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Vaginaler Ausfluss

Was ist vaginaler Ausfluss?

Mit Ausfluss bezeichnet man das Vaginalsekret, das von der Vaginalschleimhaut und dem Gebärmutterhals abgesondert wird. Normalerweise haben alle Frauen eine bestimmte Form von Ausfluss, in milchiger oder durchsichtiger Form. Der Geruch ist oft leicht säuerlich und nicht unangenehm.

Die gesunde Vaginalflora enthält Milchsäurebakterien. Die Milchsäure sorgt dafür, dass der pH-Wert in der Vagina normalerweise im sauren Bereich zwischen 3,8 und 4,4 liegt.

Der Ausfluss und dessen Menge variieren von Frau zu Frau und in Abhängigkeit vom Menstruationszyklus. In der Zeit um den Eisprung herum wird die größte Menge Sekret abgesondert. Auch während einer Schwangerschaft und bei der Einnahme östrogenhaltiger Verhütungsmittel wird mehr Ausfluss produziert.

Bei abnormalen Ausflussmengen und untypischem Geruch ist eine Infektion in der Vagina oft die Ursache. Man spricht dann von „pathologischem“ (krankhaftem) Ausfluss.

Was kann die Ursache sein?

Häufige Ursachen für pathologischen Ausfluss

  • Bakterielle Vaginose
    • Die bakterielle Vaginose wird durch Veränderungen in der Zusammensetzung der Scheidenbakterien verursacht, wobei andere Bakterien an die Stelle der Milchsäurebakterien treten.
    • Diese verursachen einen grauschimmernden, wässrigen, manchmal schaumigen Ausfluss mit strengem Geruch.
    • Juckreiz oder Brennen der Scheide können vorkommen, viele Frauen verspüren jedoch gar keine Symptome.
  • Pilzinfektion (Candida)
    • Eine Candidainfektion erkennt man an einem weißen, dicken und leicht krümeligen Ausfluss aus der Vagina sowie intensivem Juckreiz und Hautrötung im Bereich der Vagina und der Vulva.
  • Sexuell übertragbare Krankheiten (STI)
  • Chemische Irritation
    • Kann durch Seifen, Hygieneartikel wie Tampons, Binden oder Latexkondome verursacht werden.
  • Allergische Vaginitis
    • Kann eine Reaktion auf Spermien, Duschen, Hygieneprodukte oder Farbstoffe sein.
  • Intrauterinpessar (Spirale)
    • vermehrter Ausfluss, häufig in Form von Blutspuren („Spotting‟)
  • Zervixektopie
    • Bezeichnet das Vorkommen von Zellen des Gebärmutterhalses im Vaginalbereich, dies kann zu schleimigem Ausfluss führen.
  • Aerobe Vaginitis
    • Entzündung der Vagina durch Bakterien, die die normale Vaginalflora überwuchern.
    • v. a. Streptokokken der Gruppe B (Streptococcus agalactiae), Escherichia coli, Staphylococcus aureus und Enterokokken
    • gelb-grüner Ausfluss, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und möglicherweise Kontaktblutungen

Seltenere Ursachen

  • Fremdkörper in der Scheide
    • vergessene Tampons, Verhütungsmittel oder andere Fremdkörper
    • infolgedessen verstärkter Ausfluss mit unangenehmem Geruch
    • Es kann sich ein toxisches Schocksyndrom entwickeln (selten und lebensbedrohlich!).
  • Atrophische Vaginitis
    • bei Frauen nach der Menopause
    • Juckreiz, Brennen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
    • gelblich, übelriechender vaginaler Ausfluss oder Blutungen
  • Gebärmutterhalskrebs
    • Kann vor allem im fortgeschrittenen Stadium mit Ausfluss einhergehen.

Weitere Ursachen

  • Sexueller Missbrauch
  • Infektionen mit Parasiten (Schistosomiasis, Entamoeba histolytica)
  • Morbus Behçet
  • Nach einer Operation oder Bestrahlung
  • Vaginale Fistel

Wann sollten Sie ärztliche Hilfe suchen?

Bei Veränderungen bzw. Abweichungen des gewohnten Ausflusses: Schlechter Geruch, Juckreiz und Brennen deuten auf eine „pathologische“ Ursache hin. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Untersuchungen

Anamnese

Im Anamnesegespräch können Ihnen folgende Fragen gestellt werden:

  • Wann haben Sie den Ausfluss zum ersten Mal bemerkt?
  • Wie sieht der Ausfluss aus (Farbe, Geruch, Menge)?
  • Besteht ein Brennen oder Juckreiz?
  • Haben Sie Schmerzen?
  • Hatten Sie früher sexuell übertragbare Krankheiten?
  • Wie verhüten Sie? Benutzen Sie spermienabtötende Mittel, Pessar, Kondome?
  • Haben Sie in letzter Zeit Antibiotika eingenommen?
  • Nehmen Sie die Pille?

Gynäkologische Untersuchung

  • Bei der vaginalen Untersuchung werden auch die Schleimhäute überprüft, um Erkrankungen wie z. B. Polypen, Pilzinfektionen oder Infektionen des kleinen Beckens festzustellen.
  • Beim Abstrich kann der pH-Wert gemessen werden, und ggf. können Proben zur Kultivierung von Chlamydien und evtl. Gonokokken genommen werden.

Was können Sie selbst tun?

Allgemeine Ratschläge zur Intimhygiene

  • Die Vagina reinigt sich von selbst.
  • Die äußeren Geschlechtsorgane sollten nur einmal täglich mit Wasser und ggf. einer milden Seife gewaschen werden.
  • Frauen mit häufigen Pilzinfektionen wird geraten, keine eng sitzende Kleidung zu tragen und Baumwollunterwäsche zu verwenden, die bei hohen Temperaturen gewaschen werden kann.
  • Es können rezeptfreie Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien verwendet werden, um die normale Scheidenflora wiederherzustellen. Dies bekämpft jedoch keine Infektionen.
  • Bei sexuell übertragenen Infektionen muss diese gezielt behandelt und die Partner*innen mitbehandelt werden, damit eine neue Infektion verhindert wird.

Weitere Informationen

Autorin

  • Susanna Allahwerde, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Berlin

 

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Vaginaler Ausfluss ist ein weißliches geruchsloses Sekret aus der Scheide, das bei allen Frauen mal mehr, mal weniger auftritt. Es kann normal sein, aber auch Hinweise auf eine Erkrankung geben.
Vaginaler Ausfluss
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Vaginaler Ausfluss ist ein weißliches geruchsloses Sekret aus der Scheide, das bei allen Frauen mal mehr, mal weniger auftritt. Es kann normal sein, aber auch Hinweise auf eine Erkrankung geben.
Gynäkologie
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