Stimuliert die Kalziumfreisetzung aus dem Knochen und Rückresorption in der Niere.8
Stimuliert die Produktion von 1,25-Dihydroxy-Vitamin-D in der Niere.8
Vitamin D
in der Regel Bildung von 80–90 % des Vitamins D (Cholecalciferol) in der Haut durch UV-B-Strahlung, Anteil der Ernährung ca. 10–20 % % (fetter Seefisch, Innereien, Speisepilze, Eier)9
Hydroxylierung in der Leber zu 25-Hydroxy-Vitamin-D, in der Niere schließlich zu 1,25-Dihydroxy-Vitamin-D8
Negative Rückkoppelung zur Nebenschilddrüse, 1,25-Dihydroxy-Vitamin-D und Kalzium bremsen die PTH-Freisetzung.8
Vitamin D aktiviert die Kalziumaufnahme über den Darm und Einbau von Kalzium in den Knochen.8
Bei der Beurteilung des Gesamtkalziums i. S. muss die Albuminkonzentration beachtet werden.6
Abfall des Albumins um 1g1 g/dl bewirkt einen Abfall des Gesamtkalziums i. S. um 0.,2 mmol/l.
Das biologisch aktive ionisierte Kalzium i. S. bleibt durch einen Albuminabfall unbeeinflusst.8
DifferenzialdiagnoseDifferenzialdiagnosen
Die Ursachen einer Hypokalzämie können ätiologisch u. a. folgendermaßen eingeteilt werden:8
Hypokalzämie ohne erniedrigtes bzw. mit erhöhtem Parathormon
Ursächlich können verschiedene Mutationen sein, Symptome entwickeln sich häufig erst im Lauf der Kindheit mit unterschiedlicher Ausprägung.10
Hungry-Bone-Syndrome (Hypokalzämie nach Nebenschilddrüsen-OP bei Hyperparathyreoidismus), Ausdruck einer postoperativ vermehrten Knochenaufnahme von Kalzium (und Phosphat)1011
Hyperphosphatämie (gesteigerte Aufnahme, gesteigerte Freisetzung bei Rhabdomyolyse oder Tumorlyse)
Wird das ionisierte (biologisch aktive) Kalzium i. S. bestimmt, ist eine Bestimmung von Albumin und Korrekturberechnung des Gesamtkalziums i. S. nicht notwendig.1415
Je nach zugrunde liegender Störung kommt die Gabe verschiedener Substanzen oder deren Kombination für die Behandlung einer Hypokalzämie in Betracht:
Vitamin D
Kalzium
Magnesium
Parathormon (PTH)
Thiazid.
Art und Dosierung der Medikation hängen von der Grunderkrankung und damit der korrekten Diagnosestellung ab, die Details der Therapie von Grunderkrankungen können u. a. folgenden Artikeln entnommen werden:
Behandlung bei schwerer Grunderkrankung (z. B. akute Pankreatitis, Sepsis) üblicherweise im intensivmedizinischen Rahmen
z. B. Bolusgabe 10 ml Kalziumgluconat 10 % in 50 ml Natriumchlorid 0,9 % über mindestens 10–20 min, ggf. Wiederholung2
Chronische Hypokalzämie
Vitamin-D-Substitution
Bei gesichertem Mangel ist eine Therapie mit einem Vitamin-D-Präparat indiziert.1516
Cholecalciferol (Vitamin D)
Calcidiol (25-Hydroxy-Vitamin-D)
Calcitriol (1,25-Dihydroxy-Vitamin-D)
Alfacalcidiol (synthetisches Prohormon)
Kalzium-Substitution
Häufig eingesetzte Substanzen sind:
Kalzium-Carbonat
Kalzium-Citrat
Kalzium-Gluconat.
MagnesiumsubstitutionMagnesium-Substitution
Magnesiummangel führt zu einer gestörten PTH-Sekretion (auch bei maximaler Stimulation durch eine Hypokalzämie), zusätzlich Abnahme der Sensibilität der Endorgane auf PTH.1112
Parathormon
Im Gegensatz zu allen anderen Hormonmangelzuständen wird ein Hypoparathyreoidismus meist nicht mit dem fehlenden Hormon, sondern mit Kalzium und Vitamin D behandelt.10
Seit 2017 ist zur Behandlung des Hypoparathyreoidismus ein rekombinantes Parathormon zugelassen, allerdings nur für Patient*innen, die unter Standardtherapie nicht adäquat eingestellt werden können.1617
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Autor*innen
Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
BBB MK 16.01.2023 neue LL berücksichtigt, wenige Änderungen.
BBB MK 02.11.2021 aktualisiert, umgeschrieben und gekürzt.
chck go 17.5.
DDD MK 14.12.2017, neu bearbeitet