Eine oft schwer zu stellende Diagnose
Im Frühstadium der Erkrankung kann es oft schwierig sein, die Parkinson-Krankheit nachzuweisen. Die Symptome sind oft vage, und meist kommen und gehen sie völlig unvorhersagbar. Zu Beginn werden sie oft als altersbedingte Probleme interpretiert. Beispiele für diese vagen Frühsymptome sind Ungeschicklichkeit, langsame Bewegungen aber auch Schlafstörungen sein.
Es gibt außerdem noch keine sicheren Blutuntersuchungen oder bilddiagnostischen Verfahren zum Nachweis der Erkrankung. Daher werden Parkinson-Patienten zu Beginn der Erkrankung oft missverstanden und erhalten eine falsche Diagnose. Mit fortschreitender Erkrankung und zunehmend charakteristischen Symptomen wird es leichter für Ärzte, die Diagnose Parkinson-Krankheit zu stellen.
Die Diagnose wird in erster Linie auf der Grundlage der charakteristischen Symptome und einer ärztlichen Untersuchung gestellt, bei der das Nervensystem anhand verschiedener Tests beurteilt wird. Als Kriterium für die Diagnose gilt, dass zwei oder mehr der folgenden vier Symptome vorliegen:
- Zittern (Tremor). Typisch ist ein langsames Zittern der Hand, das im Ruhezustand meist ausgeprägter ist.
- Steifheit (Rigor), in der Regel am deutlichsten in den Armen und Händen.
- Bewegungsverlangsamung (Bradykinese), die es schwierig macht, körperliche Handlungen in Gang zu setzen und durchzuführen.
- Gleichgewichtsstörungen (posturale Instabilität), die sich in Fallneigung oder ungewöhnlichen Körperhaltungen äußern kann, z. B. einem nach vorn gebeugten, steifen Gang.
Die Ärzte werden bei Verdacht auf die Parkinson-Krankheit meist ein Medikament mit dem Wirkstoff L-Dopa verabreichen. Falls dieses Medikament die Symptome verbessert, ist die Diagnose Parkinson-Syndrom mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt. Dies wird als L-Dopa-Test bezeichnet. Um weitere Auswirkungen der Parkinson-Krankheit, beispielsweise eine Demenz oder Depression, zu beurteilen, werden meist noch neuropsychiatrische Untersuchungen durchgeführt.
Da auch gewisse Medikamente, wie z.B. Antipsychotika, parkinsonähnliche Symptome verursachen können, ist ggf. ein Wechsel der Wirkstoffe nötig. Tritt hiernach eine klare Besserung ein, handelt es sich vermutlich eher um Medikamentennebenwirkungen als um eine Parkinson-Krankheit.
Um sicherzustellen, dass es sich um das Parkinson-Syndrom handelt, werden insbesondere bei jungen Patienten oder ungewöhnlichem Krankheitsbild weitere Untersuchungen durchgeführt, um andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Daher kann z. B. eine CT- oder MRT-Untersuchung des Gehirns erfolgen. In manchen Fällen von familiärer Häufung können auch Gentestungen durchgeführt werden, um vererbliche Parkinson-Krankheiten zu identifizieren.
Weiterführende Informationen
- Parkinson-Krankheit
- Parkinson-Krankheit, Symptome
- Parkinson-Krankheit, Ursachen
- Parkinson-Krankheit, Therapie
- Parkinson-Krankheit, Maßnahmen und Empfehlungen
-
Parkinson-Syndrom – Informationen für ärztliches Personal
Patientenorganisationen
- Deutsche Parkinsonvereinigung e. V.
- Kompetenznetz Parkinson e. V.
- Jung & Parkinson: Selbsthilfe e. V.
Autoren
- Jonas Klaus,
Doktorand der Medizinischen Klinik für Hämatologie und Onkologie am UniversitätsklinikumArzt, Freiburg i. Br.