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Sexuelle Dysfunktion bei Männern

Allgemeine Informationen

  • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.1-3

Definition

  • Sexuelle Dysfunktion, auch sexuelle Funktionsstörung, ist ein Sammelbegriff für Störungen, die eine oder mehrere Phasen der sexuellen Reaktion betreffen:1
    • Appetenz
    • Erregung
    • Orgasmus
    • Entspannung.
  • Nur ein Teil der Betroffenen erlebt deswegen Leidensdruck und wünscht eine Behandlung.
  • Mit dem Begriff sexuelle Dysfunktion grenzt die Sexualmedizin Störungen der Sexualfunktion ab von Störungen oder Varianten1

Häufigkeit

  • Epidemiologische

    Hohe Studien deuten darauf hin, dass sexuelle Dysfunktion relativ hPräufig vorkommt.2-5valenz

    • Etwa jeder 3.dritte Erwachsene ist für längere Phasen seines Lebens von einer sexuellen Störung betroffen, davon überwiegend sexuelle FunktionssFunktionsstörungen.6
    • Die epidemiologischen Häufigkeitsangaben sind in ganz erheblichem Maßerheblich von alters- und soziokulturellen Faktoren beeinflusst, was auf die biopsychosoziale Fundierung der menschlichen Sexualität verweist.6
  • Bedeutung des Alters

    • Die Häufigkeit steigt mitMit zunehmendem Alter.2-3,7-8
      • Die vorliegenden Studien dokumentieren mit zunehmendem Alter seltenerenseltenerer Geschlechtsverkehr,
      • geringere Erektionsfrequenz,
      • vermindertes sexuelles Verlangen,
      • weniger Befriedigung durch Sex und
      • häufiger Schwierigkeiten beim Erreichen des Orgasmus.3
    • Männer ab 40
      • Sexuelle Dysfunktion tritt beiin 40 % der MFänner ab 40 Jahrenlle zumindest zeitweise auf, .
      • 10 % der Männer in diesem Alter berichten von abnehmender sexueller Aktivität und Lust.2
    • In Deutschland berichteten 96 % der befragten Männer in der Altersgruppe von 30–39 Jahren und 71,3 % in der Altersgruppe von 70–80 Jahren über regelmRegelmäßige sexuelle Aktivität.
      • DabeiAltersgruppe nahm30–39 dieJahre: Prävalenz> 95 %
      • Altersgruppe der erektilen70–80 Dysfunktion vonJahre: 2,3 % in der 3ca. Lebensdekade auf 53,4 70 % in der 7. Lebensdekade zu.8
  • Prävalenz erektile Dysfunktion
    • Altersgruppe 30–39 Jahre: ca. 2 %
    • Altersgruppe 70–80 Jahre: > 50 %

    Versorgungsaspekte

    • Da Männer früher kaum mit Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich über sexuelle Probleme sprachen und Ärzte im Allgemeinen nur unzureichendes Wissen zu Fragen der Sexualität hatten, wurden solche Probleme bis vor einiger Zeit in Diagnostik und Therapie vernachlässigt oder als unvermeidbare Alterserscheinung abgetan.
    • Inzwischen hat das Wissen um die sexuelle Funktion und Dysfunktion des Mannes allerdings erheblich zugenommen, und es gibt mittlerweile mehr Behandlungsmöglichkeiten.

    Pathophysiologie

    • Die sexuelle Funktion steht immer unter dem Einfluss biologischer, psychischer und sozialer Faktoren und kann u.  a. auch durch somatische oder psychische Erkrankungen und deren Behandlung beeinträchtigt werden.
    • SexuelleEvtl. Funktionsstörungenkann betreffeneine immer das Paar, auch wenn nur bei einem der beiden Partner die eigentlichesexuelle Dysfunktion vorliegteine Beziehung sehr belasten.6
    • Näheres findensiehe Siedie in den ArtikelnArtikel zu den einzelnen Störungsbildern.

    Risikofaktoren

    • Einfluss von Lebensstil und Komorbidität4
      • Die niedrigste Prävalenz sexueller Dysfunktion besteht bei körperlich aktiven Männern ohne chronische Erkrankungen.
        • Männer, die sich regelmäßig sportlich betätigen, haben ein geringes Risiko für erektile Dysfunktion.
      • Mit einem erhöhten Risiko assoziiert sind:9
    • Weitere Faktoren (Näheres dazusiehe indie den ArtikelnArtikel zu den einzelnen Störungsbildern) sind:

Diagnostische Überlegungen

Klassifikation sexueller Dysfunktion

  • Die Patienten kLibidostönnen Probleme mit der der Libido, der Erektion, dem Orgasmus oder der Ejakulation haben und mrungen
  • Erektionsstöglicherweise rungen
  • Orgasmusstörungen
  • Ejakulationsstörungen
  • Schmerzen bei sexueller Aktivität

Psychische empfindenvs. physische Ursachen

  • Physisch bedingte sexuelle Probleme stehen meist im Zusammenhang mit Erkrankungen oder Verletzungen.
  • Psychisch bedingte sexuelle Probleme sind komplexer und können unterschiedliche Hintergründe haben, z. B.:
    • psychosoziale dieEinflussfaktoren in Kindheit und Adoleszenz (Erziehung, Umgang des sozialen Umfelds mit Sexualität etc.)
    • negative sexuelle Erfahrungen,
    • Missbrauch,
    • Leistungsdruck und
    • soziale Phobie oder andere psychische Störungen
  • Häufig Kombination somatischer und psychischer Faktoren
    • Häufig kommen bei primär somatisch bedingten sexuellen Funktionsstörungen im Laufe der Zeit dysfunktionale psychische Reaktionen hinzu, wie Versagens- oder Verlustängste.
  • Für weitere differenzialdiagnostische Überlegungen siehe die Artikel zu den entsprechenden Erkrankungen.

Wachstum und normale Entwicklung des Penis

  • Ist abhängig von einem normalen Testosteronspiegel.
  • Nach der Pubertät kann die Penisgröße nicht durch zusätzliche Androgenzufuhr erhöht werden.
  • Länge und Umfang variieren stark. Die meisten Penisse sind im erigierten Zustand 13–18 cm lang. Der Umfang des Penis wird an der dicksten Stelle gemessen und beträgt im Durchschnitt 12–13 cm.

Konsultationsgrund

  • Manche Betroffene sprechen ihre sexuellen Probleme direkt an.
  • Die meisten stellen das Problem eher indirekt und verschleiert dar.
  • Viele erhoffen sich, dass ihrdie ArztÄrzt*innen das Thema aufgreiftaufgreifen und ihnen Hilfe anbietetanbieten (Näheres im Abschnitt Anamnese).

ICPC-2

  • Y01 Penisschmerz
  • Y04 Penissymptome/-beschwerden, andere
  • Y07 Impotenz NNB
  • Y08 Sexualfunkt. Sympt./Beschw., Mann
  • Y24 Angst vor sexueller Dysfunktion, Mann
  • Y28 Funktionseinschr./Behinderung (Y)
  • Y29 Genitalbeschwerden Mann, andere

ICD-10

  • Nach ICD-10, deutsche Fassung 20234
  • F52 Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit
    • F52.0 Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen
    • F52.1 Sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung
    • F52.2 Versagen genitaler Reaktionen
    • F52.3 Orgasmusstörung
    • F52.4 Ejaculatio praecox
    • F52.6 Nichtorganische Dyspareunie
    • F52.7 Gesteigertes sexuelles Verlangen
    • F52.8 Sonstige sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit
    • F52.9 Nicht näher bezeichnete sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit
  • N48 Sonstige Krankheiten des Penis
    • N48.2 Sonstige entzündliche Erkrankungen des Penis
    • N48.3 Priapismus
    • N48.4 Impotenz organischen Ursprungs
    • N48.6 Induratio penis plastica
    • N48.8 Sonstige näher bezeichnete Krankheiten des Penis
    • N48.9 Krankheit des Penis, nicht näher bezeichnet
  • N99 Krankheiten des Urogenitalsystems nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    • N99.8 Sonstige Krankheiten des Urogenitalsystems nach medizinischen Maßnahmen

Differenzialdiagnosen

  • Sofern nicht anders gekennzeichnet, basiert der Abschnitt auf diesen Referenzen.1-3

Erektile Dysfunktion

  • Über mindestens 6 Monate anhaltende Unfähigkeit, eine Erektion zu bekommen, die ausreichend steif und lang anhaltend ist, um befriedigendenein Geschlechtsverkehrerfülltes durchzufSexualleben zu führen.
  • Erektile Dysfunktion ist häufig und steigt mit zunehmendem Alter.
  • Wie häufig überwiegend psychisch gegenüber überwiegend somatisch bedingten Fällen erektiler Dysfunktion sind, ist unklar.

Vorzeitige Ejakulation

  • Häufigste Form der sexuellen Dysfunktion bei Männern6
  • Diagnosekriterien
    • verkürzte Latenzzeit von der Penetration bis zur Ejakulation
    • Verlust von willentlicher Ejakulationskontrolle
    • Leidensdruck der Betroffenen oder der Partner*innen
  • Diese Dysfunktion kann angeboren, erworben oder situationsbedingt sein oder zusammen mit anderen sexuellen Problemen, einschl.einschließlich Erektionsstörungen, auftreten.10
  • Die Diagnose gründet sich auf die Anamnese. Die klinischen Befunde sind in der Regel normal.
  • Verschiedene verhaltenstherapeutische und medikamentöse Behandlungsmethoden können zum Einsatz kommen.

Sonstige Ejakulations- und Orgasmusprobleme

  • Mögliche Formen11
    • verzögerte Ejakulation
    • Unfähigkeit zur Ejakulation
    • retrograde Ejakulation
    • ausbleibender Orgasmus
    • ausbleibendes Lustempfinden bei der Ejakulation (anhedonische Ejakulation)
  • Anamnese und klinische Untersuchung konzentrieren sich im ersten Schritt darauf, biologische Ursachen auszuschließen.
  • Ggf. Sexualberatung, Verhaltenstherapie oder andere Formen der Psychotherapie, als Einzel-, Paar- oder Gruppentherapie.6

Sexuelle Appetenzstörung

  • Mögliche Formen
    • vollständiger Verlust des sexuellen Interesses
    • verminderte Libido
    • Aversion gegen Sex
    • Hyposexualität
  • Einige chronische somatische und psychische Erkrankungen sowie medizinische und chirurgische Eingriffe können sich direkt oder indirekt auf die Libido auswirken, und Testosteron ist ein wichtiger Faktor.
  • Bei Männern sind Libidostörungen zwar deutlich seltener als bei Frauen, scheinen aber zuzunehmen.
  • Häufig infolge von Paarkonflikten oder eines Burnout-Syndroms6

Paraphilien

  • Keine Differenzialdiagnose im eigentlichen Sinn, aber eine möglicherweise als Appetenzstörung fehlgedeutete Ursache sexueller Dysfunktion
    • Sexuelle Erregung oder Erektion bei paraphilen Phantasien oder Betrachtung entsprechender pornografischer Darstellungen?
  • Bei Paraphilien, deren Vollzug mit einer Selbst- oder Fremdgefährdung oder einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit einhergehen würde, z.  B. bei Pädophilie, ist die Therapie einer begleitenden sexuellen Dysfunktion, z.  B. einer erektilen Dysfunktion, kontraindiziert.

Störung aufgrund einer Penisdeviation 

  • Krümmung des Penis, angeboren oder erworben
  • Ein Penis, der stark gekrümmt ist, kann den Geschlechtsverkehr erschweren oder unmöglich machen.115
  • Die häufigste Ursache für eine erworbene Peniskrümmung ist die Induratio penis plastica, eine entzündliche Erkrankung des Erwachsenenalters.

Anamnese

Besonders zu beachten

  • DerSofern nicht anders gekennzeichnet, basiert der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.6,121-3

Besonders zu beachten

Kommunikation mit den Patienten – Empfehlungen

  • Vielen Patienten fällt es schwer, sexuelle Probleme anzusprechen, und sie suchen die Arztpraxis oft aus anderen Gründen auf.
  • Mit offenen Fragen beginnen und sachlich formulieren.
  • Offenheit für das Thema signalisieren, aber die Schamgrenzen des Patienten respektieren.
  • Bei Verdacht auf sexuelle Probleme folgende Bereiche fokussieren:
    • Sexualfunktion
    • Sexualverhalten
    • sexuelle Vorlieben
    • Paarbeziehung, Befriedigung der Sexualpartner*innen
    • Körperbild.
  • DenDie PatientenBetroffenen fragen, was ersie selbst für die Ursache des Problems hälthalten.

Sexuelle Vorgeschichte, Checkliste

  • Wie erlebt der Patient das Problem?
  • Wie lange hat er das Problem?
  • Ist das Problem zeit-, orts- oder partnerabhängig?
  • Liegt verringerte Libido vor oder hat der Patient eine Abneigung gegen sexuellen Kontakt?
  • Gibt es Probleme in der Beziehung mit den Partner*innen?
  • Welche Stressfaktoren sieht der Patient und welche sehen die Partner*innen?
  • Angst, Schuldgefühle, Scham, unterdrückte Wut?
  • Körperliche Probleme wie Schmerzen bei einem/einer der Beteiligten?

Weitere wichtige Fragen

  • Akutes Einsetzen?
    • Kann auf eine psychische Ursache hindeuten.
  • Nächtliche und selbst induzierte Erektionen?
    • Fehlen nächtliche Spontanerektionen und Erektionen bei Masturbation, kann das auf eine vaskuläre oder neurologische Grunderkrankung hinweisen.
  • Risikofaktoren?
  • Medikamente
    • Können verschiedene Formen sexueller Funktionsstörungen verursachen.
    • Die betroffenen Substanzen findet man u. a. in folgenden Wirkstoffklassen:132-153,6
      • Thiaziddiuretika
      • Betablocker
      • Alphablocker
      • ACE-Hemmer
      • antihypertensive Kombinationspräparate
      • Klasse III-Antiarrhythmika (z.  B. Amiodaron)
      • Lipidsenker
      • Antidepressiva
      • Neuroleptika
      • Hypnotika (Benzodiazepine und andere)
      • Zytostatika
      • H2-Blocker.
    • Besonders bei sexuellen Funktionsstörungen, die zu Beginn einer medikamentösen Therapie neu auftreten, sollte die Möglichkeit einer solchen Arzneimittelnebenwirkung in Betracht gezogen werden.
  • Fahrradfahren?16-19
    • vermuteter Pathomechanismus
      • Durch Druck auf die Perinealnerven kann es zu vorübergehenden Störungen der Penisinnervation kommen.
    • Datenlage
      • Bei Leistungsradsportlern wurden nach Wettkämpfen vorübergehende Erektionsstörungen beobachtet.
      • Die Vermutung, dass mehr als 3 Stunden pro Woche Radfahren zum EntstehenLaut einer anhaltendensystematischen Metaanalyse haben Radfahrer ein doppelt so hohes Risiko, an einer erektilen Dysfunktion beitragenzu könnteerkranken als Nicht-Radfahrer (OR: 2,00; 95 % KI: 1,57–2,55).7
      • Eine kritische Schwelle, wurdewas die Intensität und Häufigkeit des Radfahrens angeht, konnte bislang nicht zweifelsfreiermittelt bestätigtwerden.
      • Eine Vulnerabilität gegenüber den potenziell schädlichen Einflüssen des Radfahrens ist möglicherweise nur bei Männern mit weiteren Risikofaktoren für erektile Dysfunktion gegeben.
    • Prävention
      • Zur Vorbeugung von Nervenschäden scheint es sinnvoll zu sein, auf eine anatomisch angepasste Sattelform zu achten, beim Fahren immer wieder die Sitzposition zu wechseln und bei längeren Fahrten zwischendurch immer wieder für wenige Minuten in den Stand zu gehen.

Klinische Untersuchung

  • Der Abschnitt basiert auf diesen Referenzen.202-213

Allgemeines

  • Inspektion der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale
  • Gynäkomastie?
    • z.  B. Prolaktin produzierender Tumor
    • medikamentös bedingt (z.  B. Neuroleptika)
  • Anzeichen von Atherosklerose: peripherer Puls, Blutdruck?
  • Untersuchung des Unterbauchs
    • Leistenhernie?
    • Femoralispuls tastbar?
    • Vollständiger Hodendeszenzus?
    • Blasendruckschmerz?
  • Rektale Untersuchung (siehe auch TrainAMed Digital-rektale Untersuchung, Uni Freiburg)
  • Anzeichen einer neuronalen Ursache?
    • orientierende neurologische Untersuchung
    • Anal- und Kremasterreflex
    • Hirnnerven: z.  B. Gesichtsfeldausfälle?

Klinisch-andrologische Untersuchung

  • Diese Untersuchung erfordert ausreichende Erfahrung auf diesem Gebiet und sollte ggf. in einer darauf spezialisierten Praxis durchgeführt werden.
  • Inspektion und Palpation des Penis
  • Palpation des Skrotalinhalts
  • Sensibilitätsprüfungen im Urogenital- und Perianalbereich

Ergänzende Untersuchungen

In der Hausarztpraxis

Bei Spezialist*innen

  • Hormonuntersuchungen228-9
    • bei Veränderungen der Libido
    • bei deutlichen Hinweisen auf Androgenmangel, z.  B.:
    • Testosteron, z.  B. bei Verdacht auf Hypogonadismus
    • LH + FSH: Wenn Testosteron niedrig ist.
    • Prolaktin
      • bei Gynäkomastie
      • Wenn Testosteron niedrig ist.
      • bei Verlust der Libido
    • weitere ggf. relevante Tests:
      • Eisen
      • Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG)
      • FSH.andere Hypophysenhormone
      • kranielle MRT
      • Karyotypisierung
    • intrakavernöser Injektionstest
  • Näheres insiehe dendie ArtikelnArtikel zu den einzelnen Störungsbildern.

Indikationen zur Überweisung

  • Zur detaillierten Untersuchung und Verlaufskontrolle, je nach Ursache der Störung bei folgenden Spezialist*innen:
    • Urolog*innen
    • Ärzt*innen mit Zusatzweiterbildung Andrologie – Fachärzt*innen folgender Spezialgebiete können diese Qualifikation erwerben:2310
      • Haut- und Geschlechtskrankheiten
      • Innere Medizin und Endokrinologie
      • Innere Medizin und Diabetologie
      • Urologie
    • ärztliche oder psychologische Psychotherapeut*innen
      • Paartherapeut*innen
      • Sexualtherapeut*innen
    • Neurolog*innen
    • Endokrinolog*innen
    • Kardiolog*innen.
  • Wenn die Ursache der sexuellen Dysfunktion durch die obigen Untersuchungen nicht zuverlässig aufgeklärt werden kann.
  • Wenn die hausärztliche Behandlung keine Wirkung zeigt.

Maßnahmen und Empfehlungen

  • Die Behandlung der Ursache und die Vorbeugung stehen an erster Stelle, z.  B. bei:
  • Dazu gehört auch die Veränderung des Lebensstils und der Lebensgewohnheiten (siehe Abschnitt Empfehlungen für Patienten).
  • Erst danach erfolgt bei Bedarf die symptomatische Therapie.
    • Seit Phosphodiesterase-5-Hemmer auf dem Markt sind, wird diese Reihenfolge leider häufig missachtet.
    • Andere organbezogene Therapieoptionen werden eher selten eingesetzt und sind spezialisierten Ärztenrzt*innen vorbehalten.

Empfehlungen für Patienten

Patienteninformationen

Patienteninformationen in Deximed

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Erektile Dysfunktion: DiagnostikKinderendokrinologie und Therapie-diabetologie (DGKED). S1-Leitlinie Pubertas tarda und Hypogonadismus. AWMF-Leitlinie Nr. 030174-112022. S1, Stand 20182021.  www.awmf.org
  • European Association of Urology. Guidelines on Male Hypogonadism. Stand März 2015. uroweb.org

Literatur

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  22. European Association of Urology. Guidelines on Male Hypogonadism. Stand März 2015. uroweb.orgcom
  23. Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern):. (Muster-)Weiterbildungsordnung 20032018 in der Fassung vom 2325.1006.20152022. www.bundesaerztekammer.de
  24. Esposito K, Giugliano F, Di Palo C et al. Effect of Lifestyle Changes on Erectile Dysfunction in Obese Men: A Randomized Controlled Trial. JAMA 2004; 291: 2978–2984. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov

Autor*innen

  • Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).

 

F52; F520; F521; F522; F523; F524; F526; F527; F528; F529; N48; N482; N483; N484; N486; N488; N489; N99; N998
Y01; Y04; Y07; Y08; Y24; Y28; Y29
Impotenz; Sexuelle Dysfunktion; Erektile Dysfunktionen; Mangel an sexuellem Verlangen; Sexuelle Aversion; Versagen genitaler Reaktion; Orgasmusstörung; Ejaculatio praecox; Vorzeitige Ejakulation; Sexuelle Funktionsstörung; Sexuelle Appetenzstörung; Verminderte Libido; Penisdeviation
Sexuelle Dysfunktion bei Männern
CCC MK 26.05.2020 Ranitidin vom Markt. CCC MK 30.03.2020, aktuelle LL.
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