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Hypokaliämie – zu wenig Kalium im Blut

Was ist eine Hypokaliämie?

Definition

Von einer Hypokaliämie spricht manbedeutet, wenndass die Konzentration von Kalium im BlutBlutserum erniedrigtverringert ist. Ein erniedrigterreduzierter Serum-Kalium-WertSerumkaliumwert kann anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Je nach Höhe des Wertes unterscheidet man eine leichte, mittelschwere und schwere Hypokaliämie. Bei einer leichten Hypokaliämie liegt der Kaliumwert zwischen 3,0 und 3,54 mmol/l., Vonbei einer schweren Hypokaliämie spricht man bei Kaliumwerten von unter 2,5 mmol/l.

Symptome

DieKalium ist wichtig für die Ausbildung der elektrischen Spannungsdifferenz zwischen dem Inneren und Äußeren der Zelle (Ruhemembranpotenzial). Eine Hypokaliämie erzeugt ein eher negatives Ruhemembranpotenzial. Hierdurch sind die Zellen weniger stark erregbar. Dies wirkt sich insbesondere auf die Muskulatur aus. Die Patient*innen können an Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Muskelschwäche leiden. Manchmal ist einezudem relativdie häufigeglatte StörungMuskulatur des ElektrolythaushaltesVerdauungstraktes betroffen, weshalb es zu Verstopfung und Bauchschmerzen bis hin zum Darmverschluss (Ileus) kommen kann. Außerdem können Herzrhythmusstörungen auftreten. Symptome am zentralen Nervensystem können sich in Form von Halluzinationen oder Depression zeigen.

Ursachen

Die Kaliumkonzentration im Blut unterliegt einer engen Regulation, da die Erregbarkeit der Zellen u. a. über Kalium gesteuert wird. Eine Hypokaliämie kann entstehen, wenn Kalium über die Ausscheidung oder durch Erbrechen und Durchfall verloren geht, zu wenig über die Nahrung aufgenommen wird sowie innerhalb des Körpers umverteilt wird.

Eine erhöhte Ausscheidung kann durch mehrere Faktoren bedingt sein. Der häufigste Grund ist eine verstärkte Ausschwemmung über die Niere, z. B. durch die Einnahme von entwässernden Medikamenten (Diuretika). Insbesondere Thiaziddiuretika (z. B. HCT) und Schleifendiuretika (z. B. Furosemid, Torasemid) bewirken eine vermehrte Ausscheidung von Kalium über den Urin. Kaliumsparende Diuretika hingegen führen, wie der Name schon sagt, nicht zu einer erhöhten Kaliumausscheidung. Andere Medikamente wie Kortikosteroide oder bestimmte Antibiotika können ebenfalls zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalium führen. Kaliumverluste können auch bei Erkrankungen auftreten, die zu langanhaltendem Erbrechen und Durchfall führen.

Die Ausscheidung von Kalium über die Nieren wird von Hormonen gesteuert. Bestimmte Hormonstörungen, z. B. Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom)begünstigen eine erhöhte Kaliumausscheidung. Hierzu gehören der Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) sowie der Hyperkortisolismus (Cushing-Syndrom).

Normalerweise befindet sich Kalium vor allem innerhalb der Zellen, aber auch außerhalb. Findet eine weitere Umverteilung von Kalium nach innerhalb der Zellen statt, so sinkt der Serum-Kalium-Wert. Da der pH-Wert eng mit der Kaliumkonzentration zusammenhängt, kann dies z. B. durch einen Anstieg des pH-Wertes des Blutes passieren, wenn bei Stoffwechselstörungen vermehrt Basen anfallen (Alkalose). Das Kalium kann auch durch eine starke Stimulierung der Insulinfreisetzung, eine Insulingabe oder die Einnahme von Beta-2-Mimetika (z. B. in Asthmasprays) vermehrt in die Zelle aufgenommen werden.

Eine verminderte Aufnahme von Kalium über die Nahrung ist eher selten, kann jedoch bei Unterernährung auftreten.

Symptome

Häufigkeit

Kalium ist wichtig für die Ausbildung der elektrischen Spannungsdifferenz zwischen innerhalb und außerhalb der Zelle (Ruhemembranpotenzial). EineDie Hypokaliämie erhist eine relativ häufige Stöhtrung dasdes RuhemembranpotenzialElektrolythaushaltes und tritt bei ca. Hierdurch2,5 % der Patient*innen über 55 Jahre in der Hausarztpraxis auf. Frauen sind diedabei Zellendoppelt wenigerso starkoft erregbarbetroffen wie Männer. DiesBei wirktPatient*innen im Krankenhaus findet sich insbesondereeine auf die Muskulatur aus. Die Patienten können an Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Unwohlsein sowie Muskelschmerzen und MuskelschwHypokaliächemie in den20 Beinen% leiden.der Manchmal ist zudem die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes betroffen, weshalb es zur Verstopfung (Obstipation) und Bauchschmerzen bis hin zum Darmverschluss (Ileus) kommen kann. Außerdem können Herzrhythmusstörungen auftreten, z. B. Extrasystolen, Vorhofflimmern bis hin zum Kammerflimmern, welches lebensbedrohlich sein kannFälle.

DiagnostikUntersuchungen

  • Die wichtigste Untersuchung zur Feststellung einer Hypokaliämie ist eine Blutentnahme mit einer Messung des Serum-Kalium-Werts. Auch Nierenwerte wie Blutzucker und Harnstoff werden bestimmt.
  • Daneben istkann der pH-Wert vonsowie Bedeutung.der Ggf. wird Kalium auchKaliumwert im Urin bestimmt werden. 
  • Ein EKG kann unter einer Hypokaliämie Veränderungen aufweisen.

  • Im Rahmen der Untersuchung wird der Blutdruck gemessen und nach Hinweisen auf Flüssigkeitsmangel gesucht.
  • Muskelkraft und Reflexe können ebenfalls reduziert sein.
  • Wichtig zu wissen ist außerdem, dieob Patientenbestimmte nachMedikamente den Medikamenten zu befragen, v. a. obwie Diuretika eingenommen werden.

TherapieBehandlung

  • Die Therapie der Hypokaliämie richtet sich nach der Ursache und der Höhe des Serum-Kalium-Wertes. Wenn kein Kaliumverlust und keine verringerte Aufnahme vorliegen,
  • Oft normalisiert sich der Kaliumspiegel in der Regel durch die Behandlung der Grunderkrankung (z. B. KorrekturBehandlung desvon Säure-Basen-HaushaltsErbrechen und Durchfall). Patienten ohne Symptome
  • Patient*innen, die Thiazid-DiuretikaThiaziddiuretika einnehmen und eine leichte Hypokaliämie haben, benötigen in der Regel keine Behandlung. Bei einer Hypokaliämie durch Thiazide oder Schleifendiuretika kann es sinnvoll sein, zusätzlichwenn stattdessen kaliumsparende Diuretika einzunehmeneingesetzt werden.

  • Ggf.

  • Gegebenenfalls wird Kalium als Medikament gegeben, um den niedrigen Kaliumwert anzuheben. In sehr seltenenbestimmten Fällen geschieht dies als Infusion über die Vene.
  • Zusätzlich Beiist eineres leichten Hypokaliämie können zunächst vermehrthilfreich, Lebensmittel verzehrtzu werdensich zu nehmen, die viel Kalium enthalten. Dazu gehören u. a. Bananen, getrocknete Früchte (Pflaumen, Datteln, Feigen), Spinat, Brokkoli, Kiwi, Mango, Orangen, Tomaten und weitere Obstsorten, rohes Gemüse, Saft und die durch Kochen gewonnene Brühe von Fleisch, Fisch und GemüseAvocado.

  • Im Verlauf sollten regelmäßig KaliumkontrollenKontrollen des Kaliumspiegels erfolgen.

KomplikationenPrognose

  • In der Regel sind erst ab Serumkaliumspiegel unter 3,0 mmol/l Symptome zu erwarten.
  • Unbehandelt kann eine Hypokaliämie zu schweren Komplikationen bis hin zu tödlichen Herzrhythmusstörungen führen.
  • Eine Hypokaliämie ist der häufigste Auslöser für eine Digitalis-Vergiftung bei PatientenPatient*innen mit einer Herzinsuffizienz,. daDiese diesePatient*innen Patientenwerden oft mit hohen Dosen an Diuretika behandelt werden.und Diedie Digitalis-Wirkung wird bei einer Hypokaliämie verstärkt.

  • Oft reicht die Kaliumgabe über Tage bis Wochen für den Ausgleich des Kaliumdefizits aus; eine dauerhafte Substitution ist nur selten notwendig.

Weitere Informationen

AutorenAutor*innen

  • Markus Plank, MSc BSc, Medizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
  • Marleen Mayer, Ärztin, Mannheim
Hypokaliämie; Kalium; Zu wenig KaliumKaliummangel; Nährstoffe; Alkalose; Erniedrigter Kaliumspiegel; Erniedrigte KaliumkonzentrationElektrolytstörung
Ein erniedrigter Kaliumwert im Blut wird als Hypokaliämie bezeichnet. Eine Hypokaliämie kommt relativ häufig vor und kann in manchen Fällen gefährlich oder lebensbedrohlich sein. Am häufigsten zeigt sich eine Hypokaliämie bei PatientenPatient*innen, die hohe Dosen entwässernder Medikamenten (Diuretika) einnehmen.
Hypokaliämie – zu wenig Kalium im Blut
https://deximed.de/home/klinische-themen/endokrinologie-stoffwechsel/patienteninformationen/verschiedene-krankheiten/hypokaliaemie/
MP 06.11.21 MM 16.11.18
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Ein erniedrigter Kaliumwert im Blut wird als Hypokaliämie bezeichnet. Eine Hypokaliämie kommt relativ häufig vor und kann in manchen Fällen gefährlich oder lebensbedrohlich sein. Am häufigsten zeigt sich eine Hypokaliämie bei PatientenPatient*innen, die hohe Dosen entwässernder Medikamenten (Diuretika) einnehmen.
Endokrinologie/Stoffwechsel
Hypokaliämie
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