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Entzündung oder Ekzem im Gehörgang

Was ist eine Entzündung oder ein Ekzem im Gehörgang?

EineDer äußere Gehörgang besteht au einem knorpeligen und knöchernen Anteil und reicht von der Ohrmuschel bis zum Trommelfell. Seine Gesamtlänge beträgt etwa 2 bis 3,5 cm. Es gibt verschiedene Formen der äußeren Gehörgangentzündung. Die akute Gehörgangsentzündung ist eine häufige Erkrankung, die vor allem bei Jugendlichen und bei Schwimmer*innen auftritt.

Definition

  • Synonyme: Badeotits, Otitis externa
  • Entzündung der Haut des äußeren Gehörgangsrganges, (also dem Anteil vor demwobei Trommelfell) ist eine relativ häufige Erkrankung. Die Erkrankung tritt am häufigsten bei Kindern und JugendlichenOhrmuschel undmitbetroffen beisein Schwimmernkönnen.
  • Einteilung
    • akut: auf. Es wird angenommen, dass etwa 10 % der Bevölkerung mindestens einmal an einer Gehörgangsentzündung leiden. In ca. 90 % der Fälle tritt die Erkrankung akut (kürzerweniger als 6 Wochen)
    • chronisch: und einseitig auf. In 3–5 % der Fälle kommt es zu einem chronischen Verlauf (länger als 3 Monate) oder mehr als 4 Entzündungen pro Jahr
    • Nekrotisierend: Gehörgangentzündung mit destruierendem/zerstörendem Charakter. EkzemeDie imErkrankung geht mit einer Entzündung von einem Teil des Schädelknochens (Felsenbein) einher. Sie tritt vor allem bei älteren Menschen mit Diabetes mellitus oder Immunsuppression auf.
    • Grippe-Otitis: verursacht durch Viren oder Bakterien mit Blutbläschen auf Gehörgang oder Entzündungen der Haut, die den Gehörgang vom äußeren Ohr bis zumund Trommelfell

Symptome

Die bedeckt,Erkrankung verursachen oft starken Juckreiz und Beschwerden im Gehörgang. Es treten auch Schmerzen auf, die in Einzelfällen sehr stark sein können. Es kannführt zu Ohrenschmerzen und Ausfluss  aus dem Ohr kommen. Der Gehörgang kann anschwellen und so zu einemein Druckgefühl und Schwerhörigkeit führenhervorrufen, da Schallwellen von außen das Trommelfell schlechter erreichen. Bei einer schweren Entzündung können sich  Fieber  und  Abgeschlagenheit  entwickeln.

Symptome

Bei

Beschwerden einer Entzündung oder einem Ekzem imakuten Gehörgang rötet sich die Haut und ist geschwollen. Eine ausgeprägte Entzrgangsentzündung

  • Starke führtOhrenschmerzen
    • Die meistSchmerzen zukönnen Schmerzenvon imwechselnder Intensitäußerent Ohr (vor allem bei Druck auf den Tragus, den inneren Ohrknorpel), möglicherweise tritt unangenehm riechender sein.
  • Ausfluss  aus dem Ohr, aufevtl.

     unangenehm riechend
  • Juckreiz
  • Rötung und Schwellung des Gehörgangs
  • Schwerhörigkeit

Bei einerchronischer chronischenGehörgangsentzündung

  • Selten Schmerzen
  • Juckreiz
  • Schwerhörigkeit
  • Häufig liegt eine Grunderkrankung der Haut vor, wie Schuppenflechte oder atopisches Ekzem (Neurodermitis).
  • Bei mehr als Hälfte der Patient*innen sind beide Ohren betroffen.

Ursachen

Akute Entzündung

  • In über 90 % der Fälle durch Bakterien verursacht
  • Die Erkrankung kannfindet sich dergehäuft:
    • bei Schwimmer*innen
    • in feuchter Umgebung
    • bei Menschen mit wenig Ohrenschmalz, aber engen Gehörgangrgängen
    • bei verengenPatient*innen, und damit zu einerdierminderungrgeräte führenverwenden.

    • Ursache

    • nach mechanischen Traumata.
    • Eine

  • Manchmal tritt eine akute Gehörgangsentzündung auch im Rahmen einer Grippe auf (Grippe-Otitis).

Chronische Entzündung

  • Kann sich aus unzureichend behandelter akuter Gehörgangentzündung entwickeln, ist oftaber mit einem lokalen Ekzemin der HautRegel imnicht Gehörgangbakteriell verbundenbedingt.
  • Häufige DieUrsache Erkrankung kann durch Feuchtigkeit im Gehörgang hervorgerufen werden, die dortist eine bakterielleallergische InfektionHautreaktion beggegenünstigt.ber Akutemetallenen GehörgangsentzündungenOhrringen, tretenChemikalien beiin SchwimmernKosmetika und Surfern,Shampoos Menschen mit wenig (oder zuKunststoffen festem) Ohrenschmalz, engen Gehörgängen odereines Hörgerätents.
  • Seltenere undUrsachen nachsind Verletzungen der Haut im äußeren Gehörgang häufiger aufPilze. 
  • Eine Entzündung kann infolge einer (zu groben) Reinigung des Ohrs mit einem Wattestäbchen o. Ä. entstehen. Gleiches gilt, wenn der Gehörgang durch einen Fremdkörper blockiert wird. Manchmal tritt eine akute Gehörgangsentzündung auch im Rahmen einer Grippe auf (Grippe-Otitis).

  • Bei einem Ekzem im Gehörgang oder Hautveränderungen infolge von Chemikalien wie Haarspray oder Haarfärbemitteln im äußeren Gehörgang können Bakterien die Hautbarriere leichter durchdringen. Es ist ganz normal, dass sich Bakterien in der Haut befinden. Bei Verletzungen der Haut können diese ansonsten harmlosen Bakterien jedoch eine Infektion verursachen. Aufgrund dieser Infektion kann es zu Ausfluss aus dem Ohr kommen. Es können auch Pilz- oder Virusinfektionen auftreten.

Schlägt die Therapie bei einer akuten Gehörgangsentzündung nicht an, kann es zu einer chronischen Gehörgangsentzündung kommen. Dann sind meist neben Bakterien auch Pilze die Ursache, zudem chronische Entzündungsreaktionen der Haut. Auch eine allergische Kontaktdermatitis aufgrund von Ohrringen (Nickel), Chemikalien in Kosmetika und Shampoos, Kunststoff in Hörgeräten oder auch im Gehörgang aufgetragene Antibiotika kann zur chronischen Entzündung führen. Ist bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis auch die Haut im Gehörgang betroffen, ist dies oft besonders schwierig zu behandeln. Eine chronische Entzündung kann zu einer chronischen Schwellung im Gehörgang führen; passende Hörgeräte lassen sich dann schwierig finden.

Ohrenschmalz

Ohrenschmalz enth

  • Enthält viele Substanzen, die den Gehörgang vor Infektionen schützen. Daher
  • Es sollte nicht zu viel Ohrenschmalz entfernt werden, da dies das Risiko einer Entzündung erhöht. Auf der anderen Seiten
  • Andererseits kann verdickter Ohrenschmalz Ablagerungen bilden, die eine Infektion begünstigen können.

  • Auch

Häufigkeit

  • Häufigste Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes sind besonders anfälligUrsache für Entzündungenakute desOhrenschmerzen Gehörgangsbei Jugendlichen
  • Jährliche erkranken 4 von 1.000 Einw. Beiin diesenDeutschland
  • Etwa Krankheiten90 ist% dieder AbwehrFälle gegensind Infektionen allgemeineinseitig und auchakut.
  • Die inchronische Form betrifft 3–5 % der Haut beeinträchtigt, wodurch Erreger leichter Infektionen auslBevösen könnenlkerung. Bei solchen Patienten tritt selten eine gefährliche Form der Otitis externa auf, bei der ein Teil des Schädelknochens im Bereich des Ohrs geschädigt wird (nekrotisierende Otitis externa). In einem solchen Fall ist eine Therapie im Krankenhaus erforderlich. 

DiagnostikUntersuchungen

  • Für die Diagnose wird das Ohr mit einem Ohrtrichter (Otoskop) untersucht; oft lassen sich auch schon mit bloßemen Augen von außen Auffälligkeiten erkennen. 
  • Die Haut im Gehörgang ist rot und geschwollen, sodass das Trommelfell häufig gar nicht sichtbar ist. 
  • Das Trommelfell selbst kann auch gerötet/entzündet sein.
  • Eine Gegebenenfallsärztliche Ohrspülung oder eine vorsichtige Reinigung mit einem dünnen Stäbchen kann erforderlich sein, um eine bessere Übersicht zu erhalten.
  • Wenn das Trommelfell nicht sichtbar ist, werden orientierende Hörtestungen durchgeführt.
  • Schmerzen bei Druck auf den Tragus (ein bestimmter Knorpelanteil der Ohrmuschel) und Schmerzen bei Zug am Ohrläppchen
  • Die lokalen Lymphknoten können geschwollen und schmerzempfindlich sein.
  • Ggf. wird zur Feststellung, welche Bakterien die Entzündung verursacht haben, eine Probe aus dem Sekret aus dem Gehörgang entnommen. Eine Ohrspülung kann erforderlich sein, um eine bessere Übersicht zu erhalten, ist jedoch auch für die Reinigung des Gehörgangs wichtig. Die lokalen Lymphknoten können geschwollen und schmerzempfindlich sein, und beim Gähnen können Schmerzen auftreten. Drückt die Ärztin/der Arzt vorsichtig auf den Tragus des Ohrs, sind Schmerzen typisch. 

TherapieBehandlung

Das Ohr muss trocken gehalten werden. Bis die Entzündung unter Kontrolle ist, sollten Sie nicht schwimmen und keine Ohrstöpsel verwenden (stattdessen ggf. Lärmschutzkopfhörer). 

    Die Ärztin/der Arzt wird zunächst versuchen, den

  • Der Gehörgang wird sorgfältig und vorsichtig zu spgespülenlt und zu sgesäubernubert. Gelingt dies nicht, kann ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt hinzugezogen werden.
  • Je nach Grad der Entzündung und Beschwerden erfolgt die Therapie in der Regel mit Ohrentropfen oder Salben, die Antibiotika und/oder entzündungshemmende Wirkstoffe (Kortison) enthalten. GegebenenfallsZur Schmerzlinderung gibt es auch analgetische Ohrentropfen.
  • Ggf. kann auch eine kleine mit Medikamenten getränkte Tamponade oder zusammengerollte Kompresse in das Ohr eingesetzt werden.
  • Bei Dieseausgeprägten solltenSchmerzen Siewerden spätestensIbuprofen oder Paracetamol empfohlen. Allerdings können die Schmerzmittel ein Fortschreiten der Erkrankung maskieren, sodass nach 2–3 Tagen entferneneine ärztliche Kontrolluntersuchung empfohlen wird. Informieren Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt darüber, wenn sich der Zustand nach begonnener Therapie nicht bessert.

  • Bestehen ausgeprägte Schmerzen, sind Schmerzmittel angezeigt.

  • Hat sich die Infektion auf die umgebende Haut ausgebreitet und/oder besteht Fieber, so kann eine  Antibiotikatherapie  mit Tabletten oder evtl. auch über Infusionen erforderlich werden.

Prävention

Sie sollten zum Kratzen, Säubern oder Reinigen des Gehörgangs keine Wattestäbchen o. Ä. verwenden.

Nach dem Schwimmen oder BadenWas können Sie selbst tun?

  • Nicht stochern, kratzen oder versuchen, den Gehörgang mitselbst einemzu Fönreinigen.
  • Feuchtigkeit in dem betroffenen Ohr vermeiden.
  • Verzicht auf niedrigsterSchwimmen, Stufebis trocknendie Erkrankung abgeheilt ist.

  • Prognose

  • Ohrenstöpsel so lange vermeiden, wie die Krankheit andauert.
  • In

  • Ggf. Lärmschutzkopfhörer verwenden.
  • Korrekte Applikation der Ohrentropfen
    • Patient*innen sollten sich auf Gegenseite legen, Tropfen in Gehörgang applizieren und danach 3–5 min auf der Seite liegen bleiben.
    • Sanftes Hin- und Herbewegen des Ohres hilft, die Tropfen an den meistenBestimmungsort Fällenzu geht die Entzündung durch die Therapie vorüberbringen. Achten Sie jedoch auf Anzeichen einer erneuten Entzündung des Gehörgangs und lassen Sie diese frühzeitig behandeln.

  • Wird die Entzündung nicht behandelt, kann sie chronisch werden. Befolgen Sie die Anweisungen zur Therapie daher sorgfältig.

Vorbeugung

  • Sie sollten zum Kratzen, Säubern oder Reinigen des Gehörgangs keine Wattestäbchen o. Ä. verwenden.
  • Nach dem Schwimmen oder Baden können Sie den Gehörgang mit einem Fön auf niedrigster Stufe trocknen.
  • Ggf. Anwendung von essigsäurehaltigen Ohrentropfen nach dem Schwimmen
  • Bei gestörter Selbstreinigung des Gehörgangs vor Badeurlauben professionelle Gehörgangreinigung

Prognose

  • In den meisten Fällen tritt durch die Therapie schnell Besserung ein, doch verbleibt bei vielen Patient*innen für einige Zeit der Juckreiz.
  • Die Symptome halten nach Therapiebeginn im Durchschnitt noch 6 Tage an.
  • Nicht selten tritt die Erkrankung erneut auf. In diesen Fällen sollten vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden.
  • Die Infektion kann das Trommelfell erfassen und eine gleichzeitige Trommelfellentzündung verursachen.
  • In seltenen Fällen kann die chronische Gehörgangentzündung zu einer bleibenden Einengung des Gehörgangs führen, die operativ erweitert werden muss.

Weitere Informationen

Illustrationen

Ohr Uebersicht.jpg
Aufbau des Ohres

AutorenAutorin

  • SusanneHannah MeinrenkenBrand, Dr. med., BremenÄrztin, Berlin
Gehörgangsentzündung; Ohrenschmerzen; Otitis externa; Gehörgangsekzem; juckendes Ohr; Ohrinfektion; juckendes Ohr
Eine Entzündung im äußeren Gehörgang verursacht oft starken Juckreiz und Beschwerden im Gehörgang. Eine Gehörgangsentzündung ist eine relativ häufige Erkrankung.
Entzündung oder Ekzem im Gehörgang
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HA 13.08.21 chck go 22.4.; SM 02.03.2018; SM 1.7.2019
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Eine Entzündung im äußeren Gehörgang verursacht oft starken Juckreiz und Beschwerden im Gehörgang. Eine Gehörgangsentzündung ist eine relativ häufige Erkrankung.
Hals/Nase/Ohren
Gehörgangsentzündung
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