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Karotissinussyndrom

Was ist das Karotissinussyndrom?

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Im Bereich des sog. Karotissinus der Halsschlagader (Arteria carotis communis) befinden sich bestimmte Druckrezeptoren (Barorezeptoren). Druckrezeptoren spielen eine wichtige Rolle bei der Steuerung des Blutdrucks. Veränderungen in dervon Dehnung und dem Druck innerhalb der Schlagadern werden von Druckrezeptoren im Herzen, in den Halsschlagadern, den Hauptschlagadern und anderen großen Blutgefäßen registriert. Je nach Reiz senden diese Rezeptoren Signale in Form von elektrischen Impulsen über die Hirnnerven zum Kreislaufzentrum im Hirnstamm. Falls erforderlich, reagiert das Kreislaufzentrum und reguliert die Tätigkeit von Herz und großen Arterien, um den Blutdruck neu anzupassen. Durch die Veränderung der Herzfrequenz und das Einstellen der Spannung der Arterienwände wird der Blutdruck korrigiert (z. B. werden bei zu niedrigem Blutdruck die Gefäße verengt und der Herzschlag beschleunigt).

Beim Karotissinussyndrom funktionieren die Druckrezeptoren in der Halsschlagader fehlerhaft. Sie reagieren zu empfindlich und senden bereits bei geringem mechanischem Druck von außen auf den Hals  Signale an das Herz, langsamer zu schlagen und den Blutdruck zu senken, obwohl dies gar nicht adäquatangemessen ist. Dadurch werden Schwindel oder auch Bewusstseinsstörungen bis zur Ohnmacht ausgelöst.

Die Erkrankung tritt selten bei Personen unter 50 Jahren auf, aberund die Häufigkeit nimmt mit dem Alter und dem gleichzeitigen Auftreten anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu. Die Krankheit betrifft häufiger Männernnner; allerdings wird sie in einigen Fällen nicht erkannt. Bei bis zu 45 % der älteren PatientenPatient*innen mit Bewusstseinsstörungen, Sturzproblematik und Schwindel liegt ein Karotissinussyndrom zugrunde.

Symptome

Es treten kurze Episoden von Schwindel und Bewusstseinsstörungen bis zur Ohnmacht mit SturzStürzen auf. Sobald die PatientenPatient*innen liegen, sindkommen seisie aber meist unmittelbar wieder beizu Bewusstsein. Die Erkrankung wird häufig durch schnelles Drehen oder Neigen des Kopfes ausgelöst, möglicherweise beim Rasieren oder durch ein Hemd mit eng sitzendem Kragen. 

Selten liegt ein Tumor im Hals vor, der auf die Schlagader drückt. Bei den Betroffenen können bereits vor der Ohnmacht Übelkeit, Schwitzen, Schwindel, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Herzklopfen und Blässe auftreten. Das Syndrom kann die Ursache für unerklärlicheunklare Stürze und Synkopen bei älteren Menschen sein.

Diagnose

Anamnese

Die Krankengeschichte (Anamnese) weist auf die Erkrankung hin. Außerdem wirdwerden derdie Arzt den PatientenPatient*innen genau untersuchenuntersucht und v. a. die Funktion der Blutgefäße, Puls und Blutdruck beurteilenbeurteilt sowie das Herz untersuchenuntersucht. MEs köglicherweisennen fTests durchgeführt er betsimmte Tests durchwerden, die auf einen Schwindel anderer Ursachen hinweisen und/oder lässt verschiedene Blutwerte bestimmen.

Karotisdruckversuch

DerZudem Arztsteht kannder zudem einensogenannte „Karotisdruckversuch“ an den Druckrezeptoren des Halses durchfzur Verführengung. Dieser Versuch wird jedoch nur von Fachärztenrzt*innen unter genauer Überwachung desder PatientenPatient*innen vorsichtig durchgeführt, damit der Arzt sofort eingreifeneingegriffen werden kann, wenn derBewusstlosigkeit Patient bewusstlos wirdeintritt bzw. sich der Puls stark verlangsamt. Außerdem darf der TextTest nicht durchgeführt werden, wenn der Patient an verengtenverengte Halsschlagadern leidetvorliegen (Karotisstenose) oder in den vorangegangenen 3 Monaten anein einem Herzinfarkt oder Durchblutungsstörungen des Gehirns (reversible Störung oder Schlaganfall) gelittenstattgefunden hathaben. Der Test findet zunächst ambei liegenden PatientenPatient*innen statt: DerDurch Arztvorsichtiges drDrücktcken mit den Fingern vorsichtig für einige Sekunden auf die Halsschlagader einer Seite soll ein Schwindelanfall ausgelöst werden. Falls keine Symptome auftreten, wird dies etwas später auf der anderen Seite wiederholt, oder auch im Sitzen oder Stehen geprüft.

Wenn durch den Test ein Schwindelanfall ausgelöst wird, der Herzschlag für mehr als drei Sekunden aussetzt und der Blutdruck stark sinkt, so bestätigt das die Diagnose. 

EKG

Ein Elektrokardiogramm (EKG) ist Teil derdes UntersuchungVersuchs. AndereWeitere mögliche Untersuchungen hängen davon ab, inwieweit der Arztob andere Erkrankungen ausschließenausgeschlossen möchtewerden sollen.

Therapie

Das Ziel der Behandlung ist es, das Risiko für neue Schwindel- und Ohnmachtsanfälle zu verringern. In den meisten Fällen ist es ausreichend, dass derdie Patient*innen darüber Bescheid weißwissen und Situationen vermeidetvermeiden, die einen Anfall auslösen können: plötzliche Kopfbewegungen, übermäßige seitliche Bewegungen des Halses, enge Hemdkragen, möglicherweise erhölhterhten Druck auf den Hals seitlich bei der Rasur.

Betroffene mit einem solchen Syndrom, die vor dem Bewusstseinsverlust typische „Warnsymptome" spüren, wie schnellen Puls, Schwitzen, Übelkeit etc. (siehes. obeno.), können versuchen, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen: Um der Ohnmacht vorzubeugen, kann es hilfreich sein, sich hinzuhocken oder sogra vorsichtig hinzulegen. oderEs kann auch helfen, die Arm- und Beinmuskeln anzuspannen oder die Beine zu überkreuzen, um den Blutdruck etwas erhöht zu halten.

Es gibt keine Medikamente, die wirksam gegen die Erkrankung helfen. In Ausnahmefällen kann ein Patientkönnen so häufigufige und so starke Symptome zeigenvorliegen, dass es notwendig ist, einen Herzschrittmacher einzusetzen.

Prognose

Das Karotissinussyndrom ist eineine harmloserharmlose ZustandErkrankung. KeinEs besteht kein erhöhtes Risiko für Todesfälle. DieInformationen Kenntnisüber desdas ZustandesSyndrom und Vorsicht bei Aktivitäten, die einen Anfall auslösen können, reduziert die Anfallshäufigkeit.

Weitere Informationen

AutorenAutor*innen

  • Markus Plank, MSc BSc, Medizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
  • Susanne Meinrenken, Dr. med., Bremen
Synkope; Bewusstlosigkeit; Schwindel; Halsschlagader; Karotissinussyndrom; Druckrezeptoren
Beim Karotissinussyndrom reagieren bestimmte Rezeptoren an der Halsschlagader überempfindlich: schonSchon bei leichtem Druck signalisieren sie dem Herz, langsamer zu schlagen und den Blutdruck zu senken. Dies löst Schwindel und möglicherweise Bewusstseinsstörungen aus.
Karotissinussyndrom
https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/verschiedene-erkrankungen/karotissinussyndrom/
MP 17.11.2020; chck go 13.3.; SM 21.02.2018
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Beim Karotissinussyndrom reagieren bestimmte Rezeptoren an der Halsschlagader überempfindlich: schonSchon bei leichtem Druck signalisieren sie dem Herz, langsamer zu schlagen und den Blutdruck zu senken. Dies löst Schwindel und möglicherweise Bewusstseinsstörungen aus.
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