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Juckreiz im Analbereich, Empfehlungen

Was ist Juckreiz im Analbereich?

Der Juckreiz des Afters (Pruritus ani) ist ein relativ häufiges Leiden. BeiBis ca.zu 205 % der Betroffenen kann keine Ursache festgestellt werden, esBevölkerung sind aberbetroffen. meistHäufige eineUrsachen auslösende Krankheit zu finden:sind Erkrankungen, bei denen lokal mehr Feuchtigkeit entsteht, z. B. bei Hämorrhoiden oder gynäkologischen Erkrankungen, sind eine häufige Ursache. Auch Entzündungen, Infektionen, allgemeine Erkrankungen der Haut (Neurodermitis), Schleimhautrisse, häufiger Durchfall oder selten auch ein Tumor können Juckreiz zur Folge haben. HäufigMitunter istjuckt die Haut, auchda sie aufgrund von Seifen, Feuchttüchern, zu häufigem Waschen oder auch zu häufigem Schwitzen gereizt ist.

Reizstoffe in der Nahrung können vermutlich analen Juckreiz verursachen oder verstärken, möglicherweise nur indirekt über eine veränderte Stuhlkonsistenz. Im Verdacht stehen dabei u. a. Kaffee, Tee, Bier, Tomaten und jucktSchokolade. deshalbAuch Medikamente könnten als Auslöser von Juckreiz eine Rolle spielen, z. B. Zytostatika.

Zur VorbeugngVorbeugung und Behandlung ist eine vernünftige Hygiene wichtig. Durch ungenügende Hygiene kann es zu Juckreiz kommen, aber meist wird der Juckreiz durch übertriebenes Waschen hervorgerufen. Bei einer übermäßigen Reinigung wird die Fettschicht der Haut zerstört. undDie dieAustrocknung Hautverstärkt trocknetden aus,Juckreiz. sodassUmgekehrt dasfördert Risikoaber einerauch Erkrankungeine steigtschlechte oder nachlässige Körperhygiene entsprechende Beschwerden. In seltenen Fällen kann der Juckreiz des Afters durch eine allgemeine Erkrankung desder Betroffenen ausgelöst werden, z. B. durch Diabetes mellitus, das Hodgkin-Lymphom, Morbus Crohn, Nierenversagen, Lebererkrankungen, Urämie oder Lebererkrankungen.

Dersystemischen Juckreiz des Afters verschlimmert sich durch Kratzen. Durch das Kratzen wird oft ein neuer Juckreiz ausgelöst, sodass ein Teufelskreis entsteht.

Ursache

Bei der Untersuchung sucht der Arzt nach lokalen Ursachen. Viele Patienten zeigen entzündliche Veränderungen am After. Einige Betroffene reagieren auf Parfüm, Seife, Kleidung oder Nahrungsmittel oder es zeigen sich kleine Verletzungen an der Haut. Durch Hämorrhoiden kommt es zu einer erhöhten Feuchtigkeit um den After und damit zu Juckreiz und Reizungen. In einigen Fällen führen Hämorrhoiden zu einem Rektumprolaps, welcher das Risiko von Feuchtigkeit und Juckreiz am After erhöht. Auch durch Einrisse in der Haut (Analfissur) kann Juckreiz entstehen. Dies gilt auch bei Analfisteln, d. h. wenn sich ein Gang vom Analkanal zur Haut außerhalb des Afters gebildet hat. Über diesen Kanal kann sich Flüssigkeit entleeren, was zu Reizungen und Juckreiz führt.

In seltenen Fällen kann eine generelle Hauterkrankung die Ursache sein. Der Juckreiz kann (insbesondere bei Kindern) auch durch den Madenwurm oder durch eine Pilzinfektion hervorgerufen werdenHauterkrankungen.

Therapie

Wenn eine zugrunde liegende Ursache festgestellt werden kann, muss diese behandelt werden. Sie können aber auch selbst Maßnahmen ergreifen.

Empfehlungen für PatientenPatient*innen

Eine gute Hygiene ist wichtig: waschenWaschen Sie sich regelmäßig, aber nicht zu oft. Verwenden Sie einenur mildeWasser, Seifeund ohne Parfüm. Waschentrocknen Sie sichden möglichstAfter nursanft einmalab. am TagReiben und verwendenRubbeln Sie keinennicht Waschlappen,mit sonderntrockenem duschen SiePapier. VermeidenNutzen Sie trockenesallergenfreie Papier,Pflegeprodukte verwendenund/oder SieZinkoxidpaste weicheszur Toilettenpapier.Hautpflege Einigender Patienten hilft es, im Bereich des Anus eine wasserabweisende Salbe aufzutragenAnalregion.

Vermeiden Sie möglichst Schweißbildung im Bereich des Anus: tragenTragen Sie Unterwäsche aus Baumwolle, vermeiden Sie eng sitzende Kleidung und Aktivitäten, bei denen Sie stark schwitzen. Verwenden Sie während der Menstruation Tampons anstatt Binden. Sie sollten nicht über einen längeren Zeitraum sitzen, zudem ist es empfehlenswert, Plastikstühle zu vermeiden.

Absorbierende Baumwollkompressen zwischen dem Gesäß, die regelmäßig ausgetauscht werden, können lokale Feuchtigkeit aufnehmen.

Passen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten an. Ziel ist ein geformter Stuhl und evtl. eine Abnahme der Stuhlgänge (falls Sie unter erhöhter Stuhlfrequenz leiden).

Kratzen Sie nicht den Aalbereich. Vermeiden Sie auslösende Ursachen.

Medikamentöse Therapie

Kortikosteroide, die auf die Haut am After aufgetragen werden, lindern die Beschwerden. Sie sollten diese Präparate jedoch nicht länger als 2–3 Wochen hintereinander anwenden. DieWegen der Nebenwirkungen wird eine periodische Behandlung mitempfohlen. unterschiedlichen Präparaten wird empfohlen, daFalls die einzelnenlokal aufgetragenen Kortikosteroide nicht helfen oder Sie an einem schweren Ekzem leiden, kommen evtl. Calcineurininhibitoren wie Pimecrolimus oder Tacrolimus zum Einsatz. Diese Wirkstoffe beisind einerbisher chronischenschweren BehandlungVerläufen häufig immer weniger effektiv sind. Verwenden Sie eine Creme (eher wässrige Basis), wenn die Haut am After feucht und aufgeweicht ist. Ist die Haut trocken und eingerissen, sollte eine Salbe (eher fettige Basis) verwendet werdenvorbehalten.

Therapievorschlag:

  • SieAndere Medikamente können tagsüberversucht einewerden, neutraleallerdings ist ihre Wirksamkeit gegen Juckreiz derzeit nur unzureichend belegt. Hierunter fallen die lokale Anwendung von Capsaicin-Creme, Palmitoylethanolamid (PEA, ein cannabinoidähnlicher Wirkstoff), ureahaltigen Cremes oder Salbe verwenden,auch die SieUnterspritzung beispielsweiseder nach dem Waschen nach dem Stuhlgang auftragen.
  • Entfernen Sie die Salbe oder Creme abendsHaut mit lauwarmem Wasser und medizinischer Seife bzwKortikoiden. Öl, z. B. Erdnussöl.

Psychosomatik

Bei einigenVerdacht Betroffenenauf trittein automatisiertes Kratzverhalten und Probleme der JuckreizJuckreizbewältigung verstärktwird nachtsneben auf,der sodasssymptomatischen manauch häufigeine kratzt,psychosomatische ohneTherapie dies bewusst wahrzunehmenempfohlen. In diesem FallDiese kann einals juckreizlinderndes MittelSchulungsprogramm, dasim gleichzeitigRahmen denvon Schlafpsychosomatischen fördert,Angeboten verwendetoder werdendurch (Antihistaminikum)psychotherapeutische Verfahren erfolgen.

Prognose

Durch eine sorgfältige Eigenbehandlung können Sie den Juckreiz häufig selbst kontrollieren. In manchen Fällen kommt es jedoch zu einem chronischen oder ständig wiederkehrenden Zustand. Liegt dem Juckreiz eine Krankheit zugrunde (z. B. Hämorrhoiden), solltesollten erdie natürlichBeschwerden mitbei der wirksamen Behandlung dieser Ursache nachlassen.

WeiterführendeWeitere Informationen

AutorenAutor*innen

  • Hannah Brand, Cand. med., Berlin
  • Susanne Meinrenken, Dr. med., Bremen
Capsaicin; Analfistel; Analfissur; Chronischer Juckreiz am After; Afterjuckreiz; Juckreiz in der Analregion; Hämorrhoiden; Rektumprolaps; Analprolaps; Perianalekzem; Morbus Crohn; Colitis ulcerosa; Proktitis; Diarrhö; Madenwurm; Pilzbefall; Analkarzinom; somatoformer Pruritus
Der Juckreiz des Afters (Pruritus ani) ist ein relativ häufiges Leiden. Auslöser können ganz verschiedene Krankheiten sein, aber bei ca. 20–25 % der Betroffenen kann keine Ursache festgestellt werden.
Juckreiz im Analbereich, Empfehlungen
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HA 04.12.2020 Check GO 25.1.; SM 29.5.2017
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Der Juckreiz des Afters (Pruritus ani) ist ein relativ häufiges Leiden. Auslöser können ganz verschiedene Krankheiten sein, aber bei ca. 20–25 % der Betroffenen kann keine Ursache festgestellt werden.
Magen-Darm-Trakt
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