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Eisenmangelanämie

Was ist Eisenmangelanämie?

Definition

Eisenmangel bedeutet, dass die Eisenspeicher des Körpers leer sind. Der Körper benötigt Eisen für die Bildung von Hämoglobin (Hb), das für den Sauerstofftransport verantwortliche Protein im Blut. Hämoglobin ist der wichtigste Bestandteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Nur wenn genügend Eisen im Körper vorhanden ist, werden im Knochenmark ausreichend rote Blutkörperchen gebildet. In der Blutuntersuchung sind neben dem verringerten Hb-Wert niedrige Ferritin- und Transferrinwerte (Speichereisen und Transportprotein für Eisen) Anzeichen für einen Eisenmangel. 

Es ist wichtig zwischen einem Eisenmangel und einer Eisenmangelanämie zu unterscheiden: Bei einem Eisenmangel sind die Eisenvorräte im Körper zwar zu niedrig, aber der Hämoglobingehalt aller Erythrozyten im Blut ist noch ausreichend hoch. In der Blutuntersuchung zeigt sich ein erniedrigtes Speichereisen (Ferritin). Erst wenn auch der Hämoglobingehalt unter bestimmte Werte sinkt, spricht man von einer Anämie (Blutarmut). Ist die Ursache ein dauerhafter Eisenmangel, dann besteht eben eine Eisenmangelanämie.

Eine Anämie liegt vor, wenn die Hämoglobinkonzentration im Blut unter folgende alters- bzw. geschlechtsspezifische Werte absinkt:

  • 11 g/dl bei Schwangeren
  • 12 g/dl bei Frauen im gebärfähigen Alter
  • 14 g/dl bei Männern
  • Normwerte bei Kindern abhängig vom Alter.

HäufigkeitSymptome

EisenmangelKlassische istSymptome einer Blutarmut (Anämie) sind Blässe, Müdigkeit, verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Schmerzen in der HausarztpraxisBrust bei die häufigste Ursache für eine Anämie. Etwa ein Zehntel der Frauen im gebärfähigen Alter in Europa leidet unter Eisenmangel, laut einer Studie aus Großbritannien weisen sogar rund 20 % der jugendlichen Mädchen und der Frauen einen Eisenmangel aufAnstrengung. In Entwicklungslseltenen Fändernllen sindkönnen bisSchluckbeschwerden, zu 50 %Zungenbrennen, Entzündungen der Kinder Mundwinkel und Frauenbrüchige betroffenNägel auftreten.

Eisenmangel istkann auch durch Blutungen im Magen-Darm-Trakt hervorgerufen werden. Diese können so gering sein, dass man sie gar nicht bemerkt, aber durch eine sehrlange häufigeDauer Ursachezu einem deutlichen Blutverlustrhren. Der Stuhl weist in diesen Fällen oft eine dunkle bis schwarze Färbung auf.

Starke Menstruationsblutungen (AnHypermenorrhö) zämie;hlen dieseebenfalls kannzu jedochden auch anderemöglichen Ursachen habeneiner Eisenmangelanämie.

Eisenaufnahme und -verlust

Die Eisenaufnahme geschieht im oberen Teil des Dünndarms (Duodenum und oberes Jejunum). Lediglich 5–10 % des zugeführten Eisens werden täglich im Darm eines gesunden Menschen resorbiert, um den Eisenspiegel stabil zu halten. Bei einer höheren Eisenzufuhr verringert sich die Resorption, sofern der Eisenspiegel ausbalanciert ist. Liegt ein Eisenmangel vor, kann sie jedoch um das Drei- bis Fünffache ansteigen.

Das Eisen, das wir über die Nahrung zu uns nehmen, liegt in zwei Formen vor: als sogenanntes Häm-Eisen (zweiwertiges Eisen), das in tierischen Produkten wie Fleisch und Fisch vorkommt, und als Nicht-Häm-Eisen (dreiwertiges Eisen), das in pflanzlichen Lebensmitteln und in Milchprodukten enthalten ist. Das mit der Nahrung aufgenommene Eisen ist zum größten Teil dreiwertig. Damit es vom Dünndarm resorbiert werden kann, muss es von der Magensäure zu zweiwertigem Eisen reduziert werden; dieser Vorgang wird durch bestimmte Nahrungsmittel stimuliert (Ascorbinsäure = Vitamin C), während andere die Resorption hemmen (Kalzium, Vollkornprodukte bzw. Ballaststoffe, schwarzer Tee, Kaffee).

Eisen wird nicht als solches vom Körper ausgeschieden; es geht nur bei Blutverlust, dem normalen Abbau von roten Blutkörperchen oder auch durch Abschilferung von Zellen im Darm verloren.

Ursachen

Eisen Männer istund dasnicht wichtigstemenstruierende ElementFrauen beiverlieren der Bildung von Hämoglobin, das für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich istca. Der1 Körper verliert ständig etwasmg Eisen. Der durchschnittliche Eisenverlust liegt pro Tag bei etwa 1. mg, was ungefähr 2 ml Blut entspricht. Während der Menstruation verlieren Frauen deutlich mehr Eisen (10 mg bis zu 40 mg bei starker Blutung). Eine ausgewogene Ernährung enthält etwa 515 mg Eisen täglich, von denen lediglich 10 % im Darm resorbiert werden.

Ursachen

Wenn der Eisenbedarf des Körpers durch die Nahrungszufuhr nicht gedeckt wird, kommt es zu einem Eisenmangel.

 Unausgewogene Ernährung und eine mangelhafte Eisenresorption im Darm sind allerdings selten die alleinigen Ursachen einer Eisenmangelanämie. Besonders häufig kommt es bei folgenden Gruppen zu einer Eisenmangelanämie, da hier auch ein besonders hoher Eisenbedarf besteht oder infolge chronischer Krankheiten ständig zu wenig Eisen resorbiert werden kann:

  • Säuglinge sowie Kleinkinder im Alter von 1–5 Jahren
  • JungeJugendliche Mädchen nach Einsetzen der Menstruation oder Frauen mit sehr starker Menstruation
  • Schwangere
  • Frauen, die mittels Kupferspirale verhüten (gilt nicht für die Hormonspirale).
  • Blutspender*innen
  • Patient*innen, die Medikamente mit erhöhtem Blutungsrisiko einnehmen (Antirheumatika, Salicylate, Gerinnungshemmer).
  • Patient*innen mit vollständiger Magenresektion (Gastrektomie)
  • Patient*innen mit Helicobacter-pylori-Infektion
  • Patient*innen mit Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
  • Patient*innen mit einer Krebserkrankung im Magen-Darm-Trakt (betrifft vorwiegend Personen mittleren und höheren Alters).

Symptome

Häufigkeit

KlassischeIn SymptomeEuropa einerhaben Blutarmut5–10 (Anämie) sind Blässe, Müdigkeit, verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und auch Ohrensausen. Bei Personen mit Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)% der Herzkranzgefäße oder im Bereich der Beine kannBevölkerung eine Anämie bei Belastung u. U. zu einer Verstärkung der Schmerzen in der Brust (Angina pectoris) bzw. in den Beinen führen.

Eisenmangel kann auch durch Blutungen im Magen-Darm-Trakt hervorgerufen werden. Diese können so gering sein, dass man sie gar nicht bemerkt, aber durch eine lange Dauer zu einem deutlichen Blutverlust führen. Der Stuhlgang weist in diesen Fällen oft eine dunkle bis schwarze Färbung auf. Starke Menstruationsblutungen (Hypermenorrhö) zählen ebenfalls zu den möglichen Ursachen einer Eisenmangelanämie. Rund 20 % der Frauen im gebärfähigen Alter und 10–15 % der Kinder sind betroffen.

Untersuchungen

  • Eine gesicherte Diagnose nur anhand der Symptome ist bei Anämie nicht möglich.
  • Das Vorliegen einer Anämie sollte bei entsprechenden Krankheitszeichen allerdings vor allem dann in Betracht gezogen werden, wenn die betroffene Person zu einer der genannten Risikogruppen zählt. 
  • Wichtig ist auch, die Ursache für die Eisenmangelanämie zu ermitteln.
  • Auch eine unausgewogene Ernährung kann Eisenmangel zur Folge haben; hierbei sind z. B. Veganer*innen und Vegetarier*innen gefährdet. Kinder und Jugendliche benötigen wegen des Wachstums vermehrt Eisen und können daher leicht einen Eisenmangel entwickeln;. alleinAllein wohnende ältere Menschen sind auch gefährdet, da diese sich oft einseitig ernähren.

  • Diagnostik

Eine

Labor

  • Zur gesicherte Diagnose nur anhandSicherung der SymptomeVerdachtsdiagnose ist die Erstellung eines Blutbilds nötig. Dabei werden die Werte von Hämoglobin, roten und Beschwerdebilderweißen istBlutkörperchen, bei Anämiedie nichtmittlere mGröglichße der roten Blutkörperchen (MCV), Ferritin und der Transferrinrezeptor (sTfR) bestimmt.
  • Im DasFrühstadium Vorliegenzeigt einersich Andie Eisenmangelanämie sollteals beiErstes entsprechendendurch Krankheitszeicheneine allerdingsAbnahme vordes allemSpeicherproteins dannFerritin inim BetrachtBlut gezogen(Serum-Ferritin).
  • Der werdenMCV-Wert gibt Auskunft über die durchschnittliche Größe der roten Blutkörperchen; eine deutliche Abnahme zeigt sich hier erst, wenn die betroffeneErkrankung Personbereits zuweit einer der genannten Risikogruppen zählt. Anämische Patient*innen sind oftmals blass und fühlen sich abgeschlagen, Puls und Atemfrequenz sind erhöht. Die Zungefortgeschritten ist

Untersuchung möglicherweisedes blass, mitunter sind auch die Mundwinkel entzündet. Einige Patient*innen haben auffällig brüchige Nägel.

Magen-Darm-Trakts

  • Um die Ursache für den Eisenmangel zu ermitteln, ist oftmals eine Untersuchung des Magen-Darm-Trakts auf mögliche Tumoren, Polypen Entzündungen oder andere Blutungsquellen erforderlich.
  • Dazu Imwerden BereichBauch desund EnddarmsEnddarm bzwabgetastet. 
  • Evtl. amwird Anuseine könnenUltraschalluntersuchung Hämorrhoiden zu immer wiederkehrenden Blutungen fdurchgeführenhrt. 
  • Um schwache, für die Betroffenen nicht sichtbare Blutungen auszuschließen, ist eine Stuhlprobe sinnvoll. Mittels eines einfachen Tests kann nachgewiesen werden, ob sich okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl befindet. 
  • Insbesondere bei älteren Personen wird auch eine Magen-Darm-Spiegelung (EndoskopeEndoskopie) empfohlen.

Gynäkologische Untersuchung

Behandlung

  • Ziel der VerdachtsdiagnoseBehandlung ist die Erstellung eines Blutbilds vonnöten. Dabei werden die Werte von Hämoglobin, roten und weißen Blutkörperchen, mittlere Größe der roten Blutkörperchen (MCV), Blutsenkungsgeschwindigkeit, Eisen, Ferritin und Transferrin bestimmt. Im Frühstadium zeigt sich die Eisenmangelanämie als Erstes durch eine Abnahme des Speicherproteins Ferritin im Blut (Serum-Ferritin). Der Wert, der zuletzt auf einen Eisenmangel reagiert, ist jener für das freie Eisen im Blut (Serum-Eisen). Der MCV-Wert gibt Auskunft über die durchschnittliche Größe der roten Blutkörperchen; eine deutliche Abnahme zeigt sich hier erst, wenn die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist. Die mikroskopische Untersuchung eines Blutausstrichs kann u. U. weitere wichtige Informationen liefern. Hier zeigen sich bei Eisenmangel typischerweise wenige, sehr kleine rote Blutkörperchen (mikrozytäre Anämie). 

    Therapie

    Das primäre Behandlungsziel besteht in einer Normalisierung des Hämoglobinwerts und der BesserungEisenwerte derim SymptomeBlut.

  • Beruht

  • Zugrunde derliegende EisenmangelErkrankungen aufbzw. einerBlutungen Hypermenorrhösollen behandelt werden.

Medikamente

  • Eisenpräparate gibt es in Form von Tabletten, kannKapseln, uDepottabletten, Tropfen oder Injektionslösungen.
  • Je a.nach Verträglichkeit werden 50–200 mg täglich eingenommen, bevorzugt eine Hormontherapiehalbe helfen.Stunde Bestehen andere Blutungsquellen, etwa ein Tumorvor oder Polyp2 imStunden Darm,nach sodem ist ggfEssen. eine Operation notwendig. Eine chronische Gastritis lässt sich mit Antibiotika (bei Helicobacter-pylori-Infektion) und/oder salzsäurehemmenden Tabletten heilen. Patient*innen mit Eisenmangelanämie sind angehalten, über die Nahrung und entsprechende Nahrungsergänzungsmittel, z. B. Eisentabletten oder Eisensaft, für eine ausreichende Eisenzufuhr zu sorgen.

  • Ferrosulfattabletten in einer täglichen Dosis von 100 mg stellen unter den Eisenpräparaten das Mittel der Wahl dar. Alternativ kommen Tabletten mit Eisen in Depot-Form infrage.

  • Es wird empfohlen, die Eisentabletten zusammen mit Vitamin C (z. B. mit Orangensaft) einzunehmen, um die Eisenresorption zu erhöhen. WennTee andereund VariantenVollkornprodukte derhemmen Eisensupplementationdagegen keinedie ausreichende Wirkung zeigen, ist auch eine intravenöse Eisenzufuhr möglichEisenaufnahme. 
  • Zu den häufigen Nebenwirkungen einer Behandlung mit Eisenpräparaten zählen Übelkeit, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall.

  • Bei

  • Wenn einerandere Eisenpräparate keine ausreichende Wirkung zeigen oder nicht vertragen werden, ist auch eine intravenöse Eisenzufuhr in(als Tablettenform sind die Nebenwirkungen abhängig von der jeweiligen Dosis. Eine Linderung der Beschwerden istInfusion) möglich,. indemAufgrund möglicher allergischer Reaktionen werden Sie anschließend noch etwa 20 Minuten in der Arztpraxis überwacht.
  • Meist dauert es 4–6 Monate bis die TabletteneinnahmeEisenspeicher zusammenwieder mitaufgefüllt einersind.
  • In Mahlzeitschweren erfolgtFällen undkann mitauch einereine geringerenBluttransfusion Dosis,erfolgen.

Vorbeugung

Einem eventuellEisenmangel verteiltkann aufdurch mehreregesunde Mahlzeiten,Ernährung vorgebeugt begonnen wirdwerden. HoheSiehe Dosenauch (z.Patientenartikel B. 200 mg Eisen/Tag) rufenErnährung bei den meisten Menschen Nebenwirkungen hervor und sind auch nicht notwendig, um einen Eisenmangel auszugleichen. Bei den meisten Patient*innen lassen die Nebenwirkungen im Laufe der Behandlung nach.

Prognose

Der Krankheitsverlauf ist abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung. Normalerweise lässt sich eine Eisenmangelanämie unkompliziert durch die Gabe zusätzlicher Eisenpräparate beheben. Eine nur mäßig ausgeprägte Eisenmangelanämie führt nur selten zu Komplikationen. 

Weitere Informationen

Autorin

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden

 

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Eisenmangel ist die häufigste Ursache für Blutarmut (Anämie). Grund für eine Eisenmangelanämie ist z. B. eine unzureichende Zufuhr von Eisen mit der Ernährung. Bei Frauen kann ein Eisenmangel auch aufgrund von starken Menstruationsblutungen entstehen. Auch andauernde kleine Blutverluste, etwa bei einer Magenschleimhautentzündung, können zu Eisenmangel führen.
Eisenmangelanämie
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Eisenmangel ist die häufigste Ursache für Blutarmut (Anämie). Grund für eine Eisenmangelanämie ist z. B. eine unzureichende Zufuhr von Eisen mit der Ernährung. Bei Frauen kann ein Eisenmangel auch aufgrund von starken Menstruationsblutungen entstehen. Auch andauernde kleine Blutverluste, etwa bei einer Magenschleimhautentzündung, können zu Eisenmangel führen.
Blut
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