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EKG-Aufzeichnung

Allgemeines

  • Die Beurteilung eines Ruhe-EKGEKGs erfordert die vollständige Aufzeichnung mit 6 Extremitäten- und 6 Brustwandableitungen (12-Kanal-EKG).
  • Die Aufzeichnung sollte immer auf EKG-Millimeter-Papier erfolgen. Dies ermöglicht die Bestimmung von Zeitintervallen und Amplituden auch ohne EKG-Lineal.

Platzierung der Elektroden

EKG-Elektrodenplatzierung
EKG-Elektrodenplatzierung

 

Extremitätenableitungen

  • schwarzeSchwarze Elektrode
    • rechtes Bein
  • roteRote Elektrode
    • rechter Arm
  • gelbeGelbe Elektrode
    • linker Arm
  • grGrüne Elektrode
    • linkes Bein

Präkordiale Ableitungen

  • V1 (rot)
    • im 4. Interkostalraum, rechts parasternal
  • V2 (gelb)
    • im 4. Interkostalraum, links parasternal
  • V3 (grün)
    • zwischen V2 und V4 auf der 5. Rippe
  • V4 (braun)
    • im 5. Interkostalraum, mittlere Klavikularlinie (unter der linken Mamille)
  • V5 (schwarz)
    • im 5. Interkostalraum, vordere Axillarlinie
  • V6 (lila)
    • im 5. Interkostalraum, mittlere Axillarlinie
  • Bei Frauen sollten die Elektroden V4-V6 auf der Brust aufgesetzt werden, da sie bei Anbringen unter der Brust zu tief liegen .

EKG-Aufzeichnung

  • Die Patienten sollten während der Aufzeichnung
    • ruhig liegen und sich nicht bewegen.
    • gleichmässigßig normal bis flach atmen.

Aufzeichnungsgeschwindigkeit und Zeitintervalle

  • Alle EKG-Geräte laufen mit standardisierten Geschwindigkeiten.
  • In Deutschland werden Ruhe-EKGs routinemäßig mit 50 mm/s geschrieben.
    • Alternativ sind Aufzeichnungen mit 25 mm/s oder 10 mm/s möglich, wenn eine größere Anzahl von Herzzyklen dokumentiert werden soll.
  • Die Aufzeichnung erfolgt auf standardisiertem EKG-Papier mit einem standardisierten Kästchenmuster (Millimeterpapier).
  • Bei Schreibgeschwindigkeit 50 mm/s gilt:
    • Ein kleines Kästchen von 1 mm Länge entspricht einem Intervall von 0,02 s.
      • z. B. ein QRS-Komplex über 5 kleine Kästchen: Dauer der Erregungsausbreitung 0,1 s
    • Ein Quadrat von 5 mm Länge entspricht einem Intervall von 0,1 s.
      • Pro Sekunde werden somit 10 Quadrate beschrieben.
      • Pro Minute Minute werden 600 Quadrate beschrieben.
    • Die Herzfrequenz lässt sich so ohne EKG-Lineal einfach durch Abzählen der Quadrate in einem RR-Intervall abschätzen.
      • Beispiel: 8 Quadrate in einem RR-Intervall, somit errechnet sich
      • 600 Quadrate/min: 8 Quadrate = Herzfrequenz 75/min.

Darstellung und Messung der Amplituden

  • Für die Darstellung und Messung der Amplituden gilt:
    • Positive Spannungsdifferenzen werden von der Nulllinie nach oben, negative Spannungsdifferenzen nach unten aufgezeichnet.
    • 1 kleines Kästchen (1 mm) entspricht 0,1 mV
    • 2 Quadrate (2x5 mm = 10 mm) entspricht 1 mV
    • Eine Eichzacke auf dem EKG-Streifen zeigt an, ob 10 mm tatsächlich 1 mVentsprichtmV entspricht.

Aufzeichnungsprobleme und Artefakte

Vertauschte Elektroden

  • Betrifft üblicherweise die Extremitätenelektroden.
  • Ungewöhnlicher Lagetyp, Eindruck "unstimmiger" Ableitungen
  • Massnahme:Maßnahme
    • Elektroden auf die richtige Platzierung kontrollieren und ggf. korrigieren.

Zitterartefakte durch Muskelzittern

  • Entsteht durch Bewegung der Patientin/des Patienten oder Anspannung der Muskulatur.
  • Maßnahmen:
    • PatientPatienten sollsollen möglichst vollkommen ruhig und entspannt liegen.
    • bei Tremor in den Händen: Anbringen der Elektroden an den Schultern
    • bei Unruhe in den Beinen: Anbringen der Elektroden an den Beckenkämmen

Wandernde Grundlinie

  • Variierendes Gleichstrompotenzial aufgrund atmungsbedingter Bewegungen des Thorax
  • Kann auftreten bei unzureichendem Kontakt zwischen Elektrode und Haut.
  • Maßnahmen:
    • kurze Atempause während der Aufzeichnung
    • Überprüfung der Elektroden

Kein Ausschlag, nur gerade Linien

  • Kontaktverlust zwischen Elektrode und Haut
  • Maßnahme:
    • Elektrode neu platzieren.

Starke Ausschläge

  • Überlagerung von sehr großamplitudigen QRS-Komplexen
  • Maßnahme:
    • Umschalten der Eichung auf 1mV1 mV = 5 mm, dies sollte aber nur im absoluten Ausnahmefall erfolgen, um Fehlmessungen/-interpretationen zu vermeiden.

Automatisierte EKG-Auswertung

  • Moderne EKG-Geräte bieten z. T. automatische Auswertungen der Aufzeichnungen an.
  • Diese können im Einzelfall korrekt sein, nicht selten führen die Auswertungsalgorithmen aber zu Fehlmessungen oder Fehlinterpretationen.
  • Die automatische Auswertung ersetzt nicht die persönliche Befundung durch die Ärztin/den Arzt!

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Patienteninformationen

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Illustrationen

EKG Auswertung
EKG Auswertung
EKG
Die verschiedenen Teile des EKG-Komplexes

 

EKG in der vertikalen Ebene
EKG in der vertikalen Ebene

 

EKG-Auswertung
EKG-Auswertung
Die verschiedenen Teile des EKG-Komplexes
Die verschiedenen Teile des EKG-Komplexes

Quellen

Literatur

  • Rainer Klinge. Das Elektrokardiogramm (10. Aufl.). Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 2015.

Autoren

  • Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
EKG-Aufzeichnung; Extremitätenableitungen; Brustwandableitungen; Schreibgeschwindigkeit; Aufzeichnungsgeschwindigkeit; Amplitude; EKG-Artefakte; Zitterartefakte; Vertauschte Elektroden
EKG-Aufzeichnung
BBB MK 31.10.2019, umgeschrieben (Kardiologe) Revision at 14.08.2015 13:17:04: Final Version Revision at 15.07.2015 14:42:15: minor
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Die Beurteilung eines Ruhe-EKGEKGs erfordert die vollständige Aufzeichnung mit 6 Extremitäten- und 6 Brustwandableitungen (12-Kanal-EKG). Die Aufzeichnung sollte immer auf EKG-Millimeter-Papier erfolgen. Dies ermöglicht die Bestimmung von Zeitintervallen und Amplituden auch ohne EKG-Lineal.
Apparative Untersuchungen
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