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Meckel-Divertikel

Was ist ein Meckel-Divertikel?

Definition

Das Meckel-Divertikel ist eine angeborene Ausstülpung (Divertikel) im Dünndarm. Es befindet sich am Ende des Dünndarmes und kann nur wenige Zentimeter lang sein oder bis zum Bauchnabel reichen. Selten besteht eine Verbindung nach außen über den Nabel (Fistel). Im Schnitt ist das Meckel-Divertikel?

Eingeweide und Milz
 ca. 5 cm lang, 1–3 cm breit und hat ein blindes Ende, also keine Verbindung nach außen.

EinHäufig enthält das Meckel-Divertikel Anteile von nicht-darmspezifischem Gewebe. In der Hälfte der Fälle kann es mit Magenschleimhaut ausgekleidet sein. Seltener ist es mit Bauchspeicheldrüsengewebe ausgekleidet. In den wenigsten Fällen verursacht das Meckel-Divertikel Komplikationen durch Blutungen, Entzündungen oder einen Darmverschluss.

Symptome

In den allermeisten Fällen verursacht das Meckel-Divertikel keinerlei Beschwerden, und viele wissen nicht einmal, dass sie diese Darmausstülpung haben. Wenn sich das Meckel-Divertikel entzündet oder es zu einem Darmverschluss kommt, leiden die Betroffenen unter starken bis sehr starken Bauchschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen, ähnlich wie bei einer Blinddarmentzündung. Der Bauch kann bretthart und gebläht werden. Leichtes Fieber ist möglich. Der Stuhlgang kann sich schwarz verfärben, oder es kann auch frisches Blut aus dem After austreten. Vor allem bei Kindern kann der Stuhlgang Himbeergelee-artige Form und Farbe annehmen und von krampfartigen Bauchschmerzen begleitet sein. Wenn der Blutverlust sehr groß ist, können Kreislaufproblemen auftreten.

Ursachen

Das Meckel-Divertikel ist ein Überbleibsel des sog. Dotterganges aus der Embryonalentwicklung. Wenn sich dieser Gang nicht zurückbildet, bleibt eine AusbuchtungAusstülpung im DarmDünndarm bestehen mit teilweise bindegewebsartigen Strängen. BeiDie Ausstülpung ist mehrheitlich mit nicht-darmspezifischem Gewebe ausgekleidet. In 50 % der Fälterenlle Menschenbefindet sindsich solcheMagenschleimhaut Ausbuchtungenin ganzder normalAusstülpung des Dünndarms, vordie allemMagensäure improduziert Dickdarmund an dieser Stelle zu Geschwüren führen kann. Diese Geschwüre können anfangen zu bluten oder sogar die Wand komplett zerstören, sodass Darminhalt in die Bauchhöhle austreten und eine Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) herbeiführen kann.

Die bindegewebsartigen Stränge können sich ungünstig um den Darm winden, sodass die Darmpassage gestört wird und es zu einem Darmverschluss kommt. Dies kann auch passieren, wenn sich das Meckel-Divertikel und ein Dünndarmabschnitt ineinander schieben (Dünndarminvagination). Das Meckel-Divertikel unterscheidetkann sich vonauch, diesenähnlich aufwie mehrfacheder Weise.Wurmfortsatz Dieses(Blinddarm), Divertikelentzünden liegtund im Dünndarm,Verlauf es ist etwas größer, als die Divertikel im Dickdarm, es ist angeboren und führt bei Kindern viel häufiger zu Problemen als bei Erwachsenenaufplatzen.

ImSehr Innerenselten einesentstehen in einem Meckel-DivertikelsDivertikel befindet sich oftTumore, die gleiche Art Schleimhaut wie im Magen. Das bedeutet, dass in diesem Divertikel Salzsäure produziert werden kann. Diese Salzsäure kann die Schleimhaut des Dünndarms rund um das Divertikel verätzen und zu Wundbildung, Blutungen, Entzündungen und NarbengewebeKomplikationen führen, die die Passage durch den Darm an dieser Stelle behindern.

Häufigkeit

Das Meckel-Divertikel gehört zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen und betrifft etwa 2 % der Bevölkerung. In denfast meisten95 % derllenlle verursacht das Meckel-Divertikel keinekeinerlei SymptomeProbleme. Ca. 4–6 % der Betroffenen erleiden in ihrem Leben Komplikationen aufgrund des Meckel-Divertikels.

Ein symptomatisches Meckel-Divertikel wirdäußert meistsich in ca. 40 % der Fälle bei Kindern entdecktunter und10 behandelt,Jahren. inDie dermeisten RegelKinder vorsind demsogar jünger als 2. LebensjahrJahre. Auch wenn das Divertikel bei Jungen und Mädchen gleich häufig vorkommt, sind Jungen zwei- bis dreimal häufiger von symptomatischen Komplikationen betroffen.

BeiEine PersonenBlutung mit einem Meckel-Divertikel besteht auch eine größere Wahrscheinlichkeit für eine Darmverschlingung. Das wird darauf zurückgeführt, dassist die Ausbuchtunghäufigste mitKomplikation einembei StrangKindern angefolgt dervom InnenseiteDarmverschluss. Ein desDarmverschluss Nabels verbundenhingegen ist unddie sichhäufigste derKomplikation Darmbei an diesem Strang aufhängen kann. Auch kann in der Ausbuchtung eine Entzündung entstehen. EssensresteErwachsenen und Darminhaltkommt könnenbei dort liegen bleiben, sodass Bakterien Zeit haben, sich dort zu bildenca. Wenn40 die% Bakterienmengealler insymptomatischen derErwachsenen Ausbuchtung groß genug ist, führt dies zuvor. Unter einer Entzündung.

Symptome undder Beschwerdebilder

EsAusstülpung wird(Divertikulitis) damit gerechnet, dassleiden ca. 120 % der BevBetroffenen.

Tumore sind sehr selten und betreffen glücklicherweise nur 0,5–1,9 % der komplizierten Meckel-Divertikel.

Untersuchungen

Wenn Sie mit Bauchschmerzen oder Blutungen aus dem After ärztliche Hilfe suchen, wird die Ärztin oder der Arzt den Bauch abhölkerungren und abtasten und die Afterregion inspizieren. Zum Nachweis von Entzündungszeichen wird eine Blutentnahme durchgeführt. Eine Ultraschalluntersuchungen ist eine wichtige Maßnahme, um die Ursachen der Bauchschmerzen zu erkennen. Bei akuten Bauchschmerzen und dem Verdacht auf ein kompliziertes Meckel-Divertikel hatwerden Sie in ein Krankenhaus eingewiesen, wo weitere Untersuchungen durchgeführt werden. 

Bei denunklarer meisten, sicherlich mehr als 95 %, wird das Divertikel nie irgendwelche Beschwerden verursachen. Am häufigsten sind Symptome bei Kindern unter zwei Jahren. Das DivertikelBlutungsquelle kann zueine dreiMagen- etwasund unterschiedlichenDarmspiegelung Krankheitsbildernoder feine computertomografische Untersuchung des Bauches durchgeführenhrt werden.

  • Blutung

    Sind imdie DivertikelSchmerzen Tritt bei 30–40 % der Fälle sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf. Die Blutungen sind typischerweisenicht akut, episodischaber undanhaltend, schmerzfrei.kann Beizum KindernNachweis istvon dasMagenschleimhaut im Meckel-Divertikel eine häufige Ursache für Blutungen. Die Blutungen können zwischen schwarzem/teerähnlichem Stuhl (Meläna), langsamer Blutung und frischer „roter” Meläna variieren.

  • Unterbrechung der Darmpassage (Obstruktion, Ileus) Bei Kindern äußert sich das meist durch eine Dünndarmobstruktion. Diese kommt bei 40 % der symptomatischen Fälle vor. Symptome sind Erbrechen, kolikartige Schmerzen und ein aufgeblähter Magen, manchmal leiden die Betroffenen unter Verstopfung.
  • Entzündung im Divertikel Dies kommt in erster Linie bei Erwachsenen vor, in etwa bei 20–30 % der Fälle. Die Symptome der Infektion ähneln denen einer BlinddarmentzündungUntersuchung mit Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Eine solche Entzündung kann von einem Arzt schwer von einer Blinddarmentzündung zu unterscheiden sein.

Diagnostik

Wenn der Verdacht vorliegt, dass die akuten Beschwerden von einem Meckel-Divertikel herrühren, ist eine Einweisung und Untersuchung im Krankenhaus notwendig.

Im Krankenhaus kann ein Röntgen des Darms durchgeführt werden; meist reicht das aber nicht aus. Bei einer anderen Untersuchung wird ein ungefährlicherhrlichen, radioaktiv markiertermarkierten Stoff, der in die Blutbahnen des Patienten/der Patientin gespritzt wird, erfolgen. Man kann dann diesem Farbstoff mit einer Art Geigerzählerkamera von außen folgen. Die Untersuchung wird Szintigrafie genannt. In Ausnahmefällen wird ein Farbstoff in die Adern gespritzt und man kann erkennen, woerfolgt esallerdings nie im Darm blutet (Angiografie). Die Ausbuchtung wird ein charakteristisches Bild der Blutgefäße geben, das die Ärzte erkennen könnenNotfall.

InWenn die Diagnose nicht sicher gestellt werden kann, die Bauchschmerzen aber sehr stark sind, wird in einigen Fällen ist die Diagnose so unsicher, dass der Arzt entscheidet eine laparoskopische Untersuchung durchzufdurchgeführenhrt, bei der man operativ mit der Schlüssellochtechnologie in die Bauchhöhle schaut und das Divertikel evtl.identifizieren entfernenund gleichzeitig auch behandeln kann.

Behandlung

Die meisten Menschen (mehr als 95 %) mit einereinem solchen AusbuchtungMeckel-Divertikel werden niemals irgendwelche Beschwerden haben. Erst wenn eine Erkrankung imdas Divertikel auftrittBeschwerden verursacht, wird eine Behandlung notwendig. 

Die BehandlungTherapie besteht in der Regel darin, das Divertikel durch einen operativen Eingriff zu entfernen – meist durch eine Laparoskopie. Dabei wird mittels kleinen Schnitten in die Bauchhöhle eine kleine Kamera und feine Geräte in den Bauchraum eingeführt (Schlüssellochtechnologie) und das Divertikel operativ entfernt. Wenn die AusbuchtungAusstülpung anbreitbasig einemmit Strangdem fixiertDünndarm verbunden ist, musskann dieseres Strangnotwendig entfernt werden. Es handelt sich dabei um Gewebesein, daseinen eigentlichkleinen nichtTeil vorhandendes seinDünndarms sollteebenfalls undzu keine Funktion hatentfernen.

WennSollte während einer anderen MagenoperationBauchoperation zufällig ein Meckel-Divertikel entdeckt wirdwerden, ist es üblichwird dieses nur in bestimmten Fällen gleich zu entfernenmitentfernt. ForschungsberichteAls ausRisikofaktor demgelten Jahrdabei 2008ein empfehlenAlter allerdingsunter 40 Jahren, dassein dieDivertikel, Chirurgendas solchelänger als 2 cm oder mit Magenschleimhaut ausgekleidet ist, sowie ein Divertikel, das Zeichen einer Entzündung aufweist. In diesen Fällen wird das zufällig entdecktenentdeckte Meckel-Divertikel entfernt. Ansonsten wird es belassen, da Studien keinen Vorteil in Ruheder lassen.vorbeugenden DieEntfernung Gefahrbelegen fürkonnten Komplikationen nach einem solchen Eingriff wird als größer bewertet alsund die Gefahr durchvon dasKomplikationen Divertikel krank zu werdenüberwogen.

Prognose

Bei einer adäquaten Behandlung von symptomatischen Patienten sind die Prognosen hervorragend. Das Risiko für postoperative Komplikationen wird mit 2–7 % angegeben. Das Lebenszeitrisiko von asymptomatischen Patienten, einBeschwerden symptomatischesaufgrund eines Meckel-DivertikelDivertikels zu entwickeln, liegt bei 4–6 %. Bei einer adäquaten Behandlung von symptomatischen Patient*innen ist die Prognose sehr gut.

WeiterführendeWeitere Informationen

AutorenAutorin

  • PhilippNatalie OllenschlägerAnasiewicz, MedizinjournalistDr. med. , KölnÄrztin, Davos
meckelsDivertikel; divertikkelDottergang; Ductus omphaloentericus; Darmverschluss; Ileus; Bauchschmerzen; Darmblutung; Darminvagination
Ein Meckel-Divertikel ist eine angeborene Fehlbildung des Dünndarms, die durch die ausbleibende Rückbildung eines Ganges aus der Embryonalentwicklung (Dottergang) zustande kommt. Dadurch entsteht eine kleine AusbuchtungAusstülpung (Divertikel) im Dünndarm, die bei ca. 12 % der MenschenBevölkerung angeborenvorkommt. istIn den meisten Fällen verursacht das Meckel-Divertikel keine Probleme. Bei 4–6 % der MenschenBetroffenen mitkann einerdas solchenMeckel-Divertikel, Ausbuchtungv. könnena. Problemeim inKindesalter, Formjedoch vonKomplikationen (Entzündungen, Blutungen, beeinträchtigterDarmverschluss) Darmpassage und Entzündungen auftretenverursachen. Dies kommt am häufigsten bei Kindern unter zwei Jahren vor.
Meckel-Divertikel
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Ein Meckel-Divertikel ist eine angeborene Fehlbildung des Dünndarms, die durch die ausbleibende Rückbildung eines Ganges aus der Embryonalentwicklung (Dottergang) zustande kommt. Dadurch entsteht eine kleine AusbuchtungAusstülpung (Divertikel) im Dünndarm, die bei ca. 12 % der MenschenBevölkerung angeborenvorkommt. istIn den meisten Fällen verursacht das Meckel-Divertikel keine Probleme. Bei 4–6 % der MenschenBetroffenen mitkann einerdas solchenMeckel-Divertikel, Ausbuchtungv. könnena. Problemeim inKindesalter, Formjedoch vonKomplikationen (Entzündungen, Blutungen, beeinträchtigterDarmverschluss) Darmpassage und Entzündungen auftretenverursachen. Dies kommt am häufigsten bei Kindern unter zwei Jahren vor.
Magen-Darm-Trakt
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