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Fraktur des distalen Femurs

Zusammenfassung

  • Definition:Frakturen desim distalenBereich Femursder werdenFemurkondylen, eingeteilt in kondylintra- oder extraartikuläre, suprakondyläre und interkondyläre Frakturen unterteiltr.
  • Häufigkeit:Distale4,5–8,7 FemurfrakturenFälle machenauf etwa100.000 4 %Personen allerpro Femurfrakturen ausJahr.
  • Symptome:SieImmobilisierende entstehenSchmerzen, hmeist nach Hochrasanztrauma (junge Patient*innen) oder Sturz (äufigltere infolge eines hochenergetischen TraumasPatient*innen).
  • Untersuchung:Als klinische Befunde liegen übliche Frakturzeichen wie Deformitäten,Klassischerweise Verkürzung/Rotation, punktueller Druckschmerz, Krepitationen, Schwellungen und BlutungenVarisierung vordes Oberschenkels durch Zug der Adduktoren am proximalen Fragment.
  • Diagnostik:Die Diagnose kann anhand einer Röntgen in 2 Ebenen, bei intraartikulärer Fraktur CT, bei V. a. ligamentäre Schädigung MRT. Überprüfung vom Gefäß- und CT-UntersuchungNervenstatus gestelltwegen werdenenger anatomischer Nähe zum Femur in der Kniekehle.
  • Therapie:BestimmteSchnelle undislozierteoperative FrakturenVersorgung könnenfür konservativfrühfunktionelle behandelt werdenBeübung. BeiKonservatives allenVorgehen anderenwegen erfolgtdeutlich eineschlechterer OperationPrognose nur in Ausnahmefällen (multimorbide, bettlägerige oder palliative Patient*innen).

Allgemeine Informationen

Definition

  • Distale Femurfrakturen sind FrakturenFraktur im Bereich des distalen Femurschaftes, der suprakondylären Region sowie der Femurkondylen mit evtl. Gelenkbeteiligung.
  • Hinsichtlich der Ausdehnung nach proximal gibt es in der Literatur unterschiedliche Angaben in der Definition distaler Femurfrakturen.
  • Die Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese (AO) definiert als das distale Femur ein Quadrat mit der Kantenlänge des größten Epiphysendurchmessers und somit nach proximal den Übergang vom metaphysären zum diaphysären Knochen.
  • Schatzker u. Lambert bezeichnen Frakturen bis 15 cm oberhalb der Kniegelenklinie als distale Femurfrakturen.
  • Frakturen des distalen Femurs werden in kondyläre, suprakondyläre und interkondyläre Frakturen unterteilt.
  • Die suprakondylären sind ohne Gelenkbeteiligung, bei allen anderen erreicht der Frakturverlauf die Gelenkebene, oder es kommt zu multifragmentären komplexen Gelenkfrakturen.
  • Zu den Kniegelenkfrakturen zählen Frakturen folgender Strukturen: 
    • Patella
    • Femurkondylen
    • Eminentia intercondylarisbilden derden Tibia
    • Tuberositasproximalen tibiae
    • TibiaplateauGelenkpartner des Knies. 

Klassifikation (AO/OTA-Klassifikation)1

  • Typ A: extraartikuläre Fraktur
  • Typ B: intraartikuläre monokondyläre Fraktur
  • Typ C: intraartikuläre bikondyläre Fraktur
  • Sonderform: periprothetische Fraktur

Häufigkeit

  • Die Inzidenz distaler Femurfrakturen wird mit 2
    • 4,5/–8,7 Fälle auf 100.000 Einwohner/Personen pro Jahr angegeben.
  • DieMacht Prävalenz distaler Femurfrakturen beträgt 0,4  %.
  • Distale Femurfrakturen machennur etwa 4–6  % aller Femurfrakturen aus und sind somit relativ häufig.
  • Zweigipflige Altersverteilung2
  • überwiegend Niedrigrasanztraumata der älteren Menschen mit reduzierter KnochenqualitätAlter und/oder einliegender Kniegelenktotalendoprothese.Geschlecht13
    • zwei Häufigkeitsgipfel 
      • < 40 Jahre, meist männlich und Hochrasanztrauma
      • > 50 Jahre, meist weiblich und Niedrigenergietrauma

Ätiologie und Pathogenese

  • DieseJüngere ArtPatient*innen vonerleiden Frakturendie kannVerletzung häufig durch direkteeinen Verkehrsunfall, bei geriatrischen und indirektedann Kräftemeist hervorgerufenweiblichen werdenPatient*innen liegt überwiegend ein Sturz auf der Ebene vor.2
  • AufgrundMeist durch axiale Krafteinleitung auf Oberschenkel, seltener durch Rotationskraft3
  • Die Nähe zu den neurovaskulären Strukturen der Lokalisation besteht ein erhöhtes Risiko von Nerven- und GefäßschädigungenKniekehle sowie einesder ligamentäre Verbund zum Kniegelenk prädisponieren für Begleitverletzungen.Kompartmentsyndroms3.

Prädisponierende Faktoren

  • Hochenergetisches Trauma
  • KondylPräredisponierend für pathologische Frakturen
    • Osteoporose
    • Knochenmetastasen (selten am distalen Femur)
    • Knochenzysten
    • Osteosarkom, Ewing-Sarkom
      • sehr seltene Ursache im Kinder- und suprakondyläre Femurfrakturen bei älteren Menschen relativ häufig auch ohne adäquates Trauma (osteoporotische Frakturen).Jugendalter

ICPC-2

  • L76 Fraktur, andere

ICD-10

  • S72 Fraktur des Femurs
    • S72.4 Distale Fraktur des Femurs
      • S72.41 CondylusKondylus (lateralis), (medialis)
      • S72.42 Epiphyse, Epiphysenlösung
      • S72.43 Suprakondylär
      • S72.44 Interkondylär
    • S72.7 Multiple Frakturen des Femurs
    • S72.8 Frakturen sonstiger Teile des Femurs
    • S72.9 Fraktur des Femurs, Teil nicht näher bezeichnet

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • TypischeSicherung Verletzungder und klinische Befunde, BestätigungDiagnose durch RöntgenuntersuchungBildgebung

Differenzialdiagnosen

Klassifikation

  • DieBegleitverletzungen AO-Klassifikationam hatKniegelenk, sich im deutschsprachigem Raum und international durchgesetzt:
    • AO-Klassifikation distaler Femurfrakturen (Region 33)
      • erste „3“ – Femur
      • zweite „3“ – Region des distalen Femurs
    • extraartikuläre A-Frakturen (suprakondyläre Frakturen)
    • partiell intraartikuläre z. B-Frakturen (monokondyläre Frakturen)
    • intraartikuläre C-Frakturen (bikondyläre Frakturen).

Mögliche Begleitverletzungen

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.1
  • Nervenverletzungen des N. tibialis oder des N. peroneus communis
  • Gefäßverletzungen der A. und V. poplitea
  • Bandverletzungen der Kreuzbänder undoder Kollateralbänder
  • Meniskusverletzungen des Innen- und Außenmeniskus
  • Knorpelverletzungen im Sinne von:
    • Impressionen
    • Kontusionen
    • Flake-Frakturen.

Anamnese

  • DirektesAnalyse oderdes indirektesVerletzungsmechanismus
    • bei TraumaHochrasanztrauma oft multiple Verletzungen
  • Vorerkrankungen/-verletzungen der betroffenen Extremität
    • Prothese?
  • Grunderkrankungen, hochenergetischesu. a.:
  • Medikamentenanamnese
    • Blutverdünner?
  • Symptome
    • Schmerzen
    • fehlende TraumaBelastbarkeit des Beins

Klinische Untersuchung

Inspektion

  • ÜblicheSchwellung, FrakturzeichenHämatom, wieverstrichene DeformitätKniegelenkkontur1
  • Verkürzung des Oberschenkels
  • Fehlstellung in Rotation und Achse
    • Durch die Adduktoren wird das proximale Fragment typischerweise nach medial gezogen, sodass eine Varisierung und Verkürzung/Rotation imponieren.1,3

Palpation

  • Druckschmerzhaftigkeit punktuellerdes Druckschmerz, Krepitation, Schwellung und BlutungOberschenkels
  • SchwellungKrepitation

Funktionsprüfung

  • Periphere imDurchblutung, Knie (Hämarthros)Motorik und Schmerzen bei Manipulation
  • Bei Fissuren evtl. kaum klinische Befunde
  • Überprüfung der Sensibilität und des peripheren Pulses
    • Gefäß-Cave: oderEin Nervenschäden sind selten, können aber vorkommen.
    • Ist eintastbarer peripherer Puls vorhanden, schließt dieseine Gefäßverletzungenverletzung nicht aus. Diese können eine Ischämie, eine Gangrän oder ein !Kompartmentsyndrom3 im Unterschenkel hervorrufen.
    • Mitunter liegen als einziges Symptom Schmerzen im Unterschenkel vor.
  • Begleitverletzungen beachten, insbesondere am Kniegelenk.

Diagnostik beimbei SpezialistenSpezialist*innen

Bildgebung3

  • Röntgen
    • AufnahmenRöntgen desKnie/distaler KniegelenkesOberschenkel in zwei2 Ebenen sowie eine Axialaufnahme der Patella
    • bei Verdacht auf Kettenverletzungen zusätzlich noch proximale Femur- und Beckenübsichtsaufnahme
  • CT
    • zurbei genauenV. a. Abbildung derintraartikuläre Fraktur ggf. mit dreidimensionaler Rekonstruktion zur Operationsplanung
  • MRT
    • Gehörtbei nichtV. a. zumligamentäre prBegleitverletzung
  • Gefäoperativenßbildgebung
    • insbesondere Standardim Fall von PatientenLuxationsfrakturen mitentsprechende distalerDiagnostik Femurfraktur.
    • Istmittels speziellenDuplexsonografie, FragestellungenKM‐CT vorbehalten.oder Angiografie empfohlen

Indikationen zur Überweisung/Klinikeinweisung

  • Bei Verdacht auf eine Fraktur Einweisung in Krankenhaus mit Unfallchirurgie

Therapie

TherapiezielTherapieziele

  • Frühe Schmerzfreiheit der Patienten erreichen.
  • Anatomische WiederherstellungReposition der Gelenkflächenche sowie Wiederherstellung von Beinlänge und die Rekonstruktion von LAchsenverhängeltnissen, Achsedamit und Rotation des Femurs mit stabiler Fixation 
  • Frfrühfunktionelle Nachbehandlung underfolgen Frühmobilisation
  • Komplikationen verhindernkann.
  • Die normalen Funktionen wiederherstellen.3

Allgemeines zur Therapie

  • VorSchnellstmögliche demoperative TransportVersorgung insTherapie Krankenhausder 1. Wahl1,3
    • FrakturenEin konservatives Vorgehen ist wegen deutlich schlechterer Prognose (2,8-mal höhere 1-Jahres-Mortalität) lediglich Ausnahmesituationen vorbehalten.
    • Weil mit einer Schienekonservativen stabilisierenBehandlung keine frühfunktionelle Nachbehandlung durchgeführt werden kann, umbesteht auch bei nichtdislozierten Frakturen prinzipiell die Ruptur von Blutgefäßen zu verhindern und die Schmerzen zu lindern.
    • steriles Abdecken offener Verletzungen
    • Zudem sollte intravenös Flüssigkeit verabreicht werden, da das Risiko umfangreicher Blutungen besteht.
      • Besonders gefährdet ist die im Adduktorenkanal verlaufende A. femoralis, da sie in unmittelbarer Nähe zur medialen Kortikalis des distalen Femurs verläuft.
  • Konservative oder operative Therapie
    • Heutzutage werden distale Femurfrakturen fast ausschließlich operativ versorgt.1
    • Bestimmte undislozierte Frakturen können konservativ behandelt werden.
    • Bei allen anderen erfolgt eine OperationOP-Indikation.

Konservative Therapie

  • UndislozierteNur Frakturenin werdenAusnahmesituationen mitindiziert.1
    • Multimorbide einem Gipsverband vom oberen Bereich des Oberschenkels bis zum Knöchel oder zum Zehenballen versorgt. Wirkt die Fraktur stabilPatient*innen, kannbei evtl.denen auchder Allgemeinzustand eine sichere Allgemeinnarkose nicht erlaubt.
    • bettlägerige, palliative Patient*innen ohne jeglichen motorischen Anspruch
  • Vorgehen1
    • initial meist dorsale Gipsschiene zum Einsatz kommen.
    • BeiNach ausgeprägtemRückgang Kniegelenkergussder Frakturschwellung (ca. 1 Woche) kann eineauf Kniegelenkpunktioneinen indiziertzirkulären sein.
    • DasOberschenkelgips Beingewechselt wirdwerden, etwader unter vollständiger Entlastung für weitere 6–8 Wochen immobilisiertgetragen (jewerden nach individueller Beurteilung)soll.
    • Regelmäßige Röntgen- und klinische Kontrollen finden nach 1 und nach 3 Wochen sowie bei der Entfernung des Gipses statt. Die anschließende Kontrolle richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Patienten.

Operative Therapie

  • ChirurgischeDie ImplantateAuswahl undder Osteosyntheseosteosynthetischen MaterialienVersorgung ist abhängig vom Frakturtyp. 1,3  
  • Typ A (extraartikuläre Fraktur)
    • retrogradeMarknagelosteosynthese Verriegelungsmarknägel
      • Gegenüber denoder Plattensystemen ist die größere Stabilität für axial einwirkende Kräfte von Vorteil.
      • Nachteil: mögliche Achs- und Rotationsfehler
      • durch Eröffnung des Kniegelenks Möglichkeit von Knorpelschädigungen, Beeinträchtigungen zentraler Bandstrukturen sowie die potenzielle Gefahr einer Arthrofibrose
    • winkelstabile Plattenosteosynthesen
      • monoaxial winkelstabile Systeme
        • Less Invasive Stabilisation System for Distal Femur (LISS-DF)
        • PERI-LOC-distale Femurplatte
      • polyaxial winkelstabile Systeme
        • Non Contact Bridging Plate for Distal Femur (NCB-DF)
        • Ariable Angle-Locking Compression Plate(VA-LCP)-Kondylenplatte
      • Als Nachteil zeigt sich, dass Plattenosteosynthesen zu Irritationen am distalen Anteil des Tractus iliotibialis führen können.
    • Fixateur externe bis zur definitiven Versorgung bei:
      • polytraumatisierten Patienten
      • offenen Frakturen
      • starken Schwellungen der Weichteile.
  • Frakturspezifisches Vorgehen1
    • A-Frakturen
      • retrograde Verriegelungsmarknagel als auch die winkelstabilen Plattensysteme
    • B-Frakturen
      • Unverschobene monokondyläre Frakturen können mittels perkutaner Zugschraubenosteosynthese versorgt werden.
      • bei dislozierten osteoporotischen B-Frakturen nach Reposition und Zugschraubenosteosynthese zusätzliches Verwenden einer Abstützplatte
      • bei B3-Fraktur (Hoffa-Fraktur) offene Reposition über eine parapatellare anteriore Arthrotomie, dann indirekte Verschraubung in ventrodorsaler Richtung
    • C-Frakturen
      • offene Reposition der Fraktur mit anschließender winkelstabilerminimalinvasive Plattenosteosynthese
    • ausgeprTyp B + C (intraartikulägtere OsteoporoseFrakturen)
      • plattenosteosynthetischezunächst stufenfreie Reposition der Gelenkflächen und Fixation der Fragmente mit Schrauben
      • dann Versorgung mit additiverMarknagelosteosynthese Zementaugmentationoder Plattenosteosynthese
    • „FemoralPolytrauma Condylemit Insufficiencyvital Fractures“gefährdenden Begleitverletzungen
      • GehenFixateur oftexterne mitals einem„Damage VerlustControl“ desbis darüberzur liegendendefinitiven KnorpelsVersorgung undnach einer gleichzeitigen Meniskusverletzung einher.2
    • distale Femuarfrakturen im Kindesalter
      • Stabilisation mit Kirschner-Draht oder Schrauben
      • Es besteht bei dieser gelenksnahen Verletzung auch immer die GefahrStabilisierung der Epiphysenfugenverletzung mit anschließenden Wachstumsstörungen.Patient*innen

Postoperative Therapie

3
  • Belastung
    • FrakturenKontrolle von Durchblutung und Sensibilität, um die fEntwicklung eines Kompartmentsyndroms frürhzeitig Übungenzu ausreichend stabil sind, können sofort mit 10–15 kg belastet werdenerfassen.
    • NachRadiologische 8–12 WochenKontrollen könnenbis siezur vollsicheren belastetKonsolidierung werden.
    der Fraktur
  • Eine Orthese ist nur erforderlich, wenn die ärztlichen Anweisungen zur Entlastung nicht befolgt werden.
  • Frühmobilisation bereits ab dem 2. Tag nach der Operation
    • physiotherapeutischePhysiotherapeutische Maßnahmen zur Reduzierung eines Gelenkergusses, des Weichteilödems und Vermeidung von Verklebungen
    • BewegungsübungenAuch wenn keine Gelenkbeteiligung vorliegt, kann die Behandlung mit einer CPM-Schiene (Continuous Passive Motion) Vernarbungen der Muskulatur auf dem Periost vorbeugen.
      • Beugefähigkeit von 90 Grad ist rasch anzustreben.
    • BewegungsausmaßDie inMobilisation denkann erstenunter 20-kg-Teilbelastung für zunächst 6 Wochen
      • freie Extension
      • Flexiondurchgeführt biswerden maximalund 90sollte Grad
    • Kontrolluntersuchungenin erfolgenweiteren nach 36 Wochen sowielangsam nachzur 8Vollbelastung Wochengesteigert in Kombination mit einer Röntgenuntersuchung. Die anschließende Kontrolle richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Patienten.
    • Bei klinischem Verdacht auf eine Pseudarthrose sollte eine CT des distalen Femurs erfolgen.1
    • Eine Materialentfernung wird nach 1–1,5 Jahren anvisiertwerden.

    Medikamentöse Therapie

    • Analgetika
    • Evtl. Antibiotika (bei offener Fraktur indiziert)
    • Leitliniengerechte ThrombosetherapieThromboseprophylaxe (Frühmobilisation, Anleitung zu Eigenaktivierung der Wadenmuskulatur und medikamentöse Thrombose-ProphylaxeThromboseprophylaxe). Bei kniegelenknahen Frakturen und Osteotomien soll die medikamentöse VTE-Prophylaxe mit NMH oder Fondaparinux erfolgen.34

    Weitere Therapien

    • Physiotherapie

    Verlauf, Komplikationen und Prognose

    Verlauf

    • Bei fehlender operativer Versorgung treten regelhaft Komplikationen wie Fehlstellungen und Funktionseinschränkungen der unteren Extremität auf.

    Komplikationen

    • Bei Frakturen in diesem Bereich erhöhtes Risiko von Nerven-/Gefäßverletzungen
      • A. poplitea/V. poplitea
      • N. tibialis oder N. peroneus communis
    • Kompartmentsyndrom
    • Thromboembolie
    • Infektionen, evtl. Osteomyelitis 
    • Achsfehlstellung/Beinlängendifferenz/Rotationsfehlstellung
    • Wachstumsstörungen
      • bei Kindern und Frakturbeteiligung der Wachstumsfugen
    • Posttraumatische Arthrose, Retropatellararthrose (insbesondere bei intraartikulären Frakturen)
    • Posttraumatische Instabilität der Kollateralbänder
    • Pseudarthrose
    • Bleibende Bewegungseinschränkungen im Kniegelenk (posttraumatische Arthrofibrose) durch Verklebung und Schrumpfung des Recessus suprapatellaris und/oder des Tractus iliotibialis bzw. durch Schrumpfung der dorsalen Gelenkkapsel oder Narbenkontrakturen

    Prognose

    • BeiDie Verletzungen ohne KomplikationenPrognose ist dieabhängig Prognosevon rechtder günstigKomplexität der Fraktur und den Begleitverletzungen.
    • BeiIn extraartikuläreneinem Frakturengeriatrischen istPatientenkollektiv > 65 Jahre war nach der operativen Versorgung die Gesamtrevisionsrate 17,5 % und die Prognosemittlere imÜberlebenszeit Allgemeinen5,4 günstig, bei mehrfragmentären und/oder offenen Frakturen besteht jedoch ein relativ hohes Risiko einer PseudarthroseJahre.2
    • BeiDie komplexenkonservative FrakturenTherapie bestehtbirgt dieeine Gefahr2,8-mal einerhöhere posttraumatischen1-Jahres-Mortalität Arthroseund sollte daher nur in Ausnahmefällen in Erwägung gezogen werden.1

    Patienteninformationen

    Patienteninformationen in Deximed

    Illustrationen

    Femurfraktur, perkondylärDistale Femurfraktur Typ B: intraartikuläre monokondyläre Fraktur
    Distale Femurfraktur, perkondylTyp B: intraartikulärre monokondyläre Fraktur

    Quellen

    Leitlinien

    • AWMF Arbeitsgem. der Wiss. Medizin. Fachgesellschaften. S3-Leitlinie Prophylaxe der venösen Thromboembolie. AWMF-Leitlinie 003-001. S3, Stand 2015. www.awmf.org

    Literatur

    1. BliemelMair CO, BückingBiberthaler B P, RuchholtzHanschen SM. Distale Femurfrakturen. Unfallchirurg 2020; 123: 547-559. link.springer.com
    2. Müller F, Buchner M, Doblinger M et al. Die distale Femurfraktur beim geriatrischen Patienten. Unfallchirurg 2021; 124: 568-73. link.springer.com
    3. Harms C, Mittlmeier T. SOP Distale Femurfraktur. Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 20172019; 1214(015): 63463-84. doi:10.1055/s-0042-111298 DOI
    4. Plett SK, Hackney LA, Heilmeier U, Nardo L, Yu A, Zhang CA, et al. Femoral condyle insufficiency fractures: associated clinical and morphological findings and impact on outcome. Skeletal Radiol. 2015; 44(12):1785-948. PubMedwww.thieme-connect.com
    5. AWMF Arbeitsgem. der Wiss. Medizin. Fachgesellschaften. S3-Leitlinie Prophylaxe der venösen Thromboembolie. AWMF-Leitlinie 003-001, Stand 2015 (abgelaufen). www.awmf.org

    AutorenAutor*innen

    • SandraLino KrügerWitte, Dr. med., FachärztinArzt fürin Orthopädie, Berlin
    • Monika Lenz, Fachärztin fürWeiterbildung Allgemeinmedizin, Neustadt am RMübenbergenster
    • KatarinaDie Lönnursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, specialistläkare, VO ortopedi, Akademiska sjukhuset, Uppsala
    • Arild Aamodt, overlege https:/professor, Ortopedisk avdeling, Lovisenberg Sykehus, Oslo/legehandboka.no/).
S72; S724; S7241; S7242; S7243; S7244; S727; S728; S729
brudd i distale femur; fraktur lårbein; fraktur femur; brudd femur; distal femurfraktur; Femurbrudd, distalt
L76
Distale Femurfraktur; Femoral condyle insufficiency fractures; Oberschenkelknochenbruch; Bruch des Oberschenkelknochens; Gelenkfraktur; Kniegelenkfraktur; Kondyläre Fraktur; Suprakondyläre Fraktur; Interkondyläre Fraktur
Fraktur des distalen Femurs
BBB MK 07.11.2022 umgeschrieben Revision at 28.02.2013 09:20:59: Revidert i henhold til Medibas. chck go 1.8. ML 1.8.16 CCC MK 19.09.2018, komplett überarbeitet (Orthopädin)
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Definition:Frakturen desim distalenBereich Femursder werdenFemurkondylen, eingeteilt in kondylintra- oder extraartikuläre, suprakondyläre und interkondyläre Frakturen unterteiltr. Häufigkeit:Distale4,5–8,7 FemurfrakturenFälle machenauf etwa100.000 4 %Personen allerpro Femurfrakturen ausJahr. Symptome:Immobilisierende Schmerzen, meist nach Hochrasanztrauma (junge Patient*innen) oder Sturz (ältere Patient*innen).
Orthopädie/Unfallchirurgie
Femurfraktur, distale
/link/3fbd6854dc9c42a4b4268800a638a688.aspx
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