Sofern nicht anders gekennzeichnet, basiert der Artikel auf diesen Referenzen.1-4
Definition
Beschwerden im Bereich des Anus und Rektums, die insbesondere bei der Defäkation auftreten.2
Zu den möglichen Symptomen zählen Blutungen (hellrotes Blut), Schmerzen, Brennen, Juckreiz und Protrusionen.
Anatomie
Der Analkanal ist 3–5 cm lang. Er ist bei Männern länger als bei Frauen. Dies gilt insbesondere für Frauen, die Kinder geboren haben.
Die Linea dentata, die sich etwa 2 cm proximal des Anus befindet, kennzeichnet eine pathophysiologisch relevante Grenzlinie zwischen Plattenep ithelPlattenepithel des Anus und rektaler Mukosa.3
Distal der Linie verfügt die Schleimhaut über freie Nervenenden von somatisch-nozizeptiven Schmerzfasern. Proximal davon ist die Schleimhaut weitgehend schmerzunempfind lichschmerzunempfindlich und verfügt nur über viszerale Nozizeptoren.3-4
Häufigkeit
Häufiges Beratungsproblem in der hausärztlichen Praxis3
Die Beschwerden sind bei Frauen häufiger als bei Männern.
Dieser klingt häufig nicht ab, da ein Teufelskreis aus Juckreiz, Kratzen und weiterem Juckreiz entsteht. Nur selten sind die Beschwerden auf eine Infektion zurückzuführen.6
hohes Alter, Gewichtsabnahme, Eisenmangelanämie, familiäre Prädisposition für entzündliche Erkrankungen oder kolorektale Karzinome sowie anhaltende anorektale Blutungen trotz Behandlung einer als gutartig eingestuften Erkrankung2
Konsultationsgrund
Nur sehr wenige Betroffene suchen ärztlichen Rat.
Begeben sie sich in Behandlung, bestehen häufig erhebliche Beschwerden, oder die Patient*innen befürchten, ernsthaft erkrankt zu sein.
Die Symptome können von Flatusinkontinenz, minimalem Austreten von Stuhl und Schwierigkeiten bei der Reinigung bis zur wiederholten Enkopresis reichen.
Therapie: An erster Stelle steht die Behandlung der Inkontinenzursache, z. B. die chirurgische Versorgung eines Dammrisses. Zur symptomorientierten Behandlung chronischer Inkontinenz genügen dagegen meist allgemeine Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Toilettentraining, Analpflege und Physiotherapie, ggf. ergänzt durch Biofeedback und anale Elektrostimulation. Seltener sind invasive Verfahren angezeigt, wie Neurostimulation oder Implantation von Füllstoffen.
Die meisten früher verdächtigten Faktoren konnten nicht eindeutig als prädisponierend bestätigt werden.
Ein Pfortaderhochdruck z. B. begünstigt zwar die Entstehung rektaler Varizen, nicht aber von Hämorrhoiden.
Eine Fehlfunktion des Analsphinkters konnte nicht eindeutig als Hämorrhoiden-begünstigender Faktor ausgemacht werden.
Ob ballaststoffarme Nahrung, Obstipation oder eine Schwangerschaft die Entstehung von Hämorrhoiden begünstigen, ist strittig.
Möglicherweise spielen AV-Shunts, Hypervaskularisierung und vermehrte Füllung des subepithelialen Gefäßplexus eine Schlüsselrolle.13
Dabei scheint es im Verlauf zu einer zunehmenden Verlagerung des Hämorrhoidalplexus nach distal und im Endstadium zur Degeneration der elastischen Fasern und Muskelfasern des Gefäßplexus zu kommen.
Zudem werden entzündliche Faktoren diskutiert.
Es kann zu Episoden mit in der Regel eher hellrotem Blut auf dem Stuhl oder Blutspritzern im Toilettenbecken kommen. Häufig liegt eine lange Krankengeschichte vor, und oft sind bereits anale Veränderungen bekannt.
Als Befund können prolabierende Hämorrhoiden oder Marisken (Hautfalten) vorliegen.
Dabei handelt es sich um eine Venenthombose in der äußeren Analregion, die fälschlicherweise häufig auch als thrombosierte äußere Hämorrhoiden bezeichnet wird.
Meist mit akuten Schmerzen
Es können ein oder mehrere bläuliche, schmerzhafte Knoten sichtbar werden, bei Ruptur des Gefäßes kann es zu einem Hämatom und gelegentlich auch zu einer Blutung mit Austreten von Koageln kommen.
Aufgrund des meist günstigen Spontanverlaufs ist in der Regel keine Behandlung erforderlich.
Analfissuren sind mitunter bei Kleinkindern und bei Frauen nach der Geburt zu beobachten und meist auf eine Obstipation zurückzuführen. Unbehandelt sind sie oft rezidivierend.17
Es handelt sich um einen plötzlich auftretenden, schmerzhaften Riss in der Schleimhaut. Die Defäkation verursacht Schmerzen, und es ist frisches Blut auf dem Stuhl zu sehen.
Nässen, Juckreiz und lokale Schwellungen können auftreten.
Die Fissur befindet sich bei auf dem Rücken liegenden Patient*innen nahezu immer „auf 6 Uhr“.
Eine chronische Fissur zeigt eine hypertrophierte anale Papille am proximalen Ende der Läsion und ein Hautanhängsel am distalen Ende.1811
EsSchmerzhaft handeltund sich um rezidivierende Infektionen in Form von Abszessen im Bereich des Afters.20rezidivierend
Sie sind schmerzhaft, und dieDie Beschwerden intensivieren sich, wenn die Patient*innen sitzen oder sich bewegen. Es ist eine Schwellung und Rötung zu beobachten, meist liegen jedoch keine Allgemeinsymptome vor.
Außen oder bei der rektalen Palpation sind typische entzündliche Veränderungen feststellbar.
Infolge erhöhter Feuchtigkeit oder mit konsekutiver Keim- bzw. Pilzbesiedlung kann dann ein perianales Ekzem entstehen.
Ursächlich können Fisteln, Fissuren, partielle Prolapse oder vaginaler Ausfluss sein. Auch Hauterkrankungen wie atopisches Ekzem oder allergische Kontaktekzeme können im Analbereich auftreten.
Diese kann u. a. durch eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, eine Strahlenbehandlung, Antibiotika, Allergien oder Infektionen hervorgerufen werden.
Zu den Symptomen zählen ein plötzlicher Stuhldrang, Tenesmen, kolorektale Krämpfe mit Schmerzen im Abdomen und rektal beim Absetzen des Stuhls, Blut im Stuhl, evtl. Ausfluss aus dem Anus.
Die Analgegend ist wund. Die Patient*innen haben nach der Defäkation u. U. das Gefühl, den Darm nicht richtig entleert zu haben.
Die rektale Exploration bereitet Schmerzen.
Die Diagnose wird anhand einer Rektoskopie gestellt.
Sexuell übertragene (venerische) Proktitis
Diese ist auf Analsex zurückzuführen.
Aufgrund des klinischen Bildes kaum von Proktitiden anderer Ursache zu unterscheiden.
Proktitis ist unter Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), häufig.
Kleine, charakteristisch geformte Warzen im Genitoanalbereich
Sie werden von humanen Papillomviren (HPV) Typ 6 und 11 verursacht. HPV werden sexuell übertragen.
Besonders häufig in der Altersgruppe von 20–24 Jahren
Führen meist nicht zu Beschwerden, können jedoch durch mechanische Belastung gereizt werden oder zu bluten beginnen.
Wird lokal durch Auftragen von zytotoxischen oder immunsuppressiven Mitteln behandelt, evtl. Kryotherapie, Laserchirurgie oder Elektrodissektion. Einer Ansteckung kann durch Verwendung eines Kondoms vorgebeugt werden. Ein neunvalenter HPV-Impfstoff kann davor schützen.
Ursächlich ist meist ein vorausgegangener Analabszess, eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, ein Entbindungstrauma, eine lokale Infektion, ein Malignom, eine Bestrahlung oder ein operativer Eingriff am Rektum.
Sie nimmt häufig im inneren Analkanal ihren Anfang und mündet in der Perianalhaut.
Phasenweise wird Sekret abgesondert.
Häufiges Nässen und Analekzem
Die äußere Öffnung kann sichtbar sein, die innere Öffnung ist evtl. 1–2 cm im Inneren des Analkanals an der Linea dentata tastbar.
Die Symptome hängen von der Lokalisation ab und treten in der Regel erst bei fortgeschrittener Erkrankung auf.
Die häufigsten Spätsymptome sind veränderter Stuhl, Gefühl der unvollständigen Darmentleerung, Anämie, Blut oder Schleim im Stuhl und Schmerzen bei der Defäkation.
Der Tumor ist evtl. durch eine rektale Palpation nachweisbar.
Die Diagnose wird anhand einer Rektoskopie und Biopsie gestellt.
Hierbei kommt es zu plötzlichen, kurzzeitigen, krampfartigen Schmerzen im Rektum.
Meist treten diese nachts auf.
Prädisponiert sind Menschen mit psychischen Störungen wie Depressionen und psychosomatischen Beschwerden, z. B. Frauen mit chronischen Unterbauchschmerzen.19
Die Therapie, basierend auf einem biopsychosozialen Krankheitsmodell, ist in der Regel multimodal und schließt sowohl psychotherapeutische als auch physiotherapeutische Interventionen ein.
Die chronische Prostatitis, auch als chronisches Beckenschmerzensyndrom bezeichnet, ist relativ verbreitet.
Abzugrenzen von der akuten Prostatitis (s. u.), der chronisch bakteriellen Prostatitis und der asymptomatischen Prostatitis.
Zu differenzieren in entzündliches und nichtentzündliches chronisches Beckenschmerzensyndrom.
Es besteht eine variable Symptomatik. Schmerzen werden in den Raum des kleinen Beckens lokalisiert und können auf das Skrotum, die Leiste, den Rücken oder den Bauch ausstrahlen. Schmerzen während oder nach der Ejakulation sind möglich.
Es bestehen Probleme beim Wasserlassen wie Schmerzen, Probleme bei der Entleerung der Blase, Nykturie, Harndrang, Dranginkontinenz, Ausfluss und Hämatospermie.
Die Prävalenz liegt bei ca. 2 Fällen pro 1.000 Männern jährlich.
Es bestehen sehr starke Schmerzen im Bereich des kleinen Beckens, die in die äußeren Genitalien, den Bauch oder Rücken ausstrahlen, sowie Fieber, Schüttelfrost, ein reduzierter Allgemeinzustand, Dysurie, Pollakisurie und evtl. ein verminderter Harnfluss und Obstruktionssymptome.
Die Prostata ist druckschmerzhaft.
Diagnostik
Vorsichtigevorsichtige digital-rektale Untersuchung zur Beurteilung des Zustandes der Prostata
Urindiagnostik: Leukozyten und Nitrit in Mittelstrahlurin
Die Untersuchung gestaltet sich aufgrund der starken Schmerzen schwierig.
In mehr als 90 % der Fälle liegt die Fissur genau in Richtung der Körperrückseite.
Die Palpation verursacht Schmerzen.
Chronische Fissur
Als chronisch gilt die Fissur, wenn sie 3 Monate oder länger besteht.
Distal kann sich eine kleine Hautausstülpung bilden.
Häufig ist eine chirurgische Behandlung erforderlich.2
Dermatologische Hautveränderungen?
Ekzem
Exkoriationen
Infektionen
Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden haben ihren Ursprung stets innerhalb des Analkanals, es wird aber dennoch zwischen äußeren, hautbedeckten und inneren, schleimhautbedeckten Hämorrhoiden unterschieden.
Grad 1: Es liegt kein Prolaps vor, und die Hämorrhoiden sind bei der Inspektion des Anus nicht sichtbar.
Grad 2: Pressen die Patient*innen, kommt es zu einem Prolaps.
Grad 3: Es liegt ein ständiger Prolaps vor.
Grad 4: Es ist keine manuelle Reposition möglich.
Sind die Hämorrhoiden innen liegend, können sie in der Regel nicht palpiert werden.
Ergänzende Untersuchungen
Diagnostik beiBei Spezialist*innen
Proktoskopie
Zum Beispiel zum Nachweis von Hämorrhoiden oder einer Proktitis
ggf. sind zur Symptomlinderung Analgetika oder geeignete Analsalben anzuwenden.
HämorrhoidensalbenOP sindindiziert in den Analkanal einzubringen, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Dazu kann ein Handschuh verwendet werden oder der dafür vorgesehene Applikator.bei:
Bei schmerzhaften perianalen Hämatomen infolge einer Analvenenthrombose können Analgetika oder Antiphlogistika eingesetzt werden.rezidivierenden Abszesse
Chronische Fissuren, rezidivierende Abszesse und symptomatischesymptomatischen Fisteln sollten chirurgisch behandelt werden.
Asymptomatische Fisteln bei M. Crohn können abwartend-beobachtend behandelt werden.
Allgemeinmaßnahmen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffreichez. Diät und regelmäßige körperliche Aktivität einschließlich Beckenbodentraining sind bei vielen anorektalen Erkrankungen zielführend, etwaB. bei Obstipation, Hämorrhoiden oder Inkontinenz.
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Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
Analfissur Hämorrhoiden Sofern nicht anders gekennzeichnet, basiert der Artikel auf diesen Referenzen.1-4 Beschwerden im Bereich des Anus und Rektums, die insbesondere bei der Defäkation auftreten.2Zu den möglichen Symptomen zählen Blutungen (hellrotes Blut), Schmerzen, Brennen, Juckreiz und Protrusionen.