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Krebserkrankungen der oberen Harnwege

Was ist eine Krebserkrankung der oberen Harnwege?

Definition

Eine Krebserkrankung der oberen Harnwege ist ein bösartiger Tumor, der von den Schleimhautzellen (Urothel) des oberen Harntrakts ausgeht. Dieser Krebstyp wird auch Übergangszellkarzinom genannt.

Nieren – Nebennieren – Harnblase – Harnwege
Nieren – Nebennieren – Harnblase – Harnwege

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Das Urothel kleidet die Innenseite des Nierenbeckens und des Harnleiters bis hin zur Harnröhre aus.

Die oberen Harnwege bestehen aus zwei Nierenbecken (Teil der Niere, in dem sich der Urin sammelt) und zwei Harnleitern (Ureter), die den Urin vom Nierenbecken zur Harnblase leiten. Die Nieren befinden sich auf beiden Seiten unterhalb des Zwerchfells. Die Harnblase befindet sich im Becken. Krebs in dieser Region der Harnwege entsteht in den meisten Fällen durch ein sogenanntes Urothelkarzinom. Dieser Krebstyp wird auch Übergangszellkarzinom genannt. Der Krebs hat seinen Ursprung in Zellen, die die Innenseite des Nierenbeckens und des Harnleiters bedecken.

Diese TumorenTumore wachsen papillär, d. h. als kleine Auswüchse („Warzen“), und können direkt in das Nierengewebe und die angrenzenden Strukturen einwachsen oder über die kleinen Blutgefäße, Lymphbahnen oder den Urin streuen.

Symptome

UrothelkarzinomeDiese Tumore zeigen sich in Nierenbeckenerster Linie durch Blut im Urin und HarnleiterFlankenschmerzen sind(ca. selten,20 machen aber 90 % der TumorenBetroffenen ausklagen über Flankenschmerzen). Bei ca. 80 % der Patient*innen wird bei einer Untersuchung Blut im Urin festgestellt.

Ein Teil der Patient*innen zeigt Symptome und Beschwerdebilder der fortgeschrittenen Erkrankung wie Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Knochenschmerzen oder Wassereinlagerungen im Bauchraum (Aszites).

Andere Erkrankungen, die inähnliche denSymptome oberen Harnwegen entstehenverursachen können (abgesehen von Krebs im Nierengewebe selbst). Circa 25–40 % dieser Tumoren sind multifokal, d.sollten h.ausgeschlossen siewerden:

  • Harnwegsinfekt könnenbei anFrauen mehrerenund Stellen in den oberen Harnwegen auftreten. Urothelkarzinome kommen bei Männern
  • Nierensteine
  • Nierenkrebs
  • Einengung dreimaldes häufiger vor als bei FrauenHarnleiters. Bei den meisten Betroffenen wird die Erkrankung im Alter zwischen 60 und 70 Jahren festgestellt. Die Erkrankung tritt sehr selten vor dem 40. Lebensjahr auf.

  • Ursache

Ursachen

Rauchen scheint der größte Risikofaktor für ein Urothelkarzinom zu sein und ist die Ursache von 70  % der Fälle bei Männern und 40  % der Fälle bei Frauen.

Ein Andereanderer RisikofaktorenRisikofaktor ist die Aufnahme von Aristolochiasäuren (oft enthalten in traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln im asiatischen Raum).

Menschen mit Lynch-Syndrom (erbliche Form von Darmkrebs) haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Krebserkrankungen der oberen Harnwege.

Häufigkeit

  • Die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen liegt bei 2 von 100.000 Personen.
  • Der Erkrankungsgipfel liegt bei etwa 70 Jahren.
  • Männer sind chronischezwei- oderbis wiederkehrendedreimal Harnwegsinfekteso häufig betroffen wie Frauen.

Untersuchungen

Besteht der Verdacht auf eine Krebserkrankung der oberen Harnwege wird der Urin auf nicht sichtbare Blutspuren (Mikrohämaturie) untersucht und dieeine ExpositionUltraschalluntersuchung gegenüberder industriellen Chemikalien wie Teerfarbstoffen, Petrochemikalien, Kunststoffen, Kohle, TeerBlase und Asphaltder Niere durchgeführt. Sind Durchdiese einen Missbrauch von Schmerzmitteln des Typs Phenacetin steigt das Risikoauffällig, an einem Urothelkarzinom zu erkranken. Auch Chemotherapeutika wie Cyclophosphamid und Ifosfamid werden mit Urothelkarzinomen in Verbindung gebracht.

Symptome

Diese Tumoren zeigen sich in erster Linie durch Blut im Urin und Flankenschmerzen. Bei mindestens 75 % der Patienten wird bei einer Untersuchung Blut im Urin festgestellt. Circa 15–40 % der Betroffenen klagen über Flankenschmerzen, die in der Regel als anhaltend und sich langsam entwickelnd beschrieben werden. Die Schmerzen werden schlimmer, wenn sich die Harnwege aufgrund der Tumoren weiten. Bei manchen Patienten beginnt die Krankheit abrupt mit kolikartigen Schmerzen, die auf Nierensteine hindeuten. Diese Schmerzen entstehen durch einen Blutpfropf, der die Harnwege blockiert. In 10–15 % der Fälle treten Veränderungen bei Patienten auf, die keine Symptome des Zustands zeigen. Diese Veränderungen werden zufällig bei bildgebenden Untersuchungen entdeckt, die aufgrund einer anderen Erkrankung durchgeführt wurden. Ein Teil der Patienten zeigt Symptome und Beschwerdebilder der fortgeschrittenen Erkrankung wie Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Knochenschmerzen oder einem Blähbauch.

Diagnostik

Symptome mit Blut im Urin und möglicherweise Schmerzen weisen darauf hin, dass die Harnwegeweiter mit einem bildgebenden Verfahren untersucht werden sollten. 

In diesen Fällen ist die Untersuchung der Wahl eine Computertomografie von Niere und Harnwegen. Die Untersuchung wird entweder mit oder ohne Kontrastmittel (ein Mittel, das in die Blutbahn injiziert wird, um Veränderungen bei bildgebenden Verfahren leichter sehen zu können) durchgeführt. Alternativ Auchkann andereeine bildgebendeMagnetresonanztomografie Untersuchungendurchgeführt wie Röntgen (Urografie) können Veränderungen zeigen, die auf die fragliche Diagnose schließen lassenwerden. 

Die Endoskopie der Harnblase und des Harnleiters (Spiegelung) in Höhe des Nierenbeckens ist eine weitere Diagnosemethode. Bei dieser Untersuchung kann auch eine Gewebeprobe des Tumors entnommen werden. Aufgrund der Untersuchung wird die Therapiemethode festgelegt. Die Diagnose wird mithilfe einer Gewebeprobe (Biopsie) des Tumors, die mikroskopisch untersucht und bestimmt wird, gestellt.

AuchIm Anschluss an die Zellen einer Urinprobe können untersucht werden. Allerdings sind solche Untersuchungen vorwird allemdie imentsprechende frühenTherapiemethode Stadium der Erkrankung nicht besonders hilfreichfestgelegt.

TherapieBehandlung

Ziel der Therapie bei einem lokalen Tumor ist die komplette Heilung. Hat der Tumor bereits gestreut, könnenrichtet sich die Behandlung auf die Linderung der Beschwerden gelindert(palliative werdenBehandlung).

Die Therapieform richtet sich nach der Ausbreitung der Erkrankung und der Aggressivität des KrebsesTumors. Die Haupttherapie besteht aus einem chirurgischen Eingriff, bei dem auf der entsprechenden Seite in der Regel die Niere, der Harnleiter und ein kleiner Teil der Blase, dort wo der Harnleiter mündet, entfernt werden. Unter Umständen kann auch eine Teilentfernung des Tumors erfolgen, sodass die Niere organerhaltend operiert werden kann.

Endoskopische Therapie

Bei manchen PatientenPatient*innen kann eine sogenanntesog. endoskopische Therapie durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um eine minimalinvasive Operation, bei der der chirurgische Eingriff viel kleiner ist und der Tumor mittels Laser entfernt wird. Allerdings ist bei dieser Behandlungsform die Wahrscheinlich für das erneute Wachstum des Tumors erhöht.

Chemotherapie

Die Durchführung einer Chemotherapie vor einer Operation hat gute Ergebnisse gezeigt, das Wiederauftreten des Tumors ist vor allem bei aggressiven Tumorformen vermindert. Eine Chemotherapie nach Operation hatte Effekte auf bereits gestreute Areale (Fernmetastasen).

Eventuell kommt auch das Einspritzen lokal wirkender Chemotherapeutika in die Harnblase in Betracht (Instillation). Dies verringert das Auftreten von Zweittumoren.

Immuntherapie

Im Anschluss an eine Chemotherapie kann eine Immuntherapie anschließen. Diese aktiviert die körpereigenen Immunzellen, die von den Krebszellen blockiert werden. Die Immuntherapie hebt diese Blockade auf, sodass die Abwehrzellen wieder besser arbeiten können und die Krebszellen bekämpfen.

Bestrahlung und Operation

Der Nutzen einer Bestrahlung ist umstritten. Einige Studien weisen darauf hin, dass eine Bestrahlung als Zusatzbehandlung Wirkung zeigt. Die Bestrahlung wird auch z. B. als lindernde Therapie bei Tumoren eingesetzt, die inoperabel sind.

In fortgeschrittenem Alter und beim Auftreten weiterer Erkrankungen kann ein großer chirurgischer Eingriff eine zu große Belastung sein, sodass eine minimalinvasiveindividuelle Therapie gewählt wird, z. B. eine Bestrahlung. Mit diesen Eingriffen werden die Beschwerden in der Regel nur gelindert, nicht geheilt. Dies gilt auch für Tumoren, die zu groß für eine Entfernung sind.

Eine medikamentöse Behandlung in Form von Zytostatika (Zellgiften) ist möglich zusätzlich zu einem chirurgischen Eingriff oder bei Patienten, die nicht operiert werden können. Der Nutzen einer Bestrahlung ist umstritten. Einige Studien weisen darauf hin, dass eine Bestrahlung als Zusatzbehandlung Wirkung zeigt. Die Bestrahlung wird als lindernde Therapie bei Tumoren eingesetzt, die inoperabel sind.

Prognose

Ohne umfassenden chirurgischen Eingriff wird sich die Erkrankung in der Regel weiterentwickelnfortschreiten. Die Prognose bei einem Urothelkarzinom in den oberen Harnwegen hängt zum größten Teil vom Schweregrad des Tumors ab.

Rauchen und Gutein differenziertehöheres TumorenLebensalter in einem frühen Stadium können bei einem Teil der Patienten wiederholtgehen mit minimalinvasiveneiner Eingriffenschlechteren behandeltPrognose werdeneinher. 

Die Prognose ist bei PatientenPatient*innen imabhängig fortgeschrittenenvon Stadiumder schlechtTumorgröße und dem eventuellen Befall von Lymphknoten. Im günstigen Fall einer kleinen Tumorgröße und keinem Lymphknotenbefall liegt die 5-Jahresüberlebensrate bei etwa 86 %.

WeiterführendeWeitere Informationen

AutorenAutorin

  • PhilippSusanna OllenschlägerAllahwerde, MedizinjournalistFachärztin für Allgemeinmedizin, KölnBerlin
Kreftsykdom i øvre urinveier; uroepiteliale svulster; ureter; urinleder; nyrebekkenUrothelkarzinom; Krebserkrankungen der oberen Harnwege; Harnblase; Nierenbecken; Blasenkrebs; Hämaturie; Rauchen
TumorenTumore in Nierenbecken und Harnleiter sind selten, machen aber 90 % der TumorenTumore aus, die in den oberen Harnwegen entstehen können (abgesehen von Krebs im Nierengewebe selbst).
Krebserkrankungen der oberen Harnwege
https://cms-de.bonnierhealthcare.no/no/home/klinische-themen/niere-harnwege/patienteninformationen/andere-harnwegserkrankungen/kreftsykdom-i-ovre-urinveier/
SA 18.07.22 Revision at 17.08.2015 10:55:51: Final Version
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TumorenTumore in Nierenbecken und Harnleiter sind selten, machen aber 90 % der TumorenTumore aus, die in den oberen Harnwegen entstehen können (abgesehen von Krebs im Nierengewebe selbst).
Niere/Harnwege
Krebserkrankungen der oberen Harnwege
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