Die normale, spontane, vaginale Geburt zum Termin stelltist die bevorzugtephysiologische und auch häufigste Form desder AbschlussesGeburt; einersie Schwangerschaftist dargekennzeichnet durch:1
Zeitpunkt: Schwangerschaftswoche (SSW) 37+0 bis 41+6
Blasensprung vor Geburtsbeginn am Termin (≥ 37+0 SSW), d. h. ohne Wehen1
Es soll keine vaginale Untersuchung (Palpation, Spekulum) erfolgen, wenn sicher ist, dass die Fruchtblase gesprungen ist.1
EineEin spontaneVorteil durch einen Liegendtransport in die Geburtsklinik, normaleum einem Nabelschnurvorfall entgegenzuwirken, ist nicht erwiesen, wird aber mehrheitlich empfohlen.2
Hausärzt*innen sind selten in Geburten involviert, a. e. präklinisch im Rahmen des Notdienstes.
Wenn die Geburt zu weit fortgeschritten ist, ist dadurchu. U. gekennzeichnetein Transport in eine Klinik nicht mehr möglich, dass sie nach einer vollständigen Schwangerschaft spontan beginnt und endet, dabei ohne den Einsatz von Instrumenten ein lebendesdas Kind in Hinterhaupts- oder Scheitellage geboren wird und sie bei Erstgebärenden nicht länger als 20 Stunden und bei Zweit- oder Mehrgebärenden nicht länger als 15 Stunden dauert. Die Nachgeburt muss ohnevor äußere Eingriffe im GanzenOrt geboren werden,.
Häufigkeit
Die undMehrheit der BlutverlustGeburten darfsind 500 mlspontane nichtvaginale Geburten am Termin.
Die überschreitenberwiegende Mehrheit findet in der Geburtsklinik statt.
EsIn gibtder nurhausärztlichen wenigeTätigkeit absolutekommen Geburten sehr selten vor.
Kontraindikationen gegenfür eine vaginale Geburt.
Abgrenzung
EineDer eingeleiteteAbschnitt Geburt beginntbasiert auf künstlichemdieser Wege, bevor die Geburtswehen spontan einsetzenReferenz. Dazu können pharmakologische Mittel (Oxytocin oder Prostaglandin) oder mechanische Mittel (Eröffnung der Fruchtblase, digitale oder instrumentelle Erweiterung des Gebärmutterhalses) angewandt werden.3
Nicht immer ist der Versuch einer Einleitung erfolgreich. Das Ergebnis ist abhängig vom Reifegrad der Zervix (Bishop-Score).
Nach einem erfolglosen Einleitungsversuch kann je nach Indikation ein erneuter Versuch, eine spontane Geburt oder ein Kaiserschnitt erfolgen. Dies richtet sich insbesondere nach dem Zustand des Fetus, der durch einen Ultraschall und CTG-Kriterien beurteilt wird.
Herpes-simplex-Virus-Infektion mit aktiven Genitalläsionen oder Prodromalsymptomen
Z. n. Uterusruptur
Vorausgegangene Operationen am Corpus uteri
je stellennach eine relative Kontraindikation darOP, da ein erhöhtes Risiko eines Aufreißens der Narbe besteht. Bei einer spontanen Geburt nach einem früheren Kaiserschnitt mit einer tief gelegenen transversalen Inzision ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich. Ein vorausgegangener
Vorausgegangener Kaiserschnitt mit einer Längsinzision stellt eine absolute Kontraindikation dar.
FaktorenGeburt – vor der Geburt zu berücksichtigenAblauf
Streptokokken der Gruppe B (GBS)
BeiDer 10–40 %gesamte allerAbschnitt Frauenbasiert, istsoweit dienicht Vaginaanders oder das Rektum mit Streptokokken der Gruppe B besiedelt.2-3
Eine frühzeitige Infektion mit Streptokokken der Gruppe B ist die häufigste Ursache einer schweren Infektion in der Neugeborenenphase. Dazu kommt es bei 1 von 1.000 Geburten.2
Screening: Alle Schwangeren sollen zwischen 35+0 und 37+0 SSWgekennzeichnet, auf GBS mittels Abstrich von Introitus vaginae und Anorektum untersucht werden. Die bakteriologische Kultur ist aktuell die Methode der Wahl.
Empfehlung zur antibiotischen Prophylaxe bei folgenden Situationen:
positives GBS-Screening 35–37 SSW
Zustand nach Geburt eines Kindes mit GBS-Infektion
GBS-Bakteriurie während dieser Schwangerschaft
GBS-Status unbekannt und einer der folgenden Risikofaktoren:
drohende Frühgeburt < 37+0 SSW
mütterliches Fieber ≥ 38 °C unter der Geburt
Blasensprung ≥ 18 Stunden
Empfohlen wird in diesen Fällen die subpartale Antibiotikaprophylaxe mit Penicillin G (Mittel der Wahl) i. v. einmalig 5 Mio. E., anschließend 2,5 Mio. E. alle 4 Stunden bis zur Entbindung.
Alternativen
Ampicillin i. v. einmalig 2g, anschließend 1 g alle 4 Stunden
Cefazolin 2 g i. v. einmalig, anschließend 1 g alle 8 Stunden
Clindamycin 900 mg i. v. alle 8 Stunden, jeweils bis zur Entbindung
In anderen Ländern, u. a. den USA, gibt es diesbezüglich unterschiedliche StandpunkteReferenz.1
Herpes-simplex-VirusGeburtsbeginn
In den USA lag einer Studie zufolge bei 22 % der Schwangeren der Herpex-simplex-Virus (HSV) vor.5
Eine angeborene oder neonatale HSV-Infektion kann katastrophale Folgen für das Neugeborene haben, sodass eine maternale HSV-Infektion für Schwangerschaft und Geburt problematisch ist.
Eine HSV-Infektion in der Schwangerschaft sollte mit den standardmäßigen Dosen antiviraler Mittel wie etwa Aciclovir oder Valaciclovir therapiert werden.
Ein primärer Ausbruch einer HSV-Infektion geht mit einem höheren Risiko einer neonatalen Infektion einher als ein Rezidiv.6
Bei allen Frauen, bei denen vor der Geburt aktive Genitalläsionen oder Symptome vorliegen, die für ein HSV-Prodrom sprechen, wird ein Kaiserschnitt empfohlen.7
HIV
Durch ein routinemäßiges HIV-Screening sowie bei HIV-positiven Patientinnen ggf. eine antiretrovirale Therapie über die gesamte Schwangerschaft hinweg und einen Kaiserschnitt nach 38 Schwangerschaftswochen kann das Risiko einer vertikalen Übertragung drastisch gesenkt werden.8-9
Eine vaginale Geburt kann bei Patientinnen in Betracht gezogen werden, die mit antiretroviralen Medikamenten behandelt werden und eine geringe Viruszahl (< 1.000 Kopien/ml) aufweisen.10
Geburt
Die Geburt beginnt, wennBeginn regelmäßigeiger, Kontraktionen in einem Abstand von zehn Minuten oder weniger auftretenschmerzhafter und sichprogressiver der GebWehentärmutterhals allmählich verändert.tigkeit
Traditionell wird die Geburt in drei Stadien eingeteilt:
Eröffnungsphase
DasZeitraum erstevom Stadium,Beginn auch Eröffnungsphase genannt, umfasst einen Zeitraum, in demder Wehen auftreten und der bis zur vollständigen Erweiterung des Gebärmutterhalses andauert. Es wird zwischen einer latenten und einer aktiven Phase unterschieden. Die aktive Phase beginnt, wenn die Öffnung des Gebärmutterhalses schneller erfolgt, was im Durchschnitt bei ca. 4 cm der Fall ist.
Das zweite Stadium, die Austreibungsphase, beginnt
Beginnt bei vollständiger Öffnung des Muttermunds und endet mit der Geburt des Kindes.
Das dritte Stadium, die Nachgeburtsphase, endet mit der Geburt der Plazenta.
LatenteDie Zeitspanne von Geburtsbeginn bis zu einer Muttermundöffnung von 4–6 cm.
Aktive Eröffnungsphase
die Zeitspanne von einer Muttermundöffnung von etwa 4–6 cm bis zur vollständigen Muttermundöffnung
Am Ende der Eröffnungsphase kommt es bei regelgerechtem Geburtsablauf zum Blasensprung.
Schmierblutungen, ein sog. „Zeichnen“, kann auftreten.
Durchschnittliche Dauer
latente Phase: bei Erstgebärenden etwa sechs6 Stunden; bei Zweit- oder Mehrgebärenden etwa vier4 Stunden
Aktiveaktive Phase: im Median 3,7–5,9 h bei Erstgebärendennormalen zwischenGeburten einerohne und fünf Stunden; bei Zweit- oder Mehrgebärenden etwa eine halbe bis dreieinhalb Stunden (die Zahlen entsprechen der 10. bzw. 90. Perzentile für Frauen in Norwegen)Risikofaktoren4
Die häufigste Intervention, die in Stadium I erfolgt, ist die Schmerzlinderung.
Nichtpharmakologische Methoden
Es gibt zahlreiche nichtpharmakologische Methoden, um die Beschwerden bei der Geburt zu lindern und die Geburtserfahrung positiver zu gestalten.
Maßnahmen
Beispiele dafür sind eine gemütlichebequeme Liegeposition, ggf. das Umherlaufen, Massagen, eine Aromatherapie und die Akupressur.
Über, Atemübungen, dieein WirksamkeitBad derartigerund Maßnahmeneine wurden jedoch kaum Untersuchungen veröffentlicht.Massage
Pharmakologischepharmakologische Schmerzhemmung
MeistMittel werdender intramuskulär1. OpioidanalgetikaWahl verabreichtist oderdie eine PeriduralanEpiduralanästhesie gesetzt.
DieAlternativ intermittierendesystemische InhalationOpioide eines– Lachgas-Sauerstoff-GemischsCave: (50/50)vorsichtige kannDosierung sichwegen insbesondere im letzten TeilRisiko der Eröffnungsphase positiv auswirken.
Sedativa: Ist die Patientin ängstlich oder unruhig, kann Diazepam eingesetzt werden.
Eine peridurale Anästhesie ermöglichtAtemdepression bei der Geburt eine effektive Schmerzhemmung, kann jedoch aufgrund des langsameren Fortschreitens der GeburtMutter und derKind; Verlprängerungklinisch desäußerste zweiten Stadiums auch häufiger eine instrumentelle Entbindung erforderlich machen (Ia).13-14Zurückhaltung!
Kontrolle der Herztätigkeit des Fetus per Stethoskop oder Dopplergerät
Zur Kontrolle des Zustands des Fetus kann ein Stethoskop oder ein Dopplergerät eingesetzt werden.
Dabei kommt es häufig zu falsch positiven Befunden, was zu einer höheren Zahl von instrumentellen Entbindungen und Kaiserschnitten führt.15
EKG-Überwachung des Fetus per Kardiotokograf (CTG)
Dabei werden Elektroden von außen auf den Bauch der Mutter oder nach dem Abgang des Fruchtwassers (spontaner Blasensprung oder Eröffnung der Fruchtblase) von innen auf den Kopf des Fetus angebracht.16
Die Methode wird bei Risikogeburten im Rahmen näher bestimmter Indikationen eingesetzt.1
Subpartale Indikationen und Empfehlungen nach deutscher Leitlinie17
30-minütiges Aufnahme-CTG zum primären Ausschluss einer Gefährdung des Feten und zum Nachweis von Kontraktionen
Bei risikofreien Schwangerschaften und einer in der frühen Eröffnungsperiode unauffälligen CTG-Überwachung intermittierend alle 30 Minuten bis max. zwei Stunden elektronisch oder durch Auskultation
in der späten Eröffnungs- und während der Austreibungsphase: kontinuierliche CTG-Überwachung
Bei Risikoschwangerschaften, Komplikationen (Fieber, Blutung, grünes Fruchtwasser) oder durchgeführten Maßnahmen (Tokolyse, Wehenmittelgabe) sollte bei registrierbarer Kontraktionstätigkeit eine kontinuierliche CTG-Überwachung während der gesamten Eröffnungs - und Austreibungsperiode erfolgen.
Pathologische FHF-Muster über 30 Minuten sollen durch eine fetale Blutgasanalyse, sofern technisch möglich, abgeklärt werden. Ausnahmen in Situationen, die eine sofortige Intervention erfordern.
Das STAN (ST-Analyse des fetalen EKG) ist ein CTG-Gerät, das das Elektrokardiogramm des Fetus anzeigt und analysiert und bei pathologischen Abweichungen automatisch einen Alarm ausgibt.
Einleitung (künstlicher Beginn) und Stimulation (Beschleunigung) der Geburt
Bei einer dysfunktionalen Geburt kann eine Beeinflussung der Reife des Gebärmutterhalses notwendig werden.
Meist werden dazu Prostaglandine angewendet. Geeignet sind beispielsweise endozervikal applizierte Gels mit dem Wirkstoff Dinoproston. Aus einer Studie geht hervor, dass die frühzeitige Anwendung von Oxytocin bei einem langsamen Fortschreiten der Geburt nicht zu einer geringeren Zahl von Kaiserschnitten führt (Ib).18
Durch die Anwendung mechanischer Methoden, etwa von Foley-Kathetern mit oder ohne Infusion von Kochsalzlösung außerhalb des Amnions, hygroskopischen Dilatatoren und Laminariastiften, steigt das Risiko maternaler und neonataler Infektionen (Ia).19
Ein fehlender Fortschritt bei der Erweiterung der Zervix über einen Zeitraum von bis zu zwei Stunden ist allein noch kein ausreichender Grund für einen Kaiserschnitt, da die vaginale Geburt hier weiterhin günstiger ist (III).20
Stadium II der Geburt: Austreibungsphase
Latente/passive Austrittsphase
vollständige Muttermundöffnung und (noch) ohne Pressdrang
Aktive/späte Austrittsphase
Kind sichtbar und/oder reflektorischer Pressdrang bei vollständig eröffnetem Muttermund bzw. aktives Pressen ohne reflektorischen Pressdrang
Die Gebärende sollte sich von ihrem eigenen Pressdrang leiten lassen Es gibt keine Evidenz guter Qualität dafür, dass „angeleitetes Pressen“ einen positiven Effekt auf das Geburts-Outcome hat.
Die Harnblase sollte möglichst entleert sein.
Fundusdruck soll möglichst nicht ausgeübt werden. Nur unter strenger Indikationsstellung kann diese Maßnahme erwogen werden.
Sowohl die „Hands-on“- („Dammschutz“) als auch die „Hands-off“-Technik (kein „Dammschutz“: die Hände der Hebamme berühren weder den Damm der Gebärenden noch den kindlichen Kopf, die Hebamme kann aber jederzeit eingreifen) können bei der Geburt des Kindes angewandt werden.
Dammschutz: dem Druck des austreibenden kindlichen Kopfes wird mit der einen Hand entgegengewirkt. Dabei kann die andere Hand den Damm umgreifen.2
Der Fetus wird durch das Becken der Mutter gepresst und geboren.
Durchschnittliche Dauer
Bei Erstgebärenden dauert dieses Stadium zwischen 15 und 65 Minuten. Bei Mehrgebärenden dauert es zwischen 5 und 30 Minuten (die Zahlen entsprechen der 10. bzw. 90. Perzentile für Frauen in Norwegen).
Risse
Die Weichteile sind in dieser Phase erheblichen Dehnbelastungen ausgesetzt, sodass es zu Traumata im Urogenitalkanal und (häufiger) am Damm kommen kann.
In den USA erleidet etwa eine von drei Frauen bei der Geburt einen spontanen Riss, der genäht werden muss. Dammrisse mit Beteiligung des Analsphinkters treten dagegen bei weniger als 1 % der Patientinnen auf.21
Das Ausmaß der Dammverletzungen sollte so gering wie möglich gehalten werden, da bei den betroffenen Frauen ein erhöhtes Risiko besteht, über längere Zeit an Schmerzen im Dammbereich (Dyspareunie), Harnwegsbeschwerden und Stuhlinkontinenz zu leiden.21
Durch die Massage des Damms vor der Geburt kann das Risiko eines Risses möglicherweise reduziert werden.
Eine eventuelle Schutzwirkung der Episiotomie ist nicht sicher belegt.
Presswehen
Die Art und Weise des Pressens kann Auswirkungen auf den Geburtsverlauf haben.
Ein Pressen unter Anleitung, bei dem die Patientin den Atem bei Presswehen anhält, kann zu einer effektiveren Austreibung des Fetus beitragen.22
Ein verspätetes Pressen, das heißt, mit dem Pressen so lange zu warten, bis der Drang stark wird, statt zum Pressen aufzufordern, sobald der Muttermund vollständig geöffnet ist, führt zu einer Verlängerung der Austreibungsphase, kann jedoch die Dauer des Pressens verkürzen (Ia)23, und führt zu einer höheren Zahl spontaner Geburten (Ia).24
Es gibt widersprüchliche Angaben dazu, was die günstigste Gebärposition während der Austreibungsphase ist.
Eine sitzende oder seitliche Haltung ermöglicht unter Umständen ein wirksameres Pressen und wird von manchen Patientinnen gegenüber der Lage mit den Beinen auf den Beinstützen vorgezogen.
Geburtstechniken
Die Empfehlungen sind von Land zu Land, Arzt zu Arzt und Hebamme zu Hebamme unterschiedlich.
Studien, in denen die Wirkung einer Stützung des Damms und/oder des Kopfes des Kindes untersucht wurde, ergaben keinen wesentlichen Vorteil in Bezug auf die Geburt bzw. Dammverletzungen und Risse.26-27
Episiotomie
Die Episiotomie ist restriktiv anzuwenden.
Sie kann erfolgen, wenn sich durch den Schnitt die Wahrscheinlichkeit eines intakten Damms und einer Verringerung der Komplikationen in Verbindung mit der Heilung erhöht.
Es liegt Evidenz dafür vor, dass eine selektiv durchgeführte Episotomie zu weniger schwerwiegenden perianalen Verletzungen führt, wobei für die routinemäßige Episiotomie keine ausreichende Evidenz vorliegt.28
Durch diese restriktive Haltung zur Episiotomie erhöht sich verglichen mit einer routinemäßigen Episiotomie zwar das Risiko von Traumata des vorderen Damms, nicht jedoch das Risiko schwerer Risse, einer Dyspareunie oder einer Urininkontinenz (Ia).28
Von einer routinemäßigen Episiotomie wird heute abgeraten.1
Nähen von Dammrissen
Wird bei Dammrissen ersten und zweiten Grades und bei Episiotomien auf ein Nähen der Dammhaut verzichtet, bestehen bis zu drei Monate nach der Geburt weniger Schmerzen und Beschwerden29, und drei Monate nach der Geburt liegt seltener eine Dyspareunie vor.30
Gerissene oder durchtrennte Muskeln müssen genäht werden, da es ansonsten zu einer schlechteren Wundheilung kommt, wie sich bei Kontrolluntersuchungen sechs Wochen nach der Geburt gezeigt hat.31
Bezüglich der Technik der Dammnaht bestehen verschiedene Ansichten.
Muss der Damm genäht werden, sollte eine fortlaufende Technik ohne Knoten angewendet werden, da dies zu weniger Beschwerden führt und weniger Fäden entfernt werden müssen (heutzutage werden in Deutschland resorbierbare Fäden verwendet), sodass die Wundheilung und das langfristige Ergebnis nicht beeinträchtigt werden.32
Verfechter der Einzelknopftechnik betonen den Vorteil, dass dabei im Falle eintretener Hämatome ein einzelner Faden zur Entlastung eröffnet werden kann, ohne dass die komplette Naht revidiert werden muss.
Stadium III der Geburt: Nachgeburtsphase
Die Nachgeburtsphase umfasst den Zeitpunkt von der Entwicklung des Neugeborenen bis zum vollständigen Vorliegen der Plazenta und der Eihäute.
In dieser Phase zieht sich die Uterusmuskulatur zusammen, wodurch der Blutverlust der Mutter begrenzt wird, sobald sich die Plazenta von der Gebärmutterwand löst (Ia).335
Durchschnittliche Dauer
Sowohl bei Erst- als auch bei Mehrgebärenden dauert diese Phase fünf bis zehn Minuten5–10 min.
Ist sie nach 30 Minutenmin noch nicht abgeschlossen, kann eine Intervention erforderlich werden.
PostpartaleEs Blutungen
Eine postpartale Blutung liegt vor, wennerfolgt die PatientinDurchtrennung währendder Nabelschnur.
Der Apgar-Wert soll 1, 5 und 10 min nach der Geburt mehrerhoben und alsdokumentiert 500 ml Blut über den Uterus verliertwerden.
ZuUm das Neugeborene warm zu halten, soll es mit einer warmen, trockenen Decke oder Handtuch abgetrocknet und bedeckt werden, während der Haut-zu-Haut-Kontakt zur Mutter aufrechterhalten wird.
Praktisches Vorgehen bei bevorstehender Geburt
In der hausärztlichen Tätigkeit kommt man selten in die Situation, zu einer Geburt zu Hilfe gerufen zu werden.
Ist dies jedoch der Fall, gilt es zunächst festzustellen, ob ein Transport ins Krankenhaus (noch) möglich ist oder ob die Geburt vor Ort durchgeführt werden muss.
Anamnese
Bei der Erstbeurteilung einer Gebärenden sollen folgende Informationen erhoben werden:1
Schwangerschaftswoche
Schwangerschaftsverlauf
Dauer, Stärke und Frequenz der Wehen
vaginale Blutung, Schleim- oder Fruchtwasserabgang
Kindsbewegungen in den möglichenletzten Ursachen24 postpartaler Blutungen zählen eine Uterusatonie, Verletzungen des Geburtskanals sowie KoagulopathienStunden.
BehandlungDem Mutterpass können die folgenden relevanten Angaben entnommen werden:
NachSchwangerschaftswoche
Lage derdes Geburt der vorderen Schulter sollte Oxytocin verabreicht werden. Die Nabelschnur sollte frühzeitig abgeklemmt und kontrolliert an ihr gezogen werden. Durch diese Maßnahmen lassen sich der Blutverlust der Mutter, das Risiko postpartaler Blutungen, die Dauer der Nachgeburtsphase und der Bedarf an Bluttransfusionen verringern (Ia).Kindes336
TrotzSchädellage eines(SL): erhGeburt vor Ort möhtenglich
Beckenendlage Risikos(BEL) oder Querlage (QL): keine Geburt vor Ort möglich
Parität (wievieltes Kind) Erstgebärende oder Mehrgebärende?
Vorerkrankungen
Komplikationen vorangegangener Geburten
Geburtsmodus vorangegangener Geburten
Verlauf von ÜbelkeitSchwangerschaft und ErbrechenKindsentwicklung
Durch eine Drainage der Plazenta durch die Nabelschnur, d. h. ein Abklemmen und Durchtrennen der Nabelschnur nach der Geburt und anschließend eine umgehende Entfernung der Klemme auf der Seite der Mutter, sodass das Blut ungehindert ablaufen kann, lässt sich die Dauer der Nachgeburtsphase nachweislich verkürzen.347
Patienteninformationen
Zeichen einer einsetzenden Geburt
Der Geburtsvorgang ist so weit vorangeschritten, dass eine Entbindung vor Ort sinnvoll ist:6
ggf. Kristeller-Handgriff bei derstockender Geburt: starker Druck durch Arm oder Hand von Geburtshelfer*in auf den Fundus uteri
mediolaterale Episiotomie bei WeichteilsperreEpisiotomie7
Der Winkel zur Vertikalen soll zum Zeitpunkt der Durchführung (→ am gespannten Damm) 60 Grad zur Vertikalen betragen und nicht unmittelbar in der Medianlinie beginnen. Die Länge soll der Scherenbranche entsprechen.7
In der Regel wird schaut das Kind beim Austritt des Kopfes in Richtung Rücken der Mutter und der Kopf des Kindes dreht sich von selbst in seitliche Richtung.7
Wenn der Kopf geboren ist, ist ein Eingreifen der Helfer*innen nun notwendig, der Körper sollte innerhalb der nächsten 2 Wehen geboren werden.7
Ein Blutverlust bis 500 ml im Rahmen der Nachgeburt ist normal.
Bei mehr Blutverlust – Maßnahmen zur Blutstillung
Entfernung der Plazenta durch leichten Zug an der Nabelschnur
zwei großlumige Zugänge, Volumensubstitution
straffe Tamponade der Scheide, z. B. durch ein Handtuch
Fritsche-Lagerung: Lagerung mit übereinandergeschlagenen Beinen
manuelle Kompression des Fundus uteri zur Reduktion der Blutung
Schnellstmöglicher Transport in die Klinik mit notärztlicher Begleitung
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AutorenAutor*innen
JuliaFranziska TrifyllisJorda, Dr. med., Fachärztin für Gynäkologie und GeburtshilfeViszeralchirurgie, Münster/W.Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Kaufbeuren
TerjeDie Johannessenursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, professor i allmennmedisin, Trondheim
Per Bergsjø, professor emeritus, dr. med., Universitetet i Bergen. Spesialist i kvinnesykdommer og fødselshjelp, forsker ved Nasjonalt folkehelseinstitutt, Oslo
normal fødsel; Spontan vaginal fødsel; Spontane vaginale Geburt
normal fødsel; Spontan vaginal fødsel; Spontane vaginale Geburt
normal fødsel; Spontan vaginal fødsel; Spontane vaginale Geburt
Die normale, spontane, vaginale Geburt zum Termin stelltist die bevorzugtephysiologische und auch häufigste Form desder AbschlussesGeburt; einersie Schwangerschaftist dargekennzeichnet durch:1
Zeitpunkt: Schwangerschaftswoche (SSW) 37+0 bis 41+6
Einling
Das Kind wird aus Schädellage geboren.1
spontaner EineBeginn
spontane spontane, normalevollständige Geburt ist dadurch gekennzeichnet, dass sie nach einer vollständigen Schwangerschaft spontan beginnt und endet, dabei ohne den Einsatz von Instrumenten ein lebendes Kind in Hinterhaupts- oder Scheitellage geboren wird und sie bei Erstgebärenden nicht länger als 20 Stunden und bei Zweit- oder Mehrgebärenden nicht länger als 15 Stunden dauert. Dieder Nachgeburt muss ohne äußere Eingriffe im Ganzen geboren werden, und
Blutverlust der BlutverlustMutter darfmax. 500 ml nicht überschreiten.