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ThemaWenn der WocheAlltag krank macht

Wenn der Alltag krank macht

Viele Patientinnen, aber auch Patienten, kommen in unsere Praxis, weil sie in letzter Zeit unter Müdigkeit und Abgeschlagenheit leiden. Meist sind die Angaben etwas diffus, und es sind keine pathologischen klinischen oder laborchemischen Befunde zu erheben. Die Betroffenen sind, das ist jedenfalls mein Eindruck, in der Regel jung, berufstätig und in vielen Fällen alleinerziehende Mütter, manchmal aber auch jüngere Männer, die an ihrer Arbeitsstelle stark unter Druck stehen. Der täglich zu bewältigende Alltagsstress zwischen Arbeit und Familie belastet die Betroffenen so sehr, dass sie sich körperlich und auch psychisch nicht mehr leistungsfähig und gesund fühlen.

Vereinzelt findet sich eine subklinische oder manifeste Hypothyreose oder bei Frauen eine Eisenmangelanämie. Aber meist ist den Patienten schon beim ersten Gespräch klar, dass „einfach alles zu viel“ ist. Wie können wir hier helfen? Oft führen Gespräche schon zu einer Erkenntnis, was die Patienten in ihrem Alltag ändern oder besser organisieren können. Auch eine Krankschreibung über einen kurzen Zeitraum kann hilfreich sein. Manchmal aber stellen wir fest, dass einfache Maßnahmen nicht ausreichen. Die Patienteninformation zum Thema Burnout kann hier im Patientengespräch dazu beitragen, dass eigene Symptome erkannt werden und professionelle Hilfe gesucht werden kann. Oft wenden sich die Patienten aber so spät an uns, dass bereits eine manifeste Depression besteht. Unsere hausärztliche Aufgabe sollte daher eigentlich sein, Stress und Überforderung bei unseren Patienten rechtzeitig zu erkennen. Wie das allerdings bei unserem eigenen Alltagsstress realisierbar sein soll, dafür gibt es wohl kein Patentrezept.

Marlies Karsch, Chefredakteurin

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Viele Patientinnen, aber auch Patienten, kommen in unsere Praxis, weil sie in letzter Zeit unter Müdigkeit und Abgeschlagenheit leiden. Meist sind die Angaben etwas diffus, und es sind keine pathologischen klinischen oder laborchemischen Befunde zu erheben. Die Betroffenen sind, das ist jedenfalls mein Eindruck, in der Regel jung, berufstätig und in vielen Fällen alleinerziehende Mütter, manchmal aber auch jüngere Männer, die an ihrer Arbeitsstelle stark unter Druck stehen. Der täglich zu bewältigende Alltagsstress zwischen Arbeit und Familie belastet die Betroffenen so sehr, dass sie sich körperlich und auch psychisch nicht mehr leistungsfähig und gesund fühlen.
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