Was ist eine Arthrose des SprunggelenksSprunggelenksarthrose?
Definition
Bei einer Arthrose im Sprunggelenk bestehenist Veränderungen in derdie Gelenkoberfläche des Sprunggelenks verändert. Diese Veränderungen beschränken sich im Allgemeinen auf das Sprunggelenk eines Fußes, da in den meisten Fällen eine schwere Verletzung in der Vergangenheit die Entwicklung der Arthrose verursacht.
Das Sprunggelenk besteht aus Knochenoberflächen, die mit einer Knorpelschicht überzogen sind. Bei einer Arthrose ist in erster Linie der Knorpel geschädigt, die Veränderungen sind aber auch im Knochen sichtbar. Es besteht eine erhöhte Neigung zu Osteophytenbildung (Knochenneubildungen). Außerdem können sich Verkalkungen im Gelenk bilden.
Im Laufe der Zeit kann der Knorpel vollständig verschwinden, sodass Knochen miteinander direkt in Kontakt kommen. Die ehemals glatten Gelenkoberflächen gleiten nicht mehr reibungslos gegeneinander. Dies erklärt unter anderem, warumwodurch Schmerzen auftreten können.
Arthrose im Sprunggelenk ist seltener als Arthrose im Knie- oder Hüftgelenk.
Symptome
Die Schädigungden machtmachen sich in der Regel durch Schmerzen und zunehmende Steifigkeit im Sprunggelenk bemerkbar. Besonders deutlich sind die Schmerzen, wenn einebei körperlicherperlicher Aktivität aufgenommen wird, diewie Gehen oder Laufen beinhaltet. Nachdem man sich etwas aufgewärmt und eine Weile bewegt hat, gehen die Beschwerden meist zurück.
Im weiteren Krankheitsverlauf können die Schmerzen bereits bei leichter Belastung auftreten; die Beschwerden können im späteren Verlauf auch in Ruhe bestehen. Charakteristisch ist, dass die Schmerzen beim Gehen auf harten, unebenen Unterlagen besonders ausgeprägt sind. Der Knöchel kann anschwellen, wodurch die Beweglichkeit zusätzlich nachlässt. Das Gehen ist sowohl aufgrund der Schmerzen als auch aufgrund der eingeschränkten Beweglichkeit beeinträchtigt.
Typisch sind Phasen mit stärkeren und weniger starken Beschwerden. Meist verschlechtern sich die Beschwerden beim Treppensteigen oder Bergauflaufen.
Ursachen
Die häufigste Ursache für Arthrose im Sprunggelenk ist eine komplexe Fraktur des Knöchels, oderbei der die Gelenkoberfläche und der Knorpel geschädigt werden. In 70–80 % der Fälle tritt eine Sprunggelenksarthrose nach einer Verletzung auf, insbesondere nach Frakturen des Unterschenkelsoberen inSprunggelenks. In 13 % tritt eine Sprunggelenksarthrose nach rheumatoider Arthritis auf. Nur bei etwa 9 % der VergangenheitFälle kann keine vorhergehende Ursache gefunden werden. Chronische Instabilität des Sprunggelenks und Übergewicht kann unter Umständenkönnen eine Arthrose begünstigen.
Häufigkeit
Weltweit sind etwa 1 % der erwachsenen Bevölkerung betroffen. Eine Arthrose des Sprunggelenks tritt meist mehrere Jahre nach dem Unfallereignis auf.
DiagnostikUntersuchungen
- Die Diagnose kann häufig bereits
bei Vorliegenaufgrund der charakteristischen Symptome und Befunde der orthopädischen Untersuchung gestellt werden. - Gangbild und Beinstellung werden ebenso untersucht wie die Muskulatur und eventuelle Schwellungen des Sprunggelenks.
- Zur Sicherung der Diagnose kann eine Röntgenuntersuchung erfolgen; sie trägt dazu bei, eine verminderte Knorpelhöhe und möglicherweise Veränderungen in der Knochenstruktur aufzudecken.
- Weitere bildgebende Verfahren wie CT und MRT werden in der Regel nur zur Operationsvorbereitung eingesetzt.
TherapieBehandlung
- Das Ziel der Behandlung ist es, die Beschwerden zu lindern und die körperliche Aktivität zu erhalten.
- Schuhwerk mit guter Stoßdämpfung und Unterstützung der Ferse kann sich günstig auswirken. Dadurch können die Symptome reduziert und möglicherweise
dazu beigetragen werden, den weiteren Fortschritt derweitere Schädigungenaufzuhaltenverhindert werden. - Versuchen Sie, wenn möglich, harten und unebenen Untergrund zu vermeiden.
- Bei akuten Schmerzzuständen sollten Sie die Belastung reduzieren.
- Bei Übergewicht abnehmen.
DarüberInhinausdersollte Überbelastung vermieden werden; gleichzeitig sollte eine gewisseRegel körperlichennenAktivitätsobeibehaltenBeschwerden gelindert werden, um der abnehmenden Beweglichkeit entgegenzuwirken.Wenn Sie beruflich viel auf harten, unebenen Untergründen gehen müssen, ist möglicherweise eine Umschulung oder ein Arbeitsplatzwechsel in Betracht zu ziehen. - Die medikamentöse Therapie sieht Schmerzmittel und
gegebenenfallsggf.sogenanntesog. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) vor, die zur Linderung der Beschwerden beitragen können. In der Regel sind Medikamente nur phasenweise erforderlich. - Injektionen von Kortikosteroiden direkt in das Gelenk können die Schmerzen für bis zu 4 Wochen lindern.
- In schwerwiegenden Fällen kann eine Operation
angezeigtnötig sein.Dies gilt insbesondere, wenn die Patienten auch über Schmerzen in Ruhe klagen. Bei- In der
OperationFrühphase der Arthrose werden gelenkerhaltende Verfahren eingesetzt, bei denen z. B. Osteophyten oder freie Gelenkskörper entfernt werden oder Teile des Knorpels ersetzt werden. - Bei gelenkersetzenden Operationen im Endstadium der Arthrose kann jüngeren, aktiven Patient*innen eine Endoprothese eingesetzt werden. Ist dies nicht möglich bzw. nicht erfolgreich, wird das Gelenk versteift. Dies bewirkt zwar Schmerzfreiheit, jedoch wird das Gehen dadurch
erheblichbeeinträchtigt. Nach einer solchen Operationmuss dermüssen Patient*innen speziell angepasstes Schuhwerk tragen, um die eingeschränkte Beweglichkeit zumindest teilweise auszugleichen.
- In der
Prognose
- Mit der Zeit können sich die Beschwerden verschlimmern.
Die Entwicklung einer Sprunggelenksarthrose kann unter anderem durch die Verwendung von speziell angepasstem Schuhwerk, Einlagen und einer verbesserten Ergonomie aufgehalten werden. - Nur in wenigen Fällen verschlechtert sich der Zustand derart, dass eine Operation erforderlich ist.
- Operationen zeigen in der Regel eine sehr gute Erfolgsrate.
Weitere Informationen
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AutorenAutor*innen
- Markus Plank, MSc BSc, Medizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien
- Marie-Christine Fritzsche, Ärztin, Freiburg