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Geistige BehinderungIntelligenzminderung

Was ist eine geistige BehinderungIntelligenzminderung?

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Definition 

SynonymeIntelligenzminderung füroder geistige Behinderung sind geistige Entwicklungsstörung,auch mentale Retardierung, Intelligenzminderungbezeichnet und Oligophrenie. Der Begriff geistige Behinderung ist irreführend, weil es sich dabei nicht um eine psychische Erkrankung handelt. Im Englischen spricht man von Intellectual disability (intellektuelle Funktionsbeeinträchtigung), was ein anderes und vielleicht genaueres Bild der Erkrankung vermittelt. Dielaut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet„eine sich in der Entwicklung manifestierende, stehen gebliebene oder unvollständige oder unzureichende Entwicklung der geistigen Fähigkeiten, mit besonderer Beeinträchtigung von Fertigkeiten, die zum Intelligenzniveau beitragen“. Mit Fertigkeiten sind z. B. geistige Fähigkeiten, Sprache, Bewegungsabläufe und soziale Fähigkeiten gemeint.

Symptome

Den Eltern betroffener Kinder fällt häufig schon frühzeitig auf, dass bei ihren Kindern die Entwicklung verzögert ist oder dass sie sich auffällig anders verhalten als gleichaltrige Kinder:

  • Die AmericanSprache Associationentwickelt onsich Intellectualmeist andlangsamer Developmentaloder Disabilityunvollständig.
  • Das (AAIDD)Spielverhalten formuliertmacht dreieinen Voraussetzungennicht altersgemäßen Eindruck.
  • Betroffene Kinder haben Schwierigkeiten, Probleme selbstständig zu lösen.
  • Falls das Kind schon zur Schule geht, hat es mit Lernschwierigkeiten zu kämpfen, kommt in der Schule nicht mit.
  • Betroffene Kinder haben häufig wenig Interesse, ihre Umgebung zu erkunden oder an Personen in ihrer Definition von Entwicklungsstörung:

    • Die intellektuellen Fähigkeiten müssen deutlich unter dem Durchschnitt liegenUmgebung.
    • MangelndesBei adaptivesden VerhaltenVorsorgeuntersuchungen fällt außerdem auf, dasdass heißt,betroffene Kinder nicht die Person hat sowohl eine reduzierte Selbständigkeit als auch Fähigkeit, im Verhältnis zu ihrem Alter underwarteten Meilensteine in ihrer kulturellenEntwicklung Gemeinschaft sozial zu funktionierenerreichen.
    • Die Erkrankung muss sich in der Kindheit/Jugend herausstellen.

    Häufigkeit

    Geistige Behinderungen gehören zu den häufigsten chronischen Behinderungen in der Gesellschaft. Schätzungsweise haben 2 % der Bevölkerung eine mittelschwere und 0,3–0,5 % eine schwere Form von geistiger Behinderung. Davon sind mehr Jungen/Männer betroffen als Mädchen/Frauen.

    Ein lebenslanger Schaden

    Eine geistige BehinderungIntelligenzminderung ist eine lebenslange Funktionseinschränkung. Diedes geistige Behinderung ist meist ein diffuser GehirnschadenGehirns, bei dem immer die Frontallappen betroffen sind. Ein solcher Schadensie führt vor allem zu Problemen mit Aufmerksamkeit, Gedächtnis, der Fähigkeit, Probleme zu lösen, abstrakt zu denken und psychomotorischerdamit Geschwindigkeit,meist waszu einer insgesamt eine generell verminderteverminderten Lernfähigkeit ergibt.

    Ursache

    Menschen mit Intelligenzminderung habe insgesamt ein deutliches höheres Risiko, eine psychische Störung zu entwickeln, als die Allgemeinbevölkerung. Dabei gilt: Je schwerer die Intelligenzminderung, desto häufiger kann das Auftreten von zusätzlichen Beeinträchtigungen beobachtet werden.

    Menschen mit Entwicklungsstörungen bzw. Intelligenzminderung haben außerdem ein erhöhtes Risiko,

    • Opfer einer Gewalttat zu werden oder selbst gewalttätig zu sein.
    • Sexuell missbraucht oder misshandelt zu werden.
    • Drogen zu konsumieren.

    Einteilung bzw. Schweregrad der Intelligenzminderung

    Leichte Intelligenzminderung

    • Lernschwierigkeiten in der Schule
    • Viele erwachsene Betroffene können arbeiten, gute soziale Beziehungen unterhalten und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten.
    • Zu dieser Gruppe gehören etwa 80 % der intelligenzgeminderten Menschen.

    Mittelgradige Intelligenzminderung

    • Die Entwicklung in der Kindheit läuft verzögert ab, Kinder sind ihren Altersgenossen hinterher.
    • Die meisten Menschen erreichen jedoch ein gewisses Maß an Unabhängigkeit sowie eine ausreichende Kommunikationsfähigkeit und Ausbildung.
    • Erwachsene brauchen in unterschiedlichem Ausmaß Unterstützung im täglichen Leben und bei der Arbeit.
    • Zu dieser Gruppe gehören etwa 12 % der intelligenzgeminderten Menschen.

    Schwere Intelligenzminderung

    • Betroffene Personen benötigen in der Regel lebenslange Unterstützung.
    • Hierzu gehören etwa 7 % aller intelligenzgeminderten Menschen.

    Schwerste Intelligenzminderung 

    • Führt zu erheblichen Beeinträchtigungen in den Bereichen der Selbstversorgung, Kommunikation und Mobilität.
    • Weniger als 1 % der intelligenzgeminderten Menschen

    Ursachen

    Eine vorIntelligenzminderung kann sowohl durch Vererbung angeboren sein als auch durch bestimmte Erkrankungen und Umwelteinflüsse verursacht oder verschlimmert werden, hier einige Beispiele:

    Genetische Ursachen und angeborene Erkrankungen, z. B. Down-Syndrom, Klinefelter-SyndromEpilepsieSchilddrüsenunterfunktionNeurofibromatose, bestimmte Stoffwechselstörungen (z. B. Phenylketonurie), Fehlbildungen des Gehirns (z. B. Hydrozephalus, Mikrozephalie).

    Einflüsse von außen, z. B. bestimmte Infektionen in der Schwangerschaft (wie Röteln, Toxoplasmose), Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch der Mutter in der Schwangerschaft, Herpesinfektion unter der Geburt, Entzündung der Hirnhäute im Säuglingsalter, starke emotionale und soziale Vernachlässigung im Säuglings- und Kleinkindalter mit fehlenden sozialen Kontakten und mangelnder Fürsorge

    stehenAls weiterer Risikofaktor für 70 die Entwicklung einer Intelligenzminderung gilt außerdem eine Frühgeburt.

    Häufigkeit

    Schätzungsweise haben ca. 1 % allerder FBevölkerung in Deutschland eine Intelligenzminderung. Davon sind mehr mällennliche vonPersonen schwererbetroffen geistigerals Behinderungweibliche. Die Wahrscheinlichkeit, eine Intelligenzminderung zu haben, erhöht sich, wenn Familien sozial und/oder 40–50 finanziell benachteiligt sind. In ca. 70 % der Fälle vonschwerer mittelschwerer geistiger Behinderung. Bestimmte Erbkrankheiten wie Down-Syndrom,, Klinefelter-SyndromIntelligenzminderung und Prader-Willi-Syndrom führen zu geistiger Behinderungca. Andere40–50 Ursachen können Infektion der Mutter während der Schwangerschaft, eine Frühgeburt oder Alkohol- bzw. Drogenkonsum während der Schwangerschaft (fetales Alkoholsyndrom) sein.

    Ursachen bei der Geburt

    Die Studienlage diesbezüglich ist unsicher. Daten aus verschiedenen Untersuchungen zeigen, dass Komplikationen bei der eigentlichen Geburt bei etwa 5–20 % der Fälle ursächlichmittelgradiger sind,Intelligenzminderung wieliegen zdie Ursachen vor der Geburt. B In ca. 5–20 % wird eine langwierigeIntelligenzminderung Geburt, Sauerstoffmangel oderdurch eine InfektionSchädigung unter der Geburt hervorgerufen und in ca.

    Ursachen 1–12 % der Fälle wird eine Intelligenzminderung durch eine Schädigung nach der Geburt

     verursacht.

    Untersuchungen 

    AuchDie hierfolgenden herrschenMaßnahmen großean Unterschiededer zwischenmöglichst denviele verschiedenenFachdisziplinen Untersuchungen:beteiligt 1–12 %sein werdensollten, aufermöglichen Ursachendie wieindividuelle InfektionenErmittlung des Hilfsmittel- und VerletzungenFörderbedarfs zurückgeführt.der Mangelndebetroffenen Betreuung oder eine zu gering ausgeprägte Stimulation des Kindes können ebenso zu geistiger Behinderung führenPerson.

    Symptome

    Oft haben Eltern bei einer verzögerten Entwicklung oder Symptomen des zentralen Nervensystems schon früh einen Verdacht auf eine Erkrankung. Das Kind interessiert sich oft weniger für seine Umgebung als andere Kinder. Das Kind erreicht nicht die erwarteten Meilensteine in seiner Entwicklung. Ein genereller Verdacht auf eine Erkrankung und daran anknüpfend weitere Untersuchungen sind bei folgenden Anzeichen anzuraten:

    • Wiederholte Krämpfe.
    • Neurologische Symptome.
    • Verzögerte psychomotorische Entwicklung.
    • Abweichendes Aussehen, wozu Veränderungen von Haar, Haut und Augen gehören.
    • Ungewöhnlicher Geruch.
    • Skelettveränderungen.

    Krankengeschichte (Anamnese)

    Um ein genaues Bild über die Beeinträchtigung und den Schweregrad der ErkrankungIntelligenzminderung zu bekommen, werden Informationen über Entwicklungsabschnitte, schulische die Mitarbeit in der SchuleLeistungen, Familienverhältnisse und medizinische sowie psychiatrischepsychische VerhAuffältnisselligkeiten benötigt. Um die Anpassungsfähigkeit (adaptive Fertigkeiten) des Patienten zu erfassen, führt man Tests durch, um folgende Bereiche zu beurteilenerfragt:

    • MotorischeEntwicklung Entwicklungder Bewegungsabläufe – Grobmotorik, Feinmotorik, Fortbewegung und Mobilität.
    • Aktivitäten im täglichen Leben – Hausarbeit, Ankleiden, Hygiene und Kochen.
    • Kommunikation – Fähigkeit, sich auszudrücken, Sprache zu verstehen, Lese- und Rechtschreibfähigkeiten undsowie Verstdie Fändnishigkeit fürmit Geld umzugehen.
    • Soziale Fähigkeiten – freundschaftliche Beziehungen aufbauen und pflegen, InteraktionUmgang und wechselseitiges Verhalten mit anderen Personen, an Aktivitäten mit anderen Personen teilnehmen.

    Diagnose

    BeiAußerdem einerwerden geistigenSchlaf- Behinderungund sindEssgewohnheiten die Anamneseerfragt, dieda Erfassungin derdiesem AnpassungsfBereich ebenfalls Auffähigkeitlligkeiten vorhanden sein können.

    Körperliche Untersuchung

    Die Ärzt*innen führen eine ausführliche körperliche Untersuchung durch, um mögliche körperliche Auffälligkeiten und ein Intelligenztestmöglicherweise im Diagnoseprozess enthalten. Als geistige Behinderung wird ein Zustand erachtet, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

    • Deutliche Intelligenzminderung entsprechend einem IQ von 70 oder darunter.
    • Eintreten des Zustands vor dem Alter von 18 Jahren.
    • Erhebliche Abweichungen in Bezug auf die Anpassungsfeingeschrähigkeit im täglichen Leben.

    Intelligenztests

    Eine Einteilung der geistigen Behinderung in Abhängigkeit vom IQ wurde im Lauf der Zeit auf verschiedene Weisen vorgenommen. Eine gewöhnliche Klassifikation sieht wie folgt aus:

    IntelligenzminderungIQ-StufeGeistiges Alter (Jahre)
    Leichte Intelligenzminderung50–69Neun bis unter zwölf
    Mittelgradige Intelligenzminderung35–49Sechs bis unter neun
    Schwere Intelligenzminderung20–34Drei bis unter sechs
    Schwerste Intelligenzminderung20Jünger als drei

    Eine leichte Intelligenzminderung oder geistige Behinderung führt meist zu Lernschwierigkeiten in der Schule, und oft werden die intellektuellen Einschränkungen des Kindes erst dann entdeckt. Es kann schwierig sein, eine leichte Intelligenzminderung von spezifischen Lernschwierigkeiten oder Verhaltensproblemen zu unterscheiden. Viele Erwachsene können arbeiten, haben gute soziale Beziehungen und führen Aktivitäten des täglichen Lebens selbstständig durch. In ihrer Umgebung können einige solcher Menschen zwar als etwas langsamer, aber nicht zwangsläufig als geistig behindert wahrgenommen werden. Diese Gruppe stellt die größte Gruppe der geistige Behinderten dar (etwa 85 %).

    Mittelgradige Intelligenzminderung oder geistige Behinderung führt in der Regel zu einer deutlichen Verlangsamung in der Kindheit, aber die meisten Betroffenen können durch Training einen gewissen Grad an Unabhängigkeit erreichen, damit sie für sich selbst sorgen und angemessene Kommunikationsfähigkeiten sowie bestimmte Schulkenntnisse erwerben können. Diese Gruppe macht etwa 10 % aus.

    Schwere Intelligenzminderung oder geistige Behinderung erfordert in der Regel kontinuierliche Betreuung. Diese Gruppe macht etwa 3–4 % aus.

    Schwerste Intelligenzminderung oder geistige Behinderung führt zu schwerwiegenden Einschränkungen in persönlicher Hygiene, Kommunikation und Beweglichkeit. Die betroffene Person kann nicht mit einem gewöhnlichen Intelligenztest getestet werden, weist aber vermutlich einen IQ unter 20 auf. Diese Gruppe macht etwa 1–2 % aus.

    Andere Bewertungen

    Die Untersuchung muss das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten:

    • Liegt eine geistige Behinderung vor, und welches Ausmaß hat sie?
    • Kann man eine spezielle Ursache finden?
    • Welche anderen Probleme, wie z. B.nktes Seh- oder Hörschwächenrvermögen bzwzu erfassen.

      Untersuchungen Fehlbildungenbei hat das Kind?

    • IstSpezialist*innen

      Um die ErkrankungAusprägung stabilder oderIntelligenzminderung schreitetfestzustellen dieund geistigeentsprechend Behinderungunterstützende voran?

    BestimmteMaßnahmen Erkrankungeneinzuleiten, werden von speziell ausgebildeten Personen Intelligenztests (z. B.meist PhenylketonuriePsycholog*innen) lassensoweit sichmöglich, mit Sicherheitbetroffenen anhandPersonen einer Blutprobe feststellen. Oft handelt es sich um ein Syndrom, das heißt, mehrere Symptome und besondere Merkmale treten häufig gleichzeitig auf. Eine frdurchgefühe Diagnose kann schwierig sein und erfordert gute Kenntnisse über die normale Entwicklung und Risikofaktorenhrt.

    Fehldiagnosen

    Seh- und HörschädigungenAußerdem können mitmittels geistigenLaboruntersuchungen Behinderungenerbliche verwechseltUrsachen oder bestimmte Stoffwechseldefekte erkannt werden.

    Um direkt sichtbare Veränderungen im Gehirn nachzuweisen, weil sie zu einer psychomotorischen Retardierung führen. Motorische Probleme, wie z. B. bei Zerebralparese können leichtbildgebende alsVerfahren geistige(CT Behinderungoder wahrgenommen werden, weil das Kind oft Probleme bei der Kommunikation hat. Auch verschiedene neurologische Erkrankungen können Symptome hervorrufen, die an eine geistige Behinderung erinnern.

    Therapie

    AllgemeinesMRT) zur Therapie

    Anwendung kommen.

    Behandlung

    FürBei dieeiner meisten Erscheinungsformen von geistiger BehinderungIntelligenzminderung gibt es meist keine Therapie,Behandlungsmöglichkeit der Ursache. Sehr wichtig und ein zentraler Bestandteil der Behandlung ist die dieFrühförderung Ursachebetroffener des Problems beseitigtKinder. Eine frühe Stimulation des KindesSie kann ihmhelfen helfen,die seinevorhandenen Fähigkeiten auf bestmögliche Weise zu nutzen. UmDafür hierbeibedarf erfolgreiches zueiner sein,guten sindZusammenarbeit Anstrengungenmit vonden Eltern und verschiedenen Berufsgruppen wie Spezialpädagogen, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten, Logopäden, Psychologen, Ergotherapeuten und Krankenschwestern/Ärzten erforderlich. Dies kann durch die Maßnahmenverschiedenen der Sonderschule und der pädiatrischen Rehabilitation erfolgen. Menschen mit geistiger Behinderung sind durch das schwedische LSS-Gesetz über die Unterstützung und Betreuung bestimmter funktionsbehinderter Personen zu entsprechenden Einsätzen berechtigt.

    Eigenbehandlung

    Die Eigenbehandlung ist anstrengend für die Kinder und die Familie. Stimulation und körperliches wie geistiges Training sind Eckpfeiler dieser Behandlung. Medikamente werden nur verwendet, wenn zusätzliche ProblemeBerufsgruppen, wie z. B. Sozialpädagog*innen, Psycholog*innen und (Sonder-)Pädagog*innen, Physiotherapeut*innen sowie pflegerisches und ärztliches Fachpersonal.

    Physiotherapie und Ergotherapie

    Heilmittelbehandlungen wie Physiotherapie und Ergotherapie sollten sich an den Aktivitäten und der Teilhabe der betroffenen Person an der Gesellschaft orientieren. Insgesamt konnte ein positiver Effekt dieser Maßnahmen unter einer aktiven Einbeziehung der Eltern bzw. Bezugspersonen nachgewiesen werden.

    Kreativtherapien

    Menschen mit Intelligenzminderung profitieren sehr stark von Kreativtherapien:

    • Kunst- und Gestaltungstherapie
    • körperorientierte Angebote
    • Musiktherapie
    • tiergestützte Therapien.

    Psychotherapie

    Grundsätzlich können bei entsprechendem Bedarf alle psychotherapeutischen Verfahren bei Menschen mit Intelligenzminderung angewandt werden. Als wirksam haben sich in vielen Studien verhaltenstherapeutische und psychodynamische Ansätze erwiesen. Systemische Familientherapie leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Behandlung von Menschen mit Intelligenzminderung, entweder als alleinige Methode oder zusammen mit verhaltenstherapeutischen oder psychodynamischen Vorgehensweisen.

    Empfehlungen und Förderkonzepte 

    Eine möglichst frühe, auf das Intelligenzniveau und die damit einhergehenden Bedürfnisse der betroffenen Person abgestimmte Förderung ist sehr bedeutsam für die weitere Entwicklung und Lebensqualität betroffener Personen und ihrer Angehörigen.

    Dazu gehören z. B. auch Informationen über die verschieden (Förder-)Schulen und Einrichtungen, um eine passende Wahl zu treffen bzw. auch Informationen über inklusive Ansätze.

    • Inklusion ist ein Menschenrecht, das in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist. Es bedeutet, dass alle Menschen miteinander in Kontakt kommen, bei allem mitmachen dürfen und kein Mensch aufgrund von Anderssein ausgeschlossen wird.
    • Die Feststellung des sonderpädagogischen Förderungsbedarfs ist entscheidend und wird als Sonderpädagogisches Gutachten in Zusammenarbeit von Sonderpädagog*innen und Amtsärzt*innen erstellt. Davon ausgehend kann eine entsprechende Schulform bzw. Förderkonzept ausgewählt werden.
    • Förderschulen: Das Konzept der Förderschulen sieht vor, Kinder mit Benachteiligungen in ihrer generellen Entwicklung und ihrer Bildungs- oder Lernentwicklung gezielt zu fördern.
    • Heilpädagogische Tagesstätten: Ergänzung der Förderschule v. a. als Nachmittagsbetreuung speziell zur Erziehung, individuellen Förderung und Bildung, Pflege und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Volljährigen mit Behinderung im Alter von 3 Jahren bis zum Ende der Schulzeit.
    • Psychotherapie für Menschen mit geistiger Behinderung: Informationen der Lebenshilfe e. V. über Besonderheiten und spezielle Anforderungen der Psychotherapie bei Menschen mit Intelligenzminderung.
    • Rechtliche Betreuung bei Behinderung: Informationen der Caritas zur rechtlichen Betreuung bei über 18-jährigen Personen mit Intelligenzminderung zur Regelung von Gesundheits-, Geschäfts-, und Vermögensfragen.

    Medikamente

    Medikamente zur Behandlung der Intelligenzminderung sind nicht unbedingt notwendig, außer bei Begleiterkrankungen wie beispielsweise einer Epilepsievorhanden.

    Falls sindes zu übersteigerter Aggressivität und Selbstverletzungen kommt, können in sehr seltenen Fällen und nach vorigem Ausschöpfen nichtmedikamentöser Maßnahmen Antipsychotika eingesetzt werden.

    Was können Sie selbst tun?

    • Gehen Sie (mit Ihrem Kind) regelmäßig zu vereinbarten Terminen, um die Entwicklung (Ihres Kindes) langfristig im Auge zu behalten und eine optimale Förderung zu gewährleisten. BestimmteDabei ist von Vorteil, wenn die Entwicklung bzgl. Bewegungsabläufen und Sozialverhalten über längere Zeit hinweg von einer festen verantwortlichen Betreuungsperson oder -gruppe verfolgt wird.
    • Zur Kontrolle von Herzerkrankungen und Stoffwechselstörungen erfordernsowie speziellevon Sinnesorganen sollten ebenfalls regelmäßig durch Fachärzt*innen vereinbarte Termine eingehalten werden.
    • Falls Ihr Kind an einer Stoffwechselstörung leidet, kann eine bestimmte Diätent erforderlich sein, achten Sie hier bitte auf die Empfehlungen von Spezialist*innen.

    • Als Angehöriger von Menschen mit Intelligenzminderung können Sie zunächst sehr verunsichert sein, und es kann schwerfallen, die vorhandenen Einschränkungen zu akzeptieren. Möglicherweise haben Sie Angst vor der Zukunft und können durch die tägliche Unterstützung, die sie leisten, selbst hilfebedürftig werden. Scheuen Sie nicht, Hilfe von außen anzunehmen oder ganz konkret nach Unterstützungsangeboten zu fragen (siehe auch Empfehlungen und Förderkonzepte).

    Prognose

    Die Zukunftsaussichten hängen ganz entscheidend von Ursache und Grad der geistigen Behinderung Intelligenzminderung ab. Viele Kinder mit bestimmten Syndromen, genetischen Defekten und Stoffwechselstörungen haben eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten sowie eine reduzierte Lebenserwartung.

    Die meisten Betroffenen einer leichten Intelligenzminderung werden in der Lage sein, ein Leben in relativer Unabhängigkeit zu führen, doch benötigen auch sie regelmäßige Unterstützung, um ihre vorhandenen Fähigkeiten beizubehalten.

    Viele Menschen mit mittelschwerermittelgradiger geistiger BehinderungIntelligenzminderung leben in Wohnstättender heutigen Gesellschaft in Einrichtungen mit unterschiedlichem Grad von Unterstützungsbedarf durchtzungsmöglichkeiten, die Gesellschaftsich am aktuellen Bedarf der betroffenen Person orientieren und mit Tagesaktivitäten, wie(z. beispielsweiseB. geschütztemtzter Arbeitsplatz), Arbeits- und AusbildungszentrumAusbildungszentren und dergleichenbeinhalten.

    Menschen mit schwerer geistigerIntelligenzminderung Behinderung brauchenbenötigen in der Regel eine Betreuung rund um die Uhr Hilfesowie undspezielle besonderefördernde Aktivitäten am TageAngebote wie Verhaltenstraining, verschiedenezur FormenAnregung vonder anregenden AktivitätenSinne und andereweitere speziellauf entwickeltedie AktivitätenBedürfnisse der jeweiligen Person abgestimmte Angebote.

    Komplikationen

    Je Vielenach Menschenzugrunde mitliegender mittelschwererUrsache geistigerleiden Behinderungeinige sindBetroffenen unter deutlichenrperlichrperlichen gesund und haben eine normale LebenserwartungEinschränkungen.

    Komplikationen

     Bei vielenschwerer dieserIntelligenzminderung Erkrankungenbesteht treten häufig zusätzliche Erkrankungen wie Herzfehler, schlechter Stoffwechsel, neurologische Erkrankungen oder andere außergewöhnliche Probleme auf. Stoffwechselprobleme verschlimmern sich oft mit der Zeit. Die am härtesten Betroffenen leiden oft unter einemein erhöhtenhtes Risiko für wiederkehrende Lungenentzündungen undAtemwegserkrankungen, Magengeschwüre uswund andere (chronische) Erkrankungen.

    WeiterführendeWeitere Informationen

    Autorin

    • Catrin

    Patientenverbände

mental retardasjonIntelligenz; utviklingshemmingIntelligenzminderung; UtvecklingsstIntelligenzniveau; Intelligenztest; mentale Retardierung; Hirnfunktions-Störningrung; Vernachlässigung; Geburtsschaden; Entwicklungsverzögerung; verzögerte Entwicklung; geistige Entwicklung; geistige Fähigkeiten; soziale Fähigkeiten; beeinträchtigte Sprache; Problemlöseverhalten; Lernschwierigkeiten; Lernschwäche; psychische Störung; Kommunikationsschwierigkeiten; Förderbedarf; Inklusion; Frühförderung; Psychotherapie; Ergotherapie; Physiotherapie; Kreativtherapie; Musiktherapie; Förderschule; G-Schule; Förderschwerpunkt geistige Entwicklung; Heilpädagogik; Heilpädagogische Tagesstätte; HPT; Rechtliche Betreuung; Vormund
Der Begriff geistige Behinderung ist irreführend, weil es sich dabei nicht um eine psychische Erkrankung handelt. Im Englischen spricht man von Intellectual disability (intellektuelle Funktionsbeeinträchtigung), was ein anderes und vielleicht genaueres Bild der Erkrankung vermittelt.
Geistige BehinderungIntelligenzminderung
https://deximed.de/home/klinische-themen/paediatrie/patienteninformationen/wachstum-und-entwicklung/geistige-behinderungintelligenzminderung/
CG 18.07.22
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DerIntelligenzminderung Begriffoder auch mentale Retardierung bezeichnet laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „eine sich in der Entwicklung manifestierende, stehen gebliebene oder unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten, mit besonderer Beeinträchtigung von Fertigkeiten, die zum Intelligenzniveau beitragen“. Mit Fertigkeiten sind z. B. geistige Behinderung ist irreführendFähigkeiten, weil es sich dabei nicht um eine psychische Erkrankung handelt. Im Englischen spricht man von Intellectual disability (intellektuelle Funktionsbeeinträchtigung)Sprache, was ein anderesBewegungsabläufe und vielleichtsoziale genaueresFähigkeiten Bildgemeint. der Erkrankung vermittelt.
Pädiatrie
Geistige BehinderungIntelligenzminderung
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