomepizole or ethanol? Neth JToxicol Clin Toxicol 2002; 40: 415 - 46Med. 2014 Feb;72(2):73-9PubMedpubmed.ncbi.nlm.nih.govBöhmerAshurstSJV,BöhmerNappeR, Hess T, Jäger G, Schneider T, Szabanowski T, Wolcke BTM.TaschenatlasMethanolRettungsdienstToxicity.Naseweis2022Verlag,JunIngelheim21. In:BennoStatPearlsWolcke, 2011www.Lüllmann H, Mohr K, Wehling Mncbi.Pharmakologie und Toxikologie- Arzneimittelwirkungen verstehen – Medikamente gezielt einsetzennlm.Thieme Verlag, Stuttgart, New York: Heinz Lüllmann, 2003nih.
AutorenAutor*innenLutzBonnieMittlerStahn, Dr. med.,FacharztFachärztin für Allgemeinmedizin,Notfallmedizin, Suchtmedizin, Freiburg i. Br.HamburgIngardDieLøgeursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL,spesialist i allmennmedisin og universitetslektor, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, TrondheimDag Jacobsen, Chief, Surveillance Abteilung Medical Division, Ullevål Hospital, Oslohttps://legehandboka.no/).