Compare with  
Legend:
inserted text deleted text

Cluster-Kopfschmerz

Was sind Cluster-Kopfschmerzen?

Definition

Heftige Schmerzattacken, in der Regel hinter einem Auge auftretend
Heftige Schmerzattacken, in der Regel hinter einem Auge auftretend

Cluster-Kopfschmerzen sind heftige Schmerzattacken, die auf einer Seite des Kopfes, meist hinter einem Auge, lokalisiert sind. Sie treten in der Regel gehäuft (in Clustern) in Form von 1–4bis zu 8 Attacken pro Tag über einen Zeitraum von von 4–127 WochenTagen bis 1 Jahr auf. Zusätzlich bestehen weitere Symptome des autonomen Nervensystems auf der betroffenen Seite (s. u.). Cluster-Kopfschmerzen können episodisch (mit schmerzfreien Phasen von mindestens 3 Monaten Dauer) oder chronisch auftreten.

Symptome

Der SchmerzKopfschmerz ist einseitig, wobei die betroffene Seite bei manchen Patient*innen im Verlauf wechseln kann. Die Dauer des einzelnen Anfalls beträgt ohne Behandlung in der Regel zwischen 15 Minuten und 3 Stunden beträgt. ErDer Schmerz ist sehr heftig und hat einen schneidenden oder explosionsartigen Charakter. Zwischen den einzelnen Anfällen hathaben derdie PatientBetroffenen in der Regel keine Kopfschmerzen.

Als Folgeerscheinung der Kopfschmerzen macht sich auf derselben Seite mindestens ein weiteres Symptom bemerkbar wie roteein Augenrotes Auge, Tränenfluss, verstopfte Nase, laufende Nase, ein geschwollenes Augenlid, Schwitzen im Bereich der Stirn und des Gesichts, eine verengte Pupille oder ein hängendes Augenlid auf der Schmerzseite. Lichtempfindlichkeit, Nervosität und körperliche Unruhe während der Anfälle sind ebenfalls verbreitet.

DerSchmerzepisoden Cluster-Kopfschmerztreten istmeist eineetwa seltenezur Erkrankungselben Jahreszeit mit Häufung im Frühjahr oder Herbst auf. MännerTypisch sind dreimal so häufig betroffen wie FrauenAttacken ca. Sie1 trittStunde meistnach imdem AlterEinschlafen zwischensowie 20in undden 40frühen Jahren erstmals auf, bei Frauen tendenziell etwas später. Etwa einer von sechs (10–20 %) der betroffenen Patienten leidet unter einer chronischen Form der Krankheit, bei der es keine oder nur kurze anfallsfreie Zeiträume gibtMorgenstunden.

Ursachen

Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt. Man weiß jedoch, dass eine Fehlfunktion des nicht willensgesteuerten (autonomen) Nervensystems einen Teil des Krankheitsmechanismus darstellt. Es scheint eine Fehlregulation im Gehirn ursächlich zu sein. EsZudem treten tages- und jahreszeitliche Häufungen von Cluster-Kopfschmerzepisoden auf, die auch eine hormonelle Fehlregulation nahelegen. 

EinIn Verwandtermanchen erstenFällen Gradesbesteht miteine familiäre Veranlagung für Cluster-Kopfschmerzen erhöht das Risiko der Erkrankung um das etwa 18-fache. Der Cluster-Kopfschmerz stellt nicht das Symptom einer anderen Grunderkrankung dar.

Die Anfälle können durch Alkohol, Gerüche Rauchen,organischer Histamin (ein Botenstoff, der mit allergischen Reaktionen in Verbindung gebracht wird)Substanzen und Nitroglyzerin ausgelöst werden. Nitroglyzerin ist ein Herzmedikament, das z. B. bei Angina pectoris eingesetzt wird.

Häufigkeit

  • Der Cluster-Kopfschmerz ist eine seltene Erkrankung.
  • Männer sind dreimal so häufig betroffen wie Frauen.
  • Die Erkrankung tritt meist im Alter zwischen 20 und 40 Jahren erstmals auf.
  • Etwa 10–20 % der Betroffenen leiden unter einer chronischen Form der Krankheit, bei der es keine oder nur kurze anfallsfreie Zeiträume gibt.

DiagnostikUntersuchungen

  • Die Diagnose wird auf der Grundlage des typischen Krankheitsverlaufs und der Befunde während der Attacken gestellt. Zwischen den Anfällen istzeigt nichtsdie UngewöhnlichesUntersuchung zukeine findenAuffälligkeiten.

  • Blutuntersuchungen können die Krankheit nicht nachweisen,.
  • Bei beider unklarer DiagnoseErstdiagnose kann jedoch eine Magnetresonanztomografie (MRT) des Gehirns sinnvoll sein, um andere Ursachen auszuschließen.

TherapieBehandlung

  • Ziel der Behandlung ist die Schmerzlinderung während der Attacken und die VormeidungVermeidung weiterer Attacken.

  • Medikamente können bei akuten Anfällen und zur Vorbeugung eingesetzt werden.

Akutbehandlung

  • Normale Schmerzmittel sind beim Cluster-Kopfschmerz wirkungslos.
  • Die am häufigsten verwendeten Mittel zur Akutbehandlung sind Triptane. 
  • Die beste Wirkung erreicht man, indem man das PräparatMedikament in Form einer Spritze unter die Haut verabreicht. Alternativ kann ein Nasenspray genutzt werden, es benötigt jedoch länger, um eine Wirkung zu erreichen. Triptane wirken gut – sie verringern sowohl die Intensität als auch die Dauer der Attacke. Das Präparat muss in Phasen mit häufigen Attacken jedoch täglich eingenommen werden.
  • Auf einen Übergebrauch der Triptane, was wiederum einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz auslösen kann, musssollte geachtet werden. Triptane können nicht bei einer bekannten koronaren Herzerkrankung oder einem nicht ausreichend behandeltem Bluthochdruck eingesetzt werden.

     
  • Die Behandlung mit Sauerstoff über eine Maske für etwa 15 Minuten kann bei vielen PatientenPatient*innen den Schmerz zu lindern oder ganz zu beseitigen. Sie ist jedoch etwas unpraktisch (man braucht eine Sauerstoff-Flasche), dafür aber kostengünstig und ungefährlich. Die Wirkung kann gesteigert werden, indem man die

Vorbeugende Behandlung mit Triptan und Sauerstoff kombiniert.

  • Wenn diehäufig Phasen derschwere Anfälle häufig sindauftreten oder der Cluster-Kopfschmerz chronisch wird, ist eine vorbeugende Behandlung erforderlichsinnvoll. 
  • Vorbeugend können Medikamente mit schnellem Wirkungseintritt eingesetzt werden, die jedoch nicht für eine Langzeitbehandlung geeignet sind. HierbeiDazu gehören Kortison, Ergotamin und langwirksame Triptane.
  • Bei chronischem Cluster-Kopfschmerz oder langanhaltenden Episoden wird eine Dauertherapie empfohlen. Dazu werden andereVerapamil, MedikamenteLithium alsoder Topiramat verwendet.
  • Zusätzlich kann der Vagusnerv über Elekroden auf der Haut stimuliert werden.
  • Wenn alle anderen Maßnahmen nicht wirksam waren, kann auch eine Operation erwogen werden, bei der akutenein Behandlungkleiner Nervenstimulator eingesetzt wird.

  • Beachten Sie, dass Alkohol, Rauchen und Nitroglycerin (in Medikamenten zur Behandlung von Angina pectoris) Anfälle auslösen können.

Prognose

Die Symptomeeinzelnen sindEpisoden indauern derbeim RegelCluster-Kopfschmerz vonmeist 8–12 Mal zu Mal gleichbleibendWochen, der erste Anfall einer Phase kann jedoch besonders schmerzhaft sein. Die Anfälle kommen oft zur gleichen Tageszeit. Zwischen den Anfällen ist man völlig schmerzfrei. Die Phasen mit täglichen Kopfschmerzen können Wochenaber bisauch Monatelänger dauernoder kürzer sein.

Die meisten Patienten haben lange Phasen ohne Anfälle, die einige Monate bis Jahre andauern könnenCa. Etwa 10 bis 1580 % leiden unter der chronischen FormPatient*innen mit nahezu täglichen Anfällen über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr.

In der Regel werden Cluster-Kopfschmerzen mit zunehmendem Alter besser.

Mit der Krankheit leben

Wer vonepisodischem Cluster-Kopfschmerz betroffenbehalten istdiese Form, solltebei den übrigen findet ein Übergang in deneine Phasenchronische Form oder gemischte Form statt. Bei ca. 10 % der SchmerzattackenBetroffenen Alkohol vermeiden. Es ist hilfreich zu wissen, dassverschwinden die SchmerzenKopfschmerzen mit der Zeit von selbst wenn sie intensiv sind – nicht zu Schäden führen oder sonstige negative Folgen für die allgemeine Gesundheit haben.

Weitere Informationen

AutorenAutor*innen

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
  • Caroline Beier, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Hamburg
Clusterkopfschmerz; Bing-Horton-Kopfschmerz; Kopfschmerz; Cluster; Trigeminoautonome Kopfschmerzen; Horner-Syndrom; Pupillenverengung; herabhängendes Augenlid; Triptane
Der Cluster-Kopfschmerz ist eine seltene, aber schwerwiegende Kopfschmerzerkrankung, geprägt von heftigen, schneidenden oder explosionsartigen Kopfschmerzen, die in immer wiederkehrenden Attacken auftreten. Meist sitzt der Schmerz hinter einem Auge.
Cluster-Kopfschmerz
https://deximed.de/home/klinische-themen/neurologie/patienteninformationen/kopfschmerzen/cluster-kopfschmerz/
MB 28.10.21 chck go 12.9. CB 13.7.17, aktuelle ICHD-3 berücksichtigt 23.5.18
document-information document-nav document-tools
Der Cluster-Kopfschmerz ist eine seltene, aber schwerwiegende Kopfschmerzerkrankung, geprägt von heftigen, schneidenden oder explosionsartigen Kopfschmerzen, die in immer wiederkehrenden Attacken auftreten. Meist sitzt der Schmerz hinter einem Auge.
Neurologie
Cluster-Kopfschmerz
/link/ef07ffe306ec41338b2efaf23cb06c48.aspx
/link/ef07ffe306ec41338b2efaf23cb06c48.aspx
cluster-kopfschmerz
SitePublic
Cluster-Kopfschmerz
anders.skjeggestad@nhi.no
yaronrohrer@aolu.comboos@gesinform.de
de
de
de