Allgemeine Informationen
Differenzialdiagnosen
Affektanfälle
- Die Anfälle werden meist durch Schmerzen, Angst oder Wut ausgelöst und kommen im Kleinkindalter vor.
Hyperventilation
- Tritt häufig während oder nach psychisch belastenden Situationen auf.
- Die Patienten glauben, dass sie nicht ausreichend Luft bekommen.
- Oft geht Hyperventilation mit ausgeprägter Angst einher.
- Weiterhin treten ein Gefühl von Mundtrockenheit, Parästhesien in den Fingern, Händen, Beinen und um den Mund sowie evtl. Krämpfe und Pfötchen- oder Geburtsthelferstellung der Hände (Finger steif gestreckt und zusammenstehend) auf.
Schädel-Hirn-Trauma
- Bewusstlosigkeit nach einer Kopfverletzung
Rausch und Intoxikation
- Die Bewusstlosigkeit hält meist etwas länger an.
- Die Einnahme einer rauscherzeugenden Substanz muss gesichert und eine andere ggf. zusätzliche Ursache ausgeschlossen sein.
Epilepsie
- Die Epilepsie wird in generalisierte und partielle (fokale) Formen unterteilt.
- Abgesehen vom Anfall ist der neurologische Status häufig normal, es können jedoch auch neurologische Schäden oder Ausfälle aufgedeckt werden.
Schwerwiegende zerebrale Ereignisse
- Seltene Ursache für Synkopen
- Apoplexie (besonders durch Hämorrhagie) und Subarachnoidalblutung
- TIA führen in der Regel nicht zu Synkopen oder Bewusstlosigkeit.
- Häufige Begleitsymptome sind Paresen, starke Kopfschmerzen, Nackensteife und anhaltende Bewusstlosigkeit.
Hypoglykämie
- In der Regel liegt ein bekannter Diabetes mellitus vor.
- Die Hypoglykämie kann auf eine Überdosierung der Medikamente, eine ausgelassene Mahlzeit, körperliche Anstrengung, mentalen Stress, einen Infekt oder Alkoholkonsum zurückzuführen sein.
- Die Symptome setzen plötzlich ein. Es kann zu einem Gefühl von Schwäche und Mattigkeit, Hunger, einem vermehrten Schwitzen, einem Tremor, Palpitationen und einer Tachykardie kommen.
- Bei lang andauernder oder schwerer Hypoglykämie können Symptome des zentralen Nervensystems wie Verwirrung, verändertes Verhalten, Paresen, Bewusstseinsstörungen, Krämpfe und Koma auftreten.
- Die Bestätigung der Diagnose erfolgt durch eine Messung der Blutglukose, oder sie ergibt sich aus dem Erfolg der intravenösen Therapie mit hypertoner Glukoselösung.
Subclavian-Steal-Syndrom
- Selten
- Kann bei einer proximal zum Abgang der Arteria vertebralis lokalisierten Stenose der Arteria subclavia vorkommen, wenn dadurch der Arteria vertebralis Blut entzogen wird.
- Synkopen nach Armbewegungen können auf dieses Syndrom hindeuten.
- In der Fossa supraclavicularis können Stenosegeräusche hörbar sein, es können unterschiedliche radiale Pulsfrequenzen palpiert werden, und evtl. ist eine Blutdruckdifferenz von mindestens 20 mmHg messbar.
Neuralgien
- Glossopharyngeusneuralgie
- Ist ein ungewöhnliches Schmerzsyndrom, das zu Synkopen führen kann.
- Schlucken, Sprechen, Niesen und Druck auf die Triggerpunkte im Bereich der Tonsillen, der Ohren, des Pharynx und Larynx führen zu schmerzhaften Stimuli, die als erhöhter Druck auf den Karotissinus interpretiert werden.
- Trigeminusneuralgie
- Wird nur selten von Synkopen begleitet.
- Der pathophysiologische Mechanismus ist unklar.
Anamnese
Klinische Untersuchung
Ergänzende Untersuchungen
Maßnahmen und Empfehlungen
Patienteninformationen
Weitere Informationen
Quellen
Leitlinien
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Synkopen. AWMF-Leitlinie Nr. 030-072, Stand 2012. www.awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie. Synkopen im Kindes- und Jugendalter. AWMF-Leitlinie Nr. 023-004, Stand 2014. www.awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. Übersetzung der ESC-Pocket-Leitlinie „ESC-Guidelines for the diagnosis and management of syncope (version 2009)“ European Heart Journal 2009; 30: 2631-2671. leitlinien.dkg.org
Literatur
- Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. Übersetzung der ESC-Pocket-Leitlinie "ESC-Guidelines for the diagnosis and management of syncope (version 2009)" European Heart Journal 2009; 30: 2631-2671. leitlinien.dgk.org
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Synkopen. AWMF-Leitlinie Nr. 030-072, Stand 2012. awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie. Synkopen im Kindes- und Jugendalter. AWMF-Leitlinie Nr. 023.004, Stand 2014. awmf.org
Autoren
- Miriam Spitaler, Dr. med. univ., Ärztin für Allgemeinmedizin, Innsbruck/Österreich
- Ingard Løge, spesialist allmennmedisin, universitetslektor, institutt for sammfunsmedisinske fag, NTNU, redaktør NEL
- Lennart Bergfeldt, Professor och överläkare, Department of Medicine, Sahlgrenska akademin, Göteborg (Medibas)