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Mumps

Was ist Mumps?

Definition

Das Mumpsvirus (Paramyxovirus) führt zu einer Entzündung der Speicheldrüsen. In der Regel ist die Ohrspeicheldrüse betroffen, aber auch andere Drüsen (z. B. Bauchspeicheldrüse und Hoden) können entzündet sein. Die Erkrankung kann bleibende Folgeschäden verursachen.

Verlauf und Symptome

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Mumps:

Etwa Fieber und Krankheitsgefühl können unterschiedlich ausgeprägt sein und bei kleineren Kindern mit Mumps in leichter Form vorliegen.

2–3 Wochen nach der Infektion trittbestehen häufig leichtes Fieber, Kopfschmerzen und Unwohlsein über mehrere Tage auf. Danach kommt es zu Schmerzen in den Wangen und beim Kauen. Häufig treten Schwellungen und Schmerzen der Ohrspeicheldrüsen auf. In der Regel beginnen die Beschwerden einseitig, breiten sich dann aber auf beide Seiten aus. Die Schwellung der Ohrspeicheldrüse verstärkt sich über einige Tage und ist typisch für Mumps. Die Diagnose wird durch den Nachweis des Virus in Speichel, Urin oder Liquor sowie Blutuntersuchungen bestätigt.

 Es kann auch zu Schwellungen und Schmerzen der Speicheldrüsen unter der Zunge und im Unterkiefer kommen (bei 10–15 %). Die Speicheldrüsen können bis zu 8 Tage geschwollen sein.

Bei Kleinkindern zeigen sich häufig nur leichte Symptome.

Bei jugendlichen oder erwachsenen Männern kann sich die Entzündung auf die Hoden ausweiten. Die Hodenentzündung, die in 15–30 % der Fälle beidseitig auftritt, verursacht Schmerzen und Schwellungen im Hodensack. In seltenen Fällen kann sie zu Unfruchtbarkeit führen.

DieBei Krankheiterwachsenen verläuftFrauen beikönnen allensich Betroffenenauch hinsichtlich Schwellung, DauerBrustdrüsen und SchwereEierstöcke unterschiedlichentzünden.

Eine Beiweitere häufige Komplikation ist eine Hirnhautentzündung (Meningitis), die bei bis zu einem Drittel10 % der Patient*innenBetroffenen verläuft die Krankheit ohne Drüsenschwellungauftritt. InDie Erkrankung tritt in der Regel zeigt4–5 dieTage nach der Drüsenschwellung auf. Die Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Erbrechen und Nackensteife.

Ursachen

Mumps wird durch eine Infektion mit dem Mumpsvirus aus der Gruppe der Paramyxoviren verursacht. Die Krankheit mitwird steigendemdurch AlterTröpfcheninfektion einenund schwererenSpeichelkontakt Verlaufvon Mensch zu Mensch übertragen. Die Ansteckungsfähigkeit ist 2 (bis max. 7) Tage vor bis 4 (bis max. 9) Tage nach Erkrankungsbeginn am größten.

Auf Oberflächen bleiben Mumpsviren nur wenige Stunden infektiös. Das Mumpsvirus ist sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie Hitze, Licht, UV-Strahlen, fettlösenden Substanzen und Desinfektionsmitteln.

Häufigkeit

Im Jahr 1976 wurde erstmalig von der Ständigen Impfkommission (STIKO) in der Bundesrepublik eine Empfehlung für eine Mumps-Impfung ausgesprochen. Seit Einführung der Schutzimpfung ist die Erkrankung stetig zurückgegangen. Es treten nur vereinzelte Ausbrüche auf. In Deutschland werden pro Jahr durchschnittlich 700 Fälle gemeldet.1 

Ist Mumps gefährlich?

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Mumps: Rund ein Viertel der Jungen nach der Pubertät entwickelt eine Hodenentzündung.

Obwohl die Erkrankung in den meisten Fällen unkompliziert verläuft, wird eine Impfung gegen Mumps empfohlen. Bei 15–30 % der Männer und Jungen, bei denen Mumps nach der Pubertät auftritt, kommt es zu einer Hodenentzündung (Orchitis). Die Hodenentzündung, die in 75 % der Fälle einseitig auftritt, verursacht Schmerzen und Schwellungen im Hodensack. Sind beide Seiten betroffen, kann es in seltenen Fällen zu Unfruchtbarkeit kommen.

Eine häufige Komplikation ist eine gutartige Form der Hirnhautentzündung (Meningitis), die bei bis zu 10 % der Betroffenen auftritt. Die Erkrankung trittkann in derjedem RegelAlter 4–5 Tage nach der Drüsenschwellung auf. Die Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Erbrechen und Nackensteife. Bei dieser Form der Hirnhautentzündung werden die Patient*innen vollständig gesund.

Vor der allgemeinen Impfung war Mumps auch eine der Ursachen für einseitige Taubheitauftreten.

Maßnahmen und PräventionUntersuchungen

Das

  • Bei Virus,einer dasEntzündung dieder KrankheitOhrspeicheldrüse besteht verursacht,der kannVerdacht nichtauf abgetötetMumps.
  • Insbesondere bei geimpften Personen sollten Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Die wichtigstenDiagnose Maßnahmenwird sinddurch daherden Nachweis des Virus in Speichel (Rachenabstrich) oder Urin sowie Blutuntersuchungen bestätigt.

Behandlung

  • Es gibt keine wirksame antivirale Therapie gegen das Mumpsvirus.
  • Sie können die Isolierunggeschwollene derOhrspeicheldrüse Erkranktenkühlen, um weiteredie AnsteckungBeschwerden zu vermeiden, und körperliche Schonunglindern. Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel können erforderlich sein.

  • Evtl. auftretende Komplikationen (z. B. Hirnhautentzündung,Hodenentzündung) werden entsprechend behandelt.

Vorbeugung

Impfung

  • Der Mumps-Impfstoff ist ein Lebendimpfstoff mit abgeschwächten Mumpsviren. Für einen dauerhaften Schutz sind 2 Dosen erforderlich. 
  • In der Regel wird der kombinierte Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und ggf. Windpocken eingesetzt. 
  • Die 1. Impfung erfolgt im Alter von 11 Monaten, die 2. Impfung mit 15 Monaten.

  • Nach 1970 geborene Personen, die in medizinischen Einrichtungen, Pflegeeinrichtungen, Gemeinschaftseinrichtungen sowie an Fach-, Berufs- und Hochschulen arbeiten, sollten insgesamt eine 2-malige Impfung mit einem MMR-Impfstoff erhalten.

InfektionsrisikoBesuch von Gemeinschaftseinrichtungen

Die

  • Personen Ansteckungsfähigkeitmit istMumps 2oder Tagemit vorVerdacht bisauf 4Mumps Tagedürfen nachnicht Erkrankungsbeginnin amGemeinschaftseinrichtungen größtenarbeiten oder diese besuchen. Insgesamt kann eine erkrankte Person 7 Tage vor bis 9 Tage nach Auftreten der Ohrspeicheldrüsenschwellung ansteckend sein. Auch symptomlose Infektionen sind ansteckend.
  • Erkrankte Kinder dürfen die Schule/den Kindergarten in dieser Zeit nicht besuchen. In der Regel bedeutet dies, dass das Kind frühestens 5 Tage nach derden ersten SchwellungSymptomen wieder in den Kindergarten gehen kann. 

  • Auch ungeimpfte Kontaktpersonen werden für die Dauer der Inkubationszeit (18 Tage) vom Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen ausgeschlossen.

Schwangere

  • Bei Mumps während der Schwangerschaft besteht kein erhöhtes Risiko für angeborene Fehlbildungen. 
  • Hinweise auf eine erhöhte Rate von Fehlgeburten infolge einer Mumpsinfektion während der ersten 3 Monate wurden bislang nicht bestätigt.

Prognose

Die Erkrankung dauert in der Regel 7–10 Tage. Die Prognose ist meistens gut, und Folgeerkrankungen sind relativ selten. Die Krankheit führt in der Regel zu lebenslanger Immunität.

Komplikationen

  • Bei 15–30 % der Männer und Jungen, bei denen Mumps nach der Pubertät auftritt, kommt es zu einer Hodenentzündung (Orchitis), die in seltenen Fällen zu Unfruchtbarkeit führen kann.
  • Weitere mögliche Komplikationen sind Gehirn- oder Hirnhautentzündung und einseitige Taubheit.

Weitere Informationen

Illustrationen

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Vergrößerte Halslymphknoten bei Mumps
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Mumps: einseitige Schwellung der Speicheldrüse

Quellen

Literatur

  1. Robert Koch-Institut. Infektionskrankheiten A-Z. Mumps. Berlin, 20192021. www.rki.de

Autor*innen

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
  • Natalie Anasiewicz, Ärztin, Freiburg i. Br.
Parotitis; Entzündung der Ohrspeicheldrüse; Mumps; Paramyxovirus; Mumpsvirus; Mumps-Infektionen; MMR-Impfung; Hirnhautentzündung; Meningitis; Enzephalitis; Orchitis; Hodenentzündung
Mumps kann sich mit unterschiedlicher Dauer und Schwere der Erkrankung manifestieren. Viele Betroffene fürchten das Risiko von Komplikationen. Da die meisten Kinder mit dem MMR-Impfstoff (bzw. MMRV-Impfstoff) geimpft werden, ist Mumps heutzutage eine seltene Erkrankung.
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MB 24.03.22 MB 12.11.20 chck go 28.10. NA 24.07.17
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Mumps kann sich mit unterschiedlicher Dauer und Schwere der Erkrankung manifestieren. Viele Betroffene fürchten das Risiko von Komplikationen. Da die meisten Kinder mit dem MMR-Impfstoff (bzw. MMRV-Impfstoff) geimpft werden, ist Mumps heutzutage eine seltene Erkrankung.
Pädiatrie
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