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Nierenkrebs (Nierenkarzinom)

Was ist Nierenkrebs im Überblick?

Definition

JährlichDas erkrankenNierenzellkarzinom inist Deutschlandein ungefährbösartiger 10 von 100.000 Personen an Nierenkrebs. Männer sind häufiger betroffenTumor, zwei- bis dreimal mehr als Frauen. Die ungleiche Verteilung zwischen den Geschlechtern liegt in erster Linie an einem der Risikofaktorenvom fürNierengewebe Nierenkrebs – Rauchen. Noch rauchen in Deutschland mehr Männer als Frauen. Das typische Erkrankungsalter liegt zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.

Nierenkrebs verursacht in der Frühphase wenige Beschwerden. Symptome wie Schmerzen im Rücken und Blut im Urin stellen sich oft erst im vorgerückten Krankheitsstadium einausgeht. In etwa der Hälfte der Fälle wird die Erkrankung durch Zufall entdeckt, zumz. BeispielB. bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauches. ZumDie ZeitpunktUrsache derfür Diagnosestellungdie liegenErkrankung bereitsist innicht rundbekannt. einemUnter Vierteldem derMikroskop können verschiedene Tumorarten voneinander abgegrenzt werden:

  • Klarzelliges Nierenkarzinom (80‒90 % aller Fälle)
  • Papilläres TochtergeschwNierenzellkarzinom
  • Onkozytom
  • Nierenzellkarzinom, das aus den Sammelrohren der Niere entstanden ist.

Symptome

Nur selten kann der Tumor getastet werden. In den meisten Fällen ist die körperliche Untersuchung ohne auffälligen Befund. In der Frülstehphase anverursacht anderendas StellenNierenzellkarzinom keine oder nur milde Beschwerden. Mögliche Symptome sind Blut im Körper vorUrin, meist in LungeFieber, SkelettAbgeschlagenheit, Husten, Gewichtsabnahme, Kopf-, Bauch-, Flanken oder GehirnSkelettschmerzen.

Das wichtigsteNierenzellkarzinom Standbeinzählt außerdem zu den Krebserkrankungen, die sog. paraneoplastische Syndrome auslösen können. Unter diesem Begriff werden Symptome zusammengefasst, die im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung auftreten, aber keine unmittelbare Folge des Tumorwachstums oder der TherapieMetastasierung beidarstellen. NierenkrebsZu istden paraneoplastischen Syndromen zählen z. B. Veränderungen des Blutes, wie etwa eine verringerte oder vermehrte Produktion roter Blutkörperchen, sowie die chirurgischeabnorme EntfernungProduktion desunterschiedlicher Tumors. In frühen Stadien sind die Heilungschancen gut. Über 80 % der Personen sind fünf Jahre nach Diagnosestellung noch am Leben, wenn die Erkrankung örtlich begrenzt ist. Hat der Tumor bereits in andere Organe gestreut, sinkt die Heilungswahrscheinlichkeit. Nierenkrebs ist jedoch eine Erkrankung mit individuell sehr unterschiedlichen Verläufen. Und dank moderner Medikamente sind die Überlebensaussichten heute deutlich besser als früher. Teilweise kann auch eine Bestrahlung Linderung verschaffen oder Überlebenszeit schenkenHormone.

Ursachen

Krebserkrankungen aller Art zeichnen sich durch unkontrolliertes Wachstum und Entartung von Zellen aus. Bei Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom) entarten meist die Zellen, die das komplexe Filtersystem zur Reinigung des Blutes bilden. Manche Unterformen des Nierenkrebs sind mit Gendefekten oder familiären Syndromen assoziiert. Die genaue Ursache für die Erkrankung ist jedoch nicht geklärt. Bekannte Risikofaktoren sind:

Von dem Nierenzellkarzinom abzugrenzen, ist das Nierenbeckenkarzinom. Dieses bildet sich im Nierenbecken, das mit denselben Zellen ausgekleidet ist, aus denen der Harntrakt besteht. Daher ist das Nierenbeckenkarzinom mit dem Harnblasenkrebs eng verwandt, nicht jedoch mit dem Nierenzellkarzinom.

Häufigkeit

WieJährlich kommterkranken esin zurDeutschland Entartungungefähr der10 Zellenvon bei100.000 Personen an Nierenkrebs?. Männer sind häufiger betroffen, zwei- bis dreimal mehr als Frauen. Die größtePatient*innen Rollesind spieltim wohlSchnitt derzwischen Zufall50 und 70 Jahre alt. ImSelten Laufe des Lebens häufen sich zufällige Genmutationen an,beginnt die dasErkrankung normalevor Wachstumdem der40. Zellen störenLebensjahr. In selteneneinem Viertel derllenlle stehenliegt diesebei genetischenDiagnosestellung Veränderungen mit erblichen Erkrankungen im Zusammenhang (zum Beispiel das Von-Hippel-Lindau-Syndrom). Wichtig für die Vorbeugung von Krebserkrankungen sind die Faktoren, auf die wir Einfluss nehmen können. Beim Nierenkrebs sind das vor allem Rauchen, Bluthochdruck und Übergewicht. Raucherinnen und Raucher erkranken doppelt so häufig an Nierenkrebs wie Nichtraucherinnen und Nichtraucher. Auch die berufsbedingte Exposition gegenüber bestimmten Lösungsmitteln ist mit einem erhöhten Risiko verbunden.

Symptome

Das Nierenzellkarzinom istbereits eine stille Erkrankung. Es verursacht in der Frühphase keine oder nur milde Beschwerden. Mögliche Symptome sind Blut im Urin, Schmerzen im Rücken und in den Flanken, Abgeschlagenheit und Fieber.

Das Nierenzellkarzinom zählt außerdem zu den Krebserkrankungen, die sogenannte paraneoplastische Syndrome auslösen können. Unter diesem Begriff werden Symptome zusammengefasst, die im Zusammenhang mit einer Krebskrankung auftreten, aber keine unmittelbare Folge des Tumorwachstums oder der Metastasierung darstellen. Zu den paraneoplastischen Syndromen zählen zum Beispiel Veränderungen des Blutes, wie etwa eine verringerte oder vermehrte Produktion roter Blutkörperchen, sowie die abnorme Produktion unterschiedlicher Hormone.   

Anzeichen für die Streuung des Tumors sindin eineandere allgemeineOrgane Abgeschlagenheitvor. Diese sog. Fernmetastasen befinden sich am häufigsten in der Lunge, Husten,im Knochenschmerzen,Skelett Kopfschmerzenoder sowiein ungewollte GewichtsabnahmeLymphknoten.

Wann sollten Sie zum Arzt gehen?Untersuchungen

Wenn Sie Blut im Urin entdecken, das heißt wenn Ihr Urin rot gefärbt ist, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Blut im Urin (Hämaturie) kann viele Ursachen haben. In vielen Fällen liegen gleichzeitig Schmerzen und Beschwerden beim Wasserlassen vor. Dann ist ein Harnwegsinfekt die wahrscheinlichste Ursache für den blutigen Urin. Wenn jedoch außer dem rotgefärbten Urin keine anderen Beschwerden bestehen, sollte eine weitere Diagnostik auf eine Krebserkrankung des Harntraktes oder der Nieren in die Wege geleitet werden.

    Diagnostik

  • Oft wird ein Nierenkarzinom zufällig entdeckt, zumz. BeispielB. bei einem bildgebenden Verfahren aufgrund einer anderen Erkrankung.
    • Am Auchbesten Blut im Urin ohne begleitende Symptome eines Harnwegsinfektes ist abklärungsbedürftig. In manchen Fällen kann im Rücken- oder Flankenbereich eine verdächtige Verhärtung getastet werden.

      Solche Verdachtsmomente ziehen weitere Untersuchungen nach sich: Blut- und Urinuntersuchungen sowie Ultraschall oder andere bildgebene Verfahren.

      Sprechen diese Untersuchungengeeignet für eine bösartige Erkrankung der Niere, erfolgt ein sogenanntes Staging (Englisch für Bestimmung des Krankheitsstadiums). Das schließt die SucheDiagnose nachund MetastasenStadieneinteilung sind Angio-CT oder MRT.

    • Auch in Lunge,einer SkelettUltraschalluntersuchung und Gehirn mittels unterschiedlicher bildgebender Methoden ein.

      Therapie

      Von den drei Haupttherapien bei Krebserkrankungen – Operation, Bestrahlung, Chemotherapie – nimmt die operative Entfernung des Krebsgewebes oder der gesamten betroffenen Niere (sogenannte Nephrektomie) die wichtigste Stellung ein. Solangekann der Tumor entdeckt werden.

    • Skelettszintigrafie und Rörtlichntgenthorax/CT-Thorax aufwerden die Niere begrenzt isteingesetzt, kannum eineine solcherStreuung chirurgischerdes Eingriff zur Heilung führen. Auch wenn der Tumor bereitsTumors in andere Organe gestreutfestzustellen.
  • Blut hat,im Urin bei einer Urinuntersuchung kann ein wegweisender Befund sein.
  • Blutuntersuchungen: Hämoglobin, Blutsenkungsgeschwindigkeit, CRP, Serumkalzium, alkalische Phosphatase
  • Eine Gewebeprobe (Biopsie) wird selten entnommen.

Behandlung

Operation

  • Eine Operation ist die operativeeinzige VerkleinerungBehandlung des Nierenzellkarzinoms, die zu einer Heilung führen kann.
    • Meistens muss nur ein Teil der Nieren chirurgisch entfernt werden. Dies kann in einer offenen Operation oder Beseitigungdurch deseinen Tumorgewebesminimalinvasiven sowieEingriff (Schlüssellochchirurgie) erfolgen.
      • Bei der Metastasenminimalinvasiven Chirurgie wird mithilfe einer Kamera durch kleine Hauteinschnitte operiert.
    • Bei großen Tumoren oder Tumoren am Oberrand der Niere wird die Aussichtengesamte verbessernNiere entfernt.

Medikamente Imbei metastasiertenPatient*innen Stadiummit sinkenMetastasen

  • Hemmen jedochdas dieTumorwachstum Heilungschancenoder wirken auf das Abwehrsystem.

  • Eingesetzte Wirkstoffgruppen
    • VEGF-Rezeptor-Tyrosinkinase-Inhibitoren
    • Zytokine (Interferon-alpha und Interleukin-2)
    • Immuncheckpoint-Inhibitoren

Weitere Therapien

  • Die herkömmliche Chemotherapie mit sogenannten Zytostatika, also Medikamenten, die das allgemeine Zellwachstum hemmen, hat in der Behandlung des Nierenzellkarzinoms meist keinen Stellenwert.
  • Die DafürBestrahlung sindvon mittlerweile moderne Medikamente verfügbar, die auch im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium das Überleben verlängern. Andere neuartige Therapien wie Tumorimpfstoffe sind derzeit in der Erprobungsphase. 

    Auch Patientinnen und Patienten, die nur geringe Chancen auf Heilung haben,Metastasen kann jedochzu geholfeneiner Schmerzlinderung führen.

  • Manche Metastasen können chirurgisch entfernt werden. DieOb Mitteleine Operation in Frage kommt, hängt von der PalliativmedizinAnzahl (vonund Lateinisch pallium für „Mantel") schließen je nach Möglichkeit sowie WunschLokalisation der oderMetastasen desund Betroffenenvom sowieFortschritt der begleitendenErkrankung Familie Operation, Bestrahlung und medikamentöse Behandlung mit einab. Oberstes Ziel ist hier die Linderung unangenehmer Symptome und Schmerzen.

Prognose

  • Je früher die Diagnose gestellt wird und je zeitiger mit der Therapie begonnen wird, desto besser ist die Prognose. Leider verzögert sich die Diagnosestellung häufig, da das Nierenzellkarzinom im frühen, örtlich begrenzten Stadium nur selten durch Symptome auf sich aufmerksam macht.
  • Drei EsViertel wirdder jedochBetroffenen beobachtet,leben dassnach immerDiagnosestellung öfternoch früheremindestens Stadien5 per Zufall entdeckt werdenJahre.

  • Das Vorliegen von Metastasen in entfernten Organen wie Lunge, oder Knochen oder Gehirn verringert deutlich die Überlebensaussichten. Dennoch,Nur bei8–13 Patientinnen% undder PatientenPatient*innen mit fortgeschrittenemFernmetastasen Nierenkrebsleben länger als 5 Jahre nach Diagnose.
    • In dieser Patientengruppe sind sehr unterschiedliche Verläufe bekannt, sodass sich die Behandlungsaussichten nicht verallgemeinern lassen.
    • Eine Anhand bestimmter Parameter, zum Beispiel der Menge des Kalziums im Blut, kann dieschlechte Prognose nhaben Menschen mit veräherungsweisenderten geschBlutwerten (hohes LDL, niedriger Hätztmoglobinwert, werdenhohes Serumkalzium) oder schlechtem Allgemeinzustand.

Nachsorge

  • Einen besonderen Stellenwert haben engmaschige Nachkontrollen bei Nierenkrebs. Das liegt daran, dass auchAuch erfolgreich behandelte Patientinnen und Patientenoperierte Patient*innen mit Nierenkrebs können noch viele Jahre später Metastasen entwickeln. Die Nachsorge umfasst:
    • nnenrperliche Untersuchung
    • Laborwerte
    • Bauchultraschall
    • CT-Untersuchung von Brustkorb und Bauch.

WeiterführendeWeitere Informationen

AutorenAutorinnen

  • Hannah Brand, Dr. med., Ärztin, Berlin
  • Dorit Abiry, Doktorandin am Institut und der Poliklinik für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Nierenkarzinom; Nierenzellkarzinom; Nierentumor; Blut im Urin; Hämaturie; Makrohämaturie; Nephrektomie; Radiatio; Bestrahlung; Metastasen; Chemotherapie; Harnblasenkrebs; Rauchen; Rotgefärbter Urin
Jährlich erkranken 10 von 100.000 Menschen an Nierenkrebs, ungefähr doppelt so viele Männer wie Frauen. Die Diagnose ist zu Beginn symptomarm und wird häufig einnur Zufallsbefund,zufällig dabei daseiner Nierenkarzinombildgebenden inUntersuchung der Frühphase symptomarm verläuftentdeckt. In der Behandlung nimmt die operative Entfernung des entarteten Gewebes den größten Stellenwert ein. Wenn die Krebserkrankung noch keine Metastasen gebildet hat, ist die Aussicht auf Heilung gut. Bei erfolgreicher Behandlung sind Nachkontrollen besonders wichtig, da der Tumor noch Jahre später zurückkehren kann.
Nierenkrebs (Nierenkarzinom)
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Jährlich erkranken 10 von 100.000 Menschen an Nierenkrebs, ungefähr doppelt so viele Männer wie Frauen. Die Diagnose ist zu Beginn symptomarm und wird häufig einnur Zufallsbefund,zufällig dabei daseiner Nierenkarzinombildgebenden inUntersuchung der Frühphase symptomarm verläuftentdeckt. In der Behandlung nimmt die operative Entfernung des entarteten Gewebes den größten Stellenwert ein. Wenn die Krebserkrankung noch keine Metastasen gebildet hat, ist die Aussicht auf Heilung gut. Bei erfolgreicher Behandlung sind Nachkontrollen besonders wichtig, da der Tumor noch Jahre später zurückkehren kann.
Niere/Harnwege
Nierenkrebs (Nierenkarzinom)
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