Was sind Menstruationsschmerzen – sekundäre Dysmenorrhö?
Definition
Eine schmerzhafte Menstruation wird auch als Dysmenorrhö bezeichnet. Treten die Beschwerden bereits nachin der Pubertät auf und hängen nicht mit einer Erkrankung zusammen, wird von einer primären Dysmenorrhö gesprochen. Normalerweise beginnen die Schmerzen vor oder mit der Menstruationsblutung und halten 1 bis 2 Tage an.
Die sekundäre Dysmenorrhö hingegen bezeichnet dieseneine Zustand der schmerzhaftenschmerzhafte Periodenblutung, wenn die Menstruation zuvor schmerzfrei war und sich eine Erkrankung als Ursache für die Schmerzen finden lässt. In diesem Fall setzen die Schmerzen bereits Stunden oder Tage vor der Blutung ein und verbessern sich, sobald die Blutung in Gang gekommen ist.
Zur primären Dysmenorrhö kommt es häufig nach der Pubertät. Eine sekundäre Dysmenorrhö kann in jedem beliebigen Alter auftreten, meist jedoch bei 25- bis 35-jährigen Frauen. Rund die Hälfte der jungen Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, leiden an starken Menstruationsschmerzen. 10–15 % der Frauen haben so starke Schmerzen, dass sie einen oder mehrere Tage pro Monat der Schule oder Arbeit fernbleiben.
Ursache
Zu den häufigen Ursachen für eine sekundäre Dysmenorrhö zählen:
Symptome
KupferspiraleKrampfartige Unterleibsschmerzen während der Menstruationsblutung, oder auch zu anderen Zeitpunkten des ZyklusVonVerstärkte und/oder zu lange Menstruationsblutungen
Häufige Ursachen
- Unterleibsentzündung
- Eine Unterleibsentzündung kann Folge einer Infektion mit Krankheitserregern sein. Insbesondere bakterielle Infektionen mit Chlamydien und Gonokokken, aber auch Mischinfektionen können zu Verklebungen im Bereich des kleinen Beckens führen und in Folge zu Dysmenorrhö.
- Endometriose
- Häufig sind
5–10 % derFrauenimzwischengebärfähigen30Alterund 40 Jahren betroffen. Die Ursache ist unbekannt, genetische Faktoren spielen vermutlich eine Rolle. Bei Endometriose befindet sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutterhöhle (Cavum uteri).SieEndometriose kannsichzuzumweiterenBeispielBeschwerdenaufführen:
- Schmerzen
oderbeimin den EierstöckenWasserlassen (OvarienDysurie), - Blut
demimBauchfellUrin (PeritoneumHämaturie) - erschwerte
oder in der Muskelwand der GebDefärmutterkation (UterusDyschezie) - Schmerzen
befindenbeimundGeschlechtsverkehrblutet während der Menstruation. Dies verursacht häufig Schmerzen.(Dyspareunie) MuskelknotenInfertilität.
- Schmerzen
- Häufig sind
- Gutartige
(Tumore- Myome
)der Gebärmutter können ebenfallsDysmenorrhöSchmerzen auslösen. VerwachsungenBlutungsstörungenvonsindGewebedasimhäufigsteUnterbauchSymptomnachbei Myomen, meist kommt es zu einerUnterleibsinfektionoderverstärktenOperationenundkönnenverlängertenebenfalls Menstruationsschmerzen verursachenMenstruationsblutung.
- Myome
- Verwachsungen am Gebärmutterhals nach Operationen, wie z.
- Angeborene Fehlbildungen
- Anatomische Veränderungen nach weiblicher Genitalverstümmelung
- Kupferspirale
Häufigkeit
Sekundäre Dysmenorrhoe tritt meist bei Frauen im Alter zwischen 25 und 30 Jahren, oft nach vorangegangenen unauffälligen Regelblutungen, als Folge von bestimmten Erkrankungen auf.
DiagnostikUntersuchungen
Während bei einer primären Dysmenorrhö bei jungen MädchenFrauen die Krankengeschichte (Anamnese) typisch ist und normalerweise kein Verdacht auf eine zugrunde liegende Erkrankung besteht – 50 % der Frauen haben primäre Menstruationsschmerzen, die sich mit der Zeit abschwächen, insbesondere nach der Geburt eines Kindes –, wird der Arzt bei der sekundären Dysmenorrhö in jedem Fall nach den möglichen Ursachen suchengesucht. In der Hausarztpraxis kann es bei starken Blutungen sinnvoll sein, eine Blutuntersuchung durchzuführen, um eine Blutarmut (Anämie) durch den Blutverlust auszuschließen oder behandeln zu können.
Neben einer gynäkologischen Untersuchung und der Ultraschalluntersuchung kann z. B. eine MRT-Untersuchung angebracht sein. Möglicherweise wird der Arzt auch einenein Abstrich entnehmendurchgeführt, um eine Infektion auszuschließen. Um die Diagnose Endometriose abzusichern, kann eine Operation, zumeist eine Laparoskopie (minimalinvasive Chirurgie, „Schlüsselloch“-Chirurgie), notwendig sein.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach der Schmerzursachezugrunde liegenden Ursache. SoEventuell mwird eine Operation durchgefüssenhrt, z. B.insbesondere bei zugrunde liegender Endometriose oder bei ursächlichen Muskelknoten der Gebärmutter diese behandelt werden.
Symptomatisch werden geringgradige Beschwerden mit rezeptfreien Schmerzmedikamenten (Paracetamol) therapiertMyomen. Bei stärkeren Schmerzen kommen schmerz- und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz, sogenannte NSAR-Präparate (z. B. Ibuprofen). Sie sind ebenfalls rezeptfrei erhältlich. Darüber hinaus können verschreibungspflichtige Schmerzmittel zur Therapie eingesetzt werden. Kommt eine vorhandene Kupferspirale als Ursache für die Beschwerden in Betracht, ist diese zu entfernen. Eine Hormonspirale, die die Blutungsmenge senkt, kann ebenfalls die Dysmenorrhö lindern. Bei älteren Frauen, die kein Kind (mehr) bekommen möchten, ist auch die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) eine wirksame Therapiemöglichkeit. Auch bei anatomischen Veränderungen kann eine Operation sinnvoll sein.
Prognose
WirdKommt keineeine zugrundevorhandene liegendeKupferspirale Krankheitals festgestelltUrsache für die Beschwerden in Betracht, ist diese zu entfernen. Eine Hormonspirale, die die Blutungsmenge senkt, kann hingegen die Dysmenorrhö harmlos und bessert sich mit oder ohne Behandlung im Laufe der Zeitlindern. DieAuch Beschwerdenandere hormonelle Verhütungsmittel können jedochverordnet auch jahrelang anhaltenwerden.
Weitere Informationen
KupferspiraleMenstruationsschmerzen – primäre Dysmenorrhö- Endometriose
Muskelknoten (Myome) in der GebärmutterUnterleibsinfektionOrale Kontrazeptiva („Pille“)Hormonspirale- Dysmenorrhö – Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutorin
SusanneSusannaMeinrenken, Dr. med., BremenJulia Trifyllis, Dr. med.Allahwerde, Fachärztin fürGynäkologie und GeburtshilfeAllgemeinmedizin,Münster/W.Berlin