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Blasensteine

Was sind Blasensteine?

Definition

Im gesamten Harntrakt (Niere, Harnleiter, Blase, Harnröhre) können sich unter bestimmten Umständen Steine bilden, die nicht oder nur unter Schmerzen beim Wasserlassen ausgeschieden werden. Am häufigsten kommen Harnsteine in der Niere und in den Harnleitern vor. Wenn diese in die Blase wandern, spricht man von sekundären Blasensteinen. Primäre Blasensteine werden direkt in der Blase durch die Auskristallisierung von Urin gebildet.

Symptome

Manchmal verursachen Blasensteine keinerlei Symptome. Wenn es im Rahmen von Blasensteinen zu Beschwerden kommt, äußert sich dies häufig in Form von Schmerzen im Unterbauch oder in der Penisspitze sowie Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Das Wasserlassen kann mit Unbehagen verbunden sein, der Wasserstrahl verzögert einsetzen oder ungleichmäßig sein und plötzlich stoppen. Ebenso kann der Harndrang ungewöhnlich häufig und mit nur geringen Urinmengen auftreten. In manchen Fällen ist das Wasserlassen gar nicht mehr möglich (Harnverhalt). Blasensteine können auch ein Fremdkörpergefühl oder eine Schleimhautreizung mit Blut im Urin auslösen.

Häufigkeit

Steine in der Blase und der Harnröhre machen in Deutschland nur etwa 53 % deraller Harnsteine aus. WeilIn eineEntwicklungsländern einseitige(v. Ernährunga. Nordafrika, der mittlere und Flüssigkeitsmangel,ferne zum Beispiel aufgrund einer Durchfallerkrankung, die Steinbildung begünstigen,Osten) sind Blasensteinevermehrt in ärmeren Regionen der Welt ein häufigeres Problem, insbesondere unter Kindern.

In Deutschland sind zu 90 % Männer im mittleren bzw. höheren AlterKinder betroffen, da Mangelernährung die eineBildung vergrößertevon ProstataBlasensteinen habenbegünstigt. AuchIn diesen Regionen entwickeln Jungenufige Blasenentzündungen erhöhen das Risiko fürufiger Blasensteine als Mädchen.

Blasensteine sind im Unterschied zu Steinen, die sich weiter oben im Harntrakt befinden, mit weniger Beschwerden verbunden. Es kann jedoch zu Schmerzen kommen oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Manchmal mischt sich etwas Blut in den Urin. 

Bei Verdacht auf Blasensteine werden apparative Untersuchungen vorgenommen. Bestätigt sich der Verdacht, werden die Steine in den allermeisten Fällen über die Harnröhre zerkleinert und ausgespült. Wichtig ist außerdem die Beseitigung von Faktoren, die die Steinbildung begünstigen, zum Beispiel eine Harnröhrenverengung durch eine vergrößerte Prostata.   

Wie entstehen Blasensteine?

Ursachen

In der Mehrzahl der Fälle entstehen Blasensteine hierzulande auf dem Boden einer Blockierung des Blasenausgangs oder der Harnröhre. Bei einer solchen Abflussstörung verbleibt Urin in der Blase, da diese nicht vollständig entleert werden kann. Dadurch erhöht sich die Gefahr, dass KristalleSalze im Urin ausfallennicht vollständig aufgelöst werden, auskristallisieren und Blasensteinezunächst kleine Klümpchen bilden. Harnabflussstörungen betreffen meist Männer aufgrund einer vergrößerten Prostata. Auch Narben nach chirurgischen Eingriffen (z.B. Prostata-Operationen) können eine Verengung der Harnröhre bewirken. Selten liegt eine Rückenmarksschädigung zugrunde, bei der die Muskulatur der Blase gelähmt ist. Auch bei Kindern kann in seltenen Fällen aufgrund anatomischer Fehlbildungen der Harnabfluss gestört sein.

Ein weiterer Faktor, der das Risiko für die Blasensteinbildung erhöht, sind häufige Infektionen der Harnblase. Das Risiko für solche Infektionen steigt zum Beispiel bei einem über mehrere Wochen oder Monate liegenden Blasenkatheter.

Ist der Stein klein genug, wird er meist ohne weitere Beschwerden über die Harnröhre ausgeschieden. Geschieht dies nicht, wird der Stein mit der Zeit größer und nimmt immer mehr Platz in der Harnblase ein. Es kann sich um einen einzelnen Stein oder um mehrere Steine handeln. Auch die Zusammensetzung der Steine variiert, häufig bestehen sie aus KalziumKalziumoxalat (ca. 80 %), Harnsäure und Phosphat. Manche Steine sind frei beweglich, teils sitzen sie an der Blasenwand fest. Das Risiko für die Entwicklung von Harnsteinen wird durch geringe Trinkmengen begünstigt.

Welche
  • Harnabflussstörungen Beschwerdenbetreffen verursachenmeist Blasensteine?

Männer aufgrund einer vergrößerten Prostata.

Manchmal

  • Auch verursachenNarben Blasensteinenach keinerleichirurgischen SymptomeEingriffen (z. Wenn esB. Prostata-Operationen) können eine Verengung der Harnröhre bewirken.
  • Selten liegt eine Rückenmarksschädigung zugrunde, bei der die Muskulatur der Blase gelähmt ist.
  • Auch angeborene Fehlbildungen können den Harnabfluss stören.
  • Ein weiterer Faktor, der das Risiko für die Blasensteinbildung erhöht, sind häufige Infektionen der Harnblase. Das Risiko für solche Infektionen steigt z. B. bei einem über mehrere Wochen oder Monate liegenden Blasenkatheter.
  • Erhöhte Harnsäurewerte im RahmenBlut begünstigen die Bildung von Blasensteinen.
  • Untersuchungen

    • Bei zuMännern Beschwerdenwird kommt,eine äuvergrößerterte Prostata bei der rektalen Untersuchung festgestellt.
    • Untersuchung des Urins
      • Bei einer mikroskopischen Urinuntersuchung finden sich diesHinweise hauf Blut, Kristalle, Bakterien und Eiter.
      • In der Urinkultur wachsen möglicherweise Bakterien.
    • Bei Verdacht auf Blasensteine wird zur Bestäufigtigung der Diagnose ein bildgebendes Verfahren oder eine Zystoskopie durchgeführt.
      • Eine CT-Untersuchung kann Steine überall in Formden vonHarnwegen Schmerzennachweisen.
      • Ein imUltraschall Unterbauchkann oderSteine in der Penisspitze sowie Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Das Wasserlassen kann mit Unbehagen verbunden sein, der Wasserstrahl verzögert einsetzen oder ungleichmäßig sein und plötzlich stoppen. Ebenso kann Harndrang ungewöhnlich stark sein und auch vermehrt nachts auftreten. In manchen Fällen tritt Blut im Urin auf. Gehen Sie mit solchen Beschwerden zu Ihrer Hausärztin.

        Wie werden Blasensteine diagnostiziert?

        Haben Sie die typischen Symptome von Blasensteinen, wird Sie Ihr Hausarzt nach einer ausführlichen Befragung körperlich untersuchen. Er tastet dafür Ihren Bauch und die Nieren ab und untersucht Ihre Prostata mit dem Finger. Dieser schmerzlose Eingriff erfolgt über den Anus. Mit einer Ultraschall-Untersuchung lassen sich einige HarnsteineBlase nachweisen und diedient zur Bestimmung der Harnmenge in der Blase.

      • Bei aufeiner verbleibendeneine Harn untersuchen. Eine Laboruntersuchung des Urins liefert weitere Hinweise. Daran schließen sich Untersuchungen, die teilweise beim Spezialisten durchgeführt werden. Diese umfassen Computertomographie und andere bildgebende Methoden,Röntgenaufnahme mit denen die Ausscheidung des Urins von den Nieren bis zur Harnröhre geprüft werden kannKontrastmittel (Urografie) können Steine in der Blase nachgewiesen werden, auch krankhafte Veränderungen der Blase werden erkannt. 
      • Erhärtet sich der Verdacht auf Blasensteine, wird oft eine sogenannte Zystoskopie vorgenommen, bei der unter örtlicher Betäubung ein dünner Schlauch in die Harnröhre eingeführt wird, an dessen Ende eine Kamera befestigt ist. Damit können die Steine bezüglich Größe, Anzahl und Lokalisation beurteilt werden.   

    Welche therapeutischen Möglichkeiten bestehen?Behandlung

    Blasensteine sollten entfernt und die begünstigenden Faktoren der Steinbildung behandelt werden. Zwischenzeitlich werden ggf. Schmerzmittel und Antibiotika in der Behandlung eingesetzt.

      Zur Beseitigung der Steine stehen mehrere Methoden zur Verfügung.

    • Bei kleinen Steinen reichen manchmal eine erhöhte Trinkmenge und Medikamente aus.
      • Allopurinol senkt den Harnsäurespiegel und wird bei Harnsäuresteinen eingesetzt.
      • Medikamente aus der Gruppe der Alphablocker (z. B. Tamsulosin) erleichtern die Ausscheidung. Das Medikament ist allerdings nicht für die Behandlung von Blasensteinen zugelassen, die dieTherapie Ausscheidungerfolgt erleichtern,„off auslabel". 
      • Schmerzmittel Inund denAntibiotika meistenbei FällenBedarf
    • Kleine istSteine jedochkönnen einmittels operativerZystoskopie Eingriffentfernt notwendigwerden.
    • Operation
      • Endoskopischen Harnblasensteinlithotripsie: Dieser Eingriff kann einerseits über die Harnröhre erfolgen und wird dann als transurethrale Lithotripsie bezeichnet. Wie bei der Zystoskopie wird ein dünner Schlauch eingeführt, der an seiner Spitze eine Vorrichtung hat, mit der die Steine in kleine Stücke gesprengt und die Fragmente aufgesaugt werden. Wenn dieses Verfahren keinen Erfolg hat oder die Steine sehr groß sind, muss ggf. eine offene oder minimalinvasive Operation erfolgen. Bei Kindern wird im Falle von Blasensteinen üblicherweise offen operiert.
    • Stoßwellenbehandlung: Eine weitere Methode ist die extrakorporale  Stoßwellenbehandlungwellenlithotripsie, bei der die Steine von außen durch Stoßwellen zertrümmert und dann ausgeschieden werden.

    Wie können Sie Blasensteinen vorbeugen?Vorbeugung

    • Zur Vorbeugung von Blasensteinen sollten mögliche zugrundeliegendezugrunde liegende Ursachen behandelt werden.
    • Bei dieHarnverhalt häufigstemehrfache UrsacheBlasenentleerung fürmittels BlasensteineEinmalkatheter undstatt zugleichVerwendung eineines verbreitetesDauerkatheters
    • Viel Leiden unter Männern im mittleren bis höheren Alter. Ist eine vergrößerte Prostata diagnostiziert worden, ist daher eine Behandlung eine wirksame vorbeugende Maßnahme gegen Blasensteine.

      trinken!
    • Trinken Sie zudem immer ausreichend Wasser. Dadurch wird der Urin verdünnt und die  Wahrscheinlichkeit, dass Kristalle ausfallen, reduziert.

    Mögliche KomplikationenPrognose

    • Ein unbehandeltes Steinleiden in der Harnblase kann zu wiederkehrenden Blasenentzündungen und Nierenschäden führen  und überdies das Risiko für Blasenkrebs erhöhen.
    • Eine Aufgrundmögliche Komplikation der gutenZystoskopie Behandlungsmöglichkeitenist treteneine dieseVerletzung Komplikationender in Deutschland nur noch selten aufHarnblase.

    WeiterführendeWeitere Informationen

    AutorenAutorinnen

    • Hannah Brand, Dr. med., Ärztin, Berlin
    • Dorit Abiry, Doktorandin am Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Blasensteine; Harnsteine; Hernstein; Harnwegsinfektion; HWI; Hernverhalt; Harnstauung; Prostatahyperplasie; vergrößerte Prostata; Restharn; transurethrale Lithotripsie; Zystoskopie; Urographie; Urogramm; Stoßwellentherapie; ESWL
    In Niere, Harnleiter, Blase und Harnröhre können sich Steine bilden, die nicht oder nur unter Schmerzen ausgeschieden werden. Steine in der Harnblase kommen in Deutschland selten vor. Sie bilden sich meist, wenn der Harnabfluss behindert ist, zumz. BeispielB. bei einer vergrößerten Prostata. Betroffene bemerken manchmal Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Schmerzen oder Blut im Urin. DieBei der Behandlung sollten die Steine müssen vollständig entfernt werden. Gleichzeitig wird versucht, mögliche Ursachen zu behandeln, um ein erneutes Auftreten der Steine zu verhindern.
    Blasensteine
    https://deximed.de/home/klinische-themen/niere-harnwege/patienteninformationen/andere-harnwegserkrankungen/blasensteine/
    HA 6.12.21 Revision at 17.08.2015 10:47:43: Final Version, Rev. D.A. 15.4. JK 26.01.18
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    In Niere, Harnleiter, Blase und Harnröhre können sich Steine bilden, die nicht oder nur unter Schmerzen ausgeschieden werden. Steine in der Harnblase kommen in Deutschland selten vor. Sie bilden sich meist, wenn der Harnabfluss behindert ist, zumz. BeispielB. bei einer vergrößerten Prostata. Betroffene bemerken manchmal Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Schmerzen oder Blut im Urin. DieBei der Behandlung sollten die Steine müssen vollständig entfernt werden. Gleichzeitig wird versucht, mögliche Ursachen zu behandeln, um ein erneutes Auftreten der Steine zu verhindern.
    Niere/Harnwege
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