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Sehnenerkrankungen (Tendopathien) im Bereich des Knöchels und Unterschenkels

Was sind Tendopathien im Bereich des Knöchels und Unterschenkels?

Definition

Eine Sehne (lateinisch tendo) verbindet isteinen der bindegewebige Anteil eines Muskels, der den MuskelbauchMuskel mit seinem Ansatz- oder Ursprungspunkt (in der Regel am Knochen) verbindet. Im Unterschenkel sind viele verschiedene Muskeln für die Bewegungen von Knie und Sprunggelenk zuständig. Kommt es zu einer Über- oder Fehlbelastung sowie zum Verschleiß, kann die Sehne beeinträchtigt werden. Man spricht dann von einer Tendopathie oder Tendinopathie. DieseVor allem in Sehnenbereichen mit einer schlechten Durchblutung führen wiederholte kleinste Verletzungen zu einer Tendopathie.

Je nachdem, welche Muskeln und Sehnen betroffen sind, kann eine Tendopathie an der Vorderseite des Unterschenkels, an der Außenseite oder an der Rückseite entstehen. Die Achillessehne ist nicht-entzündlich, d.relativ h. obwohl oftäufig von einer SehnenentzündungTendopathie gesprochenbetroffen. wirdBei einem Tibialis-posterior-Syndrom ist die Sehne des hinteren Schienbeinmuskels (Musculus tibialis posterior) gereizt, liegtbeim keineTibialis-anterior-Syndrom Entzündungdie Sehne des vorderen Schienbeinmuskels (Musculus tibialis anterior).

Symptome

Die typischen Anzeichen einer Tendopathie sind dumpfe Schmerzen im klassischenBereich Sinneder (zbetroffenen Sehnen. BDer Schmerz ist belastungsabhängig, etwa bei Aktivitäten wie dem Laufen; später ist auch ein Ruheschmerz möglich. Im Verlauf kann bei einer chronischen Sehnenschädigung eine Morgensteifigkeit beobachtet werden. Die Schmerzen verschlimmern sich beim Anspannen der zugehörigen Muskeln und können zudem durch Krankheitserreger)Druck vorvon außen ausgelöst werden. AllerdingsBei kommtTendopathien der Achillessehne und des Musculus tibialis anterior kann es durchzu kleinsteSchwellungen Verletzungen innerhalb der Sehne im Verlauf zur Entzündungsreaktion. Weder Viren noch Bakterien sind hieran beteiligt. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Entzündungskomponente nicht so bedeutend ist, wie bisher angenommenkommen.

Ursachen

Häufig entsteht eine Überbelastung durch eine zu schnelle Steigerung der Trainingsbelastung und -intensität, z. B. bei Läufernufer*innen. Begünstigt werden kann dieeine Tendopathie auch durch Laufen auf hartem Untergrund (Asphalt, Beton), in kaltem Klima oder mit ungeeignetem Schuhwerk. In einigen Fällen liegen Fußfehlstellungen vor. Insbesondere der Plattfuß kann zu Tendopathien führen.

Je Adipositas, zunehmendes nachdem, welche MuskelnAlter und chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus können die Elastizität der Sehnen betroffenebenfalls negativ beeinflussen.

Häufigkeit

Die Erkrankungen sind, kann eine Tendopathie an der Vorderseite des Unterschenkels, an der Außenseite oder an der Rückseite entstehen. Der größte Muskel im Unterschenkel bildet den Hauptanteil der Wade und wird als Musculus triceps surae bezeichnet, da er drei (tri) verschiedene Muskelanteile besitzt. Er geht in die Achillessehne über, die an der Ferse ansetzt. Die Achillessehne ist relativ weit verbreitet. Läufer*innen sind besonders häufig von einer Tendopathie betroffen. Bei einem Tibialis-posterior-Syndrom ist die Sehne des hinteren Schienbeinmuskels (Musculus tibialis posterior) gereizt, beim Tibialis-anterior-Syndrom ist die Sehne des Musculus tibialis anterior.

Die typischen Anzeichen einer Tendopathie sind akut einsetzende Schmerzen über den betroffenen Sehnen, meist während oder infolge einer Überlastung. Die Schmerzen verschlimmern sich beim Anspannen der zugehörigen Muskeln und können zudem durch Druck von außen über dem betreffenden Bereich und ggf. dem Muskel ausgelöst werden. In der Regel kommt es nicht zu Schwellungen, außer bei Tendinopathien der Achillessehne und des Musculus tibialis anterior. Beim Tibialis-anterior-Syndrom kann evtl. ein Knirschen beim Befühlen des Übergangs zwischen Muskel und Sehne auftreten.

DiagnostikUntersuchungen

  • Die Diagnosestellung geschieht v. a. anhand der Krankengeschichte bzw. Schilderung des Verletzungshergangs. 
  • In der körperlichen Untersuchung können Druckschmerzen über der betroffenen Sehne und ggf. dem zugehörigen Muskel ausgelöst werden. In der Regel kann der Schmerz zudem durch Bewegungen oder Anspannen der betroffenen Muskeln ausgelöst werden.
  • Eine EsUltraschalluntersuchung (Sonografie) kann allerdingszur nichtDarstellung immervon exaktVeränderungen/Verletzungen angegeben werden, welcheder Sehne betroffendurchgeführt istwerden.

     Eine sogenannte Dopplersonografie liefert dabei wichtige Zusatzinformationen über eine lokal verstärkte Durchblutung im Rahmen von entzündlichen Prozessen sowie die Gefäßsitutation.
  • Weitere Untersuchungen sind in  der Regel nicht erforderlich.

TherapieBehandlung

  • Die vorrangige Therapie einer akuten Tendopathie ist, die betroffene Sehne bzw. den betroffenen Muskel zu entlasten. Dies sollte so lange geschehen, bis keine Beschwerden mehr vorliegen, und erfordert v. a. Geduld. Dennoch ist es wichtig, den betroffenen Muskel zu schonen, da bei einer unvollständigen Abheilung eine erneute Verletzung der Sehne äußerst wahrscheinlich ist und der Krankheitsverlauf weiter verzögert wird. Zudem kann die Tendopathie durch fortgesetzte körperliche Aktivität chronisch (dauerhaft) werden, was die Behandlung erschwert.
  • Zur FürLinderung Sportlerakuter Schmerzen kann esEis füreingesetzt die Zwischenzeit hilfreich sein, ein alternatives Trainingsprogramm mit Aktivitäten durchzuführen, die keine Schmerzen in dem betroffenen Bereich hervorrufenwerden.

  • In Absprache mit den behandelnden Ärztenrzt*innen können Sie ggf. über einen kurzen Zeitraum entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente (z. B. NSAR) einnehmen oder lokale Schmerzgele auftragen. 
  • Möglicherweise kann Ihnen auch eine Physiotherapie zur Kräftigung und Dehnung der betroffenen Muskeln und Sehnen helfen.

  • Bei einer Tendopathie der Achillessehne können die Beschwerden gelindert werden, indem die Ferse mit einer Einlegesohle ein paar Millimeter angehoben wird.

    Als

    • Zusätzlich vorbeugendesollten muskelverlängernde Dehnübungen über mindestens 3 Monate durchgeführt werden.
    • Zeigen die Maßnahmen solltekeine beiWirkung, körperlichemkann Trainingeine dieStoßwellentherapie Intensität angemessen und nicht zu schnell gesteigerteingesetzt werden.
  • Eine Querfriktionsmassage des betroffenen Sehnenbereichs kann schmerzlindernd wirken.
  • Es empfiehlt sich, Laufschuhe zu tragen, die für die jeweilige Fußform, den Trainingsuntergrund und -ausmadas Trainingsausmaß geeignet sind. Ebenso solltesollten Sie das Laufen auf harten Untergründen möglichst vermiedenvermeiden werdenund vor dem Training ein angemessenes Aufwärmprogramm durchgeführen.

     Ihre Laufschuhe sollten sie nach professioneller Beratung, z. B. durch Orthopädietechniker*innen, auswählen und regelmäßig wechseln, damit die stoßdämpfenden Eigenschaften der Schuhe erhalten bleiben.

Prognose

Die Symptome verschwinden häufig innerhalb von ein bis zwei Wochen.

  • Die Prognose ist gut, wenn frühzeitig eine Entlastung und ggf. eine (physiotherapeutische oder unterstützende) Behandlung erfolgen. Bei adäquater Entlastung und Therapie verschwinden die Symptome innerhalb von wenigen Wochen.
  • Die TendinopathieTendopathie kann allerdings chronische Beschwerden hervorrufen, wenn die PatientenPatient*innen die Belastung trotz der Schmerzen aufrechterhalten. 
  • Wird die zugrunde liegende Ursache nicht korrigiert, kommt es außerdem häufig zu Rückfällen und ggf.

     zu einem Riss der betroffenen Sehne.

Weitere Informationen

AutorenAutor

  • MarleenMarkus MayerPlank, ÄrztinMSc BSc, MannheimMedizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
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Tendopathien sind nicht-entznichtentzündliche Erkrankungen von Sehnen, die durch Über- oder Fehlbelastung sowie Verschleiß entstehen können. Insbesondere Läufer*innen sind anfällig für Tendopathien im Bereich des Knöchels und Unterschenkels.
Sehnenerkrankungen (Tendopathien) im Bereich des Knöchels und Unterschenkels
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Tendopathien sind nicht-entznichtentzündliche Erkrankungen von Sehnen, die durch Über- oder Fehlbelastung sowie Verschleiß entstehen können. Insbesondere Läufer*innen sind anfällig für Tendopathien im Bereich des Knöchels und Unterschenkels.
Physiotherapie/Sportmedizin
Unterschenkel, Sehnenerkrankungen (Tendopathien)
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