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Migräne

Was ist Migräne?

Definition

Bei Migräne treten anfallsartige Kopfschmerzen auf, die meist einseitig lokalisiert sind und einen pochenden oder pulsierenden Schmerzcharakter aufweisen. Die Schmerzen dauern ohne Behandlung 4–72 Stunden an und kommentreten regelmattackenartig wiederholt auf. Die Beschwerden werden durch körperliche Aktivitäßigt in verstähnlicher Artrkt und Weisesind wieder,oft z.mit B.Übelkeit einmal und/oder auchLicht- mehrmalsund imLärmscheu Monat.

Die genaue Ursache ist bisher nicht bekannt. Wahrscheinlich liegt eine gestörte Regulierung der Blutgefäße im Gehirn als Ursache vor. Man kennt Triggerfaktoren, die Migräneanfälle auslösen können. Hierzu zählen z. B. Stress, hormonelle Veränderungen oder bestimmte Nahrungsmittel.

Die Migräne ist in Unterformen eingeteilt. Eine relativ häufige Variante bei Frauen ist die menstruelle Migräneassoziiert.

10–2015 % der Patientinnen und PatientenPatient*innen mit Migräne haben eine sogenanntesog. Aura. Während der Aura treten vorübergehende Symptome wie beispielsweisez. B. Flimmersehen, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Lähmungen auf, die der Migräneattacke vorausgehen.

Die Migräne beginntist in Unterformen eingeteilt. Eine relativufigufige in der Jugend und trittVariante bei Frauen (etwaist 15die %)menstruelle hMigräufigerne, aufdie alsfolgendermaßen definiert wird: Anfälle, die nur von 2 Tagen vor bis zu 3 Tage nach dem Beginn der Menstruation bei Männern2 (etwavon 73 %)Zyklen auftreten. Während jüngere Personen seltener betroffenDabei sind, entwickeltdie sich diese KrankheitAttacken meist im Alter zwischen 20länger und 35ohne JahrenAura. NachViele dembetroffene 50.Frauen Lebensjahr tritt diehaben Migräne alsaber Neuerkrankungauch nurzu nochanderen seltenZeiten neuwährend auf.des InMonats, höheremdann Alterspricht sindman zudemvon dieeiner Schmerzattackenmenstruationsassoziierten bei Betroffenen oft nicht mehr so stark wie zuvorMigräne.

Symptome

Die „klassische“ Migräne zeigt einen typischen Verlauf:

  • Frühsymptome können bereits mehrere24–48 Stunden bis Tage vor Eintreten der Schmerzen auf eine Migräneattacke hinweisen. Beispielsweise können die betroffenen Personen Konzentrationsstörungen, ein vermehrtes HungergefühlStimmungsschwankungen oder eine depressive VerstimmungHeißhunger empfinden.
  • Eine Aura ist nicht zwingend vorhanden, tritt jedoch bei ca. 2010–15 % der PatientenPatient*innen vor Eintritt der Kopfschmerzen auf. Sie entwickelt sich innerhalb von 5–20 Minuten und hält weniger als 60 Minuten an. Am häufigsten ist die Aura visuell, d. h., die Betroffenen haben vermehrte oder verminderte Seheindrücke, wie Flimmersehen, Zickzacklinien oder Verschwommensehen. Seltener treten Taubheitsgefühle in Gesicht, Arm oder Bein, Lähmungen, Schwindel  oder SprachstörungenSchwindel als Aurasymptome auf.
  • Die anschließend einsetzenden mäßigen bis starken Kopfschmerzen sind klassischerweiseoft einseitig (60 %), von pochendem oder pulsierendem Charakter und dauern 4–72 Stunden an. Bei Kindern betrsind die Attacken meist kürzer und im Vordergrund stehen hägtufiger dieseBeschwerden Zeitspannewie 1–72Bauchschmerzen Stundenoder Erbrechen. Der Schmerz kann hinter dem Auge oder an der Schläfe lokalisiert sein und während der Attacke die Seite wechseln. Bei anderen Personen tritt er diffus über beide Kopfseiten verteilt auf, jedoch selten im Hinterkopf. Er wird in der Regel durch körperliche Aktivität verstärkt und ist oft von Übelkeit/Erbrechen sowieoder Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet. Zusätzliche Nackenschmerzen treten bei 75 % der Betroffenen auf. Migräneattacken gehen meist mit einem verminderten Appetit einher. Die Betroffenen halten sich meistens in einem abgedunkelten, ruhigen Raum auf, bis die Schmerzen vorüber sind.
  • Die Erholungsphase kann einige Stunden dauern. Die PatientenPatient*innen fühlen sich meist müde, schlapp und reizbar; oder auch ängstlich und depressiv. Diedie Konzentrationsfähigkeit kann vermindert sein.

Ursachen

Die Ursache dieservon ErkrankungMigräne ist nicht vollständig geklärt. EineFrüher wichtigedachte Rolleman, spielt wahrscheinlichdass eine gestörte Regulierung der Blutgefäße im Gehirn: Nachden Schmerz auslöst, wenn nach einer plötzlichen Engstellung folgt eine Weitstellung der Blutgefäße mit verstärkter Durchblutung, wasfolgt. denDieses SchmerzModell auslwird heute als nicht mehr ausreichend zur Erklärung bzw. als Nebeneffekt von ausgeschütteten Botenstoffen im Gehirn angesehen. Auch ein Magnesiummangel im Gehirn köstnnte eine mögliche Ursache darstellen.  Es besteht eine familiäre Häufung der Migräne, was nahelegt, dass genetische Faktoren eine Rolle inbei der Entstehung einer Migräne spielen.

Da Frauen häufiger als Männer betroffen sind, geht man außerdem von einer hormonellen Komponente aus;. schwankendeSchwankende Östrogenkonzentrationen im Blut können eine Ursache für eine Migräneattacke sein.  Oft gibt es eine Assoziation zum weiblichen Menstruationszyklus; während der Schwangerschaft (stabile Östrogenwerte) bessert sichwerden die Migränenebeschwerden beidurch vielenMenstruation, Patientinnenhormonelle Verhütung, Schwangerschaft und Wechseljahre (Menopause) positiv oder negativ beeinflusst.

Auslösende Faktoren für eine Migräneattacke, sogenanntesog. Trigger, können sein:

  • Stress/Anspannung
  • EntspannungDepression, nachAngsterkrankungen
  • Alkohol einer(Rotwein)
  • Rauchen
  • Medikamente stressigen(bestimmte PhaseHerzmedikamente, orale Kontrazeptiva)
  • Bewegungsmangel
  • Schlafmangel
  • Unregelmäßige Mahlzeiten bzw. Hunger
  • HellesSehr Lichthelles oder lautefluoreszierendes Geräusche
  • Bestimmte Lebensmittel und Gewürze (z. B. Käse, Orangen, Schokolade, Wein bzw. Alkohol)Licht
  • Menstruation.

Häufigkeit

EinigeIn wenigeDeutschland Patientengibt mites etwa 8 Mio. von Migräne Betroffene. Pro Jahr leiden anetwa einer10–15 rein erblichen Form% der Krankheit,Menschen beieinmal der während der Schmerzattacke zusätzlich eine halbseitige Schwäche/Lähmung des Arms und Beins besteht (familiäre hemiplegischean Migräne), für Kinder vor der Pubertät liegt dieser Wert bei 3–7 %.  Damit ist Migräne die häufigste neurologische Erkrankung und die dritthäufigste Krankheit generell.

Im Alter zwischen 20 und 50 Jahren ist Migräne am häufigsten, danach nimmt die Häufigkeit ab. Bei Kindern sind Mädchen und Jungen etwa gleich häufig betroffen. Zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr sind Frauen bis zu 3 x häufiger betroffen als Männer.

DiagnostikUntersuchungen

  • Oft kann die Ärztin/der Arzt bereits anhand der geschilderten Symptome bereits eine Migräne diagnostizierendiagnostiziert werden.
  • Zusätzlich Trotzdem ist eine einmalige Abklärung der Kopfschmerzen empfehlenswert. Dies geschieht meist durcherfolgt eine sorgfältige körperliche und neurologische Untersuchung.
  • Falls Zudemder Verdacht auf eine andere Krankheit oder andere Auffälligkeiten bestehen, kann die Ärztin/der Arzt eine Bildgebung, z. B. ein MRT, oder weitere Spezialuntersuchungen,Hinweise zliefern. B. die Entnahme von Zerebrospinalflüssigkeit, vorschlagen, falls der Verdacht besteht, dass eine andere Krankheit vorliegt.

  • Bei unklarer Abgrenzung zu anderen Kopfschmerzformen kann ein Schmerztagebuch  Kopfschmerz-Tagebuch hilfreich sein. 
  • Ist die Diagnose Migräne gestellt, aber Ihre Kopfschmerzen ändern sich innerhalb kurzer Zeit oder verstärken sich unverhältnismäßig, suchen Sie bitte ärztlichen Rat. Möglicherweise hat sich dann zusätzlich eine andere Krankheit entwickelt.

Behandlung

Das ZielZiele der Behandlung istsind diedas Reduktion der Schmerzen währendBeenden der akuten Migräneattacke sowie die Verhinderung erneuter Attacken.

Medikamente

  • Unter bestimmten Umständen (z. B. 3 oder mehr Anfällen pro Monat) kann eine kontinuierliche Behandlung mit vorbeugenden Medikamenten sinnvoll sein. Dazu gehören z. B. Medikamente der Wirkstoffgruppe der Betablocker oder Kalziumantagonisten.
  • Zusätzlich gibt es wirksame Medikamente, die den Schmerz reduzieren können. Gewöhnliche Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol oder Ibuprofen haben häufig eine gute Wirkung und werden ohne Rezept in der Apotheke verkauft.
  • Wenn dies nicht ausreichend ist, gibt es bestimmte Medikamente, die speziell für die Behandlung von Migräneattacken entwickelt wurden (v. a. Triptane).
  • Schmerzmittel und Triptane wirken besser, wenn sie früh in der Migräneattacke eingenommen werden.
  • Es gibt auch Medikamente zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen.
  • Es ist wichtig, nicht mehr Schmerzmittel einzunehmen, als absolut notwendig ist. Ein hoher Verbrauch kann langfristig die Kopfschmerzbeschwerden verschlimmern und selbst Kopfschmerzen auslösen. Lassen Sie sich ärztlich beraten, wenn Sie an mehreren Tagen im Monat Schmerzmittel einnehmen müssen, um schmerzfrei zu werden, oder wenn die bisherige Dosis nicht mehr ausreicht.
  • Kindern wird zur Schmerzstillung Ibuprofen oder Paracetamol empfohlen. Ab einem Alter von 12 Jahren steht ein Triptan als Nasenspray zur Verfügung.
  • Frauen mit Migräne sollten vorsichtig sein, wenn sie ein hormonelles Verhütungsmittel wählen, und im ärztlichen Gespräch die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen.

In der Schwangerschaft

  • Während einer Schwangerschaft sind arzneimittelfreie Therapiemethoden, wenn möglich, vorzuziehen.
  • Im 1. und 2. Trimenon können bei Bedarf Acetylsalicylsäure (ASS) oder Ibuprofen verabreicht werden.
  • Paracetamol sollte nur eingesetzt werden, wenn ASS nicht möglich ist.
  • Triptane sind für Schwangere nicht zugelassen, es gibt aber bislang keine Hinweise auf kindliche Fehlbildungen oder andere Komplikationen in der Schwangerschaft. Eine Off-Label-Anwendung kann bei Schwangeren, die lediglich auf Triptan ansprechen, erwogen werden.
  • Ergotamine dürfen nicht eingesetzt werden.

Was können Sie selbst tun?

  • Den wichtigsten Teil der Behandlung leisten Sie selbst durch die Vermeidung derjenigen Trigger, die bei Ihnen Migräneattacken auslösen. Dazu gehörtren die Vermeidung von StressStressvermeidung, dieregelmäßige Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus und der NahrungszufuhrMahlzeiten, dasEntspannungsmethoden, Einüben von EntspannungsmethodenBiofeedbackverfahren sowie regelmäßige körperliche Bewegung/Ausdauersport oder auch kognitive Verhaltenstherapie. Diese Maßnahmen können die Anfallshäufigkeit effektiv reduzieren.

  • Tritt dennoch eine Migräneattacke auf, kann lokale Kühlung des Kopfes, z. B. durch einen Eisbeutel, körperliche Ruhe und eine Reizabschirmung durch den Aufenthalt an einem dunklen, ruhigen Ort Abhilfe schaffen.

  • Reicht dies nicht aus, gibt es wirksame Medikamente, die den Schmerz reduzieren können. Gewöhnliche Schmerzmittel wie z. B. Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen haben häufig eine gute Wirkung und werden ohne Rezept in der Apotheke verkauft. Wenn Sie unter einer bekannten Migräne leiden, können Sie diese unter Absprache mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt bereits frühzeitig einnehmen, wenn Sie merken, dass Sie Kopfschmerzen bekommen. Beachten Sie dabei die maximal zugelassene Tagesdosis. Unter Umständen kann auch ein Medikament gegen Übelkeit sinnvoll sein. Wenn dies nicht ausreichend ist, gibt es bestimmte Medikamente, die speziell für die Behandlung von Migräneattacken entwickelt wurden (v. a. Triptane). Wenn Sie Fragen zu den Medikamenten haben, wenden Sie sich an Ihre Ärztin/Ihren Arzt.

    Es ist wichtig, nicht mehr Schmerzmittel einzunehmen, als absolut notwendig ist. Ein hoher Verbrauch kann langfristig die Kopfschmerzbeschwerden verschlimmern. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, wenn Sie an mehreren Tagen im Monat Schmerzmittel einnehmen müssen, um schmerzfrei zu werden, oder wenn die bisherige Dosis nicht mehr ausreichend ist.

    Bei drei oder mehr Anfällen pro Monat können Sie außerdem mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen, ob eine kontinuierliche Behandlung mit vorbeugenden Medikamenten für Sie sinnvoll ist.

Prognose

  • Migräne ist in der Regel eine andauernde Krankheit. Mit einer geeigneten Therapie lassen sich die Schmerzattacken aber häufig wirksam lindern und in ihrer Häufigkeit reduzieren.
  • Als BeiStatus vielenmigraenosus bezeichnet man eine stark beeinträchtigende Migräneattacke, die länger als 72 h dauert. Kopfschmerz mit Merkmalen eines Status migraenosus wird häufig auch durch Medikamentenübergebrauch ausgelöst.
  • Für viele Frauen sind die Jahre um die Wechseljahre herum mit einer vorübergehenden Verschlimmerung der Migräne verbunden.
  • Nach der Menopause schwächt sich die Migräne nachbei dervielen MenopauseFrauen ab oder verschwindet ganz. Auch bei vielen Männern kommt es im höheren Alter zu einer Besserung.

    • Wenn Kopfschmerzen im höheren Lebensalter erstmals auftreten, ist es besonders wichtig, ärztliche Beratung zu suchen, um andere Ursachen auszuschließen.

Weitere Informationen

Deximed

IQWiG – Gesundheitsinformation.de

Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

AutorenAutor*innen

  • SusanneMarkus MeinrenkenPlank, Dr.MSc med.BSc, BremenMedizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
  • Marleen Mayer, Ärztin, Mannheim
Migräne; Migräneaura; Menstruationsbedingte Migräne-Aura; Trigger; Aura; Kopfschmerzen; Kopfschmerz; Übelkeit; Lichtscheu
Bei einer Migräne treten Kopfschmerzen anfallsartig auf. Die Schmerzen sind dabei oft einseitig, pulsierend oder pochend und dauern 4–72 Stunden an. Häufig werden sie von Übelkeit und Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet. Eine Aura kann im Vorfeld auftreten, ist jedoch nicht zwingend vorhanden.
Migräne
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MP 29.8.2021 MM 23.5.18; SM 9.7.2019
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Bei einer Migräne treten Kopfschmerzen anfallsartig auf. Die Schmerzen sind dabei oft einseitig, pulsierend oder pochend und dauern 4–72 Stunden an. Häufig werden sie von Übelkeit und Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet. Eine Aura kann im Vorfeld auftreten, ist jedoch nicht zwingend vorhanden.
Neurologie
Migräne
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