meist gutartig und selbstlimitierend, vor allem bei Männern unter 40 Jahren ohne Risikofaktoren und bei Männern, bei denen keine anderen Symptome auftreten.1-2
Einzelne Episoden bei ansonsten gesunden Personen verlangen keine Untersuchung.1-2
Häufigkeit
Kommt häufig vor; die Inzidenz ist allerdings schwer zu quantifizieren, da die meisten Männer ihr Ejakulat nicht häufig anschauen.1-3
Die Prävalenz ist bei Männern unter 40 Jahren am höchsten.
Es wird geschätzt, dass Hämatospermie 1 % aller urologischen Symptome ausmacht.3
Ca. eine von 5.000 Neukonsultationen in urologischen Kliniken geschieht aufgrund von Hämatospermie.
In einer selektionierten Patientengruppe einer andrologischen Klinik in Deutschland wurden 2015 bei 13,8 % aller Männer, die ihr Ejakulat – meist im Rahmen einer FerlititFertilitätsdiagnostik – untersuchen ließen, mikroskopisch Erythrozyten im Ejakulat nachgewiesen.1
Hämatospermie kann als einzelne Episode, aber auch wiederholt oder kontinuierlich auftreten.
Ejakulationsphysiologie
Erektion, Ejakulation und Detumeszenz sind die drei Stadien der männlichen Sexualfunktion.4
Das Ejakulat besteht aus einem Sekret aus den Hoden, den Nebenhoden, der Prostata, der Samenblase, der Bulbourethraldrüse (Cowper-Drüse) und den periurethralen Drüsen (Littre-Drüsen).
Die Ejakulation kann in zwei Phasen eingeteilt werden, Emission und Ejektion. Zusammen veranlassen diese die Deponierung und danach das Ausstoßen des Samens aus dem prostatischen Teil der Urethra.
Die Emission wird durch das sympathische Nervensystem über efferente Signale im thorakalen und lumbalen Teil des Rückenmarks geregelt. Die Emission geschieht durch sequenzielle Kontraktion von Nebenhoden, Samenleiter, Samenblase und Prostata mit Deponierung der Ejakulationsflüssigkeit im prostatischen Teil der Urethra. In diesem Stadium sind der Blasenhals und der externe Harnröhrenschließmuskel geschlossen.
Der Ejektionsvorgang besteht aus dichtem Verschließen des Blasenhalses, kurzer Relaxation des externen Harnröhrenschließmuskels und rhythmischer Kontraktion von Prostata, Musculus bulbocavernosus, Musculus ischiocavernosus und anderen Muskeln des Beckenbodens. Das Ejakulat wird dadurch in die vordere Urethra und von dort aus hinaus gedrückt.
Diagnostische Überlegungen
Hämatospermie bei Patienten im Alter unter 40 Jahren1-2
Besonders bei wiederholter oder anhaltender Hämatospermie sollte nach der zugrunde liegenden Ursache geforscht werden.5
AmHäufigste häufigstenUrsachen ist die iatrogenenicht-idiopathischer Hämatospermie
meist iatrogen, meistetwa durch eine transrektale ultraschallultraschallgesteuerte Prostatabiopsie (TRUS)-gesteuerte Prostatabiopsie zum Ausschluss eines Prostatakarzinoms.
Infektionen sind am zweithäufigsten (ca. 40 10–15 %).61,3
Moderne Bilddiagnostik und Labortests ermöglichen es heute, genauere Diagnosen zu stellen.7
Das Ziel der Untersuchung ist es, eine relevante oder behandelbare zugrunde liegende Ursache zu erkennen oder besorgte Patienten zu beruhigen: Blut im Sperma ist in aller Regel harmlos und reguliert sich meist von selbst.
ICD-10
N50.1 Gefäßkrankheiten der männlichen Genitalorgane4 (inkl. Blutung, Hämatozele o.n.A., Thrombose)
Tritt in der RegelMeist als einzelne Episode auf.1-2
Möglicherweise durch Läsion von Blutgefäßen während der Ejakulation1-2
Die frühere Annahme, längere sexuelle Abstinenz, intensive Masturbation und heftiger Geschlechtsverkehr seien die häufigsten Ursachen von Hämatospermie, konnte nie belegt werden.1
Erfordert in der Regel keine Untersuchung.
Verlaufskontrollen über 5–23 Jahre bei Patienten mit idiopathischer Hämatospermie zeigten keine Entwicklung schwerer Erkrankungen.1-2
Weitere Ursachen
Vor allem bei Männern im Alter über 40 Jahren kann Hämatospermie mit einer behandlungsbedürftigen Erkrankung zusammenhängen, die eine Untersuchung erforderlich macht.
Unabhängig vom Patientenalter sollte jede wiederholte oder anhaltende Hämatospermie diagnostisch abgeklärt werden.1
Pathologien der Hoden, der Nebenhoden, des Samenleiters, der Samenblase, des Ductus ejaculatorius, der Prostata oder der Urethra können Hämatospermie verursachen.
In den meisten Fällen ist die Ursache benigne.
Die pathologischen Prozesse können wie folgt kategorisiert werden:
In einer schottischen Studie mit 300 Hämatospermie-Patienten fand sich bei 15 % der unter 40-Jährigen und bei 10 % der über 40-Jährigen eine Infektion als Blutungsursache.11
Zysten im Utriculus prostaticus, im Ductus ejaculatorius oder aus einem Müller-Gang-Residuum
Einggf. transrektalerNachweis im transrektalen Ultraschall (TRUS) zeigt typischerweise eine hypoechogene Struktur in der Mittellinie, oft mit überfüllter Samenblase.14
Dies kann auch einevtl. geringes Ejakulatvolumen und Infertilität zur Folge haben.
VermutlichTherapie: störenminimal obstruktiveinvasiv Zysten durch Druckeinwirkung die Mikrozirkulation so weittransurethral, dass es zu fokalen Nekrosen kommt. Die Ejakulation hebt den Druck auf, und es entstehen Blutungen.
Behandlungsmöglichkeiten sind ultraschallgeleitete Aspiration und Entleerung, transurethrale Inzision, transperinealetransperineal oder transrektale Punktion und Marsupialisation.15-16transrektal
DieSind Sorgenur vorin einerrund Krebserkrankung ist oft4 % der Grund, warum Patienten um eine Untersuchung bitten, dies ist aber seltenFälle die Ursache für dieeine Hämatospermie.
DiedurchschnittlicheMehr Inzidenzals vondie malignen Erkrankungen liegt laut epidemiologischen Studien bei 3,6 % (0,9–13,1 %). 60 %Hälfte davon entfallen auf Prostatakrebs.17
In einer größeren prospektiven Serie mit 300 Hämospermie-Patienten war in 5,7 % der Fälle ein Prostatakarzinom die Ursache.1,113
InBei einer großen Screening-Studie zu Prostatakrebs beiälteren Männern mitscheint einem Durchschnittsalter von 61 Jahren wurde festgestellt, dass das Auftreten voneine Hämatospermie mit einem um den Faktor 1,7 erhöhten Risiko für ein Prostatakarzinom (OR 1,7) verbunden ist.18
Nur 0,5 % hatten Hämatospermie zu Beginn der Studieeinherzugehen.
Ein Kondomtest kann klären, ob es sich um eine echte Hämatospermie handelt oder um Blut der Sexualpartnerin oder des Sexualpartners, z. B. Menstruationsblut, bei Hämorrhoiden oder Hämaturie.6,211-2
PSA bei Männern im Alter über 40 Jahren und bei allen mit Prostatakrebs in der familiären Krankengeschichte
MikrobiologischerMikrobiologische TestTests
Männer mit Hämatospermie und Symptomen für Urethritis sollten auf Chlamydien, Gonorrhö und ggf. weitere Erreger getestet werden. (Näheres im Artikel Urethritis).2
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AutorenAutor*innen
Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
SteinarDie Jursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka. Karlsen, tidligere klinikksjef og professor drno/). med., Oslo Urologiske Universitetsklinikk, Aker universitetssykehus helseforetak og Universitetet i Oslo
Svein Z. Bratland, spesialist i allmennmedisin, Sandviken Legesenter, Bergen, og seniorrådgiver i Statens helsetilsyn, Oslo
Per Inge Lundmo, førsteamanuensis Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet og overlege Kirurgisk klinikk, Urinveissykdommer, Regionsykehuset i Trondheim
N501
Blut im Ejakulat; Blut im Sperma; blutiges Sperma; blutiges Ejakulat; braunes Sperma; braunes Ejakulat; Transrektale Ultraschall-gesteuerte Prostatabiopsie; TRUS; Gewalteinwirkung am Genital; Äußeres Trauma am Genital; Urogenitale Infektion; Prostatis; Prostatovesikulitis; Harnröhrenstriktur; Prostatakarzinom
Hämatospermie
BBB MK 20.07.2023 revidiert. aktualisiert und gekürzt.
chck go 4.5., MK 15.05.17, aktualisiert
Blut im Ejakulat, entweder mit bloßem Auge sichtbar oder mikroskopisch nachweisbar1 Meist ohne begleitende Schmerzen1 Hämatospermie ist in der RegelVerlauf
meist gutartig und selbstlimitierend,selbstlimitierend1-2
Einzelne vor allemEpisoden bei Männernansonsten untergesunden 40Personen Jahren ohne Risikofaktoren und bei Männern, bei denenverlangen keine anderen Symptome auftretenUntersuchung.1-2
Männergesundheit
Hämatospermie
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