Allgemeine Informationen
Definition
- Die Unfähigkeit, die gefüllte Harnblase nach einer Operation zu entleeren, wird als postoperative Harnretention (Harnverhalt) bezeichnet.1-2
Häufigkeit
DieHäufigkeiteines postoperativen Harnverhalts istabhängig vondiversen Faktoren wie:- Geschlecht und Alter
desderPatienten,Patient*innen - Art
Artund Dauer des operativen Eingriffs - vorbestehenden
undBlasenentleerungsstörungen - Art
eventuelldesbereits zuvor bestehenden Problemen bei der BlasenentleerungAnästhesieverfahrens. Auch wenn die Patientenanamnese bislang keine Harnwegsbeschwerden aufweist, besteht nach einer Operation stets das Risiko einer Harnretention.
- Geschlecht und Alter
- Die Prävalenz in allgemeinen chirurgischen Mischstudien variiert zwischen 4 und 29 %.
ZweiNachForschungspublikationenSpinalanästhesiekonntenbeibelegen,bisdasszu16–24 %1/4 derstationären Patienten bei ihrer Entlassung nach der Operation eine Harnretention aufwiesen. Als zugrundeliegende Definition für die Harnretention galt die Unfähigkeit, die Harnblase trotz eines sonografisch nachgewiesenen Füllstands von 600 bzw. 500 ml selbständig zu entleeren.Patient*innen5-6Die Inzidenz nach ambulanten Operationen ist abhängig von der Art des Eingriffs. Nach einer Hernienoperation oder einem analchirurgischen Eingriff ist das Risiko einer postoperativen Harnretention generell erhöht; die kombinierte Inzidenz beträgt in diesem Fall 17 %. Für alle übrigen ambulanten Eingriffe liegt die Inzidenz bei 0,0–0,8 %.7
Ätiologie und Pathogenese
- Die normale Blasenkapazität bei Erwachsenen liegt bei 400–600 ml.2
- Grundsätzlich kann es bei allen postoperativen
PatientenPatient*innen ohne Blasenkatheter zur Harnretention kommen. Die Art der Anästhesie und der postoperativen Schmerzbehandlung ist dabei irrelevant.
Prädisponierende Faktoren
Perioperative Faktoren
- Chirurgisches Verfahren
DieHernienchirurgieinundderanorektaleinternationalenEingriffeLiteraturerhöhenangegebenedasPrävalenzRisikovariiertfürstark,POURdie(PostoperativeArtUrinarydes operativen Eingriffs scheint allerdings eindeutig relevant zu seinRetention). 5So ist dieInzidenzbei Patienten, die wegen eines Leistenbruchs operiert wurden, besonders hoch. Nachnach eineroffenenoffener Leistenhernien Operationvariiert sie den Angaben zufolge zwischen5und–26. Auch wenn die Häufigkeit einigen Forschungsstudien zufolge, bei laparoskopischenEingriffen geringer ist, unterscheidet sie sich mitHernieneingriffen 4–22kaum von der Inzidenz bei offenen Operationen.86Nachnach Operationen aufgrund benigner anorektaler Erkrankungenstellt die akute Harnretention die häufigste postoperative Komplikation dar. Einige Studien nennen eineInzidenzvon 0,5 %, tatsächlich dürfte der Durchschnitt aberbei rund 15liegen.7-9-11Orthopädische Patienten haben ein erhöhtes Risiko für eine postoperative Harnretention. Beim Einsetzen von Knieprothesen liegt die Inzidenz bei 21–55 %,12bei Hüftprothesen zwischen 11 und 48 %.13Zudem besteht im Falle einer Harnretention mit Bakteriurie ein erhöhtes Risiko für Infektionen im Bereich der Prothese. Diese muss dann eventuell entfernt werden.Nach bestimmten gynäkologischen Operationen liegt die Inzidenz einer postoperativen Harnretention bei 9 %.14Nach einer mittels herkömmlicher oder roboterassistierter Laparoskopie durchgeführten Hysterektomie beträgt sie 7 %.Die Inzidenz bei roboterassistierten Operationsverfahren ist allgemein höher als bei einer konventionellen Laparoskopie.15
ElektiveBeilaparoskopische Cholezystektomien weisen eine geringe Inzidenz auf (< 1 %).>Die Inzidenz infolge einer laparoskopischen Fundoplikatio nach Nissen-Rosetti zur BehandlungEinsatz vongastroösophagealemHüft-RefluxundistKniegelenksprothesenmit annbeträhernd 22 % relativ hoch. Sie lässt sich allerdings reduzieren, wenn die Entfernung des Blasenkatheters nach der Operation um einige Stunden verschoben wird.16Nach einer Schlingenoperation zur Behandlung von Stressinkontinenz bei Frauen liegtgt die Inzidenzbeipostoperativer2Harnretentionen 0–1575 %.1710- Nach umfangreichen Abdominal- und Beckenoperationen
beibestehtmalignenebenfallsErkrankungeneinkommterhöhteses recht häufig zu einer langwierigen HarnretentionRisiko. NachMitlder LängerenngeOperationenderistOperation erhöht sich das Risiko einer postoperativen Harnretentionwegen der höheren Infusionsmenge und dem verstärkten Einsatz von Opioiden und Anästhetika erhöht.11
- Anästhesietechnik4,
612- Bei der Allgemeinanästhesie kommt es aufgrund der Entspannung der glatten Muskulatur zu einer Atonie der Harnblase und einer Beeinträchtigung der autonomen Regulation des Detrusors.
Bei einer in Vollnarkose durchgeführten Hernienoperation ist das Risiko eines postoperativen Harnverhalts daher höher, als wenn diese in Spinalanästhesie erfolgt. Am geringsten ist es, wenn die Hernienoperationen mithilfe einer Periduralanästhesie durchgeführt wird.18Sedativa und volatile Anästhetika hemmen das pontine Miktionszentrum und unterdrücken gleichermaßen Detrusorkontraktionen und Miktionsreflexe.Diese Wirkung kann durch andere, gleichzeitig verwendete Medikamente wie Anticholinergika, Sympathomimetika (beeinflussen die Beta-Rezeptoren in der Harnblase sowie die Alpha-Rezeptoren im Blasenhals und der proximalen Urethra) und Ephedrin noch verstärkt werden.
- Bei einer Spinalanästhesie
wirdkommtdieesWeiterleitungzurvonBlockadeAktionspotentialen imdes sakralenSpinalkanalvegetativenunterbundenBlasenzentrumsund der Miktionsreflex dadurch blockiert(S1–S4).5DurchWanndieimmerVerwendungmöglich,langanhaltendersollte auf langwirksame Lokalanästhetikaübersteigtverzichtetdaswerden,BlasenvolumenunddieespräoperativensolltenWerte erheblich.Dies lässt sich durch die Verwendung von kurzwirksamenkurzwirksame Lokalanästhetikavermeidenverwendet werden, bei denendie Blasenfunktion rechtzeitig zurückerlangt und eine Überdehnung der Blase verhindert wird.
Die Lokalanästhesie und die paravertebrale Nervenblockade haben keinerlei negative Auswirkungen auf die Blasenfunktion,das Risiko einer postoperativen Harnretention geringer istgering.195
- Bei der Allgemeinanästhesie kommt es aufgrund der Entspannung der glatten Muskulatur zu einer Atonie der Harnblase und einer Beeinträchtigung der autonomen Regulation des Detrusors.
- Bei der Verwendung
vonepiduralerBenzodiazepinenAnästhesiescheintoderdiePudendusblockadeNeigungistzurdas Risiko für eine postoperative Harnretentionebenfallsgeringererhöhtals bei Spinalanästhesie.2013
Bei einer Überfüllung der Harnblase versagt die Kontraktionsfähigkeit des Detrusors.Mehrere Studien zeigen, dass ein klarer Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer postoperativen Harnretention und der während der Operation intravenös zugeführten Flüssigkeitsmenge besteht. Die Inzidenz lässt sich durch Flüssigkeitsrestriktion verringern.Der Nutzen einer Flüssigkeitsrestriktion bei einfachen, ambulanten Eingriffen ist umstritten.611
Opioide bewirken eineDie präsynaptische Inhibition der Acetylcholin-Freisetzung in den postganglionären NeuronenundführenreduzierenzurdieReduktionparasympathischeder parasympathischen Detrusorspannung.Dies hat eine- Folge: passive Füllung der Harnblase
zur Folge. - Opioide verringern zudem das Gefühl der Blasenfüllung und den Harndrang.
- Das Risiko einer Retention steigt mit der Dosierung.
Der Effekt kann durch die Gabe von Naloxon rückgängig gemacht werden.1214-15 Bei epiduraler Verabreichung ist die Inzidenz einer postoperativen Harnretention im Vergleich zu anderen Darreichungsformen erhöht.21Lipophile Opioide wirken sich weniger stark auf die Blasenfunktion aus als hydrophile Opioide.
Demographische
Patientenbezogene Faktoren
- Alter und Geschlecht
2211,16DasEinGefühlLebensalterfür> 50 JahrediesowieBlasenfüllungmännlichesnimmt mit dem Alter ab, während sich die Wahrscheinlichkeit einer Harnretention insgesamtGeschlecht erhöht.henDiesdasist auf den progressiven, neuromuskulär bedingten Verlust der Detrusorfunktion zurückzuführen. Gehen Kontraktilität und Blasendruck verloren, so kann es passieren, dass die Harnblase nicht regelmäßig und rechtzeitig entleert wird; es droht eine Miktionsstörung.Bei rund 11 % der Frauen und 22 % der Männer über 60 Jahren kommt es zu einer unvollständigen Blasenentleerung; zu eventuellen geschlechtsspezifischen Unterschieden in jüngerem Alter existieren keine genauen Angaben.Auch die Inzidenz von Diabetes mellitus nimmt mit dem Alter zu. Einige Studien zeigen, dass Patienten mit Diabetes häufiger anRisiko einer postoperativen Harnretentionleiden.5,11
- Symptome des unteren Harntraktes (Lower Urinary Tract Symptoms, LUTS)
EinigeVorbestehendeForschungsstudien deuten darauf hin, dass zwischen präoperativen MiktionsstBlasenentleerungsstörungenundsinddermitInzidenzeinempostoperativenhöherenHarnverhaltsRisikoein eindeutiger Zusammenhang bestehtassoziiert.15,1211,23Andere Studien können keinen solchen Zusammenhang finden.13,2415
Prädisponierende
Grundsätzlich kann es bei allen postoperativen Patienten ohne Blasenkatheter zur Harnretention kommen.Die Art der Anästhesie und der postoperativen Schmerzbehandlung ist dabei irrelevant
ICPC-2
- U99 Erkrankung Harnorgane, andere
ICD-10
- Y65.8 Sonstige näher bezeichnete Zwischenfälle bei chirurgischem Eingriff und medizinischer Behandlung
- Y83 Chirurgischer Eingriff und sonstige chirurgische Maßnahmen als Ursache einer abnormen Reaktion eines Patienten oder einer späteren Komplikation, ohne Angabe eines Zwischenfalls zum Zeitpunkt der Durchführung der Maßnahme
Diagnostik
Diagnostische Kriterien
- Ausbleibende Miktion postoperativ für 8 (12) Stunden bei gefüllter Harnblase (ca. 500 ml)2
- Symptomatik der Betroffenen in Kombination mit der Unfähigkeit zur Miktion bei gefüllter Harnblase2
- Der klinische Verdacht wird mittels
UltraschallUltraschalls bestätigt.25 Früher wurde die Diagnose anhand der Beschwerden und Schmerzen des Patienten und/oder des Vorhandenseins einer tastbaren Harnblase gestellt.23Diese Kriterien sind allerdings kaum zuverlässig, da eine postoperative Harnretention häufig ohne Schmerzen einhergeht und die klinische Untersuchung allein keine sichere Diagnose ermöglicht.5Eine postoperative Ultraschallüberwachung ergab, dass nur 46 % der Patienten mit einem Blasenvolumen von über 500 ml die Blasenfüllung wahrgenommen und einen Harndrang verspürt haben.In etwa der Hälfte (54 %) aller Fälle, bei denen das Pflegepersonal den Verdacht auf Vorliegen einer Harnretention äußerte, stimmte dies mit dem Ergebnis der Ultraschalluntersuchung überein.
Differenzialdiagnosen
- Andere Ursachen für postoperative Schmerzen im Abdomen
Anamnese
Die Überfüllung der Harnblase aufgrund einer postoperativen Harnretention kann mit BeschwerdenAbdominelle und lumbale Schmerzeneinhergehenpostoperativ5- Schmerzen können auch völlig fehlen.
InfolgeBegleitendederoderHarnretentionauchkannalleinigeesvegetativezuSymptomatik- Herz-Kreislauf-Problemen wie Hypertonie, Hypotonie, Bradykardie
oder einer, Synkope - Übelkeit,
kommen.Erbrechen
Klinische Untersuchung
VergrGgf. tastbar vergrößerte Harnblase?evtl. Hypertonie, Hypotonie, Bradykardie, SynkopeVitalparameter
Ergänzende Untersuchungen
- Ultraschall der Harnblase
255- Es handelt sich um ein zuverlässiges Untersuchungsverfahren, mit dem sich eine unnötige Blasenkatheterisierung vermeiden lässt.
- Monitoring und Dokumentation der Spontandiurese
Therapie
TherapiezielTherapieziele
SymptomlinderungSymptome lindern.Verhinderung von akutenAkute Komplikationen und Langzeitschäden verhindern.
Allgemeines zur Therapie
BislangGewissenhafteistpostoperativeunklar, inwiefern eine Anamnese mit präoperativen Miktionsstörungen für die Ausbildung einer postoperativen Harnretention relevant ist, daÜberwachung deraktuelle Forschungsstand keine zuverlässige Aussage über ein eventuell erhöhtes Risiko bei Patienten mit LUTS zulässt.DiureseDennochggf.sollteprophylaktischeimKatheteranlageVorfeldbeieinerProzedurenambulantenmitOperationerhöhtemstets eine gründliche Miktionsanamnese erfolgen.Risiko
EsMöglichstsollte stets eine gewissenhafte postoperative Überwachung erfolgen.Im Falle eines operativen Eingriffs, der mit einem erhöhten Risiko für eine postoperative Harnretention einhergeht, sollte prophylaktisch ein Katheter gelegt werden.Patienten, bei denen eine perioperative Katheterdrainage als unnötig erachtet wird, sollte unmittelbar vor der Operation ihre Harnblase entleeren.
Diegeringe Dosierung opioider Analgetikaist möglichst gering zu halten.13- Eine kombinierte Schmerztherapie mit opioiden und
nicht-opioidennichtopioiden Analgetika istim Allgemeinenvorzuziehen.
- Eine kombinierte Schmerztherapie mit opioiden und
EineNachunnötigeambulanterintravenöseOPFlüssigkeitszufuhrinsollteSpinalanästhesievermiedensolltenwerdenv.Im Idealfall sollte nur soviel Flüssigkeit zugeführt werden, wie nötig ist, um die Zirkulation zu unterstützen sowie postoperative Übelkeit und Erbrechen zu verhinderna.
Katheterisierung
Die normale BlasenkapazitätbeiErwachsenen liegt bei 400–600 ml. Aus dem Grund wird eine Katheterisierung ab einer BlasenfüllungVorliegen von400–500 ml empfohlen.Eine postoperative Harnretention nach ambulanten Eingriffen wird normalerweise mittels Einmalkatheter behandelt.In medizinischen Fachkreisen herrscht Uneinigkeit darüber, ob bei stationären Patienten eine kontinuierliche Katheterdrainage oder ein sauberer intermittierender Selbstkatheterismus (ISK) erfolgen sollte.Einige Kliniken empfehlen, die Harnblase nach akuter Harnretention länger zu dekomprimieren, während andere den ISK bevorzugen.
Besteht, wie etwa nach der Operation eines Rektumkarzinoms, ein erhöhtes RisikoRisikofaktoren für einepersistierendepostoperativeMiktionsstörung,HarnretentionsovorsollteEntlassung einemehrteigenstägige,ndigekontinuierlicheMiktionKatheterisierungodererfolgen.Umderbeisonografischeden diversen Operationen die optimale Katheter-Verweildauer zu bestimmen, bedarf es weiterer Forschung.
Überwachung
NachNachweis einerOperationleerenmüssenHarnblasealleerfolgtPatienten routinemäßig hinsichtlich einer Harnretention überwacht werden. Bei Patienten mit bekanntem erhöhten Risiko sollte eine besonders gewissenhafte postoperative Beobachtung erfolgen.Zur Kontrolle des Blasenvolumens sollte in regelmäßigen Abständen ein Ultraschall erfolgensein.255Kriterien für die Entlassung nach ambulanten Operationen:26Lange Zeit galt als ausschlaggebendes Entlassungskriterium, dass die Patienten nachweislich zur spontanen Blasenentleerung in der Lage waren. In vielen Fällen scheint diese Kontrolle allerdings unnötig.Diversen Forschungsstudien zufolge entwickeln weniger als 1 % der ambulant operierten Patienten mit niedrigem Risiko eine postoperative Harnretention; in den meisten Fällen können die Patienten innerhalb von drei Stunden spontan ihre Blase entleeren.
Medikamentöse Therapie
EineNaloxon- bei Harnretention infolge der spinalen oder epiduralen Verabreichung von Morphin
- Alphablocker
- Die
kann mittels intravenöserprophylaktische Gabe vonNaloxonAlphablockernbehandeltistwerdenmit einer niedrigeren Rate an postoperativen Harnretentionen assoziert.13 - Wird in der Praxis dennoch wenig durchgeführt.
Alpha-BlockerAlpha-BlockerEinsatzwurdeninhinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Vorbeugung oderder Behandlung der postoperativen Harnretentiongetestet.Sie reduzieren den Harnröhrenwiderstand und erhöhen zugleich den intravesikalen Druck.Die Begeisterung für die präoperative Verabreichung von Alpha-Blockern ist rückläufig. Sie werden in erster Linie postoperativ und überwiegend bei männlichen Patienten eingesetzt.
Parasympathomimetika erhöhen theoretisch die Detrusorkontraktilität, eine entsprechende pharmakologische Wirkung kann auch nachgewiesen werden.Aufgrund ihrer geringen Effizienz und der nicht unbedeutenden Nebenwirkungen (z. B. Detrusorinstabilität und plötzlicher Harndrang) kommen sie allerdings nur begrenzt zur Anwendung.2713
Weitere Therapien
- Blasenentleerung mit Einmalkatheter bei diagnostizierter Harnretention
- Bei Erwachsenen wird ab einer Blasenfüllung von 400–500
Dabei sollte auf eine möglichst kurze Dekompression des Detrusors geachtet werden.5
- Bei Erwachsenen wird ab einer Blasenfüllung von 400–500
- Wärmeapplikation suprapubisch13
Prävention
- Eine unnötige intravenöse Flüssigkeitszufuhr ist zu vermeiden.
Ein peroperativer Blutdruckabfall sollte mit einer Kombination aus Infusionen und vasokonstriktorischen Medikamenten behandelt werden.13- Prophylaktische Katheterisierung
BeiEinePatienten, deren Anamnese einesofortige postoperativeHarnretentionEinmalkatheterisierungaufweist, sollte eine prophylaktische Katheterisierung in Betracht gezogen werden.Die Entscheidung sollte allerdings gegenkann das Risiko einesHarnwegsinfektspostoperativenabgewogen werden.Bei einer Verweildauer von maximal 24 Stunden erhöht sich das Risiko einer Infektion durch einen Dauerkatheter im Vergleich zur ISKHarnverhaltes nicht.Gemäßeiner Meta-Analyse existieren kaum Hinweise dafür, dass eine prophylaktische Antibiose eine geringere Inzidenz von Bakteriurie und Infektionen zur Folge hat (Ia)reduzieren.2813- Anlage eines Dauerkatheters bei hohem Risiko erwägen.
- Die
- Postoperative Opioidtherapie
Die postoperative Schmerztherapie mit Opioiden geht bei hoher Dosierung mit einem erhöhten Risiko für eine postoperative Harnretention einher.- Eine kombinierte Schmerztherapie mit opioiden und
nicht-opioidennichtopioiden Analgetika ist im Allgemeinen vorzuziehen. - Postoperative epidurale Schmerzlinderung
PatientenPatient*innen mit thorakaler epiduraler Analgesie benötigen nicht unbedingt einen Blasenkatheter.2917- Bei einer lumbalen epiduralen Analgesie besteht ein erhöhtes Risiko für einen postoperativen Harnverhalt.
- Aufklärung über Symptome einer Harnretention bei ambulanten Patient*innen vor Entlassung5
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Komplikationen
Kollageninfiltrationen im Detrusor können in KombinationRestharnbildung miteinererhöhtemIschämie zu einer verminderten DetrusorkontraktilitätRisiko führen.rDieseHarnwegsinfekte- Dauerhafte
bewirkt eine ÜberfüllungStörung derHarnblase,Detrusorfunktionwasbeiwiederum dauerhafte Miktionsstörungen zur Folge haben kann.Es besteht das Risiko einer unvollständigen Blasenentleerung (Restharn), die mit einer erhöhten Tendenz zu Harnwegsinfekten einhergeht.Die Funktionsstörungen des Detrusors sind reversibel, sofern die Harnretentionnicht rechtzeitigbehandelterkannterwird.
- Während der akuten Phase kann es zu kardiovaskulären Komplikationen kommen.
- Hypertonie oder Hypotonie
können,wenn sie gleichzeitig mit einerBradykardieauftreten,bis zur Asystolieführen. Dies ist vermutlich auf einen erhöhten Sympathikustonus infolge der starken Organschmerzen zurückzuführen.
- Hypertonie oder Hypotonie
Prognose
- Wird der postoperative Harnverhalt innerhalb weniger Stunden behandelt, ist die Prognose gut.
Eine unbemerkte Harnretention kann zu persistierenden Miktionsstörungen führen.
Patienteninformationen
Patienteninformationen in Deximed
Quellen
Leitlinie
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AutorenAutor*innen
SteinarFranziskaJ. KarlsenJorda,tidligere klinikksjef og professor drDr. med.,OsloFachärztinUrologiskefürUniversitetsklinikkViszeralchirurgie,AkerÄrztinuniversitetssykehusinhelseforetakWeiterbildungogAllgemeinmedizin,Universitetet i OsloKaufbeurenLeivDieArneursprünglicheRosselandVersion dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL,assistentlege, Anestesiavdelingen, Rikshospitalet, Oslohttps://legehandboka.no/).