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Sekundäre Wundheilung

Zusammenfassung

  • Definition:Bei der Sekundärheilung wird die Wunde nicht verschlossen, sondern heilt über die Bildung von Granulationsgewebe von unten her und wird, von oben wird sie durch von den Wundrändern einwachsende Hautzellen bedeckt (Epithelisierung).
  • Häufigkeit:ChronischeSowohl postoperative als auch chronische Wunden mit sekundärer Heilung sind häufig.
  • Symtome:Akute oder chronisch offene Wunde.
  • Befunde:Wunde, die keinem primären Wundverschluss zugeführt werden kann oder wiedereröffnet werden musste.
  • Diagnostik:Beurteilung der Wunde bezüglich Sekretmenge, Belägen, Nekrosen, beteiligten Stukturen, Infektionszeichen; Diagnostik möglicher zugrunde liegender Erkrankungen.
  • Therapie:EsPrimär werdenggf. unterschiedlicheDebridement Arten von Wundmitteln angewendetnotwendig, fürregelmäßige dieWundreinigung, teilweiseWundverband nurunter wenigErhalt Evidenzeines vorliegtfeuchten Wundmilieus und Schutz der Wundränder, ggf. GenerellDeckung istmit aufSpalthaut einoder physiologischHautersatzmaterialien, feuchtesbei Wundmilieusehr zugroßen achtenund tiefen Wunden ggf. Vakuumtherapie.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Sekundärheilung findet bei Wunden statt, die nicht primär verschlossen werden können, entweder weil 
    • die Wundränder zu weit voneinander entfernt sind oder .
    • ein zu großer Gewebeverlust besteht oder .
    • die Wunde (z.  B. Bissverletzung) infiziert ist.
    • die Wunde zu alt für einen primären Wundverschluss ist.
    • eine Wunde nach Primärnaht wegen Infektion wiedereröffnet werden muss.
  • Es bildet sich Granulationsgewebe von unten her, und wird von oben wird die Wunde durch von den Wundrändern einwachsende Hautzellen bedeckt (Epithelisierung).
  • Der Nachteil der sekundären Wundheilung ist, dass sie sehr langwierig sein kann. Die von den Wundrändern ausgehende Epithelisierung beträgt normalerweise 0,5–1,0 mm pro Tag. Bei Patient*innen mit Begleiterkrankungen dauert sie länger. 
  • Großflächige Wunden haben oft große Narben zur Folge. Eine evtl. Narbenkontraktur kann zu deformierten und verwachsenen Narben führen.
  • Sekundär heilende Wunden können zu chronischen Wunden führen: Eine chronische Wunde wird definiert als Integritätsverlust der Haut mit fehlender Abheilung innerhalb von 8 Wochen.1
    • Sie entwickelt sich an den unteren Gliedmaßen meist in Folge eines Diabetes mellitus, einer venösen Insuffizienz oder arteriellen Durchblutungsstörung.
    • Der größte Teil der etwa 45.000 jährlichen Gliedmaßenamputationen in Deutschland wird in Folgeinfolge einer chronischen Wunde notwendig.1

Häufigkeit

  • In Deutschland werden pro Jahr ca. 800.000 Patient*innen wegen einer chronischen Wunde behandelt.2
  • Postoperative Wundinfektionen (Surgical Site Infections, SSI) machen 24 % der im Krankenhaus erworbenen (nosokomialen) Infektionen aus.3

Ätiologie und Pathogenese

  • Die Wundheilung läuft in drei Stadien ab.4
    • Die Phasen laufen in beständigem Neben- und Nacheinander ab.
  • Exsudative Phase (Tag 1–5)
    • Entzündungsphase, entspricht weitgehend der katabolen Phase.
    • Makroskopische Merkmale sind Rötung und Schwellung.
    • Beinhaltet Hämostase, Wundödem, Diapedese (Übertritt von Entzündungszellen in Wundgebiet) und Wundreinigung durch Phagozytose.
  • Proliferative Phase (Tag 2–10)
    • Granulationsphase, Übergang der katabolen in die anabole Phase
    • Bildung von Granulationsgewebe, Angiogenese, Reepithelisierung
    • Dichte Agglomeration von Gefäßschlingen verleiht dem Granulationsgewebe ein typisches gekörntes Aussehen.
  • Reparative Phase (ab Tag 3 bis mehrere Wochen)
    • Remodellierung, entspricht weitgehend der anabolen Phase.
    • Typ-3-Kollagen wird kontinuierlich durch stabileres Typ-1-Kollagen ersetzt.
    • Kontraktion der Myofibroblasten führt zu Schrumpfung und Verkleinerung des Wundvolumens.
  • Bei chronischen Erkrankungen, die die Wundheilung beeinträchtigen, treten erhebliche zeitliche Verzögerungen ein.

Prädisponierende Faktoren

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.5
  • Vorerkrankungen
  • Alter
  • Immobilisation
  • Mangelernährung
  • Rauchen
  • Bei chirurgischen Wunden die Art des Eingriffs
    • Kontamination während der OP 
    • OP -Dauer
    • Notfalleingriffe
  • Verbrennungswunden

ICPC-2

  • S97 Chronische Ulzeration Haut

ICD-10

  • L97 Ulcus der unteren Extremitäten
  • L98 Sonstige Krankheiten der Haut und der Unterhaut, anderenorts nicht näher klassifiziert
    • L98.4 Chronische Ulzeration Haut
  • T81 Komplikationen bei Eingriffen, anderenorts nicht klassifiziert
    • T81.3 Aufreißen einer Operationswunde, anderenorts nicht klassifiziert
    • T81.4 Infektion nach einem Eingriff, anderenorts nicht klassifiziert
  • Je nach Lokalisation können bei akuten Wunden diverse S-Diagnosen zutreffen.

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • Wunde, die keiner primären Wundheilung zugeführt werden kann.

Anamnese

  • Art und Zeitpunkt der Wundentstehung
  • Vorerkrankungen
    • arterielle Durchblutungsstörungen
    • diabetische Angiopathie und/oder Polyneuropathie
    • venöse Abflussstörung
    • weitere immunsupprimierende Situationen (Chemotherapie, Bestrahlung,)
    • Mangelernährung
    • Raucherstatus

Klinische Untersuchung

  • Inspektion
    • Lokalisation
    • vorbestehende Hautveränderungen
    • Fußdeformitäten
    • äußere Einwirkung
    • Infektzeichen
    • Exsudat?
      • Aussehen
      • Geruch
      • Menge
  • Beschreibung der Wunde
    • Größe und Tiefe
    • Erscheinungsbild des Wundbetts
    • Veränderungen der umliegenden Haut
    • Beteiligung des umliegenden Gewebes

Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

Diagnostik bei Spezialist*innen

  • Diagnostik zugrunde liegender Erkrankungen
    • je nach Verdachtsdiagnose Duplexsonografie der Becken/Beinarterien sowie des venösen Abflusses
    • bei V. a. PAVK und nicht eindeutigem Duplexbefund CT-Angiografie oder MR-Angiografie
    • ggf. Biopsie bei unklarer Ätiologie oder Verdacht auf Malignität
    • ggf. Diagnostik einer Polyneuropathie6

Indikationen zur Krankenhauseinweisung

  • Bei Notwendigkeit eines chirurgischen Débridements in eine chirurgische Klinik
  • Ggf. zur Spalthautdeckung in eine chirurgische oder dermatologische Abteilung

Therapie

Therapieziel

  • Zügige Heilung ohne Komplikationen und mit minimaler Narbenbildung

Allgemeines zur Therapie

  • Eine ausführliche WunddokumentationUnkomplizierte (auchakute) mittelssekundär Fotodokumentationheilende Wunden können oft mit einfachen Mitteln versorgt werden und zur Abheilung kommen.
  • Bei komplizierten Wunden (zugrunde liegende Erkrankungen, Chronifizierung) ist wsowohl die Behandlung der Grunderkrankung als auch die sorgfährendltige desAuswahl gesamtender HeilungsverlaufesWundauflage je nach Wundphase und lokalen Bedingungen (Lokalisation, Größe, Tiefe, Exsudat, Wundumgebung, Wundrand, Infektionszeichen) wichtig.6
    • Die Durchblutung sollte sowohl im venösen als auch im arteriellen Bereich möglichst verbessert werden.
    • DieEine Wundemögliche Druckbelastung sollte regelmäßigausgeschaltet aufwerden.
    • optimale Nekrosen (schwarz), Infektionen (gelb, mit oder ohne Sekret)Blutzuckereinstellung
    • Gewicht- und denErnährungsoptimierung
    • Behandlung Gradeiner der Wundheilung (rot, mit oder ohne Sekret: granulierende Wunde, rosa: Epithelialisierungsphase) kontrolliert werden.Infektion26
    • Die Behandlung chronischer Wunden erfolgt in der alltäglichen Praxis oft uneinheitlich, in vielen Bereichen ist die Evidenzlage gering.1
    • Folgende Faktoren sind von entscheidendem Einfluss auf die Wundheilung und sollten entsprechend, wenn möglich, beeinflusst werden:3
      • Alter
      • Begleitkrankheiten
      • Immunstatus
      • Ernährung
      • Nikotin
      • Alkohol
      • Durchblutung
      • Medikamenteneinnahme
      • Als lokale Faktoren spielen die Schwere der Verletzung, die Keimbesiedlung und die Nekrosenbildung eine Rolle.
    • Es werden unterschiedlichen Arten von Wundmitteln angewendet, generell ist auf ein physiologisch feuchtes Wundmilieu zu achten.4
    • Als ideale Wundabdeckung gilt ein Verband, der undurchlässig für Wasser und Bakterien ist, die Wunde von kontaminierten Bestandteilen und Exsudat reinigen kann, ein feuchtes Wundmilieu aufrecht erhält und einen atraumatischen Verbandswechsel ermöglicht.3,5

    Lokale Behandlung

    DebridementWundreinigung/Débridement

    • PrimAkute, unkomplizierte Wunden
      • Wundspülung im Rahmen des Verbandswechsels mit isotonischer Kochsalzlösung 
      • Auch das regelmäßige Ausduschen durch die Patient*innen mit Wasser ist in Deutschland gängige Praxis und nach aktueller Kenntnis unbedenklich, die Evidenz allerdings gering.7-9
    • Chronische sekundär erfolgtheilende eineWunden6
      • Aktive ausführliche mechanischeperiodische Wundreinigung (DebridementAPW) im Rahmen des Verbandswechsels
      • mechanisch, z. B. mit feuchter Kompresse, sterilem Instrument oder steriler wirkstofffreier Wundspüllösung
      • Sollte im Rahmen von jedem Verbandswechsel stattfinden.
      • bei Bedarf unter adäquater Analgesie
        • Bei Wunden ohne klinische Infektionszeichen sollten sterile, wirkstofffreie Wundspüllösungen eingesetzt werden.
        • keinen Einsatz unsteriler Lösungen/Trinkwasser, da Gefahr der Einschleppung von Keimen
        • keine Lösungen mit chemischen Zusätzen, da Hinweise auf Toxizität, allergische Potenz oder Iodbelastung
        • Bei klinischen Zeichen einer Infektion Erwägung des Einsatzes von antiseptischen Lösungen, z. B. Polihexanid (Polyhexamethylenbiguanid, PHMB) oder Octenidin
    • Unter (chirurgischem) Débridement versteht man die Abtragung von avitalem Gewebe, Nekrosen, Belägen und/oder Entfernung von Fremdkörpern bis in intakte anatomische Strukturen (unter Erhalt von Granulationsgewebe).6
      • Kann v. a. anfangs notwendig sein, ggf. auch unter Narkose.
    • Wundspülungen unter Druck sollten wegen der Gefahr einer toxischen Reaktion und der Gefahr der aseptischen Nekrose unbedingt vermieden werden; undsie sind nach einem fachgerechten DebridementDébridement meist auch nicht notwendig.610
    • Insbesondere sollten keine Spülungen mit Octenidin erfolgen; wenn, dann nur mit NaCl 0,9  % oder polyhexanidhaltigen Lösungen.610

    Wundauflagen bei akuten sekundär heilenden Wunden

    • VonWundauflage je nach Exsudatmenge
      • Kompressen, ggf. in Kombination mit Fettgaze, um ein Verkleben der IndustrieWunde wirdam eineVerband Vielzahlzu verschiedensterverhindern. 
      • Saugkompressen
      • Alginate Wundauflagenkonzeptebei angebotensehr großer Exsudatmenge, tiefen Wunden
      • bei proktologischen Wunden Binde oder Slipeinlage (Fixierung zu schmerzhaft)

    Wundauflagen bei chronischen sekundär heilenden Wunden

    • Das wichtigste Ziel bei der Wahl der Wundauflage ist die LeitlinienAufrechterhaltung eines feuchten Wundmilieus.7
      • Zu trockene Wunden verzögern die Wundheilung.
      • Zu nasse Wunden führen zu diesemMazeration Themader sind veraltet und legen sich auf kein bestimmtes Konzept festWundränder.
    • Die Wahl der Wundauflage isterfolgt uphasenadaptiert, d. h. a.sie abhängigrichtet vonsich den Erfordernissennach der Wundsituation, ZielenPhase der Patient*innen und Wirtschaftlichkeit; Indikation und Kontraindikationen sowie Allergie- bzw. Toxizitätspotenzial sollten berücksichtigt werdenWundheilung.17

    Auswahl lokaler Wundmittel


    • Die Behandlung infizierter Wunden erfolgt in der alltäglichen Praxis oft uneinheitlichEntzündungsphase, in vielen Bereichen ist die Evidenzlage gering.4,7
    • Zum Spektrum der verfügbaren Wundversorgungsprodukte gehören z.  B.:1,8
      • Hydrokolloide
      • Folien
      • Schaumstoffe
      • MikrofaserverbändeSuperabsorber
      • Alginate oder
      • Polyacrylate, die in verschiedenen Materialzusammensetzungen angeboten werden.
    • MaterialienGranulations-/Reparationsphase, z. B.:
      • Hydrokolloidverbände
      • Schaumstoffe
  • Bei tiefen Wunden sollte der Kontakt des Wundverbandes mit denendem sichWundgrund tieferesichergestellt Wunden ausfüllen lassen, werden Wundfüller genanntsein (z.keine B. AlginateHohlräume).
  • Hydrokolloide oder Folien dagegen werden als Wundabdeckung eingesetzt. Manche Materialien eignen sich für beide Anwendungsarten (z. B. Schaumstoffe) oder werden in kombinierter Form teilweise auch wirkstoffhaltig angeboten.6
  • Silberhaltige Wundauflagen  zeigen keinen signifikanten VorteilEffekt gegenüberauf Wundauflagendie ohne SilberWundheilung.911-12
  • Jodhaltige Wundauflagen sollten nicht in der Schwangerschaft oder bei Hyperthyreose verwendet werden, darüber hinaus besteht eine zytotoxische Wirkung.213
  • Auch für antibiotikahaltige Salben ist kein positiver Effekt auf die Wundheilung nachgewiesen.14
  • Zum Spektrum der verfügbaren Wundversorgungsprodukte gehören z. B.:1
    • Hydrokolloide
      • Absorbieren Flüssigkeit, erhalten feuchtes Wundmilieu.14
      • Nicht für akut infizierte Wunden!14-15
    • Hydrogele
      • Rehydrieren zu trockene Wunden.14
      • Eignen sich gut in der frühen Phase der Wundheilung zur passiven Wundsäuberung.6,16
      • Sollten bei infizierten Wunden nicht eingesetzt werden!15
    • Folien16
      • Erhalten Feuchtigkeit, unterstützen die Reepithelialisierung (späte Wundheilungsphase).
      • Nicht bei stärker sezernierenden Wunden anwendbar!
    • Schaumstoffe
      • Absorbieren Flüssigkeit.14
      • Reinigung der Wunde durch mechanischen Reiz15
      • geeignet bei infizierten Wunden15
    • Mikrofaserverbände
    • Alginate
      • Nehmen viel Exsudat auf.
      • Eignen sich gut zum Ausfüllen tiefer Wunden.
      • auch für infizierte Wunden geeignet7
    • physikalisch bakterienbindende Wundauflagen15
      • Binden und inaktivieren Bakterien und reduzieren so die Keimlast.

Chirurgische Therapie großer Wunden

  • Sehr große sekundär heilende Wunden (z.  B. nach Verbrennungen) solltenkönnen einzeitigbei zursauber Nekrektomiegranulierenden oder sobald wie möglichWundverhältnissen durch eine Spalthauttransplantation oder temporär mit Hautersatzmaterialien gedeckt werden.106,17

Begleitende physikalische Anwendungen

  • Der gesamte Abschnitt basiert auf dieser Referenz.Vakuumversiegelung818
    • bei tiefen und stark sezernierenden Wunden zur Wundkonditionierung6
    • ZurEs Beschleunigunggibt Hinweise, dass der WundheilungWundverschluss wirdfrüher und der Krankenhausaufenthaltsdauer kürzer ist als bei konventionell versorgten Wunden.18
    • Für die Endpunkte Mortalität, unerwünschte Ereignisse, Amputation, Schmerzen, Lebensqualität bestehen weder für den Nutzen noch für den Schaden Hinweise gegenüber dem konventionellen Wundverband.18 
  • Hyperbare  Sauerstofftherapie: in therapierefraktären Fällen des diabetischen Fußsyndroms mit angiopathischer Komponente nach Ausschöpfen aller Möglichkeiten zur Revaskularisation und konservativen Therapie6
  • Zu weiteren physikalischen Maßnahmen kann aufgrund mangelnder Evidenz keine Empfehlung abgegeben werden.6

Medikamentöse Therapie

  • Auf eine Reiheadäquate physikalischerSchmerztherapie Verfahrenist wiezu Vakuumtherapieachten, Reizstromv. a. zum Verbandswechsel, Stoßwellenfalls oder Magnetfeldtherapie angebotenerforderlich.6

Verlauf, Komplikationen, Prognose

Verlauf und Prognose

  • EineAbhängig besonderevon Bedeutungder hatArt inder denWunde letztenund Jahrenvor dieallem Vakuumversiegelungbei aufgrundzugrunde ihrerliegenden außerordentlich breiten Anwendung erlangt.
  • Erkrankungen
    • Die vorhandenenWundheilung Datenohne sindzugrunde nichtliegende geeignet,komplizierende klareFaktoren Empfehlungendauert zur Verwendung der Vakuumversiegelung zu gebenca. Bis2–4 heute konnte ein Vorteil für die Methode nur für Surrogatparameter wie Wundgrößenverkleinerung aufgezeigt werdenWochen.1116
    • Zurbei ReduktionPAVK, CVI, diabetischer Angiopathie und Polyneuropathie oft deutlich prolongierter Verlauf, mitunter ausbleibende Abheilung mit Notwendigkeit der Wundtiefe oder des Wundvolumens kann die Vakuumversiegelung daher erwogen werden.Amputation1
  • Die Ganzkörperdruckkammertherapie (hyperbare Sauerstofftherapie[HBO]) stellt für anderweitig austherapierte Wunden beim diabetischen Fußsyndrom eine Therapieoption mit gut belegter Wirksamkeit dar.

Komplikationen

  • Wundinfektionen, Phlegmone, Sepsis
  • Nekrose/Gangrän
  • Keloidbildung und Kontrakturen durch große Narben
  • Hypergranulationen
  • Maligne Entartung6
    • Histologie bei Therapieresistenz und/oder ungewöhnlicher Morphologie
  • Ekzem der Wundumgebung
    • An die Möglichkeit eines Kontaktekzems denken und ggf. Epikutantestung und dermatologische Mitbeurteilung.6

Video

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V. S3-Leitlinie Lokaltherapie schwerheilender und/oder chronischer Wunden beiaufgrund Patientenvon mitperipherer den Risiken periphere arteriellearterieller Verschlusskrankheit, Diabetes mellitus,Mellitus chronischoder chronischer venöseser Insuffizienz. AWMF-LeitlinieRegister Nr. 091-001. S3, Stand 20122023.  wwwregister.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin. S2k-Leitlinie Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen. AWMF-Leitlinie Nr. 044-001. S2k, Stand 2021. wwwregister.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie e. V. (DGK). S3-Leitlinie Sinus pilonidalis. AWMF-Leitlinie Nr. 081-009, Stand 2020. register.awmf.org 

Literatur

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  4. BVMedSeebauer - Bundesverband Medizintechnologie e.V. Empfehlungen zur Verbesserung der Versorgungsstruktur für Menschen mit chronischen Wunden in Deutschland. Stand 2019 www.bvmed.de
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  6. Armstrong DG, Meyr AJ. Risk factors for impaired wound healing and topicalwound agentscomplications. UpToDate, last updated: Jun 20, 2023. www.uptodate.com
  7. Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V. S3-Leitlinie Lokaltherapie schwerheilender und/oder chronischer Wunden aufgrund von peripherer arterieller Verschlusskrankheit, Diabetes Mellitus oder chronischer venöser Insuffizienz. AWMF-Register Nr. 091-001, Stand 2023. register.awmf.org
  8. Röhrborn A, Gross-Wege W. Chirurgische Infektionen: Prophylaxe und Therapie. In: Becker H, Markus PM. Allgemein- und Viszeralchirurgie I, Elsevier Urban und Fischer Verlag, 3. Auflage 2015, S.96 f.
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Autor*innen

  • MonikaFranziska LenzJorda, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin und für Viszeralchirurgie, Neustadt am RübenbergeKaufbeuren
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).
 
L97; L98; L984; T81 Komplikationen; T813 Aufreißen
Sekundærtilheling av sår
S97
Abheilung von Wunden; Granulationsgewebe; Epithelisierung; Behandlung chronischer Wunden; Wundreinigung; Wundspülung; offene Wundheilung
Sekundäre Wundheilung
BBB MK 07.10.2021 neue LL. TrainAMed-Video eingefügt 25.6.19 UB U-MK 27.03.2019
BBB MK 25.10.2023 neue Wundleitlinie und Hinweise zur Versorgung kleiner akuter Wunden. CCC MK 13.07.2020, aktuellere LL, umfassend überarbeitet. Revision at 17.04.2013 19:35:25: Revidert i forhold til nye Cochrane-studier. MK 22.11.16
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Definition:Bei der Sekundärheilung wird die Wunde nicht verschlossen, sondern heilt über die Bildung von Granulationsgewebe von unten her und wird, von oben wird sie durch von den Wundrändern einwachsende Hautzellen bedeckt (Epithelisierung).
Chirurgie
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