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ThemaDie der Woche„Altenheimvisite“

Die „Altenheimvisite“

Wie wahrscheinlich viele angestellte Fachärzte bin ich in unserer Praxis für die Betreuung einer Pflegeeinrichtung zuständig. Das bedeutet, dass ich alle zwei Wochen mit dem Hausbesuchsrucksack auf Visite ins nahegelegene „Alten- und Pflegeheim“ gehe. Hier ist es wie in einer anderen Welt. Die Mehrzahl der Patienten leidet an Alzheimer- oder vaskulärer Demenz und hat einen gesetzlichen Betreuer.  Das Personal ist in der Regel überlastet und hat wenig Zeit, mit der Hausärztin über die Patienten zu sprechen.

Die Bewohner sind fast alle betagt, multimorbid, hilflos und abhängig von pflegerischer Unterstützung. Sie sind auf eine zuverlässige hausärztliche Versorgung angewiesen – schon allein, weil wir Hausärzte die einzigen Fachärzte sind, die Bewohner von Pflegeeinrichtungen engmaschig und kontinuierlich betreuen. Wenn wir die Medikation nicht überprüfen, tut es keiner. Adäquate Medikation in Pflegeeinrichtungen ist essenziel, um Multimedikation zu reduzieren und Überdosierungen, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Durch gute Behandlung von akuten Infektionen, aber auch durch symptomorientierte Behandlung am Lebensende können den Patienten unnötige Klinikeinweisungen erspart bleiben. Hierzu möchte ich unsere Artikel Infektionen in Pflegeeinrichtungen – AllgemeinesHarnwegsinfektion, Wundinfektionen, Pneumonie und Palliativpflege in Pflegeeinrichtungen empfehlen. Auch bei herausforderndem Verhalten sind Patienten mit Demenz darauf angewiesen, dass wir sie keiner „medikamentösen Fixierung“ aussetzen und hier wirklich geeignete Maßnahmen ergreifen. Bewohner von Pflegeheimen haben im Allgemeinen keine Lobby und brauchen die Unterstützung ihrer Hausärzte als Verfechter ihrer gesundheitlichen Interessen.

Marlies Karsch, Chefredakteurin

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Wie wahrscheinlich viele angestellte Fachärzte bin ich in unserer Praxis für die Betreuung einer Pflegeeinrichtung zuständig. Das bedeutet, dass ich alle zwei Wochen mit dem Hausbesuchsrucksack auf Visite ins nahegelegene „Alten- und Pflegeheim“ gehe. Hier ist es wie in einer anderen Welt. Die Mehrzahl der Patienten leidet an Alzheimer- oder vaskulärer Demenz und hat einen gesetzlichen Betreuer.  Das Personal ist in der Regel überlastet und hat wenig Zeit, mit der Hausärztin über die Patienten zu sprechen.
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Die „Altenheimvisite“
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