Allgemeine Informationen
Definition
- Als Polypen bezeichnet man jegliche Art
diskretervonSchleimhauttumoren,Ausstülpungendieder Darmmukosa in das Darmlumenragenvon Kolon oder Rektum.1 - Nur die vom Drüsengewebe ausgehenden (adenomatösen) Polypen haben malignes Potenzial.1
- Die meisten Adenokarzinome des Kolons entwickeln sich wahrscheinlich aus Adenomen (Adenom-Karzinomsequenz).
Patienten mit diagnostizierten Polypen werden in Niedrig- und Hochrisikogruppen eingeteilt.
Hochrisiko-Gruppe1
Adenom größer als 1 cmMultiple Adenome (> 3)Villöse Adenome
Häufigkeit
- Prävalenz und Inzidenz
Die Gesamtprävalenz ist schwer abzuschätzen, da die einschlägigen epidemiologische Studien sich auf Daten von endoskopierten Patienten stützen, die nur bedingt repräsentativ für die Gesamtbevölkerung sind.2- Prävalenz adenomatöser Polypen bei
asymptomatischenPersonenPatienten> 60mitJahredurchschnittlichemzw.Risiko:30 % und 40 %.31etwa 10 % in Sigmoidoskopie-Studien> 25 % in Koloskopie-Studien.
- kumulative Inzidenz neuer Adenome innerhalb von 3 Jahren nach Endoskopie ohne Befund
:32 - etwa 7
- etwa 27
.
Laut einer häufig zitierten retrospektiven US-amerikanischen Studie an 3.121 überwiegend männlichen Patienten im durchschnittlichen Alter von 63 Jahren, bei denen eine Koloskopie durchgeführt worden war, wurde in 36,5 % der Fälle mindestens ein Adenom und in 1 % der Fälle ein Karzinom gefunden.4Es ist davon auszugehen, dass diese Prävalenzen höher sind als in der Gesamtbevölkerung, da die Stichprobe zu 98 % aus Männern bestand, und ein erheblicher Teil der Teilnehmer nicht im Rahmen eines Screenings endoskopiert wurden, sondern wegen auffälliger Vorbefunde oder wegen einer positiven Familienanamnese.
- Polypen treten relativ selten vor dem 50. Lebensjahr auf.
- Die Nachweisrate fortgeschrittener Adenome bei 40- bis 49-Jährigen (3,5 %) deutlich niedriger als bei über 50-Jährigen.3
- Ihre Prävalenz steigt mit dem Alter an
und liegt bei 50.% bei den über 70-Jährigen in Ländern mit hohem Vorkommen (westliche Industriestaaten). Bei jüngeren Menschen sind Polypen oft im linken Kolonabschnitt, meist im Sigmoideum, lokalisiert, während ihr Anteil im rechten Kolon mit dem Alter zunimmt (Alterswende). Polypen treten selten im Querkolon auf.
- Frauen haben seltener Polypen als Männer (ca. 1:2), entsprechend dem Verhältnis beim Kolonkarzinom.3
Ätiologie und Pathogenese
- Polypen treten in der Regel sporadisch auf, können aber auch in Form einer familiären Polyposis erblich sein.
- Erbliche Formen
- hereditäres nonpolypöses kolorektales Karzinom (HNPCC, Lynch-Syndrom): Amsterdam-Kriterien zur klinischen Diagnose3
- mindestens 3
ErkrankteFamilienmitgliederinmit2HNPCC-assoziierten Karzinomen (Kolon/Rektum, Endometrium, Dünndarm, Urothel [Ureter/Nierenbecken]) - mindestens zwei aufeinanderfolgende Generationen
(einerbetroffen - ein
davonFamilienmitgliedVerwandtererstgradig1.verwandtGradesmitderden beiden anderen - ein
undErkrankter zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre - Ausschluss einer
mitfamiliärenErkrankungadenomatösenvor dem 50. Lebensjahr) Evtl. 4 Erkrankte, die Verwandte 1. oder 2. Grades sind (inkl. Karzinome des oberen Gastrointestinalbereichs und Endometriums).Polyposis
- mindestens 3
- Weitere Informationen zur familiä
reren adenomatösesen Polyposis (FAP, Polyposis coli);siehe Abschnitt Familiäre adenomatöse Polyposis.
- hereditäres nonpolypöses kolorektales Karzinom (HNPCC, Lynch-Syndrom): Amsterdam-Kriterien zur klinischen Diagnose3
EsEntwicklungwird vermutet, dass sich kolorektalekolorektaler Karzinome in einem kontinuierlichen Prozess von normaler Mukosa via Adenom zum Karzinomentwickeln.1EtwaNur3 %einallerkleiner Teil der Adenomeenthaltenentwickelteinsichinvasiveszum Karzinom.
- Das Malignitätspotenzial eines Polypen korreliert u.
(siehe Abschnitt.Familiäre adenomatöse Polyposis1).
PathologieHistologische Einteilung1
BenigneKonventionellekolorektale Polypen können neoplastisch, nichtneoplastisch oder gemischt sein.Neoplastische PolypenAdenomeDies sind die einzigen Polypen mit malignem Potenzial.Adenomatöse Polypen werden je nachDysplasiegradin leicht- und hochgradige intraepitheliale Neoplasien eingeteilt.5Das Einwachsen in (aber nicht durch) die Lamina propria und/oder Muscularis mucosae wird intramukosale Neoplasie genannt (früher intramukosales Karzinom).Sowohl die hochgradige intraepitheliale als auch die intramukosale Neoplasie gelten als Carcinoma in situ.SieHighsindGrade- Low
keine invasiven Karzinome, können sich aber zu solchen entwickeln.Grade
pathomorphologische KlassifikationVillös/tubulär- tubulär (
ram häufigsten) - tubulovillö
hrenartigs (> 25 % villöse Anteile) - villös (
zottenartige) tubulovillös
- tubulär (
Sonderformen,> 75 %z. B.:flache Adenomeserratierte Adenome (Sägezahn-Adenome aufgrund des hyperplastischen Wachstums von atypischen Zellen)gemischt hyperplastisch/adenomatvillösePolypen.6Anteile)
NichtneoplastischeSerratierte Adenome- hyperplastische Polypen (werden als nicht präkanzerös angesehen)
- sessile serratierte Polypen
DiemitmeistenDysplasie- ohne
nichtneoplastischenDysplasie
- traditionelle
Polypenserratierte Adenome
- Adenome, die ≥ 10 mm groß sind
hyperplastisch. SieodermachenhochgradigemindestensDysplasien75oder%villöseallerElementePolypenenthalten,unter 5 mm aus.Ihr Anteil bei den Polypen über 5 mm liegt bei 25 %.Sie werden selten größergelten als1fortgeschrittenecmAdenome.DieseDiePolypenWahrscheinlichkeithabenzurkeinEntwicklungmalignesinPotenzialein kolorektales Karzinom ist wesentlich höher.- Polypen anderer Histologie
- Machen 2–3
74 - Dabei handelt es sich z.
- Hamartome
- neuroendokrine Tumoren (Karzinoide)
- entzündliche Polypen
- juvenile Polypen
- submukosale Tumoren wie Lipome oder Leiomyome
.
- Machen 2–3
Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP, Polyposis coli)
- Es kommen Hunderte bis mehrere Tausend kleine und große adenomatöse Polypen im Kolon vor.
- Die Krankheit wird autosomal-dominant vererbt mit hoher Penetranz.
- Bei nachgewiesener FAP ist eine Proktokolektomie indiziert, wenn möglich nach Abschluss der Pubertät.
83Allen Familienmitgliedern wird ab dem 10. Lebensjahr im Anschluss an eine humangenetische Beratung eine prädiktive genetische Diagnostik empfohlen.
- Polypen an anderen Stellen3
PatientenPatient*innen mit FAP haben häufig auch Polypen im Duodenum und etwas seltener im Magen.- Im Magen handelt es sich in der Regel um Fundusdrüsenpolypen, die benigne sind und kein malignes Potenzial haben; seltener Adenome.
- Im Duodenum kommen immer Adenome vor; meist periampulläre Adenome.
Kleine Polypen sollten biopsiert werden; bei großer Anzahl werden nur ausgewählte Polypen biopsiert.Die Abtragung erfolgt mittels endoskopischer Schlingenresektion; evt. mittels Lasertherapie, deren Wirksamkeit jedoch nicht sicher belegt ist.
Malignitätsrisiko
- Höchstens 10 % aller Adenome entwickeln sich zu einem Karzinom.
- Ein Polyp durchläuft die Phasen Initiierung, Wachstum und maligne Transformation.
- Die Entwicklung wird durch genetische Faktoren und Umweltfaktoren beeinflusst.
- Näheres zu den Risikofaktoren finden Sie im Artikel Kolorektales Karzinom.
Adenom < 10 mmKarzinome kommen bei < 0,9 % der Adenome mit einem Durchmesser von 5–10 mm vor.Bei einem Adenom unter 5 mm kann davon ausgegangen werden, dass es benigne ist.
Adenom > 1 cm- Das
MalignitätsrisikoRisikokorreliertfürnachweislichHigh-Grade-Dysplasien steigt mit der Größe.
- Das
Adenom>der2 cmPolypen:1- < 10 mm: < 1 %
- 10–14 mm: 18 %
- 15–19 mm: 32 %
- 20–
5025 mm: 42 % - > 25 mm:
davon sind maligne.75 %
- Endoskopische Morphologie
95- erhöhtes Malignitätsrisiko bei:
- Polypen mit irregulärer oder destruierter Oberfläche (Pit-Pattern-Typ VI oder VN nach Kudo)
- Paris-Klassifikation 0–IIc (Flat-depressed)
- Paris-Klassifikation 0–IIc in Kombination mit 0–IIa (Flat-elevated)
- nichtgranulärer Laterally-Spreading-Type Polyp (LST-NG)
- granulärer LST (LST-G) mit einem dominanten Knoten, unregelmäßiger Oberfläche, Farbe und Gefäßzeichnung (NICE NBI Typ III)
- verdickten und unregelmäßigen Kapillaren (Sano Capillary Pattern Typ III)
.
- erhöhtes Malignitätsrisiko bei:
- Wachstumsgeschwindigkeit
DaDiedieTransformationGrößevondeseinemPolypenAdenomeinzuwichtigerKarzinomParameterdauertfür das Malignitätsrisiko ist, kommtin derWachstumsgeschwindigkeitMehrzahleinedergroßeFälleBedeutungmehrerezu.Die maligne Entwicklung eines neu entstandenen Polypen ist meist, wenn auch nicht immer, ein langer ProzessJahre.101
Prädisponierende Faktoren
- Höheres Lebensalter
- Männliches Geschlecht
- Eigenanamnese von Polypen
- Akromegalie
- Positive Familienanamnese: Kolonpolypen oder Kolonkarzinom bei Verwandten 1. Grades
Ballaststoffarme ErnährungIn einer epidemologischen Studie konnte eine ballaststoffreiche Ernährung mit einem niedrigeren Risiko (27 %) für kolorektale Adenome in Verbindung gebracht werden.111
ICPC-2
- D78 Neubild. Verdauungssyst., benign/n.s.
- D99 Erkrankung Verdauungsyst., andere
ICD-10
- D12 Gutartige Neubildung des Kolons, des Rektums, des Analkanals und des Anus
- D12.2 Colon ascendens
- D12.3 Colon transversum
- D12.4 Colon descendens
- D12.5 Colon sigmoideum
- D12.6 Kolon, nicht näher bezeichnet
- D12.7 Rektosigmoid, Übergang
- D12.8 Rektum
- D12.9 Analkanal und Anus
- K63 Sonstige Krankheiten des Darmes
- K63.5 Polyp des Kolons
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Nachweis der Polypen mittels Koloskopie (Goldstandard),
RöntgenSigmoidoskopie, CT-Doppelkontrast-Darstellungdes KolonsoderCTMR-Kolonografie (virtuelle Koloskopie) - Beim Nachweis eines Polypen ist immer eine vollständige Koloskopie erforderlich, um evtl. weitere Adenome zu entdecken.
- Alle Polypen sollten abgetragen und histologisch untersucht werden.
Differenzialdiagnosen
Anamnese
- Die meisten Kolonpolypen sind symptomfrei und werden zufällig entdeckt.
- Mögliche Symptome
121perianalerperanaler Blutabgang- Anämie
- bei großen Polypen evtl. Obstruktionszeichen
- bei villösen Polypen evtl.
:- wässrige Diarrhö
- Schleimabgänge
- Erfragen von Risikofaktoren, v. a. Familienanamnese
Diagnostik in der Hausarztpraxis
- Da Polypen im Regelfall als Zufallsbefunde bei einer präventiven oder diagnostischen Koloskopie gefunden werden, gibt es keine spezifische Diagnostik in der Hausarztpraxis.
InDerder hausärztlichen Verantwortung liegt jedoch meist die Befunderöffnung, wenn der histologische Befund vorliegtBeratung undesAufklärungnotwendigzurist,Vorsorge-Koloskopiedas weitere Vorgehen – evtl. in Absprache mit dem Facharzt – festzulegen.Konnte ein Polyp nicht bioptiert werden, etwa wegen einer oralen Antikoagulation, istkommt eine(weitere)hoheKoloskopieBedeutungmit Biopsie notwendig.Konnte ein adenomatöser Polyp nicht im Ganzen entfernt werdenzu,istsieheeineArtikel Kolorektaleserneute Koloskopie oder Operation notwendig.Nach vollständiger Entfernung eines adenomatösen Polypen ist im Regelfall einekoloskopische Kontrolle nach 3–5 JahrenKarzinomnotwendig, wenn keine anderes Kontrollintervall vom Koloskopeur empfohlen wird.Bei hyperplastischen Polypen ist keine weitere Kontrolle notwendig.- Bei geplanter Koloskopie
sollteggf.im Regelfall einBlutbild mit Thrombozyten unddieINRvorher bestimmt werden. - Der fäkale Okkultes-Blut-Test (iFOBT) ist nicht geeignet zur Diagnostik von Polypen.
- Zum Stellenwert des
Diagnostik beimbei Spezialisten Spezialist*innen
- Koloskopie
- Die komplette qualitätsgesicherte Koloskopie besitzt die höchste Sensitivität und Spezifität für das Auffinden von Karzinomen und Adenomen und sollte daher als Standardverfahren für die KRK-Vorsorge/-Früherkennung eingesetzt werden (IIIb/B).
83 - Die Koloskopie ist zum Nachweis von Polypen besser geeignet als die Röntgen-Doppelkontrast-Darstellung oder die CT-Kolonografie.
136-147 - Mit der konventionellen Koloskopie werden 90
- Noch höhere Detektionsraten werden mit der Chromoendoskopie erreicht (Ia).
158- Dabei wird während der Endoskopie eine Farblösung an die Darmwand gesprüht, um deren Oberflächenstruktur besser sichtbar zu machen.
- Es ist allerdings bisher nicht geklärt, ob die Erkennung höherer Raten vorwiegend kleiner Veränderungen den
PatientenPatient*innen nutzen und den erhöhten Zeitaufwand der direkten Chromoendoskopie rechtfertigen. EineGgf.Chromoendoskopie kannEinsatz beiPatientenPatient*innen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung und HNPCC(hereditäres nonpolypöses kolorektales Karzinom)zur besseren Erkennung von neoplastischen Läsioneneingesetzt werden(Ib/C).83
VisuellMakroskopischkannistbeikeinederUnterscheidungKoloskopie,vonmitbenignenAusnahme der Größenbeurteilung, nur schwer zwischenund neoplastischenund nichtneoplastischen (hyperplastischen)Polypenunterschieden werden. Es ist auch unmmöglichfestzustellen, ob eine maligne Transformation bereits stattgefunden hat. Ein Malignitätsverdacht besteht allerdings bei breitbasigen Läsionen mit zentraler Vertiefung und evtl. etwas festerem Randbereich.- Alle nachgewiesenen Polypen sollen, wenn möglich, entfernt werden.
Eine- Biopsie
wirdnur bei schwer zugänglichen Polypen, Polypen mit Malignitätsverdacht oder hohem Komplikationsrisikobei der Entfernung durchgeführt, bei denen abgeklärt werden soll, ob es sich um große hyperplastische Polypen oder leicht- bzw. hochgradige dysplastische Adenome handelt. Bitte bedenken Sie, dass bei einer Zangenbiopsie und bis zu einem gewissen Grad auch bei der Schlingenbiopsie das maligne Potenzial häufig unterschätzt wird.16
- Biopsie
- Die komplette qualitätsgesicherte Koloskopie besitzt die höchste Sensitivität und Spezifität für das Auffinden von Karzinomen und Adenomen und sollte daher als Standardverfahren für die KRK-Vorsorge/-Früherkennung eingesetzt werden (IIIb/B).
- Sigmoidoskopie
- in Deutschland wenig verbreitet
- Eine qualitätsgesicherte Sigmoidoskopie sollte Personen, die die Koloskopie als Vorsorge-/Früherkennungsmaßnahme ablehnen, angeboten werden (IIb/B).
83 - Etwa 30–50 % aller Kolonadenome können mithilfe eines flexiblen Sigmoidoskops entdeckt werden.
- Bei positivem FOBT/FIT-Test, bei Tumorverdacht oder sigmoidoskopischem Nachweis eines neoplastischen Polypen soll eine vollständige Koloskopie durchgeführt werden (IIb/A).
83- Wird ein High-Risk-Adenom entdeckt, besteht ein erhöhtes Risiko für weitere Adenome oder ein Karzinom im proximalen Kolon (10
- Wird ein High-Risk-Adenom entdeckt, besteht ein erhöhtes Risiko für weitere Adenome oder ein Karzinom im proximalen Kolon (10
EndoluminaleCT-KolonografieUltraschalluntersuchung(CTC)DieWegen der Strahlenbelastung kann in Deutschland die UntersuchungdesalsRektumsFrüherkennungs-erfolgt/VorsorgemethodemitaufgrundeinerderstarrenStrahlenschutzverordnungUltraschallsonde,(StrlSchVdie§80) beidesvorhandenenKolonsAlternativmethodenmitnichteiner Minisonde, die über den Arbeitskanal eingefdurchgeführtwirdwerden.3Dies ist wahrscheinlich die beste MethodePatient*innen,umbeiprämalignedenenlokal von malignen Polypen zu unterscheiden.Eine sichere Beurteilung erfordert jedoch viel Erfahrung.
CT-KolonografieBei inkomplettereine Koloskopieaufgrundauseines stenosierendentechnischenTumorsGründenkannnurpräoperativ zusätzlichinkompletteinedurchgeführtCT-Kolonografiewerdenerfolgen (IV/C).8Postoperativ soll eine komplette Koloskopie erfolgen (IV/A).
Bei inkompletter Koloskopie infolge anderer Ursachen (z. B. Adhäsionen)konnte, sollte eineCT-KolonografieWiederholungerfolgender(IIIb/Koloskopie z. B). unter stationären Bedingungen oder die CTC als Alternative zur Beurteilung des restlichen Kolons angeboten werden.8Die Bedeutung der CT-Kolonografie in der Diagnostik von Polypen ist noch nicht geklärt; sie hat aber eine hohe Sensitivität und Spezifität bei großen und mittelgroßen Polypen.173- Die Rö
ntgendoppelkontrastuntersuchungntgen-Doppelkontrastuntersuchung des Dickdarms ist heute obsolet, da sie der CT- oder MR-Kolonografie unterlegen ist.83,189
- Näheres zur Karzinomdiagnostik finden Sie im Artikel Kolorektales Karzinom.
Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP, Polyposis coli)
S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom8zum: Kolonkarzinom-Screening bei FAP3
- Allen Familienmitgliedern wird ab dem 10. Lebensjahr im Anschluss an eine humangenetische Beratung eine prädiktive genetische Diagnostik empfohlen.
- Familienmitglieder, bei denen die Mutation bestätigt oder nicht ausgeschlossen wurde, sollten ab dem 10. Lebensjahr jährlich rektosigmoidoskopiert werden.
- Bei Nachweis von Adenomen sollte jährlich eine vollständige Koloskopie erfolgen.
- Finden sich keine Polypen, erfolgt die Koloskopie erstmals im Alter von 15 Jahren und ab dem 20. Lebensjahr jährlich.
- Bei nachgewiesener FAP ist eine Proktokolektomie indiziert, wenn möglich nach Abschluss der Pubertät.
Polypen an anderen Stellen8
PatientenPatient*innen mit FAP haben häufig Polypen im Duodenum, etwas weniger im Magen.- Im Magen handelt es sich in der Regel um Fundusdrüsenpolypen, die benigne sind und kein malignes Potenzial haben; seltener Adenome.
- Im Duodenum kommen immer Adenome vor; meist periampulläre Adenome.
- Auch kleine Polypen sollten biopsiert werden, bei großer Anzahl nur ausgewählte.
- Die Abtragung erfolgt mittels endoskopischer Schlingenresektion; evtl. mittels Lasertherapie, deren Wirksamkeit jedoch nicht sicher belegt ist.
- Eine regelmäßige Ösophago-Gastro-Duodenoskopie wird spätestens ab dem 25. bis 30. Lebensjahr empfohlen; bei unauffälligem Befund im Drei-Jahres-Abstand, kürzere Intervalle je nach Befund.
Indikationen zur Überweisung
- Bei Verdacht auf FAP sollte eine fachärztliche Mitbetreuung erfolgen.
Hinweise sind: röntgenologischÜberweisungoderzurrektoskopischVorsorgekoloskopienachgewiesenerinPolypdie Gastroenterologie,vorMännerallemabbei50SymptomenJahren,undFrauenpos.abFamilienananmnese55(Kolonkarzinombei Verwandten 1. Grades)Jahren- Bei
Verwandtenunklarer1.Anämie,GradesperanalemeinesBlutabgangPatientenodermitStuhlunregelmäßigkeitenFAP sollte eine humangenetische Beratung erwogen werden.
Checkliste zurebenfalls Überweisung
Kolorektale Polypen
Zweck der ÜberweisungBestätigung der Diagnose? Therapie? Sonstiges?
AnamneseBeginn und Dauer? Verlauf? Wurde die Diagnose bereits früher gestellt: wann und wie? Beschreibung evtl. nachgewiesener Polypen/AdenomeSymptomatik: Stuhlveränderungen, Schmerzen, Blutungen?Familienanamnese? Andere relevante Krankheiten? Derzeitige Medikamente?
Klinische UntersuchungAllgemeinzustand des Patienten? Bauchstatus?
Apparative DiagnostikHb, ggf. BB mit Thrombozytenzahl, INR bei geplanterzur KoloskopieEvtl. andere Vorbefunde, z. B. bei Endoskopie, Röntgen, CT, Ultraschall?Rechtzeitig vor geplanter Endoskopie/Polypektomie ggf. Antikoagulanzien absetzen.7Falls das wegen Begleiterkrankungen nicht vertretbar erscheint, ggf. Rücksprache mit Spezialisten, z. B. Kardiologe.
Therapie
TherapiezielTherapieziele
- Karzinomentstehung verhindern.
- Maligne Polypen
komplettvollständig entfernen. - Polypen-freien Darm erreichen.3
Endoskopische Resektion
- Alle nachgewiesenen Polypen sollen abgetragen und histologisch untersucht werden (Ic/A).
81,19-203- Das Entfernen von High-Risk-Polypen reduziert das Auftreten von Kolonkarzinomen.
2110 - Die Polypektomie kann bei multiplen Polypen ggf. mehrzeitig erfolgen.
83
- Das Entfernen von High-Risk-Polypen reduziert das Auftreten von Kolonkarzinomen.
Kriterien für eine komplette Entfernung maligner Polypen19
Der Polyp wurde vollständig abgetragen und histologisch untersucht.Hoher DifferenzierungsgradTumorfreie ResektionsränderKeine vaskuläre oder lymphatische InvasionKoloskopische Kontrolle der Resektionsstelle auf evtl. Restgewebe nach 3 Monaten
Polypektomie
- Kleine Polypen unter 3–4
- Diese können mit einer großen Biopsiezange bei Entnahme einer oder mehrerer Biopsieproben vollständig entfernt werden, evtl. auch mittels kleiner Schlinge oder durch Abreiben.
- Polypen >
- Um eine repräsentative histologische Aussage zu erhalten und zur definitiven Therapie
,sollen diese vollständig durch Schlingenektomie entfernt werden.83 - Bei großen, stielförmigen Polypen kann zuvor eine verdünnte Adrenalinlösung in den Stiel injiziert oder ein sog. Endo-Loop (Drahtschlinge, die um die Polypenbasis geschlungen wird) verwendet werden, um das Blutungs- und Perforationsrisiko zu senken.
2211
- Um eine repräsentative histologische Aussage zu erhalten und zur definitiven Therapie
- Breitbasige Rektumpolypen >
- Diese können meist mit der konventionellen Schlingenresektion,
inbeiderbreitbasigenRegelPolypendurchauchdie sog. Piecemeal-Technik (Abtragung in mehreren Portionen nach vorheriger Unterspritzung (endoskopische Mukosaresektion) entfernt werden. Bei nur geringstem Malignitätsverdacht oder sehr breitbasigen Polypen wird die transanale endoskopische Mikrochirurgie (TEM) empfohlen.23
- Diese können meist mit der konventionellen Schlingenresektion,
Breitbasige KolonpolypenReserveverfahren3BeiendoskopischederSubmukosadissektionkonventionellen(höhereSchlingenresektion besteht ein hohes Perforationsrisiko. Darum sollte vor der Schlingenresektion reichlich Kochsalzlösung in die Mukosa injiziert werden. Hebt sich der Polyp dadurch an, ist dies ein Zeichen dafür, dass er die Submukosa nicht infiltriert hat. Die Schlinge kann nun leichter angelegt und der Polyp somit besser vollständig entfernt werden.Komplikationsrate)Darüber hinaus entsteht in der Submukosa eine Dissektionsfläche, die das Perforationsrisiko senkt. Um das Perforationsrisiko zu reduzieren, empfehlen Experten dieser Methode (endoskopischeMukosaresektion, EMR) die ausschließliche Verwendung von Schneidestrom und nicht Koagulationsstrom.
Carcinomatransanalein situ- Abtragung
Es wird empfohlen, die Schlingenresektion mit einer Ablationsmethode zu ergänzen, um ein Rezidiv zu verhindern. Heutzutage ist die Argon-Plasma-Koagulation die am häufigsten verwendete Methode; es stehen aber noch weitere Methoden zur Verfügung.Rendezvousverfahren
- Die visuelle Beurteilung der Resektionsradikalität
ist oft ausschlaggebend,bedarfaberimmer einer histologischen Bestätigung. - Das gesamte Präparat wird in die Pathologie geschickt, wobei die Resektionsfläche
dabeideutlich gekennzeichnet wird, z. B. mit Stecknadeln, Tusche oder auf einer Korkplatte. Auch wenn es keine freie Resektionsfläche gibt, ist histologisch meist kein Polypengewebe mehr nachzuweisen, da der Rand nur einige Millimeter breit ist.Bei nicht sicher radikal entfernten Polypen sollte die Resektionsstelle, abhängig vom histologischen Befund, frühzeitig nachkontrolliert werden. Die Kontrolle darf jedoch nicht zu zeitig erfolgen, damit zunächst die Wunde verheilen und evtl. Restgewebe heranwachsen und somit entdeckt werden kann.
- Blutungen
und Perforationen können eine Polypektomie erschweren. Am häufigsten sind Blutungen (Inzidenz 0,2–6,1 %).24Eine Blutung kann in der Regel endoskopisch behandelt werden, z. B. mit:lokaler Injektion von Koagulanzien (z. B. Suprarenin)FibrinkleberLaser-KoagulationElektrokauterClips.
Eine Operation ist meist nicht notwendig.Weitere Informationen finden Sie im ArtikelOkkulte Darmblutung.Perforationen
Prävention
Ernährung
- Ballaststoffe
- Zur Risikosenkung eines kolorektalen Karzinoms sollte die Ballaststoffaufnahme möglichst 30
83 - Hinweise, dass Ballaststoffe auch das Rezidivrisiko für kolorektale Adenome reduzieren könnte, bedürfen der Überprüfung in geeigneten Studien.
2512
- Zur Risikosenkung eines kolorektalen Karzinoms sollte die Ballaststoffaufnahme möglichst 30
- Alkohol
- Zur Reduktion des Risikos eines kolorektalen Karzinoms sollte der Alkoholkonsum limitiert werden (IIa/B).
83
- Zur Reduktion des Risikos eines kolorektalen Karzinoms sollte der Alkoholkonsum limitiert werden (IIa/B).
- Rotes oder verarbeitetes Fleisch
- Sollte nur in geringen Mengen (nicht täglich) konsumiert werden (IIa/B).
83
- Sollte nur in geringen Mengen (nicht täglich) konsumiert werden (IIa/B).
- „Five a day“
- Trotz der nicht eindeutigen Datenlage zur Prävention sollten reichlich Obst und Gemüse konsumiert werden (5 Portionen am Tag).
83
- Trotz der nicht eindeutigen Datenlage zur Prävention sollten reichlich Obst und Gemüse konsumiert werden (5 Portionen am Tag).
Medikamentöse Prophylaxe
- Eine medikamentöse Sekundärprophylaxe nach Polypektomie sollte derzeit außerhalb von Studien nicht erfolgen (Ib/B).
83 KalziumprMikronäparatehrstoffe
ZweiEsrandomisiertgibtkontrolliertederzeitStudienkeineweisengesichertendaraufDatenhin,zurdass die Supplementierung von Kalzium in begrenztem Maß zuwirksamen PräventionkolorektalerdesAdenomekolorektalenbeitragenKarzinomskanndurch Mikronährstoffe.263Das bedarf der Überprüfung in weiteren geeigneten Studien.
Möglicherweise hat die Kalziumsupplementierung auf fortgeschrittene kolorektale Läsionen einen stärkeren antineoplastischen Effekt als auf andere Formen von Polypen.Die tägliche Einnahme von 1.200 mg Kalziumkarbonat reduzierte bei Patienten mit behandelten Kolonpolypen das erneute Auftreten von histologisch weiter fortgeschrittener Polypen (NNT = 20).27Die Senkung der Adenomrezidivrate um 12 % durch Kalzium erscheint jedoch zu gering, um die längerfristige Einnahme für diese Indikation rechtfertigen zu können.8
- NSAR oder Salicylate
In kontrollierten Studien war dieRezidivrate unter der täglichen Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (81(Adenom: 38 % vs 47 %, NNT = 12; Karzinom: 17 % vs 27 %, NNT = 9).28-29- Die Einnahme von NSAR
war in Kohorten- und Fallkontrollstudienist mit einer verminderten Inzidenz kolorektaler Karzinome assoziiert.Diese Befunde wurden allerdings noch nicht durch randomisierte Studien bestätigt.8,30 - Aufgrund des geringen Effektes
8
FolsäureDie Gabe von Folsäure verringert das Auftreten kolorektaler Adenome nicht; tatsächlich aber steigt das Risiko.313
Screening
- Es gibt kein empfohlenes Screening speziell auf Adenome. Es gelten die Empfehlungen für das Darmkrebs-Screening.
- Näheres dazu im Artikel Kolorektales Karzinom
- In Deutschland haben alle gesetzlich Versicherten ab dem 50. Lebensjahr Anspruch auf den FOBT. Ab 50 Jahren haben Männer Anspruch auf eine Koloskopie und Frauen ab dem 55. Lebensjahr.
3213
Leitlinie: Darmkrebs-Screening via Koloskopie83,3213
- Mit der Darmkrebs-Vorsorge/-Früherkennung für die asymptomatische Bevölkerung sollte ab dem Alter von 50 Jahren begonnen werden.
- Es ist vorgesehen, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen ihre Versicherten im Alter von 50, 55, 60 und 65 Jahren schriftlich zur Untersuchung einladen.
- Eine obere Altersbegrenzung für die
Darmkrebs-VorsorgeDarmkrebsvorsorge/-Frfrüherkennung kann bei steigender Lebenserwartung nicht gegeben werden. Hier ist eine individuelle Entscheidung unter Berücksichtigung der Begleiterkrankungen angezeigt.
Koloskopiescreening
- Die Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Früherkennung von Krebserkrankungen sehen ein allgemeines Koloskopie-Screening für alle Männer ab dem 50. Lebensjahr und für alle Frauen ab dem 55. Lebensjahr vor.
- Männer im Alter zwischen 50 und 54 Jahren können zwischen einem Test auf okkultes Blut und einer Koloskopie wählen.
- Versicherte haben ab diesem Zeitpunkt Anspruch auf insgesamt 2 Koloskopien zur Früherkennung.
- Die
2.zweiten Koloskopie kann frühestens 10 Jahre nach Durchführung der1.ersten Koloskopie beansprucht werden. - Jede ab dem Alter von 65 Jahren durchgeführte Koloskopie zählt als
2.zweite Koloskopie. - Verwandte 1. Grades von
PatientenPatient*innen, bei denen ein Adenom oder Kolonkarzinom vor dem 50. Lebensjahr nachgewiesen wurde, sollten 10 Jahre vor dem Lebensalter zum Zeitpunkt des Adenom- bzw. Karzinomnachweises koloskopiert werden,.- bei Verwandten von
PatientenPatient*innen mit kolorektalem Karzinom spätestens im Alter von 40–45 Jahren - Bei unauffälligem Befund sollte die Koloskopie mindestens alle 10 Jahre wiederholt werden.
- bei Verwandten von
- Nachkontrollen aller
PatientenPatient*innen mit einem Adenom über 1 - Laut Berechnungen könnten damit 70 % aller distalen Karzinome bis zum 75. Lebensjahr und 50 % bis zum 75.–80. Lebensjahr verhindert werden.
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
EsInkannderbishausärztlichenzuVerantwortung10liegtJahrenmeistdauerndie Befundbesprechung,biswennsichdereinhistologischeadenomatöserBefundPolypvorliegt,zuundeinemesKarzinomnotwendigentwickeltist, das weitere Vorgehen – evtl. in Absprache mit den gastroenterologischen Kolleg*innen – festzulegen.
- Zu den Kontrollintervallen siehe Verlaufskontrolle.
Komplikationen
- Kolorektales Karzinom
- Ulzerationen mit Blutungen
Prognose
- Ein nur
sehrkleiner Teil der Kolonpolypen entwickelt sich zu einem Kolonkarzinom. DasRisiko für High-Grade-Dysplasien siehe Malignitätsrisikokorreliert mit der Größe des Adenoms:< 1 cm: 1 %1–2 cm: 10 %> 2 cm: 46 %.
Das Risiko, dass sich ein 1 cm großes Adenom zu einem Karzinom entwickelt, beträgt 8 % nach 10 Jahren.Laut Längsschnittstudien dauert es durchschnittlich 5 Jahre, bis sich ein mittelgroßes Adenom aus einer normalen Mukosa entwickelt hat, und 10 Jahre, bis ein makroskopisch erkennbares Karzinom entstanden ist.Patienten mit multiplen Adenomen (> 2) haben ebenfalls ein erhöhtesKolonkarzinom-Risiko.
- Regelmäßige Kontrollen und Interventionen verringern das Risiko für ein Kolonkarzinom auf ca. 3
Der auf Polyposis beruhende Anteil aller kolorektaler Karzinome konnte seit den 1970er Jahren von über 40 % auf unter 0,1 % gesenkt werden.33
Verlaufskontrolle
Leitlinie: Sporadische Polypen83
PatientenPatient*innen mit- kleinen einzelnen nicht neoplastischen Polypen, die endoskopisch entfernt wurden: Bei diesen
Patientensollte keine endoskopischen Nachsorge erfolgen (IIIb/B).- Es genügen die üblichen Vorsorgekoloskopien alle 10 Jahre.
- mit 1 oder 2 Adenomen <
PatientenPatient*innen sollte eine Kontrollkoloskopie nach 5–10 Jahren erfolgen (IIb/B).- Werden bei dieser Kontrollkoloskopie wiederum keine oder nur 1–2 Adenome <
- Werden bei dieser Kontrollkoloskopie wiederum keine oder nur 1–2 Adenome <
- 3–4 Adenomen oder einem Adenom, das 1
- 1 Adenom mit hochgradiger intraepithelialer Neoplasie und histologisch vollständiger Abtragung:
solltenHier sollte nach 3 Jahren koloskopiert werden (Ib/B). - histologisch nicht bestätigter vollständiger Abtragung von Adenomen >
- Nachweis von ≥ 5 Adenomen jeder Größe: Das Kontrollintervall sollte <
- großen Adenomen, die in Piecemeal-Technik abgetragen wurden: Eine kurzfristige Kontrolle der Abtragungsstelle soll nach 2–6 Monaten erfolgen (IIIb/A).
- kleinen einzelnen nicht neoplastischen Polypen, die endoskopisch entfernt wurden: Bei diesen
- Nach unauffälliger Kontrollendoskopie sind weitere Kontrollen in 5-jährigen
- Nach kompletter Abtragung eines traditionellen serratierten Adenoms oder eines sessilen serratierten Adenoms sollte die Nachsorge analog zu klassischen Adenomen erfolgen.
- Multiple Polypen und erbliche Faktoren können kürzere Kontrollintervalle notwendig machen
.
Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP, Polyposis coli)8
Familienmitglieder, bei denen die Mutation bestätigt oder nicht ausgeschlossen wurde, sollten ab dem 10. Lebensjahr jährlich rektosigmoidoskopiert werden.Bei Nachweis von Adenomen sollte jährlich eine vollständige Koloskopie erfolgen (bis zur Proktokolektomie).Finden sich keine Polypen, erfolgt die Koloskopie erstmals im Alter von 15 Jahren und ab dem 20. Lebensjahr jährlich.Bei nachgewiesener FAP ist eine Proktokolektomie indiziert, wenn möglich nach Abschluss der Pubertät.Eine regelmäßige Ösophago-Gastro-Duodenoskopie wird spätestens ab dem 25. bis 30. Lebensjahr empfohlen; bei unauffälligem Befund im 3-Jahres-Abstand: kürzere Intervalle je nach Befund.Nach Proktokolektomie sollte regelmäßig eine Pouchoskopie und bei erhaltenem Rektumstumpf eine Rektoskopie durchgeführt werden.
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Illustrationen

Breitbasiges Kolonadenom (mit freundlicher Genehmigung von endoskopiebilder.de, Immanuel Albertinen Diakonie gGmbH, Hamburg)

Zwei gestielte Kolonpolypen (Adenome) (mit freundlicher Genehmigung von endoskopiebilder.de, Immanuel Albertinen Diakonie gGmbH, Hamburg)

Quellen
Leitlinien
- Deutsche Gesellschaft für Gastroentrologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten.
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Literatur
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AutorenAutor*innen
- Franziska Jorda, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin und für Viszeralchirurgie, Kaufbeuren
- Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
JeanDie ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-FrançoisHandbuchChenot,NorskProf.ElektroniskDr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin, Institut für Community Medicine, Universitätsmedizin GreifswaldLegehåndbok (ReviewNEL, https://legehandboka.no/)Nicola Herzig, Dr.med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Sandnes (Norwegen)Henrik Forssell, docent och överläkare, Kirurgkliniken, Blekingesjukhuset, KarlskronaTerje Johannessen, professor i allmennmedisin, Institutt for samfunnsmedisinske fag, Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet, Trondheim