Was ist ein Non-Hodgkin-Lymphom?
Definition
DasUnter dem Begriff Non-Hodgkin-Lymphom istwird eine KrebserkrankungGruppe verschiedener Krebserkrankungen zusammengefasst, diebei durchder einees unkontrolliertezu einer unkontrollierten Vermehrung krankhaftvon veränderter weißer Blutkörperchen des Lymphsystem gekennzeichnet ist. Das lymphatischelymphoidem Gewebe istkommt. anZum lymphoiden Gewebe gehören Zellen der körpereigenen Immunabwehr, beteiligt und befindetdie sich vorwiegend in Lymphknoten, Knochenmark, Blut und Milz befinden. Die zugehörigen Zellen werden B-Lymphozyten und T-Lymphozyten genannt. Es gibt mehr als 50 verschiedene Unterarten des Non-HodginHodgkin-Lymphoms.
Symptome
In den meisten Fällen äußert sich die Erkrankung im Frühstadium durch unspezifische Zeichen, das heißt durch Symptome, die nicht ausschließlich bei Lymphknotenkrebs, sondern auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Es können schmerzlose Lymphknotenvergrößerung vorliegenerungen und Begleitsymptome wie Fieber, nächtliches Schwitzen, Juckreiz, unerklärlicher Gewichtsverlust und allgemeine Abgeschlagenheit vorliegen. Ein Befall des Knochenmarks kann zu Anämie (Blutarmut), Hauteinblutungen und erhöhter InfektionsanfInfektanfälligkeit führen.
InDas Deutschlandlymphoide erkrankenGewebe jährlichkann etwasich 11.000–14.000in Personenverschiedene anKörperregionen einemausbreiten Lymphom,und beientsprechend rundunterschiedliche 87 %Beschwerden verursachen:
- Ist der
FälleKopfhandelt es sich um ein Non-Hodgkin-Lymphom, bei den anderen um einHodgkin-Lymphom. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, die meisten Betroffenen sind bei Diagnosestellung allerdings älter als 40 Jahre.UrsachenDas Non-Hodgkin-Lymphom betrifft bestimmte Zellen des Immunsystems, die sog. Lymphozyten, genauer gesagt die B-Lymphozyten, auch B-Zellen und die T-Lymphozyten, auch T-Zellen genannt. Bei der Erkrankung kommt es zu einer unkontrollierten Teilung krankhaft veränderter Lymphozyten, die das gesunde Gewebe nach und nach verdrängen. Im weiteren Verlauf kommt es zur Ausbreitung der Erkrankung. Eine Schädigung der Blutkörperchen kann dazu führen, dass diese ihre normalen Funktionen verlieren. Folge davon sindBlutarmutoder auch eine erhöhteAnfälligkeit für Infektionen.Die genaue Ursache für die Entstehung eines Non-Hodgkin-Lymphoms ist nicht bekannt. Gewisse Risikofaktoren begünstigen jedoch die Krankheitsentstehung, z. B. die Infektion mit verschiedenen Viren – u. a. den Retroviren HTLV-1 undHIV, dem Epstein-Barr-Virus (Erreger desPfeiffer-Drüsenfiebers), dem Herpesvirus 8 oder auch demHepatitis-C-Virus– und Bakterien – z. B.Helicobacter pylori(Erreger von Magenschleimhautentzündungen) –, aber auchZöliakie (Glutenintoleranz)und die Behandlung mit Arzneimitteln zur Unterdrückung der Immunabwehr (Immunsuppressiva), etwa nach einer Organtransplantation. Auch bei sogenannten Autoimmunkrankheiten, unter anderemrheumatoider Arthritis,Morbus SjögrenoderDermatitis herpetiformisist die Wahrscheinlichkeit eines Non-Hodgkin-Lymphoms erhöht.UntersuchungenDie Krankengeschichte und körperliche Untersuchung kann den Verdacht auf ein Non-Hodgkin-Lymphom erwecken, genügt aber nicht zur sicheren Diagnosestellung. Bei der ärztlichen Untersuchung lassen sich oftmalsgeschwollene Lymphknotenund Anzeichen einerAnämie– wie Blässe, Entzündungen in den Mundwinkeln und brüchige Nägel – feststellen, zudem können selten Leber und Milz vergrößert sein.Da sich das Lymphom auf verschiedene Gewebe im Körper ausbreiten kannbetroffen, könnendieSchwindel,BeschwerdenKopfschmerzen und andere neurologische Symptome auftreten. Es kann auchsehrzuvielseitig und unspezifisch sein. Beispielhaft sind folgende mögliche Beschwerden erwähnt:- einem Gesichtsö
demedem (Wasseransammlungen im Gewebe)verweisen auf einen Tumorkommen, wenn durch die Tumormasse derdenLymphabfluss aus dem Bereich des Schädels behindert wird. - Magen- und Rückenschmerzen können durch Lymphknotenschwellungen im Bauchraum, die evtl. Druck auf das Rückgrat ausüben, verursacht werden.
- Durch
Lymphdrüsentumoreeine Ausbreitung im Bauchraum sind auch Verdauungsstörungen möglich,indie im fortgeschrittenenStadien gelegentlichStadium bis hin zum Darmverschluss,mreichen köglich. Eine Blockierung des Lymphflusses kann zur Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum führennnen. - Befinden sich vergrößerte Lymphknoten im Bereich von Luftröhre oder Lungen, können Husten oder ein auffälliges Atemgeräusch die Folge sein.
Ursachen
Das Non-Hodgkin-Lymphom betrifft bestimmte Zellen des Immunsystems, die sog. Lymphozyten, genauer gesagt die B-Lymphozyten (B-Zellen) und T-Lymphozyten (T-Zellen). Bei der Erkrankung kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung krankhaft veränderter Lymphozyten, die ihre Funktionsfähigkeit einbüßen und das gesunde Gewebe nach und nach verdrängen.
Die genaue Ursache für die Entstehung eines Non-Hodgkin-Lymphoms ist nicht bekannt. Gewisse Risikofaktoren scheinen allerdings in Zusammenhang mit der Krankheitsentwicklung zu stehen, z. B. bestimmte Virusinfektionen. Dazu gehören u. a.:
- Retroviren HTLV-1 und HIV
- Epstein-Barr-Virus (Erreger des Pfeiffer-Drüsenfiebers)
- Herpesvirus 8
- Hepatitis-C-Virus.
Auch das Bakterium Helicobacter pylori (Erreger von Magenschleimhautentzündungen) wurde in Zusammenhang mit der Entstehung einer seltenen Unterform des Non-Hodgkin-Lymphoms gebracht (MALT-Lymphom).
Studien haben gezeigt, dass Betroffene mit:
- Zöliakie (Glutenintoleranz)
- Immunsuppression (z. B. durch AIDS oder die Behandlung mit Arzneimitteln zur Unterdrückung der Immunabwehr)
- Autoimmunkrankheiten, wie Rheuma, Morbus Sjögren oder Dermatitis herpetiformis, eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Non-Hodgkin-Lymphoms haben.
Häufigkeit
In Deutschland erkranken jährlich etwa 9.000–11.000 Menschen an einem Non-Hodgkin-Lymphom, was 10–15 Neuerkrankungen pro 100.000 Einw. entspricht. AIDS-Patient*innen haben eine bis zu 1.000-fach erhöhte Erkrankungsrate. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, die meisten Betroffenen sind bei Diagnosestellung allerdings älter als 40 Jahre. Bei Kindern macht das Non-Hodgkin-Lymphom 6,6 % aller bösartigen Erkrankungen unter 15 Jahren aus. Bei den 15- bis 17-Jährigen nimmt der Anteil zu.
Untersuchungen
Die Krankengeschichte und körperliche Untersuchung können den Verdacht auf ein Non-Hodgkin-Lymphom wecken, genügen aber nicht zur sicheren Diagnose. Bei der ärztlichen Untersuchung lassen sich oftmals schmerzlose, geschwollene Lymphknoten und Anzeichen einer Anämie (z. B. Blässe, Entzündungen in den Mundwinkeln und brüchige Nägel) feststellen, zudem können selten Leber und Milz vergrößert sein.
Zu den üblichen Untersuchungen gehö
rtren eine Blutuntersuchung, eine Urinprobe undggf.eine UltraschalluntersuchungdesvonBauchesBauch, Brustkorb und bei Männern zusätzlich der Hoden.Bei Verdacht auf ein Non-
HodginHodgkin-Lymphom werdenSieBetroffene zeitnah für die weitere Diagnostik zu einer Fachärztin/einem Facharzt der Hämatoonkologie überwiesen. Zur Sicherung der Diagnose wird ein Lymphknoten entnommen undmikrokopischmikroskopisch untersucht. Eserfolgtkann je nach Fragestellung ebenfalls eine Knochenmarkbiopsie (Entnahme einer Knochenmarkprobe) erfolgen, um die entarteten Zellen genauer untersuchen und klassifizieren zu können.Darüber hinaus ist das Stadium der Erkrankung zu ermitteln,
dasd.heißth.manes wird beurteilt, wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Dies geschieht mittels Röntgen,UltraschallEchokardiografie oder auch computertomografischer Untersuchungenvomvon Becken, Brust- und Bauchraum. Je nach Fragestellung und Beschwerden können weitere Untersuchungen folgen.Behandlung
EtwaDiedie Hälfte der Betroffenen kann geheilt werden. DabeiTherapie richtet sichdie Therapienach derArtUnterart des Lymphoms und dem Allgemeinzustand der erkrankten Person. In spezialisierten Zentren wirddanndie passende Therapie durchgeführtwelchedie aus Chemotherapie, Radiotherapie (Bestrahlung), medikamentöser Therapien und/oder chirurgischen Eingriffen bestehen kann. In manchen Fällen ist eine Knochenmarktransplantation sinnvoll.Jede erkrankte Person erhält ein
passendesTherapieprotokoll,welchesdasindividuellauf den entsprechenden Krankheitstyp zugeschnitten ist.Bei 2 von 3 Betroffenen
mit geringen Heilungschancenist dieBehandlungKrankheit bereits disseminiert, d. h. sie hat sich auf weitere Bereiche im Körper ausgebreitet und ist nicht mehr lokal begrenzt. In diesem Stadium ist eineLinderungKombination aus Chemo- und Radiotherapie erforderlich, während bei lokalisierter Erkrankung nur eine Strahlentherapie ausreichend sein kann.Schutzimpfungen
Nach abgeschlossener Chemotherapie und Stammzellentransplantation sind bestimmte Auffrischungsimpfungen wichtig:
- nach 12 Monaten: Tetanus, Diphtherie und Polio
nach 24 Monaten: Pneumokokken-Impfung - Grippe-Impfung (Influenza).
Verlaufskontrolle und Nachsorge
In den spezialisierten Zentren werden auch während und nach der
BeschwerdenBehandlung regelmäßige Verlaufskontrollen mit Blutbildkontrollen durchgeführt und Folgeerscheinungen der Erkrankung und/oder Behandlung behandelt. Da das Risiko von Gerinnselbildungen erhöht ist, wird häufig eine medikamentöse Thromboseprophylaxe durchgeführt. Auch eine Überwachung des Infektionsrisikos ist wichtig. Wenn Fieber auftritt und dieweitestgehendeLeukozytenzahlErhaltungunterdereinenLebensqualitkritischen Wert fätllt,ausgerichtetsollte eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus erfolgen.PrognoseJeRehabilitative
nach biologischen Eigenschaften desLymphomskann der Krankheitsverlauf erheblich variieren. Bei etwa 70 % der Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphom hat die Erkrankung bei Diagnosestellung bereits auf Gewebe auMaßerhalb des lymphatischen Systems übergegriffen. Die Prognose hängt erheblich davon ab, wie weit die Erkrankung bei Behandlungsbeginn fortgeschritten ist und welche Variante des Non-Hodgkin-Lymphoms vorliegt. Etwa 50 % der aggressiven Lymphome können vollständig geheilt werden. Aufgrund von stetiger Weiterentwicklung der Therapieprotokolle verbessert sich laufend die Prognose.Zu den Komplikationen zählen zum einen Probleme, die durch das Tumorwachstum bedingt sind (Druck auf andere Organe, z. B. Speiseröhre, Harnleiter). Das Risiko von Gerinnseln (Thrombosen) ist erhöht. Eine Strahlen- und Chemotherapie bergen ebenfalls das Risiko gewisser Folgeschäden. Dazu zählen Unfruchtbarkeit und Schädigungen an Darm, Herz, Lunge und Haut infolge einer Bestrahlung.
nahmenLeben mit Non-Hodgkin-LymphomNon-Hodgkin-Lymphome sind Krankheiten, die je nach Verlauf die Lebenserwartung und Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können und daher bereits bei Diagnosestellung und im weiteren Verlauf der Behandlung oft eine seelische Extrembelastung für die Betroffenen darstellen.
DieKörperlich und psychisch besteht oft ein Bedarf an rehabilitativen Maßnahmen:- Ein individuell angepasstes Trainingsprogramm kann zur Verbesserung der Kondition, Verminderung der chronischen Muskelschmerzen und des chronischen Erschöpfungszustandes beitragen; auch Ergotherapie oder Lymphdrainage können erforderlich sein.
- Eine psychotherapeutische Begleitung
durch eine psychotherapeutisch kompetente Person(Psychoonkologie) ist meist hilfreich.IdealerweiseEventuell kann auch eine Familientherapie angezeigt sein. - Mit dem Hamburger Modell kann eine schrittweise Wiedereingliederung ins Berufsleben erfolgen, auch Umschulungsmaßnahmen könnten erfolgen.
- Möglicherweise ist eine langfristige Versorgung, z. B. mit häuslicher Krankenpflege oder Haushaltshilfe notwendig.
Palliative Behandlung
Bei Betroffenen mit geringen Heilungschancen ist die Behandlung auf eine Linderung der Beschwerden und die Erhaltung der Lebensqualität ausgerichtet. Der Schwerpunkt liegt dann auf der Linderung von Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit, Gewichtsverlust und Atembeschwerden.
Prognose
Aufgrund von stetiger Weiterentwicklung der Therapieprotokolle verbessert sich laufend die Prognose. Je nach biologischen Eigenschaften des Non-Hodgkin-Lymphoms kann der Krankheitsverlauf erheblich variieren. Bei etwa 70 % der Patient*innen mit Non-Hodgkin-Lymphom hat
sichdiedieseErkrankung bei Diagnosestellung bereits aufdieGewebepsychotherapeutischeaußerhalbBegleitungdesvonlymphatischenMenschenSystemsmit Krebserkrankungen (Psychoonkologie) spezialisiertübergegriffen.EinDiemPrognose hängt erheblich davon ab, wie weit die Erkrankung bei Behandlungsbeginn fortgeschritten ist und welche Variante des Non-Hodgkin-Lymphoms vorliegt. Etwa 50 % der aggressiven Non-Hodgkin-Lymphome köglichesnnenKnochenmarkversagenvollständigabergeheiltauchwerden. Bei einer ausbleibenden Behandlung aggressiver Formen liegt die Überlebenszeit allerdings nur bei ca. 6 Monaten.Auch für die Behandlung der langsamer wachsenden Non-Hodgkin-Lymphome liegen ebenfalls neue Behandlungsprinzipien vor, die teilweise noch in Studien untersucht werden, und zu einer Verlängerung des Überlebens führen. Die Hälfte der Patient*innen überlebt die Diagnosestellung um 10 Jahre.
Zu den Komplikationen zählen Probleme, die durch das Tumorwachstum bedingt sind (Druck auf andere Organe, z. B. Speiseröhre, Harnleiter). Das Risiko von Gerinnseln (Thrombosen) ist erhöht.
Strahlen- und Chemotherapie
führenbergenzuebenfallsausgeprdas Risiko gewisser Folgeschägterden.MüdigkeitDazu zählen Infertilität und Schädigungen an Darm, Herz, Lunge undAbgeschlagenheit,Haut.diese SymptomeEs könnensichdurcheine Infektion zusätzlich verstärken. Aus dem Grund ist oftmals nur eine eingeschränkte Aktivität möglich. Sofern sichdiePatientin/derTherapienPatientanderenichtFolgetumoreeinemauftretendirekten(z. B.InfektionsrisikoBrustkrebsaussetzt,insindFolgejeglicheeinerAktivitBestrahlung des Brustkorbs). Eine ausgeprätengteimMüdigkeitRahmen(Fatigue)derkanneigenendieKräfteKrankheitjedoch durchaus empfehlenswertbegleiten.Weitere Informationen
Lymphom- Non-Hodgkin-Lymphom
GeschwolleneLymphknotenAn– Informationen für ämierztliches(Blutarmut)InfektanfälligkeitPersonal
Autor*innenAutorinNatalieSusannaAnasiewiczAllahwerde,Dr.Fachärztinmed.für Allgemeinmedizin,Ärztin, DavosThomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, FreiburgBerlin
- einem Gesichtsö