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Thymom

Was ist ein Thymom?

Definition

Ein Thymom ist die häufigste Tumorart, die im vorderen Teil der Brusthöhle auftreten kann. Der Thymus (deutsch: BriesBrustdrüse) ist ein lymphatisches Organ, das sich im vorderen Teil der Brusthöhle direkt hinter dem Brustbein und vor den großen Blutgefäßen und dem Herz befindet. 

Im frühen Lebensstadium ist der Thymus teilweise für die Bildung und Entwicklung des Immunsystems verantwortlich. Der Thymus spielt u. a. eine große Rolle bei der Bildung der sogenannten T-Zellen, die als Zellgruppe eine wichtige Funktion in der Immunabwehr haben. Der Thymus erreicht sein maximales Gewicht inIn der Pubertät und bildet sich danachdas Organ zurück und es bleibt ein Restkörper bestehen, der überwiegend aus Fett besteht.

Brusthöhle

 Ein Thymom ist die häufigste Tumorart, die im vorderen Teil der Brusthöhle auftreten kann. Der Tumor hat seinen Ursprung in Restzellenden desübrig Thymusgebliebenen Thymuszellen.

Es werden verschiedene Thymome unterschieden, die meisten werden als bösartig eingestuft. BeiIn einem20 Thymom% der Fälle handelt es sich meist um einenein eingekapselten Tumor, der lokal wächstsog. EsThymuskarzinom kannmit gutartigwesentlich oderschlechterer bösartig seinPrognose. InNicht dreiselten Vierteltritt derbei FälleThymomen sindgleichzeitig Thymomeeine gutartigMyasthenia gravis auf.

Ein Thymom ist ein seltener Tumor. Bösartige Thymome machen etwa 0,2 bis 1,5 Prozent aller Krebserkrankungen aus. Pro Jahr erkranken in Deutschland rund 0.2 bis 0.4 Einwohner von 100.000. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen. Thymome können in jedem Lebensalter auftreten. Am häufigsten treten sie zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf. Ein Thymom kann auch bei Kindern auftreten, ist aber selten.

Thymome machen 20 bis 25 % der Tumoren im Mittelteil der Brusthöhle (dem Mediastinum) und 50 % im vorderen Mediastinum aus.

Ursache

Ein Thymom tritt in drei von vier Fällen im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auf, z. B. Myasthenia gravis, fehlende oder verringerte Bildung roter Blutkörperchen (Aplasie), Pemphigus, Dermatomyositis, systemischer Lupus erythematodes, Störung mit einer unzureichenden Sekretion des antidiuretischen Hormons (regelt den Wasserhaushalt im Körper) und Immunglobulinmangel. Diese Gruppe der Erkrankungen wird paraneoplastisches Syndrom genannt. Rund die Hälfte der Patienten mit einem Thymom hat Myasthenie und circa 15 % der Patienten mit Myasthenie hat ein Thymom.

Es gibt keine deutliche Abgrenzung zwischen einem gutartigen und einem bösartigen Thymom. Ein Tumor, der in das umgebende Gewebe und die Organe einwächst, wird aber als bösartig bezeichnet. Als Folge des Wachstums kann der Tumor auf Lunge, Herz und Speiseröhre drücken und dadurch

Symptome in diesen Organen verursachen.

Diagnostik

Ein Drittel aller PatientenPatient*innen mit einem Thymom ist symptomfrei. In diesen Fällen wird die Diagnose oft zufällig gestellt, wenn beispielsweise auf einem Röntgenbild der Brusthöhle eine Verengung zu sehen ist. EinWenn DrittelKrankheitssymptome leidet unter Symptomenentstehen, diedann aufgrund des Drucks vom Tumor auf die umgebenden Organe entstehen, z. B. Husten, Druckgefühl hinter dem Brustbein, Schweratmigkeit, Husten, Schluckbeschwerden, Heiserkeit oder BrustschmerzenHeiserkeit. EinDarüber Drittelhinaus zeigtkönnen Symptome auftreten, die auf eine anderebegleitende Erkrankung hinweisen. Typisch bei einer begleitenden Myasthenia gravis wären Doppelbilder, Lidheberschwäche am Auge, Schluck- und Sprechstörungen und Muskelschwäche.

Ursachen

Die Ursache der Thymomentstehung ist weitestgehend unklar. Häufig treten sie gemeinsam mit Autoimmunerkrankungen auf, z. B. Myasthenia gravis, Polymyositis, systemischer Lupus erythematodes oder Sjögren-Syndrom.

Häufigkeit

EineEin BlutprobeThymom zeigtist ein seltener Tumor. Jährlich erkranken in einigenDeutschland Fällennur einenetwa niedrigen2 Blutwert,bis eine4 niedrigevon Anzahl1 weißer Blutkörperchen bzwMio. eineEinw. niedrigeDie Anzahlmeisten Blutplsind zwischen 30 und 70 Jahren alt. Frauen und Mättchennner sind gleich häufig betroffen. Bei Kindern und Jugendlichen überwiegen Thymuskarzinome. 30–40 % der Patient*innen mit Thymom haben Myasthenie, und ca. 15 % der Patient*innen mit Myasthenie haben ein Thymom.

Untersuchungen

  • Die Diagnose stützt sich auf Röntgenbilder und ComputertomographieComputertomografie.
    • Bei Dieeiner Ergebnisse der verschiedenen Tests sind meist so typisch, dass die Diagnose eindeutig ist. Mit der ComputertomographieCT kann die SchwereAusbreitung derdes ErkrankungTumors festgestelltbeurteilt und Metastasen nachgewiesen werden. 
    • In manchen Fällen musswird dennochdie CT genutzt, um eine Gewebeprobe (Biopsie) auszu entnehmen. Der Eingriff ist aber nicht bei allen Patient*innen notwendig.
  • Manchmal wird zusätzlich eine MRT oder PET-CT durchgeführt.
  • Eine Blutprobe dient zum Ausschluss anderer Erkrankungen.

Behandlung

  • Thymome, die noch nicht weit fortgeschritten sind, können in einer Operation komplett entfernt werden.
    • Meist erfolgt ein Längsschnitt über dem TumorBrustbein. entnommenBei werden,kleineren umTumoren die(bis Diagnoseca. mikroskopisch6 zucm) bestätigen.

      Therapie

      Durchkann alternativ eine rechtzeitige Behandlung eines gutartigen und eingekapselten Tumors ist es möglichminimalinvasive, denvideoassistierte gesamtenTechnik Tumorzum chirurgischEinsatz zu entfernenkommen. Rückfälle treten nur selten auf.

  • Bösartige Tumoren werden mit einer Kombination aus chirurgischem Eingriff, Chemotherapeutika und Bestrahlung behandelt.

Prognose

  • Patient*innen Dabeimit mussfrühen derals Chirurgauch daraufmit achten,fortgeschrittenen möglichstThymomen großehaben Teileeine desgute TumorsPrognose.
  • Thymuskarzinome zuhingegen entfernen,haben ohneeine andereschlechte Organebis zuextrem verletzenschlechte Überlebensprognose.
  • Nach Währenderfolgreicher der OperationTherapie kann der ChirurgTumor denwiederkehren.
    • Rückfälle Schweregradsind desbei TumorsThymomen feststellen,im derFrühstadium fselten.
    • Bei weit fortgeschrittenen Tumorstadien sind Rürckfälle eventuellehäufiger.
    • Viele ZusatztherapienBetroffene ausschlaggebendgehen istlebenslang zu Nachsorgeuntersuchungen.

    • Prognose

    Ein Thymom ist ein langsam wachsender Tumor. Nach einer Operation kann es mindestens zehn Jahre dauern, bis er eventuell zurückkehrt.

  • Es können Komplikationen auftreten, wenn der Tumor in umgebende Organe einwächsteingewachsen ist oder imgestreut Körper streuthat. 
  • Eine Bestrahlung kann in manchen Fällen Herz und/oder Lunge schädigen.

  • Die Prognose ist für Patienten schlechter, die Symptome aufgrund des Tumors zeigen, da ein höheres Risiko besteht, an einem bösartigen Thymom zu leiden.

    Da ein Rückfall auch noch nach 10 bis 20 Jahren auftreten kann, müssen Patienten mit einem Thymom lebenslang zu Nachsorgeuntersuchungen gehen.

WeiterführendeWeitere Informationen

AutorenAutorin

  • PhilippHannah OllenschlägerBrand, MedizinjournalistDr. med., Köln
  • Günter OllenschlägerÄrztin, Professor für Innere Medizin, Uniklinikum Köln
  • Terje Johannessen, Professor für Allgemeinmedizin, TrondheimBerlin
Lymphatisches Organ; Thymus; Thymusgewebe; Thymustumor; Thymuskrebs; Myasthenia gravis; Thymuskarzinom; fehlende Bildung roter Blutkörperchen; verringerte Bildung roter Blutkörperchen; systemischer Lupus erythematodes; Paraneoplastisches Syndrom; Schweratmigkeit; Schluckbeschwerden; Brustschmerzen
Der Thymus ist ein lymphatisches Organ, das sich im vorderen Teil der Brusthöhle direkt hinter dem Brustbein und vor den großen Blutgefäßen und dem Herz befindet. Ein Thymom ist ein Tumor, der vom Thymusgewebe ausgeht.
Thymom
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Der Thymus ist ein lymphatisches Organ, das sich im vorderen Teil der Brusthöhle direkt hinter dem Brustbein und vor den großen Blutgefäßen und dem Herz befindet. Ein Thymom ist ein Tumor, der vom Thymusgewebe ausgeht.
Blut
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