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Bewusstlosigkeit bei Kindern unter 8 Jahren

Allgemeine Informationen

Hintergrund

  • 2015Reanimationsleitlinien Veröffentlichung neuer Reanimationsleitlinienwerden durch den European Resuscitation Council (ERC) veröffentlicht1, Herausgabe einer deutschen Version durch den Deutschen Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council = GRC).2
  • ERC-Guidelines enthalten ein eigenes Kapitel für die Wiederbelebung bei Kindern „Section 610: Pediatric Life Support".“, dabei sind auch folgende Gesichtspunkte berücksichtigt:3
  • Dem Kapitel zur Reanimation bei Kindern liegen 3 grundlegende Tatsachen zugrunde:4
    1. Inzidenz des Atem-Kreislauf-Stillstands bei Kindern wesentlich geringer als bei Erwachsenen
    2. Pathopyhsiologie und Spektrum der Grunderkrankungen sind bei Kindern abweichend von Erwachsenen .
    3. Die Inzidenz kritischer Erkrankungen ist bei Kindern geringer, Ersthelfer*innen verfügen zumeistdaher häufig über keine oder nur eingeschränkte Erfahrung mit Kindernotfällen.
    4. Die verfügbare Evidenz ist häufig gering.

Geltungsbereich

  • Die Leitlinien zur Reanimation bei Kindern gelten für alle Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren (mit Ausnahme von Neugeborenen bei der Geburt).3
    • Patient*innen, die erwachsen aussehen, können auch als Erwachsene behandelt werden.3

Lebensrettende Maßnahmen bei Kindern

PädiatrischerPediatric Basic Life Support durch Laien und professionelle Helfer(PBLS) 

Algorithmus lebensrettendeLebensrettende Maßnahmen häufig nicht durch pädiatrisch spezialisierte Helfer erfolgen, sollten die Leitlinien folgende Anforderungen erfüllen:4
  • Einerseits wissenschaftliche Evidenz als Grundlage haben.
  • Andererseits einfach und umsetzbar sein vor dem Hintergrund nationaler und lokaler Gegebenheiten.
  • Sofortiger Beginn einer Reanimation durch Laien führt zu besserem neurologischem Outcome.2
  • Helfer mit Kenntnissen im BLS, aber ohne spezifische Kenntnisse bei Kindern, sollen dem ihnen bekannten Ablauf bei Erwachsenen folgen!2
  • Ist mehr als ein Helfer anwesend, beginnt einer ggf. mit der kardiopulmonalen Reanimatiom, während ein weiterer Hilfe holt.2
  • Falls nur ein Helfer anwesend, beginnt er die  Reanimation für ca. 1 Minute (entsprechendPBLS 5= Zyklen) und holt dann Hilfe.2  
  • Leitlinie: Praktisches Vorgehen beim pädiatrischenPediatric Basic Life Support (BLS) für Helfer mit Verpflichtung zur Notfallversorgung2,4

    • Der Ablauf beschreibt Mund-zu-Mund-Beatmung, bei Zugriff zu einer Maske soll diese durch professionelle Helfer aber verwendet werden.
    • 1. Sicherheit von HelferErsthelfer*in und Kind beachten!sicherstellen.
    • 2Umstehende um Hilfe bitten bzw. Bewusstseinslagelaut rufen.
    • Bewusstsein durch verbale Ansprache und taktile Stimulation prüfen.

    Keine Reaktion?

    • leichteAtemwege Stimulation des Kindesöffnen.
    • Frage:Atmung „Ist alles in Ordnung?"
  • 3a. Bei Reaktion des Kindesbeurteilen (Antwortmax. oder Bewegung):
    • Kind in vorgefundener Position belassen (sofern nicht in Gefahrenzone10 sec).
    • ZustandSofern überprüfenzweite Ersthelfer*in vorhanden, Hilfe holen.
    • im Folgenden weiterhin regelmäßige ÜberprüfungAlarmierung des Zustands
  • 3b.Rettungsdienstes Beidurch fehlenderdiese Reaktion:
    • Rufen Sie um Hilfe!
    • Drehen Sie das Kind vorsichtig auf den Rücken.
    • Machen Sie die Atemwege des Kindes frei, indem Sie wie folgt den Hals überstrecken und das Kinn anheben:
      • Legen Sie Ihre Hand auf die Stirn des Kindes und wenden Sie den Kopf leichtsofort nach hinten.
      • Heben Sie gleichzeitig mit Ihren unterErkennen der Kinnspitze platzierten Fingerspitzen das Kinn an.
      • Komprimieren Sie dabei nicht die Halsweichteile, weil es sonst zur Atemwegsverlegung kommen kann.
        • Dies ist v. a. bei Säuglingen von BedeutungBewusstlosigkeit.
    • Falls

      Fehlende Sieoder Schwierigkeitenabnorme haben, die Atemwege frei zu machen, versuchen Sie es mit dem Esmarch-Handgriff (Vorschieben des Unterkiefers).Atmung

      • Legen Sie dazu Zeige- und Mittelfinger beider Hände hinter die Kiefergelenke des Kindes, und schieben Sie den Unterkiefer nach vorn.
    • Bei Verdacht auf Halswirbelsäulenverletzung versuchen Sie, die Atemwege nur mit dem Esmarch-Handgriff frei zu machen.
      • Bleiben die Atemwege verschlossen, überstrecken Sie zusätzlich vorsichtig und langsam den Hals, bis die Atemwege frei sind.
  • 4. Während Sie die Atemwege offen halten, sehen, hören und fühlen Sie, ob eine normale Atmung vorliegt. Dazu halten Sie Ihr Gesicht dicht an das des Kindes und schauen auf seinen Brustkorb.
    • Sehen: Thoraxbewegungen.
    • Hören: Atemgeräusche an Nase und Mund des Kindes.
    • Fühlen: Luftbewegungen an Ihrer Wange.
    • In den ersten Minuten nach einem Atem-Kreislauf-Stillstand kannist daseine KindSchnappatmung weiterhin langsamemöglich, einzelnebei SeufzerZweifeln zeigenhandeln wie bei Atemstillstand.
    • Bei Atembemühungen ohne Luftstrom (Schnappatmunghören/fühlen im Bereich von Nase/Mund) ist der Atemweg nicht offen.

    5 initiale Beatmungen

    • Bei älteren Kindern Hals überstrecken, bei Säuglingen neutrale Lage des Kopfes.
    • Ca. 1 sec gleichmäßig in den Mund (bei Säuglingen Mund und Nase) atmen, sodass sich die Brust sichtbar hebt.
    • Bis zu 5 Versuche effektiver Beatmung durchführen.
      • Wenn Ausstattung vorhanden, Beutel-Maske-Beatmung mit Sauerstoff verwenden (2-Helfer-Methode).
      • Sehen,Wenn hörennur eine Ersthelfer*in anwesend und fühlenein SieMobiltelefon verfügbar ist, sollte nach den 5 initialen Beatmungen ein Notruf erfolgen (Lautsprecherfunktion anstellen).
    • Falls dies erfolglos ist, zu Thoraxkompressionen übergehen.

    15 Thoraxkompressionen

    • Unmittelbare Fortsetzung mit Thoraxkompressionen, sofern nicht längereindeutige alsZirkulationszeichen 10(wie sKörperbewegung, bevorHusten) Sieerkennbar eine Entscheidung treffensind.
    • GehenAuf Siegute imQualität Zweifelder vonThoraxkompressionen einemachten:
      • Frequenz: Atemstillstand100–120/min
      • Tiefe: ausKompression der unteren Hälfte des Sternums um mindestens 1/3 der Brustkorbdimension (max. 6 cm)
      • Sternum nach der Kompression vollständig zurückkommen lassen, nicht auf den Brustkorb lehnen.
    • 5a. Falls das Kind normal atmet:
      • Drehen Sie das Kind auf die Seite in die stabile Seitenlage (s. u.).
      • Falls anamnestisch ein Hinweis auf Trauma besteht, ziehen Sie eine Verletzung der Halswirbelsäule in Betracht.
      • Schicken Sie nach Hilfe oder holen Sie diese selbst. Wählen Sie zur Alarmierung des Rettungsdienstes die lokale Notfallnummer.
      • Überprüfen Sie, ob eine kontinuierliche Atmung vorliegt.
    • 5b. Falls das Kind nicht normal oder garnicht atmet:
      • Beseitigen Sie vorsichtig eine offensichtliche Verlegung der oberen Atemwege.
      • Geben Sie 5 initiale Beatmungen.
      • Achten Sie während der Beatmung auf Würge- oder Hustenreflexe des Kindes. Das Auftreten oder Ausbleiben derartiger Reaktionen ist bereits Teil Ihrer Einschätzung auf „Lebenszeichen" (s. u.).
    • 6. Beurteilen Sie den Kreislauf des Kindes.
      • Für die folgenden Maßnahmen sollen nicht mehr als 10 s verwendet werden:
        • Achten Sie auf Lebenszeichen. Dazu gehören Spontanbewegungen, Husten oder eine normale Atmung (nicht Schnappatmung oder einzelne, unregelmäßige Atemzüge).
        • Falls Sie den Puls prüfen, sollen Sie dafür keinesfalls mehr als 10 s brauchen. Die Überprüfung des Pulses ist unzuverlässig, daher ist der Gesamteindruck des Patienten entscheidend dafür, ob der BLS begonnen werden soll, d. h., falls es keine Lebenszeichen gibt, beginnen Sie mit dem BLS.
    • 7a. Wenn Sie sicher sind, dass Sie innerhalb von 10 s Lebenszeichen festgestellt haben:
      • Setzen Sie, falls erforderlich, die Beatmung fort, bis das Kind selbst effektiv atmet.
      • Wenn das Kind bewusstlos bleibt, drehen Sie es in die stabile Seitenlage.
      • Überprüfen Sie engmaschig die Vitalfunktionen des Kindes.
    • 7b. Wenn keine Lebenszeichen vorliegen:
      • Beginnen Sie mit Thoraxkompressionen.
      • Kombinieren Sie Beatmung und Thoraxkompressionen im Verhältnis von 15 Kompressionen zu 2 Beatmungen.
    • 8. Unterbrechen Sie die Reanimation nicht, bis
      • das Kind Lebenszeichen zeigt (beginnt aufzuwachen, bewegt sich, öffnet die Augen, atmet normal).
      • mehr professionelle Hilfe eintrifft, die unterstützen oder übernehmen kann.
      • Sie körperlich erschöpft sind.

    Technische Durchführung von Beatmung und ThoraxkompressionenThoraxkompression bei Säuglingen und Kleinkindern

    • BeatmungDen beimBrustkorb Säugling
      • Stellenmit Siebeiden sicher,Händen dass sich der Kopf in neutraler Position befindetumfassen und das Kinn angehoben ist. Beim Säugling ist der Kopf in Rückenlage in der Regel nach vorn gebeugt, sodass eine leichte Streckung erforderlich sein kann (diese Position kann auch durch ein zusammengerolltes Handtuch oder eine Decke unterhalb des Oberkörpers erzielt werden).
      • Atmen Sie ein und bedecken Sie Mund und Nasenöffnung des Säuglings mit Ihrem Mund, wobei Sie eine gute Abdichtung erreichen sollen. Falls bei einem älteren Säugling Nase und Mund nicht gleichzeitig bedeckt werden können, kann der Helfer versuchen, entweder nur die Nase oder nur den Mund des Säuglings mit seinem Mund zu umschließen (bei Verwendung der Nase werden die Lippen des Kindes verschlossen, um den Luftausstrom über den Mund zu verhindern).
      • Blasen Sie gleichmäßig über 1 s in Mund und Nase des Säuglings, sodass der Thorax sich sichtbar hebt.
      • Halten Sie die Kopfposition und das Kinn angehoben, nehmen Sie Ihren Mund von dem des Säuglings und beobachten Sie, wie sich der Thorax senkt, wenn die Luft entweicht.
      • Atmen Sie erneut ein und wiederholen Sie diese Sequenz 5-mal.
    • Beatmung beim Kind > 1 Jahr
      • Stellen Sie sicher, dass der Hals überstreckt und das Kinn angehoben ist.
      • Drücken Sie den weichen Teil der Nase mit Zeigefinger und Daumen Ihrer auf der Stirn liegenden Hand zusammen.
      • Öffnen Sie den Mund des Kindes ein wenig, wobei das Kinn angehoben bleibt.
      • Atmen Sie ein und legen Sie Ihre Lippen um den Mund des Kindes. Achten Sie auf eine gute Abdichtung.
      • Blasen Sie gleichmäßig über 1 s in den Mund des Kindes, sodass der Thorax sich sichtbar hebt.
      • Halten Sie den Hals überstreckt und das Kinn angehoben, nehmen Sie Ihren Mund von dem des Kindes ab und beobachten Sie, wie der Thorax sich senkt, wenn die Luft entweicht.
      • Atmen Sie erneut ein, und wiederholen Sie diese Sequenz 5-mal. Achten Sie auf die Effektivität, indem Sie schauen, ob sich der Thorax des Kindes ähnlich wie bei normaler Atmung hebt und senkt.
    • Thoraxkompressionen, Regeln unabhängig vom Alter
      • Bei allen Kindern wird unabhängig vom Alter die untere Sternumhälfte komprimiert.
      • Die Kompressionen sollen tief genug erfolgen und dabei soll das Sternum zumindest um 1/3 im anteroposterioren Thoraxdurchmesser komprimiert werden.
      • Entlasten Sie den Thorax danach vollständig und wiederholen Sie mit einer Frequenz von 100–120/min.
      • Überstrecken Sie nach 15 Thoraxkompressionen den Hals, heben Sie das Kinn an und geben Sie 2 effektive Beatmungshübe.
      • Führen Sie Kompressionen und Beatmungshübe in einem Verhältnis von 15:2 fort.
    • Thoraxkompressionen beim Säugling
      • Ein einzelner Helfer komprimiert das Sternum mit 2 Fingerspitzen.
      • Wenn 2 oder mehr Helfer anwesend sind, soll die thoraxumfassende 2-Daumen-Technik verwendet werden.
        • Legen Sie dazu beide Daumen flach nebeneinander auf die untere HälfteDrittel des Sternums, die Daumenspitzen zum kindlichen Kopf gerichtet.
        • Umfassen Sie bei geschlossenen Fingern mit beiden HändenDaumen den unteren Teil des Brustkorbs, wobei die Fingerspitzen auf dem Rücken des Säuglings ruhen.
      • Bei beiden Techniken wird das untere Sternum um mindestens 1/3 des Thoraxdurchmessers komprimiert bzw. um etwa 4 cm.
    • Thoraxkompressionen beim Kind > 1 Jahr
      • Um eine Kompression des Oberbauchs zu vermeiden, lokalisieren Sie das Xiphoid, indem Sie den Winkel in der Mitte zwischen den untersten Rippen aufsuchenkomprimieren.
      • Legenalternativ Sie einen Handballen auf die untere Hälfte des Sternums.
      • Heben Sie dabei die Finger an, um zu vermeiden, dass diese Druck auf die Rippen ausüben.
      • Positionieren Sie sich senkrecht über dem Thorax des Kindes und komprimieren SieKompression mit durchgestrecktenzwei Armen das Sternum um mindestens 1/3 des Thoraxdurchmessers oder um etwa 5 cm.
      • Bei größeren Kindern oder kleinen Helfern ist es am einfachsten, wenn Sie dabei beide Hände verwenden, wobei die Finger beider Hände ineinandergreifen.Fingern
  • Anwendung2 einesBeatmungen, dann AEDweiter (Automatisiertermit 15 ExternerThoraxkompressionen Defibrillator)– 2 Beatmungen im Rahmen des BLS2,4Wechsel

    • KardiopulmonaleAuf 15 Kompressionen sollen 2 Atemspenden folgen und dann abwechselnd (15:2-Zyklus).
    • Keine Unterbrechung der Reanimation, es sei denn, es gibt deutliche Anzeichen von Kreislauf (Bewegung, Husten).
    • Wenn möglich, sollen sich 2 (oder mehr) Ersthelfer*innen bei den Thoraxkompressionen abwechseln.

    Verwendung eines automatisierten externen Defibrillators (AED)

    • Bei Kreislaufstillstand sofortiger Beginn der kardiopulmonalen Reanimation fortführen(CPR) mit obigem Algorithmus
    • Bei hoher Wahrscheinlichkeit eines primär schockbaren Rhythmus (wie z. B. bei plötzlichem Kollaps) AED holen und anlegen, bis AEDsofern verfügbar.
    • FallsWenn vorhandenmehr als eine Ersthelfer*in da ist, KinderpadsNotruf verwendenund (niedrigereAnlegen Energiedosis)des AED durch Zweithelfer*in.
    • Ankleben der Pads ohne oder mit minimaler Unterbrechung der CPR
    • Wenn kein AED mit Leistungsabschwächung für Kinder verfügbar, kann für alle Altersgruppen ein Standard-AED verwendet werden.

    Fremdkörper in den Atemwegen2,4

    • Wichtigster Unterschied beim abgestuften Vorgehen im Vergleich zu Erwachsenen: beim Säugling keine Oberbauchkompressionen!
    • Allgemeiner Algorithmus
      • 1. ErkennenVon einer Fremdkörperverlegung, hierfürist spricht:auszugehen wenn
        • beobachteterdie VorfallSymptome plötzlich beginnen.
        • Husten/Erstickenkeine anderen Krankheitszeichen vorhanden sind.
        • plötzlicheres Beginn
        • BeginnHinweise während/nachauf demEssen oder Spielen mit kleinen GegenstäGegenständen oderunmittelbar vor dem EssenEreignis gibt.
      • 2a. FallsDas Kind effektiv hustet (bewusstseinsklar, reagiert auf Ansprache, Einatmen vor Hustenstoß)effektiv:
        • ZumDann Hustenist ermutigenkein Eingreifen erforderlich.
        • kontinuierlicheKind Beobachtungzum Husten ermuntern und kontinuierlich überwachen.
      • 2b. FallsDas Kind hustet ineffektiv hustet(abnehmendes undBewusstsein, leiserer Husten, Unfähigkeit zu atmen oder zu sprechen, Zyanose).
        • Bei nur einer Ersthelfer*in mit den Maßnahmen fortfahren, eine zweite Ersthelfer*in kann ggf. Rettungsdienst alarmieren.
        • Bewusstseinsgrad des Kindes bestimmen.
        • Das Kind ist bei Bewusstsein, aber der Husten ist ineffektiv: Schläge auf den Rücken.
        • Falls Schläge auf den Rücken die Fremdkörperverlegung nicht beseitigen:
          • bei Kindern im Wechsel: 5 abdominelle Kompressionen, 5 Rückenschläge
          • bei Säuglingen im Wechsel: 5 Thoraxkompressionen, (nur Säugling!)
          • 5 Oberbauchkompressionen (Kind > 1 Jahr!).
        • 2c. Falls Kind bewusstlos ist:
          • Atemwege öffnen.
          • 5 Beatmungen
          • Beginn mit kardiopulmonaler Reanimation 15:2 .Rückenschläge
      • FürDas DetailsKind sieheist bewusstlos.
        • Fortfahren nach Algorithmus PBLS (s. o.)
      • Falls der Fremdkörper erfolgreich ausgestoßen wurde, weiter Beurteilung des klinischen Zustands, im Zweifel oder nach Bauchkompressionen dringende medizinische Nachsorge.
      • Siehe auch den Artikel Fremdkörper in den Atemwegen.

      Seitenlage

      • Bei bewusstlosen Kindern ohne Kreislaufstillstand und mit eindeutig normaler Atmung können die Atemwege freigehalten werden durch
        • fortgesetzte Überstreckung des Halses mit Anheben des Kinns oder
        • Lagerung in Seitenlage, insbesondere wenn das Risiko des Erbrechens besteht.
      • In der Seitenlage jede Minute Überprüfung der Atmung, um einen Kreislaufstillstand sofort zu erkennen.
      • Jeglichen atmungsbehindernden Druck auf die Brust vermeiden.
      • Regelmäßiger Seitenwechsel (ca. alle 30 min) zur Vermeidung von Druckstellen
      Seitenlage
      Stabile Seitenlage

      Pädiatrischer Pediatric Advanced Life Support (PALS)

      Leitlinie:Erweiterte PraktischesMaßnahmen Vorgehenzur beimReanimation von Kindern (PALS = Pediatric Advanced Life Support bei Kindern)2,4

      • KeineZunächst Reaktion,Fortführen keinedes Atmung/SchnappatmungPBLS
      • CPRVerschiedene (5Maßnahmen initialewerden Beatmungen,z. T. dannparallel 15:2),durch Rea-ein trainiertes Team verständigen (Einzelhelfer zunächst 1 min CPR)durchgeführt.

      Rhythmus

      • AnbringenKardiales Monitoring mit EKG-Elektroden oder selbstklebenden Defibrillator/Monitor-Pads unter(oder minimalen Unterbrechungen
      Defibrillationspaddeln)
    • EKG beurteilen.
    • DefibrillierbarerSchockbarer Rhythmus (Kammerflimmern, pulslose ventrikuläre Tachykardie)
      • Defibrillation1 Schock mit 4 J kJ/kg KG
      • Sofortunmittelbares Fortsetzen der CPR weiterführen für 2 min min,(Unterbrechungen dann erneute Rhythmusbeurteilung unter minimaler Pause.minimieren)
      • Nachnach dem 3. und 5. Zyklus Amiodaron erwägen bei therapierefraktärer Kammertachykardie/-flimmern.
    • Nichtdefibrllierbarer Rhythmus (pulslose elektrische Aktivität, Asystolie)Schock
      • Soforti. v./i. o. CPRAmiodaron weiterführen für 2 min, dann erneute Rhythmuskontrolle unter minimaler Pause.
    • Während CPR
      • optimale CPR5 mg/kg KG (Frequenz,max. Tiefe, Entlastung300 mg)
      • Maßnahmeni. v./i. o. planenAdrenalin vor CPR-Unterbrechung.
      • O2-Gabe
      • Gefäßzugang10 μg/kg KG (intravenös,max. intraossär1 mg)
      • Adrenalingabe alle 3–5 min
      • Invasive Beatmung und Kapnografie erwägen.
      • Ununterbrochene Herzdruckmassage, sobald der Atemweg gesichert ist.
      • Reversible Ursachen beheben:
        • Hypoxie
        • Hypovolämie
        • Hyper-/Hypokaliämie, Metabolismus
        • Thrombose (kardial oder pulmonal)
        • Spannungspneumothorax
        • Herzbeuteltamponade
        • Intoxikation.
    • Nicht schockbarer Rhythmus
      • I. v./i. o. Adrenalin 10 μg/kg KG (max. 1 mg) so schnell wie möglich verabreichen.
      • unmittelbares Fortsetzen der CPR für 2 min (Unterbrechungen minimieren)

    Sauerstoffversorgung und Beatmung

    • Oxygenierung und Beatmung durch Beutel-Maske-Beatmung mit hoher inspiratorischer Sauerstoffkonzentration (100 %)
    • Intubation erwägen bei Transport unter CPR oder längerer Wiederbelebung.
    • Hyperventilation vermeiden.
    • Bei CPR mit Überdruckbeatmung über einen Endotrachealtubus kann die Beatmung asynchron und die Thoraxkompression kontinuierlich sein (nur alle 2 Minuten zur Rhythmusprüfung pausieren).
    • Sobald ein dauerhafter ROSC (Return of Spontaneous Circulation) eintritt, Titration der Sauerstoffversorgung auf eine Sauerstoffsättigung (SpO2) von 94–98 %.

    ICD-10

    • R40.2 BewusslosigkeitBewusstlosigkeit o. n. A.

    Wichtige Veränderungen lebensrettender Maßnahmen bei Kindern im Vergleich zu den Leitlinien 20102015

    • DerZu Abschnittden basiertwichtigsten aufÄnderungen diesenim Referenzen.1,4Vergleich zu den Leitlinien von 2015 gehören:

    Basismaßnahmen

  • Die Leitlinien gelten für alle Kinder im Alter von 0–18 Jahren, mit Ausnahme von „Neugeborenen bei der Geburt“.
    • Beatmung
      • DauerPatient*innen, fürdie einenerwachsen Atemhubaussehen, sollkönnen ca.als 1Erwachsene sbehandelt betragen entsprechend der Dauer beim Erwachsenenwerden.
    • ThoraxkompressionenDie Sauerstofftherapie soll auf einen Sauerstoffsättigung (SpO2) von 94–98 % titriert werden.
      • KompressionSolange desSpO2 unterenbzw. SternumsPaO2 umnicht mindestensmessbar umsind, 1/3sollte des anteroposterioren Durchmessers des Brustkorbs
        • 4 cm beim Säugling
        • 5 cm beim Kind
    • Algorithmus des Kreislaufstillstands bei Kindern
      • Übereinstimmung vieler MaßnahmenSauerstoff mit demhohem ErwachsenenalgorithmusFlow gegeben werden.

    Patienteninformationen

    Patienteninformationen in Deximed

    Illustrationen

  • Weitere Informationen

    Quellen

    Leitlinien

    • European Resuscitation Council. Guidelines for Resuscitation, Stand 20152021. www.cprguidelines.eu
    • Deutscher Rat für Wiederbelebung. Reanimationsleitlinien, Stand 20152021. www.grc-org.de

    Literatur

    1. European Resuscitation Council. Guidelines for Resuscitation 20152021. www.cprguidelines.eu
    2. Deutscher Rat für Wiederbelebung - Reanimationsleitlinien 20152021. www.grc-org.de
    3. European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 20152021: Section 610. Paediatric life support. ercguidelines.elsevierresource.com
    4. Maconochie I, Bingham R, Eich C, et al. 18. Lebensrettende Maßnahmen bei Kindern („paediatric life support“). Kapitel 6 der Leitlinien zur Reanimation 2015 des European Resuscitation Council. Notfall Rettungsmed 2015; 18: 932-963. doi:10.1007/s10049-015-0095-8 DOI

    Autor

    R402
    munn-til-munn; hjertemassasje; Bevisstløshet; Bewusstlosigkeit bei Kindern unter 8 Jahren
    Bewusstlosigkeit; Bewusstlos; Stabile SeitenlageWiederbelebung; Herz-Lungen-Wiederbelebung; HLWHerzdruckmassage; HerzdruckmassageReanimation; Kardiopulmonale Reanimation; CPR; Mund-zu-Mund-Beatmung; Fremdkörper; Aspiration; Pediatric Basic Life Support; PBLS; Pediatric Advanced Life Support; PALS; AED; Automatisierter externer Defibrillator; Ersthelfer; Ersthelferin
    Bewusstlosigkeit bei Kindern unter 8 Jahren
    BBB MK 17.04.2023 revidiert und umgeschrieben, neue LL berücksichtigt. Revision at 15.10.2015 11:52:47: German Version BBB MK 05.04.2018, komplett überarbeitet, D und int. LL (Kardiologe)
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    2015Reanimationsleitlinien Veröffentlichung neuer Reanimationsleitlinienwerden durch den European Resuscitation Council1Council (ERC) veröffentlicht1, Herausgabe einer deutschen Version durch den Deutschen Rat für Wiederbelebung2Wiederbelebung (German Resuscitation Council = GRC).2
    Erste Hilfe/Notfallmedizin
    Bewusstlosigkeit bei Kindern
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