Was ist ein Magen-Darm-Infekt?
Definition
Eine Gastroenteritis ist eine Darminfektion, die durch Viren und Bakterien hervorgerufen wird, seltener durch Parasiten. Es handelt sich um eine häufige Erkrankung bei Kindern unter 4–5 Jahren. Brechdurchfälle treten gehäuft in den Herbst- und Wintermonaten auf. Die häufigsten UrsachenMagen-Darm-Infektionen sind Virusinfektionen durch Rota- oder Noroviren, seltener Adenoviren (vor allem bei Kindern).
Symptome
Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten von Symptomen kann 6 Stunden bis 3 Tage betragen. Sie wird als Inkubationszeit bezeichnet. In dieser Zeit sind die betroffenen Personen hochansteckend, obwohl sie noch keine Symptome zeigen.
Symptome einer Magen-Darm-Infektion sind:
Virenmit Bakterien oder Parasiten verunreinigtes Essen oder WasserReaktionen auf unbekannte Lebensmittel: Säuglinge können aus diesem Grund Symptome entwickeln. Auch Kinder, die gestillt werden, können auf Veränderungen in der Ernährung der Mutter reagieren.Nebenwirkungen von Medikamenten.
Symptome
- Übelkeit oder Erbrechen
- Durchfall
- Bauchkrämpfe
- Völlegefühl
Evtlevtl. leichtes Fieber.
Die Beschwerden dauern selten länger als einige14 Tage an, meistens bestehen sie nur wenige Tage.
WasUrsachen
Die häufigsten viralen Durchfallerreger sind Rota-, Noro- und Adenoviren.
Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion oder durch fäkal-orale Schmierinfektion über Gegenstände. Dabei werden Erreger, die mit dem Stuhl ausgeschieden werden, von einer anderen Person über den Mund wieder aufgenommen. Die Infektionen können Sieauch selbstdurch tun?verunreinigte Getränke oder Lebensmittel übertragen werden. Auch eine Übertragung über die Luft (erregerhaltige Aerosole, die kleine Partikel enthalten) ist möglich.
Wenn Sie vermuten, an einem akuten Häufigkeit
Magen-Darm-InfektInfektionen treten weltweit und in allen Altersklassen auf. Die meisten Betroffenen sind Kleinkinder. Bei Säuglingen und Kleinkindern handelt es sich am häufigsten um Rotaviren, gefolgt von Noroviren, bei Erwachsenen ist es umgekehrt.
Untersuchungen
In der Regel sind die Schilderung der typischen Symptomatik und die körperliche Untersuchung ausreichend.
Für Ärzt*innen ist es wichtig, zu leiden:erfahren, ob weitere Personen im Umfeld betroffen sind, Auslandsreisen oder Tierkontakte stattgefunden haben oder möglicherweise verunreinigte Nahrungsmittel und Getränke konsumiert wurden.
NehmenBei
Siederreichlichkörperlichen Untersuchung werden der Bauch abgetastet, die Darmgeräusche mit einem Stethoskop abgehört und darauf geachtet, ob die Patient*innen zuviel Flüssigkeit,dverloren haben und Zeichen der Austrocknung (Dehydratation) bestehen.hBesonders Kinder unter 2 Jahren sind davon gefährdet.Tee,TrockeneWasserWindelnodersindverdünnteinFruchtsäftediesemzu sich, umFall einAustrocknendeutlicheszuWarnzeichen.In
verhindernden meisten Fällen sind keine weiteren Untersuchungen notwendig.ApfelschorleohneStuhluntersuchungenKohlensäuresindhatjedochsich als besonders günstig erwiesenmöglich.Essen dürfen Sie, wonachSieAppetit verspüren. Günstig sindwerden vor allemkleineredurchgeführt,MengenwennnormalerderNahrungVerdacht auf eine bakterielle Ursache besteht (Leitsymptom sind oft blutige Durchfälle) oder Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen betroffen sind.Behandlung
Die Symptome sollen gelindert und eine Austrocknung sowie eine Weiterverbreitung des Virus vermieden werden.
LeichtDie meisten älteren Kinder und Erwachsene benötigen keine spezielle Behandlung, da die Erkrankung normalerweise ohne weitere Folgen von alleine ausheilt.Essen und Trinken
Geeignete Getränke und leicht verdauliche Lebensmittel
wie Joghurt, Suppen, Kekse, geriebene Äpfel und dergleichen lassen sich üblicherweise besser verzehren. Reis, Banane und Zwieback sind ebenfalls günstig. Für Erwachsene: Zigaretten, Kaffee und Alkohol sindwährend der Erkrankungzu meidensind:- Apfelschorle,
ebenso FetteTee oderstarkleichtgewsalzige Brürztehe,Speisenggf. Inder Apotheke erhalten Sie speziellefertige Elektrolytlösungen, die auch den Bedarf des Körpers an Salzen und Zucker decken. Diese Mittel empfehlen sich, da sie die richtige Mischung an Salzen enthalten.Man kann sich entsprechende Flüssigkeitsmischungen aber auch relativ leicht selbst herstellen. Hausgemachter Flüssigkeitsersatz: 1/2 TL (2,5 ml) Kochsalz und 6 TL (30 ml) gewöhnlicher Haushaltszucker auf 1 l Trinkwasser. Das Wasser kann abgekocht werden, diese Maßnahme ist bei der Trinkwasserqualität in Deutschland jedoch nicht notwendig.ReisMedikamente gegenÜbelkeitoderBauchschmerzenlindern die Beschwerden, sind aber meist nicht notwendig.ZwiebackBei sehr starkenDurchfällenkann man die Einnahme eines Mittels gegen Durchfall (z. B. Loperamid) in Betracht ziehen. Nehmen Sie solche Mittel jedoch nicht ein, falls Sie blutigen Durchfall und mehr als 40 °CFieberhaben.BananeStatt Medikamente einzunehmen, ist es jedoch oft genauso gut möglich, so lange zu warten, bis der Magen-Darm-Infekt wieder abgeklungen istSalzstangen.
NehmenWenn
Siesichärztliche Hilfe in Anspruch, falls- die Symptome
lbessern, kann langsam und vorsichtig wieder normal gegessen werden. Am wichtigsten ist aber zunängerchst,alsviel36 Stundenzubestehentrinken. derDurchfall blutigwird.SieFiebervon 40 °C oder mehr haben.Sie nach dem Aufstehen starke Kreislaufprobleme bekommen.sich geistigeVerwirrtheitabzeichnet.
Kinder mit einem Magen-Darm-InfektWasMedikamentöse BehandlungBei Erwachsenen können
Sie tun?Gönnen Sie dem Kind Ruhe.Bieten Sie kleine Mengen klarer Flüssigkeit wie etwa Wasser oder leicht gesüßten Tee an. Kinder sind besonders von Austrocknung gefährdet. Auch wenn das Kind noch erbricht, sollte man kleine Mengen (wenige Milliliter) Flüssigkeit immer wieder anbieten.Als besonders günstig hat sich Apfelsaftschorle herausgestellt (ohne Kohlensäure), dies wird von den meisten Kindern auch gerne getrunken.Bieten Sie ihm leichte Nahrung wie etwa Kekse, getoastetes Brot, Reis oder Hühnchen an.Vermeiden Sie während der ersten Tage stark gewürzte oder fettige Nahrung. Seien Sie auch mit Milchprodukten vorsichtig.Bei Unwohlsein können Sie eventuell Paracetamol verabreichen. Vermeiden Sie Acetylsalicylsäure!Unterstützend können vorübergehend MittelMedikamente gegen Übelkeit und Erbrechen (Dimenhydrinat, MCP, Domperidon) oderBauchkrämpfeDurchfallverabreicht(Loperamid, Butylscopolamin) eingenommen werden.Kinder sind bei Lebensmittelinfektionen besonders anfällig dafür, auszutrocknen, doch nur selten ist der Flüssigkeitsmangel so schwerwiegend, dass dadurch echte Probleme entstehen. BeiSäuglingen unter 18 Monaten ist besondere Vorsicht geboten!
Nehmen Sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch, falls das Kindauffallend schläfrigKindern wirdoderdieses schwierig ist, das Kind wach zu halten.Blut erbricht.blutigen Durchfallhat.Anzeichen einer Austrocknung wie etwa einen trockenen Mund, trockene Haut oder eingesunkene Augen aufweist oder ohne Tränen weint.ein Säugling ist und die weiche Stellebis aufdemdenKopfWirkstoff(sogenannteRacecadotrilFontanelle) einsinkt oder die Windel mehr als 8–12 Stunden trocken bleibt.
Was ist mit der Tagesbetreuung/Schule?Kinder mit akuten Durchfallerkrankungen dürfen nach 48 Stunden ohnebei DurchfallodernichtErbrechen wieder in die Kita oder Schule. Dies gilt auch für Kleinkinder. In jedem Fall sollte auch der Kindergarten informiert werden, um zu prüfen, ob andere Kinder im Kindergarten ähnliche Symptome habenempfohlen.Hygiene-TippsPrävention – weitere Ansteckung vermeiden!
Magen-Darm-Erkrankungen werden in der Regel von Mensch zu Mensch übertragen. Hierbei spielt die Handhygiene, d. h. häufiges Händewaschen, eine wichtige Rolle.
Die Erreger werden beiDurchfallundErbrechenin großen Mengen ausgeschieden und gelangen über die Hände bzw. seltener auch durch Tröpfchen, die beim Erbrechen entstehen, von einem erkrankten Menschen auf weitere Personen. Bei bestimmten Bakterien, einigen Parasiten und beim Norovirus kann man sich auch durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel anstecken.Wichtig ist also, dass Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und Wasser waschen, insbesondere nach dem Toilettengang und vor dem Essen. Dies ist insbesondere auch für Kinder wichtig, und Erwachsene sollten sie stets daran erinnern.
Wenn in Ihrem Haushalt ein Mitglied an einer Magendarminfektion leidet, wäre es vorteilhaft, wenn diese Person ein separates WC nutzen könnte. Die Oberflächen im Bad sollten regelmäßig gründlich gereinigt werden.
SpezielleKindernOberflächen-können wieder in die Kita oderHSchule gehen, wenn sie zwei Tage lang symptomfrei waren.Seit Juli 2013 ist die routinemä
ndedesinfektionsmittelßige Rotavirus-Impfung von unter 6 Monate alten Säuglingen von der STIKO empfohlen.Was können Sie selbst tun?
- Nehmen Sie schlückchenweise Flüssigkeit, d. h. Tee, Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte zu sich, um ein Austrocknen zu verhindern. Apfelschorle ohne Kohlensäure hat sich als besonders günstig erwiesen.
- Falls nötig, erhalten Sie in der Apotheke spezielle Elektrolytlösungen, die auch den Bedarf des Körpers an Salzen und Zucker decken.
- Medikamente gegen Übelkeit oder Bauchschmerzen lindern die Beschwerden, sind
beiaberden meisten Magen-Darm-Erregernmeistens nicht notwendig. - Bei
Anderssehr starken Durchfällen kann man die Einnahme eines Mittels gegen Durchfall (z. B. Loperamid) in Betracht ziehen. Nehmen Sie solche Mittel jedoch nicht ein, falls Sie blutigen Durchfall und mehr als 40 °C Fieber haben. Fragen Sie in diesem Fall auf jeden Fall Ihre Ärztin/Ihren Arzt!
Nehmen Sie ärztliche Hilfe in Anspruch, falls
- es sich bei
Rota-um einen Säugling oderNorovirenein Kleinkind handelt. - der Durchfall blutig wird.
- Anzeichen einer Austrocknung bestehen (trockene Schleimhäute,
hierstehendekönnen bestimmte Desinfektionsmaßnahmen erwogen werdenHautfalten,datrockenerdiese beiden Viren hochansteckend sind und oft schwerere Erkrankungen auslösen. Spezielle Desinfektionsmaßnahmen sind vor allem sinnvollMund, beiKontaktKindernmiteingesunkenePersonenFontanelle,dietrockeneeinWindeln). - das
geschwächtesFieberImmunsystemaufhaben,40 °CsowieoderinmehrKrankenhäusern,steigt. - nach
Alten-demundAufstehenPflegeeinrichtungenstarke Kreislaufprobleme bestehen.
Weitere Informationen
RotavirusinfektionNorovirusinfektionÜbelkeit oder ErbrechenAkuter Durchfall- Virale Gastroenteritis – Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutorinCarolineSusannaBeier, Dr. med.Allahwerde, Fachärztin für Allgemeinmedizin,HamburgBerlin
- Apfelschorle,