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Lungenentzündung bei Kindern

LungenentzündungWas bei Kindern – kommt sie häufig vor?

Auch wennist eine Lungenentzündung bei(Pneumonie)?

Definition

Bei Kinderneiner Lungenentzündung handelt es sich um eine verhältnismäßig ungewöhnliche Erkrankung ist, ist dies doch eineEntzündung der hLungenbläufigstenschen schweren(Alveolen) Infektionenunter beieventueller Kindern.Mitbeteiligung Inder EuropaBronchien (große Äste des Bronchialsystems) und Nordamerikader stelltBronchiolen man(kleine Äste des Bronchialsystems).

Man unterteilt Lungenentzündungen beidanach, ca. 40 von 1.000 Kindern jährlich fest.

Hier istob die Form der Lungenentzündung beschrieben, die durch Ansteckung außerhalb voneines KrankenhäusernKrankenhauses entstehtstattgefunden hat (ambulant erworbene Pneumonie) oder innerhalb eines Krankenhauses (nosokomiale Pneumonie). WennDiese manUnterscheidung imist Krankenhaus eine Lungenentzündung bekommtwichtig, sindda dafürdas meist andere ErregerErregerspektrum der AnlassMikroorganismen unterschiedlich ist und die Erkrankungen mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden.

Ursache

Sowohl Viren als auch Bakterien oder andere Erreger können eine schwere Lungenentzündung auslösen. Bakterielle Infektionen kann man mit Antibiotika behandeln. Es gibt jedoch keine speziellen Medikamente gegen die Viren, die eine Lungenentzündung verursachen können.

Bei Neugeborenen im Alter bis zu 20 Tagen sind Bakterien die häufigsten Ursachen für eine Lungenentzündung. Auch bei Säuglingen im Alter von drei Wochen bis drei Monaten sind Bakterien die Hauptursache. Viren hingegen sind meist Auslöser einer Lungenentzündung bei Kindern ab drei Monaten bis zum Vorschulalter. Solche Virusinfektionen treten oft im Herbst und im Winter auf, dafür kaum im Frühjahr/Sommer, während bakterielle Infektionen zu jeder Jahreszeit gleich häufig vorkommen.

Wenn das Kind nicht ausreichend gegen Keuchhusten geimpft ist, kann sich aus einer Infektion mit Keuchhusten zusätzlich eine Lungenentzündung entwickeln. Unter älteren Kindern und Jugendlichen ist die Ursache oft eine bakterielle Infektion mit bestimmten Mykoplasmen oder Chlamydien. (Diese Chlamydien-Bakterien haben nichts mit der Geschlechtskrankheit Chlamydiose zu tun). Seit der Einführung einer Schutzimpfung gegen eine bestimmte Bakterienart, die sehr häufig Lungenentzündungen auslöst (Streptococcus pneumonia, auch unter der Bezeichnung Pneumokokken bekannt), sind Pneumonien infolge dieser Bakterien deutlich zurückgegangen. Kleinkinder, die jünger als zwei Jahre alt sind, tragen ein vergleichsweise höheres Risiko für schwere Verläufe einer Pneumonie durch Pneumokokken; daher empfehlen Experten für alle Säuglinge eine Schutzimpfung gegen Pneumokokken. Für Kinder und Erwachsene zwischen 2 und 60 Jahren gilt diese Empfehlung nur für besondere Risikogruppen: v. a. Personen mit geschwächtem Immunsystem oder anderen schweren chronischen Krankheiten. Ihre Kinderärztin/Ihr Kinderarzt wird Sie hier individuell beraten können.

Während ansonsten gesunde Kinder eher selten an einer Lungenentzündung erkranken, sind geschwächte oder chronisch kranke Kinder eher gefährdet. Dazu zählen z. B.:

  • frühgeborene Säuglinge mit einer bereits bestehenden Lungenkrankheit
  • Kinder mit Lungenkrankheiten wie Mukoviszidose, geschwächtem Immunsystem oder neurologischen Krankheiten, die die Atmung beeinträchtigen.

Symptome

Die meisten Lungenentzündungen beginnen mit einereinem harmlosenInfekt Erkältungder oberen Atemwege (Rachen, Nase, Nebenhöhlen). Bei einer Lungenentzündung wird das KinderKind nach einigen Tagen schwerer krank. Die typischsten Zeichen einer Lungenentzündung sind hohes Fieber, Husten, Erschöpfung, schnelle Atmung und Atemnot sowie ein schlechterer Allgemeinzustand. Das Kind macht einen kranken Eindruck. Es ist zudem oft appetitlos und/oder reagiert dabei eventuell mit Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Reizbarkeit.

Atmet das Kind sehr schnell und wird kurzatmig, sind dies Warnsignale. Atemnot lässt sich an bestimmten Merkmalen erkennen, z. B. an  aufgeblähten Nasenflügeln: Das Kind atmet so schwer, dass sich die  Nasenflügel im Takt mit der Atmung aufblähen. Zeichen für deutliche Atemnot sind zudem Einziehungen der Haut unter dem Kehlkopf und zwischen den Rippen. EinIn (Not)Arztdiesem sollte hier schnell zur Stelle sein.

Bei den allerkleinsten KindernFall ist eine Lungenentzündungrasche oftnotärztliche schwerBehandlung erkennbar. In einigen Fällen ist das einzige Anzeichen dafür eine schnelle Atmung des Kindes. notwendig!

Als Test kann man die Atemzüge des Kindes pro Minute zählen und somit feststellen, ob eine Erkrankung der Lungen vorliegt. Nach Definition der Weltgesundheitsorganisationen WHO gilt:

  • Mehr als 60 Atemzüge pro Minute bei Neugeborenen bis 2 Monate sind auffällig bzw. ein möglicher Hinweis auf eine Lungenkrankheit.
  • Mehr als 50 Atemzüge pro Minute bei Kindern von 2 bis 1211 Monaten sind auffällig.
  • Mehr als 40 Atemzüge pro Minute bei Kindern von 1 bis 5 Jahre sind auffällig.
  • Mehr als 3020 Atemzüge pro Minute bei Kindern über 5 Jahren sind auffällig.

Bei kleinen Kindern ist eine Lungenentzündung oft schwer erkennbar. In einigen Fällen ist eine schnelle Atmung des Kindes das einzige Anzeichen dafür.

Wenn die Atmung des Kindes in Ruhelage schneller als hier angegeben ist, muss es von einer Ärztin/einem Arzt untersucht werden. Es gibt auch harmlosere Erklärungen für die schnelle Atmung, z.  B. Fieber, körperliche Anstrengung und Unruhe/Angst.

Kinder haben selten eine Lungenentzündung, wenn sie kein Fieber oder keine Atemschwierigkeiten haben. Aber die Lungenentzündung bei Kleinkindern kann auch einen ungewöhnlichen Verlauf nehmen: Manche Kinder haben nur  Bauchschmerzen  und sind sehr blass oder wirken  eher still und geschwächt. Die Diagnose Lungenentzündung sollte also bei jedem allgemein deutlich krank wirkenden  Kind in Erwägung gezogen werden.

LungenentzündungUrsachen

Sowohl mitViren Mykoplasmenals auch Bakterien oder Chlamydien

Dieseandere ArtErreger vonkönnen eine schwere Lungenentzündung kommt,auslösen.

  • Bei Neugeborenen im Alter bis zu 30 Tagen sind Bakterien wie zuvorz. B. beschrieben,E. coli die häufigsten Ursachen für eine Lungenentzündung.
  • Auch bei Säuglingen im Alter von 3 Wochen bis 3 Monaten sind Bakterien die Hauptursache (Streptococcus pneumoniae).
  • Viren hingegen sind meist Auslöser einer Lungenentzündung bei größerenKindern ab 3 Monaten bis zum Vorschulalter (meist RS-Viren).
  • Unter älteren Kindern und Jugendlichen vorist die Ursache oft eine bakterielle Infektion mit bestimmten Mykoplasmen oder Chlamydien.
  • Auch an Lungentuberkulose, ausgelöst durch das Mykobacterium tuberculosis sollte gedacht werden.
  • Wenn das Kind nicht ausreichend gegen Keuchhusten geimpft ist, kann sich aus einer Infektion mit Keuchhusten zusätzlich eine Lungenentzündung entwickeln.

Während ansonsten gesunde Kinder eher selten an einer Lungenentzündung erkranken, sind geschwächte oder chronisch kranke Kinder eher gefährdet. Dazu zählen z. B.:

  • frühgeborene Säuglinge mit einer bereits bestehenden Lungenkrankheit
  • Kinder mit Lungenkrankheiten wie Mukoviszidose oder geschwächtem Immunsystem
  • Neuromuskuläre Erkrankungen, die die Atmung beeinträchtigen.

Lungenentzündung mit bestimmten Erregern

Bei Viren ist der Beginn oft schleichend, es treten zusätzlich Symptome wie Schnupfen, Hals-, Kopf-, und Gliederschmerzen auf.

Bei bakteriellen Lungenentzündungen bestehen oft hohes Fieber (> 39 °C), ein stark reduzierter Allgemeinzustand und Luftnot (erkennbar an Einziehungen).

Typisch für Mykoplasmen ist eineine Beginnausgeprägte Luftnot bei unauffälligem Befund der KrankheitLunge beim Abhören mit Kopfschmerzeneinem Stethoskop. Der Husten ist trocken, der Brustkorb kann schmerzen. Gelenkschmerzen, eine Beteiligung der Leber sowie der Haut- und Magen-Darm-Störungen.Schleimhäute Die Krankheit geht weiter mit Reizhusten, Gelenkschmerzen und langwierigem,sind mäßig hohem Fieberöglich.

Eine Lungenentzündung mit Chlamydien zeigtoder sichRS-Viren durchtritt vor allem bei Säuglingen in den ersten 4 Monaten auf und verursacht keuchhustenartigen Husten und eine langwierigeschnelle Halsinfektion,Atmung.

Häufigkeit

Lungenentzündungen HeiserkeitFieberHustensind mitrelativ Auswurfhäufig bei Säuglingen und vergrößerteKleinkindern. LymphknotenDie amstatistische HalsWahrscheinlichkeit, dass Kinder innerhalb eines Zeitraums von einem Jahr eine Lungenentzündung entwickeln, liegt bei Kindern zwischen 0 bis 2 Jahren bei 2,7 %, in der Altersklasse 3 bis 6 Jahre bei 3 % und bei älteren Kindern bei weniger als 1 %.

DiagnostikUntersuchungen

Die Verdachtsdiagnose wird in der Regel anhand der Krankengeschichte und der Befunde der Ärztin/des Arztes bei der Untersuchung des Kindes gestellt. Die Lunge wird abgehört, die Atemfrequenz gezählt und auf mögliche Zeichen von Atemnot geachtet (Nasenflügeln, Einziehungen am Brustkorb). Die Sauerstoffsättigung kann an einem Finger gemessen werden.

Die Untersuchung einer Blutprobe kann wichtige zusätzliche Informationen liefern, wird aber routinemäßig nicht bei leichteren Verläufen empfohlen.

Für verschiedene Erreger existieren Schnelltests (Corona, Influenza, RSV).

Schleimproben aus Nase und oberem Rachen, die ins Labor geschickt werden, lassen eine Aussage über manche Erreger zu (Mycoplasma pneumoniae, Chlamydia pneumoniae oder Bordetella pertussis).

Mit einer Blutprobe lässt sich auch ermitteln, ob die Infektion von einem bestimmten Virus oder von Bakterien wie Mykoplasmen oder Bordetellen herstammt. Solche Untersuchungen sind bei schwerem Verlauf oder ausbleibender Besserung sinnvoll.

Ein Röntgenbild ist bei leichten Lungenentzündungen nicht erforderlich, aber hilfreich und wichtig, wenn die Beschwerden stark sind oder sich nach Beginn der Therapie nicht bessern. OftmalsAuch sindein die Symptome undUltraschall der UntersuchungsbefundLunge sehrist eindeutig und das Kind schwer krankmöglich, sodassmit einedem Therapiemögliche beginnen muss, bevor Ergebnisse von Zusatzuntersuchungen vorliegen.

Mit einer Blutprobe lässt sich auch ermitteln, ob die Infektion von einem bestimmten Virus oder von Bakterien wie Mykoplasmen oder Chlamydien herstammt. Solche Untersuchungen tragen aber meist nicht viel zum akuten KrankheitsverlaufFlüssigkeitsansammlungen in der erstenBrusthöhle Woche(Pleuraerguss) nachdargestellt Beginnwerden der Erkrankung bei, da die Untersuchungsergebnisse üblicherweise erst später vorliegen. Schleimproben aus Nase und oberem Rachen ergeben schnell ein Ergebnis und lassen eine Aussage über manche Virustypen oder den Erreger von Keuchhusten zu.

Ist die Atemnot sehr stark ausgeprägt, wird die Ärztin/der Arzt auch messen, wie gut die Sauerstoffversorgung im Blut istkönnen.

Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach dem Alter des Kindes und dem wahrscheinlichen Erreger (wahrscheinliche Erreger je nach Alter, siehe obens. o.). VorschulkinderSäuglinge und Kleinkinder ohne Fieber haben inmit hoher Wahrscheinlichkeit eher eine virale Lungenentzündung und sollten daher bei einem leichten Verlauf nicht mit Antibiotika behandelt werden.

Antiobiotische Behandlung

Die Auswahl des Antibiotikums erfolgt nach dem Prinzip der Regelkalkulierten eineAntibiotikagabe Virusinfektionfür mitmeist Folgesymptomen5 wiebis Halsbeschwerden7 Tage. Dabei wird ein Wirkstoff verwendet, Schnupfender underfahrungsgemäß Durchfall.(empirisch) Hier ist kein spezielles Medikament wirksam,gegen die Kinder sollten sich ausruhen und viel trinkentypischen, evtl.zu sindvermuteten fiebersenkendeErreger Mittelwirksam hilfreich.ist:

  • Amoxicillin
  • bei SindAllergie: Bakterien als Ursache wahrscheinlichCefuroxim, wird die Ärztin/der Arzt eines von verschiedenen möglichen Antibiotika verordnenClarithromycin, dasDoxycyclin.

Bei mschweren Verläufen oder dem Verdacht auf atypische Erreger köglichstnnen siebenandere bisAntibiotika zehnzum TageEinsatz eingenommen werden solltekommen. 

Schwer kranke Kinder müssen in der Klinik behandelt werden und erhalten dort ggf. auch Sauerstoff.

Ergänzende Maßnahmen

WennEvtl. sichsind derfiebersenkende AllgemeinzustandMittel hilfreich, die Gabe von abschwellenden Nasentropfen oder von Sauerstoff über eine Nasenbrille oder Sauerstoffmaske. Unter Umständen kann auch die Gabe von zusätzlicher Flüssigkeit über die Venen notwendig sein.

Schutzimpfung

Alle Kinder sollten zur Prävention einer Lungenentzündung gegen Pneumokokken, H. influenzae Typ B, Keuchhusten, Masern und Windpocken gemäß den Empfehlungen des KindesRobert verbessertKoch-Instituts undgeimpft essein. zweiIhre bisKinderärztin/Ihr drei Tage lang fieberfrei war,Kinderarzt kann esSie wieder an die frische Luft und eventuell in den Kindergarten oder die Schule. Das Kind sollte sich aber schonen und nicht zu früh belastet werdenberaten.

Prognose

EinDie allgemeinPrognose gesundesist Kindim Allgemeinen gut. Die Sterblichkeit außerhalb der Neugeborenenperiode ist sehr niedrig.

Kinder und Jugendliche mit einerambulant Lungenentzündungerworbener hatPneumonie gute Chancen auf Heilung. Das Kind wirdwerden unter eineradäquater geeignetenmedizinischer TherapieVersorgung im Allgemeinen rasch und vollständig wieder gesund.
Kinder mit unkompliziertem Heilungsverlauf können in der Regel innerhalb von ein3–7 bis zwei Wochen gesund. Es kann aber noch einige Wochen dauern, bis sich das KindTagen wieder völligGemeinschaftseinrichtungen erholtbesuchen hat.und Kindernach mit1–2 vorbestehendenWochen
wieder chronischenzum KrankheitenSport hingegen erholen sich deutlich schlechter von einer Lungenentzündung, sie kann sogar lebensbedrohlich sein.

Kinder, die wiederholt Lungenentzündungen bekommen, sollten von der Ärztin/vom Arzt gründlicher untersuchtzugelassen werden, damit ein Kollaps der Lungenbläschen (Atelektase) oder andere Krankheiten wie z. B. Immunschwäche oder chronische, vererbte Lungenkrankheiten ausgeschlossen werden können.

Weitere Informationen

AutorenAutorin

  • SusanneSusanna MeinrenkenAllahwerde, Dr.Fachärztin med.für Allgemeinmedizin, BremenBerlin
Pneumonie; Lungenentzündung bei Kindern; Lungenkrankheit; Lungenerkrankung; Atemwegsinfektion; ambulant erworbene Pneumonie; nosokomiale Pneumonie; Viruspneumonie; Mykoplasmen; Chlamydien; Streptococcus pneumoniae; Hämophilus influenzae; Keuchhusten; Tuberkulose; Masern
Die meisten Lungenentzündungen beginnen mit einer harmlosen Erkältung. Typische Beschwerden sind Husten, Kurzatmigkeit, Krankheitsgefühl. Gerade bei Kleinkindern ist eine Lungenentzündung manchmal schwierig zu erkennen, und schwere Symptome können sich schnell entwickeln.
Lungenentzündung bei Kindern
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Die meisten Lungenentzündungen beginnen mit einer harmlosen Erkältung. Typische Beschwerden sind Husten, Kurzatmigkeit, Krankheitsgefühl. Gerade bei Kleinkindern ist eine Lungenentzündung manchmal schwierig zu erkennen, und schwere Symptome können sich schnell entwickeln.
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Lungenentzündung bei Kindern
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