AkuteWas und chronischesind Rückenschmerzen?
Akute Rückenschmerzen können bis zu
sechs6 Wochen andauern.- Bei einer Schmerzdauer zwischen 6 und 12 Wochen spricht man von einem subakuten Rückenschmerz.
- Als chronische Rückenschmerzen bezeichnet man Schmerzen, die länger als 12 Wochen bestehen
(mit wechselnder Intensität).Nur etwa jeder zehnte Patient entwickelt chronische Rückenschmerzen.
Häufigkeit
Schmerzen im unteren Rücken gehören zu den häufigsten Gründen für einen Arztbesuch und sind der häufigste Grund für Arbeitsausfälle.
- Etwa
380von%4der Deutschen geben an, mindestens einmal in ihrem Leben solche Beschwerden gehabt zu haben. InsbesonderePersonenDieimHäufigkeitAlter zwischen 35 und 55 Jahren suchen wegenfür RückenschmerzeneinensteigtArztmitaufzunehmendem Alter; 11 % der Personen < 30 Jahre und 30 % > 65 Jahre geben an, unter chronischen Rückenschmerzen zu leiden. Frauenund Männersindgleichermaßenetwas häufiger betroffen.Was
Etwakann20 %dieallerUrsacheFrauen leiden während und nach der Schwangerschaft an Rückenschmerzen.sein?
Rückenerkrankungen sind der mit Abstand häufigste Grund für Arbeitsausfälle und ca. 10 % der Langzeit-Krankschreibungen.
Diagnostische Einschätzungen
Die Ursachen für akute Rückenschmerzen lassen sich grob in folgende Kategorien unterteilen:
- gewöhnliche (unspezifische)
SchmerzenRückenschmerzenimundBereichaltersbedingteder LendenwirbelsAbbauveräulenderungen (80–90 %) Nervenwurzel-ReizungenspezifischeoderKreuzschmerzen-Verletzungenmit körperlich eindeutigen Ursachen und Behandlungsoptionen,Ischiasnervz. B. Bandscheibenvorfall, entzündliche Kreuzschmerzen, Knochenbruch, Infektion, Tumor (510–1020 %)andere, möglicherweise ernste Ursachen (unter 1 %).
- gewöhnliche (unspezifische)
In den meisten Fällen gehen die Beschwerden innerhalb einiger Wochen von allein zurRück, weshalb eine umfangreiche Ursachenforschung in der akuten Phase oftmals unnötig ist.Selbst im Falle einesIschiassyndromstritt bei 70 % der Patienten innerhalb von zwei bis vier Wochen eine Spontanheilung ein.Symptome und weitere Informationenckenschmerzen, diefürnichtdie Diagnose besonders relevant sind:Ruheschmerz, andauernde Schmerzen, zunehmende Schmerzen,BrustschmerzenAllgemeinsymptome,Fieber,Gewichtsverlusterheblicher Verlust der Muskelkraft in bestimmten Muskelgruppen, Sensibilitätsstörungen, möglicherweise erhebliche Verdrehung der WirbelsäuleAusgeprägte Morgensteifigkeit, die mehr als eine Stunde anhält, hohe Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG).Verletzungen, bekannte KrebserkrankungVerwendung von Steroiden, Immunsuppressiva, Alkohol- und DrogenmissbrauchAlter unter 20 oder über 55 Jahre.
Was kann die Ursache sein?
Häufige Ursachen
Akute Schmerzenim Bereich der LendenwirbelsäuleEin Lumbago, umgangssprachlich auch als Hexenschuss bekannt, kann z. B. durch Verdrehung, Überbelastung, unmittelbare Verletzung, Fall oder infolge von Abnutzungserscheinungenmit der Wirbelsäuleauftretenzusammenhängen, sondern auf andere Organe zurückgehen, z. B. Harnsteine, Nierenbeckenentzündung, Aortenaneurysma, Bauchspeicheldrüsenentzündung (ca. 2 %).Personen im Alter zwischen 20 und 55 Jahren sind am häufigsten betroffen. Rund 80–90 % der akutenNichtspezifische Rückenschmerzen
sind auf einen Lumbago zurückzuführen.Die Symptome kommen plötzlich und oftmals bei Personen vor, die bereits früher ähnliche Beschwerden erlebt haben.Die Schmerzen können zum Steißbein hin oder diffus bis in den Oberschenkel ausstrahlen.Schmerzqualität und -intensität können variieren, häufig lassen die Beschwerden aber im Ruhezustand nach.
Chronische Schmerzenim Bereich der LendenwirbelsäuleEsBeihandelt sich um ein häufiges Krankheitsbild mit wiederkehrenden oder chronischennichtspezifischen Schmerzen im unteren Rückenckenbereich besteht kein sicherer Zusammenhang zwischen Beschwerden und nachweisbaren Befunden/Diagnoseergebnissen.- Ein Großteil der Ursachen der Rückenschmerzen sind Funktionsstörungen, die nur anhand klinischer Befunde und nicht oder nur unzureichend durch bildgebende Verfahren nachweisbar sind.
- Iliosakralgelenk-Syndrom
- veränderte Wirbelsäulenstellung (z. B. Hyperlordose, Steilstellung der Lendenwirbelsäule)
- gestörte Muskelfunktion (z. B. Muskelverkürzungen, Piriformis-Syndrom)
- Bindegewebsveränderungen (z. B. Wassereinlagerungen, eingeschränkte Beweglichkeit der Muskelfaszien)
- systemische Probleme (z. B. Koordinationsstörungen, unzureichende Tiefenstabilität oder konstante Überbeweglichkeit)
- Die Therapie besteht aus medikamentöser Schmerzlinderung und möglichst frühzeitiger Aufnahme der üblichen körperlichen Aktivität.
Spezifische Rückenschmerzen mit weniger dringlichem Handlungsbedarf
IschiassyndromBandscheibenvorfall(Bandscheibenvorfall)- Eine beschädigte Zwischenwirbelscheibe (Bandscheibe) kann einen Bandscheibenvorfall nach sich ziehen, bei dem der normalerweise innenliegende gallertartige Kern der Bandscheibe teilweise nach außen quillt und eine der Nervenwurzeln abklemmt.
Die Beschwerden beginnen oft plötzlich und in Form von ausstrahlenden Schmerzen und Taubheitsgefühlen oder Kribbeln in einem oder beiden Beinen, zuweilen bis hin zum Fuß.- Rückenschmerzen können, müssen aber nicht vorkommen, meist sind die Schmerzen im Bein schlimmer.
Häufig geht das Ischiassyndrom auch mit Beschwerden im Ruhezustand einher, Husten und Niesen können die Schmerzen zusätzlich verstärken. - Muskelschwäche und Sensibilitätsstörungen im Bein können ebenfalls vorkommen.
DerDiesogenannteTherapie„falscheerfolgtIschias“meistruft dieselben Symptome hervor (mit Ausnahme von Muskelschwäche und Sensibilitätsstörungen) und kann von einem verspannten Muskel herrührenkonservativ,derseltenaufoperativdenbeiIschiasnervanhaltendendrücktLähmungserscheinungen oder Schmerzen.
- Fraktur der Wirbelsäule im Zusammenhang mit Osteoporose (Kompressionsbruch)
- Zu einem Kompressionsbruch kommt es in erster Linie bei Personen mit stark ausgeprägter Osteoporose, normalerweise bei älteren Frauen.
WenigerNuralswenigedieBetroffeneHälfte der Betroffenen kannkönnen eine auslösende Verletzung benennen. - Es kommt zu akuten, anhaltenden Schmerzen im Rücken und bei Bewegungen.
- Die Behandlung erfolgt in Form einer spezifischen Osteoporose-Therapie und einer Sturzprophylaxe.
- Zu einem Kompressionsbruch kommt es in erster Linie bei Personen mit stark ausgeprägter Osteoporose, normalerweise bei älteren Frauen.
MorbusEntzündlich-rheumatischeBechterew (Spondylitis ankylosans)Rückenschmerzen- Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die überwiegend das Wirbelsäulenskelett betrifft, aber auch in anderen Gelenken und Organen vorkommen kann, z. B.:
- Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)
- reaktive Spondylarthritis
- Spondylarthritis psoriatica
- Spondylarthritis bei entzündlichen Darmerkrankungen.
Etwa 1–2 von 1.000 Erwachsenen erkranken an einem Morbus Bechterew, beiBei Männern tritt die Erkrankung häufiger und früher auf als bei Frauen.- Zu den typischen Beschwerden zählen zunehmende Schmerzen, die meist in den gesamten Rücken und ins Becken ausstrahlen, sowie Steifheit im Bereich der Lendenwirbelsäule. Besonders ausgeprägt sind die Schmerzen nachts, auch Morgensteifigkeit zählt zu den dominierenden Symptomen. Tagsüber und durch körperliche Bewegung kommt es häufig zu einer leichten Verbesserung.
- Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die überwiegend das Wirbelsäulenskelett betrifft, aber auch in anderen Gelenken und Organen vorkommen kann, z. B.:
- Spondylolyse und Spondylolisthesis
- Diese Krankheitsbilder werden durch einen Defekt der Wirbelsäule hervorgerufen, der angeboren sein oder auf einer Ermüdungsfraktur beruhen kann (Spondylolyse). Die zwei Teile des defekten Wirbelkörpers können auseinandergleiten (Spondylolisthesis).
- Symptome treten in erster Linie bei Jugendlichen (15–19 Jahre) und beispielsweise im Zusammenhang mit Sportarten wie Stabhochsprungund oder Gymnastik.
- Es kommt zu Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die in die Gesäßmuskulatur und die Oberschenkel ausstrahlen. Häufig verschlimmern sich die Schmerzen im Laufe des Tages.
- Die Erkrankungen werden mit Physiotherapie, in schwereren Fällen per Operation behandelt.
- Scheuermann-Krankheit
- Die Scheuermann-Krankheit ist eine Verknöcherungsstörung, die in der Regel während Wachstumsschüben in der Pubertät auftritt und vor allem die
mittlere und untereBrustwirbelsäule betrifft, in einigen Fällen aber auch die obere Lendenwirbelsäule. - Dabei führt ein ungleichmäßiges Wachstum zu Verformungen der Wirbelkörper, was zu einer übermäßigen Wirbesäulenverkrümmung nach hinten (Kyphose) führt.
- Mäßige Veränderungen im Bereich der Brustwirbelsäule sind häufig schmerzlos, eine Beteiligung der Lendenwirbelsäule geht allerdings in den meisten Fällen mit Schmerzen einher.
- Die Krankheit wird durch Bewegungstherapien, Orthesen oder ggf. eine Operation behandelt.
- Die Scheuermann-Krankheit ist eine Verknöcherungsstörung, die in der Regel während Wachstumsschüben in der Pubertät auftritt und vor allem die
- Krümmung der Wirbelsäule (Skoliose)
- Die Skoliose ist eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule in der Frontalebene, die normalerweise in der Pubertät und vermehrt bei Mädchen auftritt. Rund 3 % der Bevölkerung sind davon betroffen, aber nur bei wiederum 10 %
von ihnendavon ist auch eine Behandlung erforderlich. - Normalerweise leiden Personen mit Skoliose nicht häufiger unter Rückenschmerzen als andere Menschen auch. Mitunter kann es schneller zu Ermüdungserscheinungen des Rückens kommen.
- Die Skoliose ist eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule in der Frontalebene, die normalerweise in der Pubertät und vermehrt bei Mädchen auftritt. Rund 3 % der Bevölkerung sind davon betroffen, aber nur bei wiederum 10 %
- Wirbelsäulen-Degeneration (Spondylose
, Spondylosis deformans)- Unter diesem Begriff werden abnutzungsbedingte Veränderungen der Wirbelsäule, insbesondere der Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben), zusammengefasst.
- Die meisten Personen über 40 Jahren weisen eine Spondylose auf, aber nur wenige zeigen Symptome.
HäufigMeist besteht kein Zusammenhang mit spezifischen Rückenbeschwerden; Abnutzungserscheinungen im unteren Rücken können allerdings Schmerzen hervorrufen, die sich bei körperlicher Belastung verschlimmern.
Seltene UrsachenSpondylolyse und SpondylolisthesisDiese Krankheitsbilder werden durch einen Defekt der Wirbelsäule hervorgerufen, der angeboren sein oder auf einer Ermüdungsfraktur beruhen kann (Spondylolyse). In 30–80 % der Fälle gleiten die zwei Teile des defekten Wirbelkörpers auseinander (Spondylolisthesis).Symptome treten in erster Linie bei Jugendlichen (15–19 Jahre) und beispielsweise im Zusammenhang mit Wurfsportarten wie Speerwurf und Handball, aber auch Gymnastik und Gewichtheben auf.Es kommt zu Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die in die Gesäßmuskulatur und die Oberschenkel ausstrahlen. Häufig verschlimmern sich die Schmerzen im Laufe des Tages.
- Enger Rückenmarkskanal (Spinalstenose)
- Eine Spinalstenose beruht häufig auf Abnutzungserscheinungen, in deren Folge das Rückenmark oder die Nervenwurzeln eingeengt werden.
- Sie tritt normalerweise bei älteren Personen (über 60
JahrenJahre) auf. Als Leitsymptom gilt die verminderte Fähigkeit, längere Strecken zu Fuß zurückzulegen. Häufig nehmen die Schmerzen ab, wenn man sich nach vorne beugt. - Es kann zu Rückenschmerzen
und Morgensteifigkeit, ausstrahlenden Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Kribbeln sowie Muskelschwäche im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität kommen.
- Eine Spinalstenose beruht häufig auf Abnutzungserscheinungen, in deren Folge das Rückenmark oder die Nervenwurzeln eingeengt werden.
Spezifische Rückenschmerzen mit dringendem Handlungsbedarf
Weitere seltene UrsachenKauda-Syndrom- Es
existierenhandeltnochsicheinigeumweitereeine selten auftretende Kompression der Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks, die zu Störungen der Darm- und Blasenkontrolle führen kann.
- Es
- Krebs
- Krebs an der Wirbelsäule tritt vor allen in Form von Tumormetastasen auf.
- Metastasen können zu Schmerzen, Appetitlosigkeit und rascher Ermüdbarkeit führen.
- Spondylodiszitis
- Es handelt sich um eine seltene
UrsachenEntzündungfürdes Knochens und des Knochenmarks in der Wirbelsäule, die durch Pilze oder Bakterien ausgelöst werden kann.
- Es handelt sich um eine seltene
Weitere Rückenschmerzen, die nicht mit der Wirbelsäule zusammenhängen
Untersuchungen
- Im ärztlichen Gespräch geht es darum, herauszufinden, wie lange die Schmerzen schon bestehen, ob sie in andere Körpergegenden wie den Oberschenkel ausstrahlen, ob Vorerkankungen bestehen und ob bereits Behandlungen durchgeführt wurden.
- Stellt sich im Gespräch heraus, dass ein Verdacht auf eine zugrunde liegende schwere Krankheit besteht (z. B.
TumormetastasenLähmungen, Ausstrahlung inderdieWirbelsäuleBrust, Verletzungen, hohes Fieber, Probleme beim Wasserlassen oder eine bekannte frühere Krebserkrankung),aufwerden dahingehend genauere Untersuchungen und Tests durchgeführt. Dies ist jedoch nur selten der Fall. - Können im Gespräch keine Ursachen identifiziert werden, wird eine allgemeine körperliche Untersuchung durchgeführt. Geprüft wird auch die
hierBeweglichkeitaberder Gelenke, und ob dabei Schmerzen ausgelöst werden können. - In einigen Fällen ist es notwendig, Bluttests durchzuführen.
- Wenn der Schmerz sich über 4–6 Wochen nicht
weiterverändert,eingegangenkönnen auch Röntgenaufnahmen oder eine Magnetresonanztomografie gemacht werdensoll.
Behandlung
- Meist bessern sich akute Kreuzschmerzen von allein und brauchen keine spezifische Behandlung.
- Bewegung ist das beste Mittel gegen andauernde Kreuzschmerzen und dient auch der Vorbeugung. Bettruhe ist dagegen ungünstig. Wichtig ist, dass Sie Ihre alltäglichen Aktivitäten beibehalten.
- Es werden so viel Schmerzmittel wie nötig, aber so wenig wie möglich verschrieben.
- Dabei sind nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac oder Ibuprofen die am ehesten empfohlenen Schmerzmittel.
- Wenn NSAR nicht möglich sind, können COX-2-Hemmer oder Metamizol eingesetzt werden bzw. unter Umständen auch Opioide.
- Bessern sich die Rückenschmerzen nach einigen Wochen nicht, soll die weitere Therapie multidisziplinär geplant werden. Halten sie länger als 6 Wochen an, soll den Patient*innen eine multimodale Therapie angeboten werden, die Schmerz-, Psycho- und Bewegungstherapien kombiniert.
- Massage, Akupunktur und andere passive Maßnahmen sollen nicht oder nur in Verbindung mit aktivierenden Maßnahmen eingesetzt werden.
- Wenn der Verdacht auf eine schwere Erkrankung oder Rückenschmerzen mit dringendem Handlungsbedarf bestehen, erfolgt eine Überweisung an Spezialist*innen oder ins Krankenhaus.
Was können Sie selbst tun?
- In den meisten Fällen tritt bei akuten Rückenbeschwerden innerhalb von
ein bis zweiwenigen Wochen auch ohne Behandlung eine deutliche Besserung ein. - Unter Umständen können schmerzstillende Medikamente
wie Paracetamol oder Ibuprofenhilfreich sein. - Normalerweise schreitet die Genesung schneller voran, wenn man in Bewegung bleibt und möglichst wenig im Bett liegt.
- Nach der Akutphase lassen sich durch entsprechendes Training sowohl die Schmerzen lindern
,als auch Rückfälle verhindern. Hierzu zählen beispielsweise Übungen, die zu einer Stabilisierung des Rückens beitragen. - Bei unkomplizierten Rückenschmerzen empfiehlt es sich oftmals, aktiv zu bleiben.
Wann- Video:
sollten Sie ärztlichen Rat suchen?Bei starkenRückenschmerzenBei einseitig ausstrahlenden Schmerzen, die bis unter das Knie ziehen.Bei anhaltenden Beschwerden, die trotz der oben genannten Ratschläge nicht besser werden.
Wie geht die Ärztin/der Arzt vor?AnamneseDie Ärztin/der Arzt wird Ihnen eventuell folgende Fragen stellen:Seit wann leiden Sie schon unter den Beschwerden?Wenn Sie bereits frckenüher unter Rückenproblemen gelitten haben:Wie sah der Krankheitsverlauf aus?Wie wurden die Beschwerden behandelt?
Bei akuten Beschwerden:Wie fingen die Beschwerden an?Wie haben sich die Beschwerden entwickelt?
Schmerzen:Konstant?Im Ruhezustand?Was verschafft Linderung?Was führt zu einer Verschlimmerung?Können Sie die Schmerzen beschreiben?Schmerzintensität:Benötigen Sie Arzneimittel?Ist Ihr Arbeitsvermögen eingeschränkt?
Haben Sie Schlafprobleme oder Schmerzen während der Nacht?Strahlen die Schmerzen aus?Wo genau tut es weh?Schmerzt es beim Husten und Niesen?
Anzeichen eines Nervenschadens:Leiden Sie unter Muskelschwäche oder Sensibilitätsstörungen?Können Sie Harnblase und Darm normal entleeren?
Allgemeinsymptome:Haben Sie Anzeichen einer anderen Erkrankung?
Ärztliche UntersuchungBei wiederholten Beschwerden, die bereits eingehend untersucht wurde, ist eine erneute gründliche Untersuchung in der Regel nicht notwendig.Bei akuten Rückenbeschwerden mit starken Schmerzen, bei denen die Ärztin/der Arzt keine zugrunde liegende Erkrankung vermutet, erfolgt normalerweise keine umfangreichere Untersuchung.Bei wiederauftretenden Beschwerden oder einer Krankengeschichte (Anamnese), die auf einen eingeklemmten Nerv hinweist, wird eine eingehendere Untersuchung durchgeführt:Die Ärztin/der Arzt prüft, ob offensichtliche Fehlstellungen vorliegen und der Gang normal ist.Die Beweglichkeit des Rückens und der Hüfte wird beurteilt.Wird ein Ischiassyndrom vermutet, erfolgt eine ausführliche Untersuchung der Beine, bei der Muskelkraft, Sensibilität, Reflexe und die Schmerzanfälligkeit beim Anheben des Beins (Lasègue-Test) überprüft werden.
Weitere UntersuchungenBlutuntersuchungen sind beim erstmaligen Auftreten der Beschwerden selten notwendig, können aber bei wiederkehrenden Problemen sinnvoll sein.Bei wiederkehrenden Beschwerden und starken Schmerzen über einen Zeitraumbungen vonmehr als vier bis sechs Wochen:In diesem Fall werden häufig bilddiagnostische Untersuchungsmaßnahmen ergriffen, z. B. eine Computertomografie in Kombination mit Röntgen oder Magnetresonanztomografie.
Bei Nervenwurzelschäden ohne Besserung nach vier bis sechs Wochen:Auch hier erfolgen in der Regel zur detaillierten Abklärung (insbesondere wenn eine Operation erwogen wird) Computertomografie und Röntgen oder Magnetresonanztomografie.Bei Patienten, die bereits wegen eines Bandscheibenvorfalls operiert worden sind, wird die Magnetresonanztomografie bevorzugt.
Bei Verdacht auf eine zugrunde liegende Erkrankung oder einen Knochenbruch:Fast immer werden bilddiagnostische Untersuchungen durchgeführt, bevorzugt eine Magnetresonanztomografie, alternativ eine Computertomografie oder Röntgen, möglicherweise auch eine Szintigrafie.
Überweisung an einen Spezialisten oder eine KlinikÜberweisung an eine Rückenklinik (Neurochirurgie, Orthopädie, Neurologie oder Rehabilitationsmedizin):z. B. wenn innerhalb von sechs bis acht Wochen keine Besserung eintritt.
Überweisung an einen Orthopäden:z. B. bei stark ausgeprägten Fehlstellungen der Wirbelsäule.
Überweisung an einen Rheumatologen:bei Verdacht auf eineSpondylitis ankylosanstala-medoder eine andere rheumatologische Erkrankung.
Weitere Informationen
- Akute Rückenschmerzen
- Chronische Rückenschmerzen
- Körperliche Aktivität: Heilmittel für Körper und Geist
- Patienteninformation.de: Kreuzschmerz
- Rückenschmerzen – Informationen für ärztliches Personal
Patienteninformation.de:Kreuzschmerz
AutorenAutorMarie-ChristineMarkusFritzschePlank,ÄrztinMSc BSc,FreiburgMedizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien