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Fettlebererkrankung, nicht-alkoholische

Was ist eine nicht-alkoholische Fettleber?

Definition

Bei der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (auch NAFLD) bildet sich Fettgewebe innerhalb der Leber, wodurch sich die Organstruktur verändert; es entsteht eine sog. Steatose. Üblicherweise

Oft wird eine solche Gewebeveränderung der Leber durch anhaltenden, hohen Alkoholkonsum verursacht; im Fall der nicht-alkoholischen Fettleber sind aber weder AlkoholmissbrauchAlkohol noch andere Leberkrankheiten die Ursache. TrotzdemOft gleichenbesteht sichhingegen dieein Gewebeveränderungen:deutliches vomÜbergewicht.

Vom Stadium der reinen Fettleber, die in der Regel ohne Symptome einhergeht, kann sich eine Leberentzündung (Steatohepatitis, NASH) und auch ein stärkerer Gewebeumbau entwickeln (eine Fibrose oder auch Zirrhose der Leber). Bei der Leberzirrhose ist das Organ von funktionslosem Bindegewebe durchsetzt; die Betroffenen zeigen die Symptome einer deutlich eingeschränkten Leberfunktion. In sehr fortgeschrittenen Stadien kann die Erkrankung in einen bösartigen Leberzelltumor (Leberzellkrebs) übergehen.

HäufigkeitSymptome

Die nicht-alkoholische Fettleber ist die häufigste gutartige, chronische Leberkrankheit. In Deutschland leiden etwa 20–30 % der Erwachsenen an einer nicht-alkoholischen Fettleber. Personen mit Übergewicht/Adipositas und/oder Diabetes Typ 2 sind häufiger betroffen. In populationsbasierten Studien trat die Erkrankung bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Diese Unterschiede treffen wohl vor allem für übergewichtige Patient*innen zu. In industrialisierten Ländern sind Kinder und Jugendliche zunehmend häufiger betroffen (die Prävalenz liegt bei 3–11 %).

Was sind die Ursachen?

Die Entwicklung der Erkrankung hat genetische, epigenetische, ethnische, hormonelle und umweltbedingte Ursachen. Adipositas zählt als gemeinsamer Risikofaktor für sowohl die nicht-alkoholischen Fettleber als auch für Diabetes Typ 2. Zudem besteht ein Zusammenhang zwischen der nicht-alkoholischen Fettleber und den Parametern Bauchumfang, BMI und den Triglyzerid-Werten im Blut. Eine „westliche Ernährungsweise" bei Jugendlichen ist mit einem erhöhten Risiko der späteren Entwicklung einer Fettleber assoziiert. Hier spielt insbesondere der Konsum von Softdrinks eine wichtige Rolle. Ernährung und körperliche Aktivität beeinflussen auch den Verlauf der Erkrankung. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass das Mikrobiom im Darm sowohl an der Entstehung als auch dem Fortschreiten einer nicht-alkoholischen Fettleber beteiligt ist. Mischformen zwischen alkoholischer und nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung sind möglich.

Mit dem Vorliegen einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung sind folgende Faktoren assoziiert:

  • Höheres Alter
  • Erhöhter BMI (insbesondere mit viszeraler Adipositas)
  • Hohe Kalorienzufuhr
  • Insulinresistenz oder Typ-2-Diabetes
  • Bewegungsmangel
  • Genetik
  • Rauchen.

Welche Beschwerden können auftreten?

Eine nicht-alkoholische Fettleber, die nicht zu einer Entzündung oder Störung der Leberfunktion führt, bewirkt häufig gar keine Beschwerden. Falls Symptome auftreten, handelt es sich meist zunächst um unspezifische Zeichen wie Antriebslosigkeit, Krankheitsgefühl oder ein Druckgefühl im Leberbereich (unter dem rechten Rippenbogen). Bei einigen Betroffenen ist bei der körperlichen Untersuchung eine vergrößerte Leber tastbar. Ansonsten fallen häufig Zeichen eines metabolischen Syndroms auf, wie Bluthochdruck oder ein fettbedingter, vergrößerter Bauchumfang.

Wie

Ursachen

Die wirdEntwicklung der Erkrankung hat genetische, epigenetische, ethnische, hormonelle und umweltbedingte Ursachen.

Es besteht ein Zusammenhang zwischen Fettlebererkrankungen und Übergewicht, erhöhten Fettwerten sowie Typ-2-Diabetes.

Adipositas zählt als gemeinsamer Risikofaktor für sowohl die nicht-alkoholische Fettleber als auch für Diabetes Typ 2. Bei Übergewicht spielt besonders ein erhöhter Bauchumfang eine Rolle als Risikofaktor.

Eine „westliche Ernährungsweise“ bei Jugendlichen ist mit einem erhöhten Risiko der späteren Entwicklung einer Fettleber assoziiert. Hier spielt insbesondere der Konsum von Softdrinks eine wichtige Rolle. Ernährung und körperliche Aktivität beeinflussen auch den Verlauf der Erkrankung. Mehrere Studien weisen darauf hin, dass das Mikrobiom im Darm sowohl an der Entstehung als auch dem Fortschreiten einer nicht-alkoholischen Fettleber beteiligt ist. Mischformen zwischen alkoholischer und nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung sind möglich.

Risikofaktoren

  • Höheres Alter
  • Übergewicht
  • Männliches Geschlecht
  • Insulinresistenz oder Typ-2-Diabetes
  • Genetische Veranlagung
  • Hispanische Abstammung

Häufigkeit

Die nicht-alkoholische Fettleber ist die häufigste gutartige, chronische Leberkrankheit. In Deutschland leiden etwa 23 % der Erwachsenen an einer nicht-alkoholischen Fettleber.

Personen mit Übergewicht und/oder Typ-2-Diabetes sind häufiger betroffen.

In Studien trat die Erkrankung festgestellt?bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Diese Unterschiede treffen wohl vor allem für übergewichtige Patient*innen zu. In industrialisierten Ländern sind Kinder und Jugendliche zunehmend häufiger betroffen. Global betrachtet haben 3–10 % eine nicht-alkoholische Fettleber.

Untersuchungen

Da eine Fettleber oder auch Leberentzündung durch bestimmte Medikamente, Giftstoffe oder infolge von manchen ErbkrankheitenAutoimmunkrankheiten auftreten kann, werden diese Ursachen bei der Diagnose überprüft bzw. ausgeschlossen. Um die Erkrankung von einer alkoholbedingten Fettleber zu unterscheiden, wird ein täglicher Alkoholgrenzwert von 10 g bei Frauen und 20 g bei Männern angenommen (ein halber Liter Bier enthält ca. 20 g Alkohol).

Eine ausgeprägte Fettleber kann relativ einfach bei einer Ultraschalluntersuchung diagnostiziert werden. Laborchemisch werden zur Beurteilung der Leberfunktion die Transaminasen GOT und GPT, Gamma-GT, Bilirubin und die alkalische Phosphatase bestimmt. Zusätzlich weisen das Blutbild, der Lipidstatus und der Nüchtern-Blutzucker auf ggf. vorliegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen hin. Je nach Verdachtsdiagnose können weitere Blutparameter bestimmt werden, z. B. zum Ausschluss von Virushepatitidenviral bedingter Leberentzündung oder Autoimmunerkrankungen.

Möglicherweise ist auch eine CT- (Computertomografie) oder MRT-Untersuchung (Magnetresonanztomografie) anzuraten. Die Elastografie/Elastometrie ist ein ultraschallbasiertes Verfahren zum Ausschluss einer fortgeschrittenen Leberfibrose oder Leberzirrhose. Wenn eine genaue Diagnose gestellt werden soll und abgeklärt werden muss, ob eine Entzündung vorliegt oder ob sich Bindegewebe gebildet hat, kann eine Leberbiopsie indiziert sein. Dabei wird eine Nadel durch die Haut in die Leber eingeführt und eine Probe entnommen, die anschließend unter dem Mikroskop histologisch beurteilt wird.

Gibt es eine Therapie?Behandlung

Es gibt fFür die IndikationBehandlung einer nicht-alkoholische Fettlebererkrankung gibt es aktuell keine zugelassenen Medikamente.

Grundpfeiler der Therapie sind die Anpassung des Lebensstils sowie die Kontrolle und Therapie des metabolischen Syndroms. Von metabolischen Syndrom spricht man, insbesonderewenn eine Behandlung Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Beigleichzeitig adipÜbergewicht, erhösenhte Patient*innenBlutfett- führtund eineBlutzuckerwerte Gewichtsabnahmesowie vonBluthochdruck 10 % innerhalb eines Jahres nachweislich zu messbaren positiven Veränderungen der Lebererkrankungvorliegen. Zahlreiche

Studien belegen, dass durch Veränderungen des Lebensstils (u. a. Gewichtsreduktion) sowohl die TransaminasenLeberwerte als auch die LeberhistologieLebergewebestruktur verbessert werden können. Außerdem wird eine mediterrane Kostform empfohlen sowie wöchentlich 3 Stunden Ausdauersport.

Liegen Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen vor, sollten diese behandelt werden.

Was können Sie selbst tun?

  • Reduzieren Sie ihrIhr Gewicht, falls Sie übergewichtig sind.
    • Eine Gewichtsabnahme von 5 % führt bei 75 % dervielen Betroffenen zu einem Rückgang der KrankheitserscheinungenBeschwerden.
  • Führen Sie eine hypokalorische Diät mit einem Kaloriendefizit von 500–700 Kalorien am Tag.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen (z. B. mediterrane Kost und komplexe Kohlenhydrate).
    • ggf. mithilfe einer Ernährungsberatung
  • Bleiben Sie rperlicherperlich aktiv (150–2003 minStunden/Woche moderate Aktivität).
  • VermeidenMeiden Sie Alkohol und Nikotinhören Sie mit dem Rauchen auf.

Kann der Erkrankung vorgebeugt werden?

Durch Änderungen des Lebensstils: Regelmäßige körperliche Aktivität wie Spazierengehen, Radfahren und Schwimmen (2–3-mal pro Woche und mindestens 30 Minuten) senkt das Risiko, für das Auftretenan einer nicht-alkoholischenFettlebererkrankung Fettlebererkrankungzu erkranken. Auch Kaffeekonsum scheint das Risiko zu senken. EineÜbergewicht, erhöhteverbunden Kalorienaufnahmemit zeiner ungesunden Ernählthrungsweise, hingegenist alsein Risikofaktor.

Verlauf und Prognose

DiePatient*innen Intervallemit der Verlaufsuntersuchungen hängen vom klinischen Bild ab und müssen individuell festgelegt werden. Sie sind abhängig von der entzündlichen AktivitätFettlebererkrankungen, vondie Organveränderungenkeinen aufAlkohol dem Boden eines metabolischen Syndromskonsumieren, vonhaben demeine Vorliegendeutlich bessere Prognose als Personen mit einer Leberzirrhosevergleichbaren oder Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) und vom Risiko fürErkrankung, die EntwicklungAlkohol eines Leberzellkarzinoms (Leberkrebs). Die Verlaufsuntersuchungen finden in der Regel in Abständen zwischen 3 und 12 Monaten statt. Die regelmäßigen Kontrollen sind wichtig, um ein Fortschreiten der Lebererkrankung rechtzeitig zu diagnostizierentrinken.

Die reine Fettleber (NAFLD) ohne Entzündung oder Fibrose kann imsich Prinzip abheilenzurückbilden. Bei gleichzeitiger Leberentzündung ist der Verlauf der Erkrankung fortschreitend und nicht umkehrbar. EsDennoch wirdkann angenommen,der dassVerlauf sichdurch eineLebensstiländerungen verlangsamt werden.

Die nicht-alkoholische FettleberLeberentzündung in(NASH) etwakann 10–20zu %einer in eine entzündliche Form weiterentwickeltLeberfibrose und diesedadurch inzu weniger als 5 % in eineeiner Leberzirrhose und zu Leberkrebs fübergehthren. DasDaher Risikosollten fürregelmäßige einenKontrolluntersuchungen bösartigenerfolgen. LeberzelltumorNur liegtso beikann 0,05ein %Fortschreiten proder Jahr,Lebererkrankung beirechtzeitig bestehendererkannt Zirrhoseund beientsprechend 2,6behandelt % pro Jahrwerden.

Weitere Informationen

Autorin

  • HannahSusanna BrandAllahwerde, ÄFachärztin für Allgemeinmedizin, Berlin
nichtalkoholische Fettleber; nicht alkoholische Fettleber; nicht-alkoholische Fettleber; NAFLD; chronische Leberkrankheit; Übergewicht; Diabetes Typ 2; Typ-2-Diabetes; Zuckerkrankheit; erhöhter Leberwert; erhöhte Leberwerte; Fettlebererkrankung; Fettleber; Steatose
Die Erkrankung bezeichnet eine Leber mit vermehrter Fettspeicherung bei Personen ohne oder mit nur sehr geringem Alkoholkonsum. Das Spektrum reicht von der reinen Fettleber mit oder ohne Entzündung, bis hin zur Leberzirrhose und dem Leberzellkarzinom. Häufig leiden die Betroffenen zusätzlich an Übergewicht und Diabetes mellitus.
Fettlebererkrankung, nicht-alkoholische
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SA 24.08.22 HA 20.01.21 Check GO 24.1. - Absatz zur Wirksamkeit von Vit E gelöscht. D LL import; SM 1.5.2017; SM 02.08.2018
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Die Erkrankung bezeichnet eine Leber mit vermehrter Fettspeicherung bei Personen ohne oder mit nur sehr geringem Alkoholkonsum. Das Spektrum reicht von der reinen Fettleber mit oder ohne Entzündung, bis hin zur Leberzirrhose und dem Leberzellkarzinom. Häufig leiden die Betroffenen zusätzlich an Übergewicht und Diabetes mellitus.
Magen-Darm-Trakt
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