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Hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI)

Zusammenfassung

  • Definition: Die Fruktoseintoleranz ist eine seltene autosomal-rezessiverezessiv erbliche Störung des Fruktosemetabolismus; ursächlich ist ein Aktivitätsmangel der Fruktose-1-Phosphat-Aldolase (auch Aldolase-B genannt), wodurch sich Fruktose-1-Phosphat in Leber, Niere und Dünndarm ansammelt.
  • Häufigkeit: Die Häufigkeit wird auf etwa 1:20-9/100.000 geschätzt.
  • Symptome: GastrointestinaleNach Aufnahme von Fruktose, Saccharose oder Allgemein-SymptomeSorbitol entstehenkommt hes zu gastrointestinalen Symtpomen und Hypoglykäufigmien. beiIm derVerlauf Einführungkann vones neuer,zu fruktosehaltigerOrganschädigungen Nahrung für den Säuglingkommen. 
  • Befunde: NachGastrointestinale Zufuhr von FruktoseSymptome (FruchtzuckerBauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen), Saccharose oder Sorbit kann es akut zu Hypoglykämie mit entsprechender Klinik,; langfristig zukann Hepatopathiedie könnenErkrankung zum Leber- oder Nierenversagen und so zum Tod führen.
  • Diagnose: Ernährungsanamnese, Fruktosekarenz. NachweisHumangenetische durchAnalyse. humangenetischeGgf. UntersuchungLeberbiopsie. Cave: ein Fruktosetoleranztest. sollte nicht durchgeführt werden!
  • Behandlung: DieSymptomatische Behandlung bestehtfür indie derakuten EliminierungManifestationen. Dauerhafter Verzicht auf Fruktose, Sucralose, Saccharose und Sorbitol. Zuckerfreies Multivitamin-Präparat zur Vermeidung von Fruktose aus der ErnährungHypovitaminosen. 

Allgemeine Informationen

Definition

  • Die hereditäre Fruktoseintoleranz ist eine erblichegenetisch bedingte Störung des Fruktosemetabolismus, (Aldolaseausgelöst durch Veränderungen des ALDOB-B-Mangel).
  • Mehrere Formen von Fruktoseintoleranz sind beschrieben.
    • Hereditäre Fruktoseintoleranz (Synonym: Fruktose-1-Phosphat-Aldolase-Mangel ) kann insbesondere bei Säuglingen unbehandelt lebensbedrohlich seinGens.1
    • EssenzielleUrsächlich ist eine Funktionsstörung der Fruktose-1-Phosphat-Aldolase, auch bekannt als Aldolase-B.2-3 
    • Von der hereditären Fruktoseintoleranz müssen ähnliche Krankheitsbilder abgegrenzt werden, die im allgemeinen Sprachgebrauch häufig verwechselt werden: 
      • Essentielle Fruktosurie (Synonym: Fruktokinase-Mangel) verursacht
        • Verursacht in der Regel keine Symptome.
          • Ursache:Durch Mangel an hepatischer Fruktokinase führtkommt es nach Aufnahme von Fruktose, Saccharose oder Sorbit zu abnorm erhöhten Fruktosespiegeln im Blut. 
          • Die Vererbung istfolgt ebenfalls dem autosomal-rezessivrezessiven Erbgang.24 
        • Fruktosemalabsorption:
          • Eine weitausdeutlich häufigere Erkrankung,
          • Geringe dieMengen mit Reizdarmsyndrom,an LebererkrankungFruktose werden noch vertragen.
          • Störung des GLUT-5-Transporters
          • verringerte Fruktoseaufnahmefähigkeit im Dünndarm -> Nicht resorbierte Fruktose ist osmotisch aktiv und Übergewichtwird assoziiertim Kolon von Bakterien metabolisiert.
          • An Symptomen treten ebenfalls gastrointestinale Beschwerden auf.
          • Die Therapie besteht in einer Ernährungsumstellung. Ein gänzlicher Verzicht auf Fruktose ist in der Regel nicht notwendig.3
          • Ist relativ häufig bei funktionellen Magen-Darm-Leiden und verursacht ein erhöhtes Auftreten von Symptomen anderer Organe.45
      • Dieses Dokument befasst sich in erster Linie mit der hereditären Fruktoseintoleranz.

      Häufigkeit

      • Es wird geschätzt, dass die angeborene Fruktoseintoleranz in Deutschland mit einer Häufigkeit von 1:20-9/100.000 auftritt.53,
        • Ggf. doch wahrscheinlich istliegt die Häufigkeit gretwas hößer.
          • Dies liegt daranher, dassda viele der ErkranktenBetroffene unbewusst Süßigkeiten vermeiden, die Krankheitssymptome verursachen (Jugendliche und Erwachsene mit der Erkrankung entwickeln in der Regel eine starke Abneigung gegen fruktosereiche Nahrungsmittel). 
        • In einer deutschen Studie wird eine Prävalenz der angeborenen Fruktoseintoleranz von 1:26.000 ermittelt.6

        Ätiologie und Pathogenese

        • Ursächlich ist eine gestörte Funktion der Aldolase-B.7
        • Krankheitsverursachende Varianten im ALDOB-Gen sind ursächlich für die Entstehung der Erkrankung. 
        • Die Erkrankung folgt einem autosomal-rezessiven Erbgang. 
          • Nachkommen von Betroffenen erben in jedem Fall eine der veränderten ALDOB-Genkopien.
            • Eine Wiederholiungswahrscheinlichkeit für Nachkommen von Betroffenen besteht jedoch nur dann, wenn auch der oder die Partnerin eine krankheitsverursachende ALDOB-Variante trägt. 
          • Die Eltern von Betroffenen sind in den meisten Fällen heterozygote Anlageträger für einen ALDOB-Mangel und erkranken selbst nicht.
            • Bei heterozygoten Anlageträgern ist eine Neigung zu Hyperurikämie beschrieben.8 
          • Für Geschwisterkinder von Betroffenen ergibt sich gemäß des autosomal-rezessiven Erbgangs eine Wahrscheinlichkeit von 25 %, ebenfalls von der Erkrankung betroffen zu sein.2 
        • Die Aldolase-B katalysiert normalerweise die Spaltung von Fruktose-1,6-Bisphosphat zu Dihydroacetonphosphat (DHAP) und Glycerinaldehyd-3-Phosphat sowie die Spaltung von Fruktose-1-Phosphat in DHAP und Glyceraldehyd.9 
          • Die entstehenden Stoffwechselprodukte werden zur Glykolyse bzw. Glukoneogenese genutzt. 
        • Ist der Schritt gestört, so kommt es zu Akkumulation von Fruktose-1-Phosphat und Fruktose-1,6-Bisphosphat.2,9 
        • Durch Störung der Glykolyse und Glukoneogenese kommt es zu einer Hypoglykämie
        • Fruktose ist ein natürlicher Zucker, der in einer Vielzahl von Lebensmitteln als Süßstoff verwendet wird, mittlerweile auch häufiger in Säuglingsnahrung.
          • Der größte Teil der Säuglingsnahrung basiert auf Laktose, aber insbesondere Sojaprodukte enthalten Saccharose, ein Molekül, das sich in Glukose und Fruktose aufspaltet.
          • Die tägliche Einnahme von Fruktose variiert zwischen 10 und 50 g, seit den 1970er-Jahren erhöht sich die Einnahme von Fruktose über die Nahrung.
          • Sorbit (wird zu Fruktose verstoffwechselt) und Saccharose (besteht als Dimer aus je einem Molekül Alpha-Glucose und Beta-Fruktose) kommen in zahlreichen Lebensmitteln vor.
        • Präbiotika
          • Fruktose kann zum Wachstum bestimmter Bakterienstämme (u. a. Bifidobakterienstämme) beitragen. Es wird angenommen, dass sie eine positive präbiotische Wirkung und eine positive Wirkung hinsichtlich des Kalzium-Stoffwechsels und des Knochenaufbaus hat.72
        • Enzymversagen
          • Bei der hereditären Fruktosintoleranz besteht ein Mangel der Fruktose-1,6-Biphosphat-Aldolase. Dadurch kommt es zur Kumulation von Fruktose-1-Phosphat in Leber, Nieren und dem Dünndarm.
        • Genetik
          • Die Fruktosemalabsoption ist autosomal rezessiv vererblich.
          • Das nichtfunktionelle Gen wird auf 9q22.3 lokalisiert.8
          • Die angeborene Fruktoseintoleranz löst eine Kaskade von biochemischen Reaktionen aus, die wiederum zu schweren klinischen Problemen beim Betroffenen führen.
        • Die meisten Erkrankten sind asymptomatisch, bis sie Fruktose, Sorbit oder Saccharose in der Nahrung ausgesetzt sind. Viele Säuglinge zeigen erste Krankheitssymptome,wenn fruktosehaltige Nahrung (Obst) in die Ernährung eingeführt wird.

        Disponierende Faktoren

        • AngeboreneVeränderungen Anlagendes für die ErkrankungALDOB-Gens
          • Der Erbgang ist autosomal rezessiv.92-3,10

        ICPC-2

        • T99 Endo./metab./ernäh. Erkrank., andere

        ICD-10

        • E74 Sonstige Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels
          • E74.1 Störungen des Fruktosestoffwechsels

        Diagnostik

        Diagnostische Kriterien

        • NachweisAnamnestische desHinweise 
        • Molekulargenetische EnzymdefektsBestätigung 
        • ggf. im FruktosemetabolismusLeberbiopsie 

        Differenzialdiagnosen

        Anamnese

        • DieHinweise Krankheit wird autosomal-rezessiv vererbt, die Träger der Erkrankung sind asymptomatisch.
        • Eine ausführliche Ernährungsanamnese kannauf die Erkrankung:2,7,9-10
          • gastrointestinale aufdecken.Beschwerden nach Aufnahme von Fruktose, Sorbit, Sucralose oder Saccharose
          • Krankheitssymptomepositive Familienanamnese, diez. mitB. weitere betroffene Geschwister
          • Beginn der Symptome nach Einführung von neuer, fruktosehaltiger Nahrung für Säuglinge (z. B. Obst bei Säuglingen), korrespondierenhäufig in zeitlichem Zusammenhang mit dem Abstillen
          • Impfreaktion: einige Impfstoffe enthalten Sucrose oder Saccharose (z. B. Rotarix und Rotateq gegen Rotaviren, Bexsero gegen Meningokokken, M-M-R-VAXPRO gegen Masern/Mumps/Röteln, etc.). 11
          • Neugeborene, die Saccharose als Analgesie erhalten, können denSymtpome Verdachtbis aufhin einezur FruktoseintoleranzHypoglykämie erregenentwickeln. 
          • ungeklärte, wiederholte Hypoglykämien 
        • Viele auf Soja basierende Kindernahrungsprodukte enthalten Saccharose, die auch Symptome verursachen kann, da aus Saccharose Fruktose abgespalten wird.
        • Viele betroffene Kinder lehnen Süßigkeiten ab, nachdem sie schon früh im Leben durch Süßigkeiten Krankheitssymptome entwickelt haben. Eine Ernährungsanamnese, die die Abneigung gegen vereinzelte Lebensmittel aufdeckt, kann wichtig sein.
        • Inwieweit Betroffene geringe Mengen an Fruktose tolerieren, hängt vermutlich von der Restaktivität der Aldolase-B ab. 
        • In manchen Fällen wird die hereditäre Fruktoseintoleranz erst im Erwachsenenalter diagnostiziert.12 

        Klinische Untersuchung

        • Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, gastronintestinale Beschwerden wie Schmerzen, Hepatomegalie oder Aszites infolge einer Leberfunktionsstörung. 
          • Durch die gestörte Glukoneogenese und Glykolyse kommt es zu einer akuten Hypoglykämie: in Folge können Lethargie und Krampfanfälle bis hin zum Koma auftreten.
        • Chronische Wachstumsstörung 
        • Kinder, denen es nach der Einnahme von Fruktose akut schlechter geht, sind aufgrund voneiner Azidose häufig tachypnoisch, sie haben eine vergrößerte Leber, und sie zeigen einen leichten bis mittelgradigen Ikterus, sie können hypoglykäm sein, zittern oder epileptische Anfälle haben und ungewöhnlich stark schwitzen.9
        • Einnahme von Fruktose, Sorbit oder Saccharose führt zu Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
        • Eine unbehandelte HFI zeichnet sich durch metabolische Störungen wie Hypoglykämie, Hypophosphatämie, Hyperurikämie, Hypermagnesiämie und Hyperalaninämie aus.11
        • Ein Merkmal der Kinder mit dieser Erkrankung ist ein bemerkenswert guter Zahnstatus, der in der Regel auf die geringe Aufnahme von Kohlenhydraten zurückzuführen ist.910

        Ergänzende Untersuchungen

        • Ein Patient, der noch nie Fruktose exponiert war, hat normale Testergebnisse.
        • BluttestsCharakteristische metabolische Auffälligkeiten im Labor:2 
          • Die Bestimmung der Elektrolyte (NaHypoglykämie, K, Ca) ist wichtig, da die Erkrankung auch eine renal-tubuläre Azidose (renales Fanconi-Syndrom) verursacht, was zu niedrigen Bicarbonatwerten führt.9
          • Parameter der Leberfunktion können mögliche hepatozellulLaktatazidose
          • Hypophosphatäre Schmie
          • Hyperurikäden aufdecken.9mie
          • Hypermagnesiämie
          • Hyperalaninämie
        • Urinuntersuchungen
          • WennVeränderungen Zuckerder imUrinausscheidung Urin(Elektrolyte nachgewiesenoder wird, kann dieser weiter differenziert werden, was wiederum die Diagnose erhAminosärten kann.
          • Urinuntersuchungenuren) können auchein ProteinurieHinweis undauf Aminosäurendie imErkrankung Urin nachweisensein.910
        • Untersuchungen zum Nachweis genetischer Defekte, der Akkumulation von Fruktose-1-Phosphat oder von Fehlern im Enzymsystem sind Aufgabengebiet von Spezialisten.

        Diagnostik beim Spezialisten

        • AusschlusstestGenetische Diagnostik2-3,6
          • BeiDie KindernDiagnose mitkann hereditärerdurch Fruktoseintoleranzeine fungiertmolekulargenetische dieUntersuchung Einführungdes einerALDOB-Gens fruktosefreien Ernährung auch als diagnostischer Test, wenn hierdurch alle Krankheitssymptome sistieren.
            • Intravenöse Fruktosetests sollten nur bei asymptomatischen Patienten und unter kontrollierten Bedingungen durchgeführtgesichert werden.
            • Keine oralen Fruktosetests durchführen, da die Reaktion des Verdauungssystems heftig sein kann.12 
          • EineLeberbiopsie:
            • Verminderte KombinationAktivität ausder einerAldolase-B
            • bei therapeutischenunauffälliger ReaktionGenetik und weiterhin bestehendem Verdacht auf die fruktose-freie Ernährung undHFI eine positivemögliche Reaktion auf den Fruktosetoleranztest ist ausreichend und macht eine Biopsie unnötigAlternative.92
            • Die Mutation auf dem Chromosom 9 (q22.3) ist pathognomonisch für die Krankheit. 
          • HistologischeEin Untersuchungen
            • Eineoraler Biopsie der Leberzellen bei einem unbehandelten Patienten zeigt Schänden der LeberzellenFruktosetest (fokaleH2-Atemtest) Nekrosesollte nicht durchgeführt werden, Fettablagerungenda inhierdurch denheftige peripherenSymptome Lobuliausgelöst und Verdickung des Gallengangs). Eine Zirrhose ist ein spätes Krankheitszeichen.9
            • Eswerden können auch histologische Veränderungen der Nieren und des Darms (andere Bereiche mit einem Mangel an Aldolase B) nachgewiesen werden.
          • Genetische Tests können die Diagnose bestätigen.

          Indikationen zur Überweisung

          • Bei KrankheitsverdachtVerdacht auf die Erkrankung

          Therapie

          Therapieziel

          • Symptomfreiheit durch fruktosefreie Ernährung

          Allgemeines zur Therapie

          • Die Behandlung besteht im Weglassen von Fruktose, Sorbit, Sukralose und Saccharose in der Ernährung. 
          • Insbesondere Wennbei diesnicht indirekt einemerkennbaren frFruktosequellen mühenssen StadiumBetroffene geschiehtgut aufgeklärt werden, wird das betroffene Kind innerhalb von Tagen vollständig gesundz. DieB. Heilungbei einerMedikamenten, HepatomegalieNahrungsergänzungsmitteln kannoder MonateSirups.2,7 
            • Auch dauernbei als zucker-frei deklarierten Lebensmitteln können Fruktose-Quellen enthalten sein. 
            • Schon bei Verdacht auf die Erkrankung sollten Fruktosequellen gemieden werden. 
            • Selbst Spuren von Fruktose in der Ernährung können eine chronische Azidose und Wachstumsstörungen verursachen.910
            • Die Therapie sollte mit einem Ernährungsberater besprochen werden und kontinuierlich reevaluiert werden. 
            • Die konsequente Einhaltung der Therapie ist notwendig, um Schäden vorzubeugen, insbesondere im Kindesalter. 
            • Aufgrund der niedrigen Obst- und Gemüsezufuhr sollte auf eine ausreichende Vitaminsubstitution geachtet werden.2 

            Empfehlungen

          • Zur direkten Erkennung der Krankheit kann ein Armband oder ein Notfallausweis mit Informationen hilfreich sein.
          • Zum Ausschluss möglicher Komplikationen sollten nach Diagnosestellung einige Untersuchungen durchgeführt werden: 
            • Augenärztliche Untersuchung 
            • Untersuchung der Leber zur Einschätzung eines Leberschadens: Leberenzyme, Gerinnung, Albumin, Bilirubin 
            • Nephrologische Untersuchung: Überprüfung der Nierenfunktion, Elektrolyte 
          • Multidisziplinäre Behandlung für Patienten

            Medikamentöse Therapie

            • Die Erkrankung wird nichtEine medikamentösse behandeltBehandlung existiert nicht.910
            • Akute Verschlechterungen (z. B. Krampfanfälle, Koma, Leber- und Nierenversagen) werden stationär symptomatisch behandelt inklusive intravenöser Glukose-Infusionen, Behandlung der metabolischen Azidose etc. 
            • Um Vitaminmangelerscheinungen zu verursachen, sollten zuckerfreie Multivitamintabletten eingenommen werden.112

            Sekundärbehandlung

            • Ein Ernährungsberater kann über die richtige Ernährung beraten.
            • Fruktose, Sorbit (wird zu Fruktose verstoffwechselt) und Saccharose (besteht als Dimer aus je einem Molekül Alpha-Glukose und Beta-Fruktose) müssen aus der Ernährung eliminiert werden.
            • Obst und Haushaltszucker gehören zu den häufigsten Quellen dieser Stoffe.
            • Eine Vielzahl von Lebensmitteln enthalten überraschend viel dieser Stoffe. U. a. können Kartoffeln, wenn sie auf eine spezielle Weise zubereitet werden, sehr viel Fruktose enthalten.
            • Kleine Kinder und Neugeborene können mit dieser Diagnose so viel zusätzliche Betreuung benötigen, dass eine Unterstützung im Haushalt notwendig sein kann.

            Prävention

            • Die Erkrankung ist autosomal rezessiv vererbt, was bedeutet, dass Geschwister eines betroffenen Kindes ein Risiko von 25 % haben, ebenfalls von hereditärer Fruktoseintoleranz betroffen zu sein.510

            Verlauf, Komplikationen und Prognose

            Verlauf

            • Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, da Patienten mit Fruktoseintoleranz ein normalesgesundes Leben leben können, wenn in einem frühen Stadium der Erkrankung die Ernährung angepasst wird.
            • Wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt, kann sie zu schweren Erkrankungen führen, insbesondere der Leber und der Nieren.
            • Es sollten regelmäßige Kontrollen der Leber- und Nierenfunktion erfolgen.2 

            Komplikationen

            • KleineBereits kleine Abweichungen von der strikten Diät können sich auf das Wachstum des Kindes auswirken durch Verursachung einer chronischen systemischen Azidose.910
              • Eine ausgeprägte metabolische Azidose kann zur Hypoperfusion einer Reihe von Organen führen, mit folgender Schädigung des Organs.
            • Eine späte Diagnosestellung kann eine Leberzirrhose mit den damit verbundenen Funktionsstörungen verursachen.
            • Die Erkrankung kann einezu Hypoglykämiemien verursachen,mit wasden wiederumdamit zuverbundenen einem reduzierten IntellektKomplikationen führen kann.2,10

            Prognose

            • Unbehandelt kann die Erkrankung zum Tod führen.2
            • Eine verzögerte oder inadäquate Behandlung kann zu Organschäden, insbesondere der Leber und Niere, führen.
            • Wachstumsstörungen sindkommen bei dieser Erkrankung häufig vor.
            • Wenn die BehandlungBei frühzeitig beginnthzeitiger und dieadäquater Leber noch nicht dauerhaft geschädigt wurde,Behandlung ist die Prognose wiesehr bei der Normalbevölkerunggut.910

            Patienteninformationen

            Worüber sollten Sie die Patienten informieren?

            • Betreuungsbedarf durch einen Ernährungsberater
            • Genetische Beratung für Betroffene sowie für Eltern, deren Kind unter hereditärer Fruktoseintoleranz leidet 

            Patienteninformationen in Deximed

            Selbsthilfeorganisationen 

            Quellen

            Literatur

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            Autoren

            • BirgitLaura WengenmayerMorshäuser, Dr. med., FachäÄrztin fürin AllgemeinmedizinWeiterbildung, Freiburg/Br.Karlsruhe
            • Tor André Johannessen, allmennlege, Hallset legesenter, Trondheim (NEL)
E74; E741
fruktoseintoleranse; Fruktosintolerans; Fruktosmalabsorption
T99
fruktoseintoleranse; Fruktosintolerans; Fruktosmalabsorption; Fruktoseintoleranz; Fruktosemalabsorption; hereditäre Fruktoseintoleranz; Enzymdefekt; Fruktose; Saccharose; Sukralose; Sorbit; Aldolase-B-Mangel; Fruchtzucker; ALDOB; Fruktose-1-Phosphat-Aldolase
Hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI)
BBB MK 09.01.2023 revidiert, gekürzt und umgeschrieben (Ärztin in WB Humangenetik). Check GO 29.1. MK 23.04.2018 (Q)
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Definition: Die Fruktoseintoleranz ist eine seltene autosomal-rezessiverezessiv erbliche Störung des Fruktosemetabolismus; ursächlich ist ein Aktivitätsmangel der Fruktose-1-Phosphat-Aldolase (auch Aldolase-B genannt), wodurch sich Fruktose-1-Phosphat in Leber, Niere und Dünndarm ansammelt. Häufigkeit:Die Häufigkeit wird auf etwa 1:20.000 geschätzt.
Endokrinologie/Stoffwechsel
Fruktoseintoleranz, hereditäre (HFI)
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Fruktoseintoleranz, hereditäre (HFI)
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