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Genitale Herpesinfektion

Was ist eine genitale Herpesinfektion?

Definition

Herpes im Genitalbereich kann durch zwei verschiedene Herpes-Virus-Typen (verursacht werden, HSV-1 und HSV-2). verursacht werden, meistMeist führt HSV-2 zur genitalen Infektion, seltener HSV-1.

In der Regel erfolgt die Übertragung über sexuellen Kontakt. Eine HSV-Infektion kann sowohl im Rahmen der ersten Ansteckung als auch durch Reaktivierung der Viren Symptome verursachen. In der Mehrzahl der Fälle bleibt sie jedoch symptomlos. Eine Infektion mit HSV bleibt lebenslang bestehen, da die Viren in Nervenzellkörpern (Ganglien) verbleiben.

Symptome

Der Erstausbruch (Primärinfektion) erfolgt einige Tage bis Wochen nach Ansteckung. Bei vielen Infizierten (etwa 50%) kommt es zu keinen Beschwerden. Der Erstausbruch kann aber auch sehr unangenehm sein. 

Die äußeren Genitalien röten sich, schwellen an und sind empfindlich. Allmählich bilden sich schmerzhafte Bläschen im Genitalbereich. Diese platzen bald, und es bilden sich kleine Wunden. Der Ausbruch führt häufig zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber. Häufig kommt es auch zu Gelenkschmerzen. Das Wasserlassen kann ebenfalls sehr schmerzhaft sein. Ohne Behandlung istAuch die InfektionLymphknoten nachin 2den -Leisten 4können Wochenanschwellen, abgeheiltvor allem bei einer Erstinfektion.

Viele, aber nicht alle Betroffenen, leiden an rezidivierenden (wiederkehrenden) Herpes-Ausbrüchen. Nachfolgende Infektionen (Schübe) verlaufen oft milder als die PrimärinfektionErstinfektion sowie mit weniger Bläschen und Wunden. In der Regel kommt es auch hier zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl und oft zu deutlichen Schmerzen, auch wenn sich nicht mehr so viele Bläschen bilden.

Ursachen

EineHSV-1 genitaleist Herpesinfektionauf trittsexuellem Weg übertragbar, meist erfolgt die Ansteckung jedoch über die Lippen oder Mundschleimhaut, häufig auf.bereits Untersuchungen zufolge sind etwa ein Fünftelin der Menschen in Deutschland mit HSV-2 infiziertKindheit. HSV-1 lverursacht vor allem den typischen Lippenherpes, mit Blässtschen sichim beiMundbereich, 80–90%kann nachweisen;aber typischauch hierfzu Genitalherpes fürhren sind(z. B. beim AusbruchOralsex oder einem Rückfallbesteht die schmerzhaftenGefahr Lippenbläschen.einer EineÜbertragung HSV-1vom im Genitalbereich tritt jedoch selten wiederholt auf, meist handelt es sich dort um eine „einmalige Infektion“. Rezidivierende Herpes-Infektionen im Genitalbereich sind in mehr als 90 % der FälleMund auf die Genitalien).

HSV-2 zurwird fast nur sexuell ückzuführenbertragen.

Bei HSV-2 erfolgt eine nahezu ausschließlichDie sexuelle AnsteckungÜbertragung (abergeschieht auch infolge von Wunden im Genitalbereich), während HSV-1 sowohl sexuell (häufig durch Oralsex) als auch anderweitig übertragen wird (z.B T. über Lippen und Mundschleimhaut). Lediglich rund 20–30 % der HSV-2-Infizierten wissenSekrete, dass sie sich mit Herpes genitalis angesteckt habenz. Bei weiteren 20 % lag zwar eine Symptomatik im Genitalbereich vor, sie haben aber keine spezifische Diagnose erhalten T. Etwa die Hälfte der Infizierten kann über keinedirekten subjektivenKontakt Symptomemit fürinfizierten eine frühere Herpes genitalis berichten. 

Ursache

Genitalherpes wird durch sexuelle Kontakte übertragenSchleimhäuten. HSV-2 verbreitet sich vorzugsweise durch Geschlechtsverkehr oder anderen Kontakt von genitaler Schleimhaut/Haut mit Schleimhaut/Haut. Beim Oralsex besteht die Gefahr einer Übertragung vom Mund auf die Genitalien (HSV-1).

Das Virus wandert entlang der Nervenbahnen und ruht danach in den so genanntensog. Nervenganglien. Befindet sich das Virus in der Ruhephase (Latenzphase), treten keine Symptome auf. Das Virus kann jedoch reaktiviert werden, erneut die Nerven entlangwandern bis zur Haut entlangwandern und zu wiederholten Ausbrüchen an gleicher Stelle führen. Spätere Ausbrüche verlaufen meist harmloser als die ersterste Episode.

DasAuch Infektionsrisikoohne sichtbare Läsionen können Herpesviren aus den Genitalien oder dem Mund abgesondert werden.

Studien legen aber nahe, dass eine konsequente Anwendung von Kondomen sehr empfehlenswert ist. Es ist wallerdings damit zu rechnen, dass ein Kondom keinen vollstährendndigen offensichtlicherSchutz Symptomebietet, wieda Bles nicht den gesamten Genitalbereich bedeckt.

Häschenufigkeit

  • Etwa und70–80 % Wundender amFälle größten.von InsbesondereGenitalherpes beiwerden durch HSV-2 istausgelöst.
  • Davon verursachen nur 20–30 % der Infektionen deutliche, typische Symptome.
  • 90 % der Bevölkerung hat eine ÜbertragungErstinfektion abermit auchHSV-1 danndurchgemacht.
  • 20–40 % mder Bevöglich,lkerung wennhat keinim AusbruchAlter vorliegtzwischen 20 und 40 J. Demzufolge ist eine unbewussteInfektion Ansteckungmit möglichHSV-2 erworben.

Unterschiede Kondomebei bietenFrauen einenund gutenMännern

  • Untersuchungen Schutzzufolge vorsind Ansteckungüber 85 % aller Frauen in Deutschland HSV-1-positiv, einenmehr 100als 15 % HSV-igen2-positiv.
  • Bei Schutzden stellenMännern siesind aberüber nicht80 % daraller Männer in Deutschland HSV-1-positiv und etwa 10 % HSV-2-positiv. 

DiagnostikUntersuchungen

Die ärztliche Diagnose wird auf der Grundlage typischer Symptome wie schmerzhafte Bläschen, gefolgt von Wund- und Schorfbildung gestellt. Vor allem bei der erstinfektionErstinfektion sind oft auch die Lymphknoten in den Leisten vergrößert tastbar. 

Ein Abstrich der Bläschenflüssigkeit mit Nachweis der Viren im Labor bestätigt die Diagnose. Moderne Herpes-Tests sind sehr genau. Der BefundAbstrich kannsollte jedoch2 auchTage fälschlicherweisenach keine Infektion anzeigen, wennBeginn der AbstrichSymptome bei Fortschreiten der Krankheit zu spät vorgenommen wurde. Beim Erstausbruch muss der Abstrich innerhalb von 5–6 und bei späteren Ausbrüchen innerhalb von 2–3 Tagen vorgenommen werdenerfolgen.

Behandlung

Medikamente

ZwarBei gibteiner esErstinfektion keine Medikamente,wird die dieBehandlung Krankheitmit heilen,Arzneimitteln aber Arzneimittelempfohlen, die die Vermehrung des Virus und die Aktivität hemmen und die Infektionsübertragung verringern (z. B. Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir). Diese sollten möglichst als Tabletten angewendet werden. 

  • Die Medikamente kommenverkürzen indie ersterEpisode Linieum bei den starken Primärausbrüchen zum Einsatzca. Sie3 lassen sich aber auch erfolgreich bei Patienten mit häufigen und unangenehmen Rückfallerkrankungen verwenden. In diesen Fällen kann es notwendig seinTage, die MedikamentePhase übermit längerelokalen Schmerzen um ca. 2 Tage, die Virusausscheidung um ca. 7 Tage und die Zeit bis zum Abheilen der Läsionen um ca. 6 Tage.
  • Die Behandlung dauert 710 sogarTage, abhängig von der Symptomschwere und dem Rüberckgang einigeder Jahre – vorbeugend einzunehmenSymptome.

Bei der Primärinfektion zeigt die Behandlung dann Wirkung, wenn sie innerhalb von 4–7 Tagen nachwiederholtem Auftreten dereiner Symptome begonnen wird. In der Regel erfolgt eine Behandlung über 5 Tage. Hin und wieder wird auch ein Behandlungszyklus von 10 Tagen empfohlen. Eine Verbesserung zeichnet sich etwa ab dem 3. Tag ab.

Eine Therapie späterer Ausbrüche (so genannter Schübe) mit MedikamentenGenitalherpesinfektion ist meist nicht nötig, aber sinnvoll, wenn starke Symptome bestehen. Die Tablettengabe muss dann möglichst innerhalb von 24 Stunden erfolgen, um eine Wirkung zu erzielen. Bei einigen wenigen Personen flackert die Infektion besonders häufig auf (etwa jeden Monat). Die Erkrankung wird dann als äußerst belastend empfunden, häufig ist daskeine gewohnte Sexualleben eingeschränkt. In diesen Fällen ist eine prophylaktischemedikamentöse Behandlung (Suppressionstherapie) für kurze oder längere Zeit wie z. B. mit einer täglichen Gabe von einmal Valaciclovir (500 mg) oder zweimal täglich Valaciclovir (250 mg) in Tablettenform möglich.

Während der Ausbrüche lässt sich der Schmerz mithilfe von Lokalanästhetika wie z. B. Lidocain-Gel oder -Salbe lindern. Mitunter scheint auch Zinksalbe ein schnelleres Austrocknen der Wunden zu bewirken.

Eine lokale Behandlung mit antiviraler Creme (z. B. Aciclovir-Creme 5 %) wirkt nicht so gut wie Tabletten und kann Resistenzen der Viren fördern.

Liegt neben der Herpesinfektion noch eine andere Infektion vornotwendig, werden andere Therapieoptionen empfohlen.

Üblicherweise können Patienten die Infektion von zu Hause aus behandeln. Eine Einweisung in die Kliniksie kann jedoch nötigdie sein,Dauer wenndes z.B.Krankheitsschubs sehrverkürzen starkeund SchmerzenBeschwerden vorliegen,lindern und sollte deshalb bei Komplikationeneinem wieschweren AusbreitungSchub desangeboten Infektion auf die Hirnhäute, bei einer Schwangerschaft, geschwächtem Allgemeinzustand oder Immunschwächewerden.

Weitere Maßnahmen

Schmerzstillende Salben und/oder warme Sitzbäder können die Beschwerden lindern; lockere Kleidung ist engen Hosen vorzuziehen. Der Genitalbereich sollte trocken und sauber gehalten werden; nach Berührung der Bläschen sollte man sich die Hände waschen. Während der Erkrankung ist sexuelle Abstinenz wichtig, um den Partner zu schützen. Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich vom Arzt genau über Ansteckungswege, -risiko und Maßnahmen zur Vorbeugung einer Infektion und Schutz des Partners zu informieren.

Infektionsrisiko

Eine medikamentöse Behandlung ersetzt keine anderen Maßnahmen, um die Ausbreitung dieser sexuell übertragbaren Infektion zu unterbinden. Sie sollten ein Kondom verwenden und den Partner*innen darüber informieren, dass Sie ansteckend sind. Eine medikamentöse Behandlung und Kondomverwendung beseitigt die Ansteckungsgefahr nicht vollständig, verringert aber das Infektionsrisiko. Während Symptome wie Schmerzen und Bläschen vorhanden sind, sollte dersollten Betroffene keinen Sex haben.

Schwangerschaft

Schwangere Frauen, die sich erstmals während einer Schwangerschaft mit HSV-2 infiziert sindinfizieren, können das Virus auf ihr Neugeborenes übertragen, z. B. über Bläschen im Genitalbereich während der vaginalen Geburt. Daher sind in solchen Fällen besondere Maßnahmen während der Geburt erforderlich, ggf. ein Kaiserschnitt.

Prognose

Einweisung ins Krankenhaus

InÜblicherweise können Patient*innen die Infektion von zu Hause aus behandeln. Eine Einweisung in die Klinik kann jedoch nötig sein, wenn z. B. sehr starke Schmerzen vorliegen, bei Komplikationen wie Ausbreitung der RegelInfektion beträgtauf die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zum Auftreten von Symptomen (sofern diese vorliegen) weniger als eine Woche. Bevor der PrimHirnhärausbruch vollständig ausgeheilt istute, vergehen 2–4 Wochen. Mehr als 50 % der Patienten erleben neuerliche Ausbrüche. Diese verlaufen, wie bereits früher erwähnt, in der Regel weitaus milder und dauern 1–2 Wochen. Rezidivierende (wiederkehrende) Ausbrüche sind bei einer HSV-1-InfektionSchwangerschaft, imgeschwächtem GenitalbereichAllgemeinzustand ungewöhnlichoder Immunschwäche.

DieSchwere Intensitoder lebensbedrohliche Komplikationen sind selten und betreffen vor allem immungeschwächte, z. B. HIV-infizierte Patientinnen.

Was können Sie selbst tun?

  • Wundpflege: Leitungswasser in Körpertemperatur kann zum vorsichtigen Abspülen der befallenen Areale/wunden Stellen verwendet werden.
  • Seifenwasser wird nicht empfohlen.
  • Bei schlechter Wasserqualität derkann Erkrankungisotone nimmtKochsalzlösung imverwendet Verlaufwerden.
  • Keine derengen ZeitHosen abtragen. EinigeLocker Patientensitzende erlebenKleidung nurist einenvon AusbruchVorteil.
  • Den betroffenen Bereich sauber und trocken halten, wum eine weitere Infektion z.B. durch Verunreinigung zu vermeiden.
  • Schmerzen lassen sich durch schmerzstillende Salben wie z.B. Lidocain, lindern.
  • Lährendsionen beimöglichst anderennicht berühren und nach einem Kontakt immer die KrankheitHände überwaschen.
  • Sexuelle viele Jahre aktiv sein kann. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Krankheit langfristige Folgen hat. Bei Patienten mit Herpes-Infektionen ist weder eine erhöhte Krebsrate noch ein verstärktes Vorkommen von Unfruchtbarkeit zu verzeichnen.

    Bei einer Herpes-Erkrankung kann es jedoch während des Geburtsvorgangs zu einer Ansteckung des Kindes kommen. Dies kann eine gravierende Erkrankung beim Neugeborenen nach sich ziehen. Das absolute Risiko ist bei einer Infektion in der Spätschwangerschaft bei einer so genannten Primärinfektion am größten. Bei einer Primärinfektion mit GenitalherpesAbstinenz während der Schwangerschaftakuten istEpisode

Prognose

  • Die unbedingtmeisten ärztlicherInfizierten Ratentwickeln einzuholen.keine SoSymptome, können einigeaber Maßnahmenzeitweise ergriffendas werden,Virus umabsondern.
  • Erneute Infektionen (Rezidive)
    • Wurde die Gefahr einer Übertragung auf das Kind zu verringern wie z. B. Herpes-Medikamente am Schwangerschaftsende und ggf. geplanter Kaiserschnitt. Ist ein Genitalherpes bereits bei Eintritt der Schwangerschaft bekannt, ist die Ansteckungsgefahr gering. Das Kind wird in diesem Fall bereits während der Schwangerschaft mit den entsprechenden mütterlichen Antikörpern versorgt.

      Bei der pränatalen BetreuungErstinfektion durch ÄrzteHSV-1 und Hebammen sind diese über den Genitalherpes zu unterrichten. So lässt sich sorgfältig kontrollierenausgelöst, dasskommt beies derselten Entbindungzum keine Bläschen im Geburtskanal vorliegenWiederauftreten. In seltenen Fällen kann ein Kaiserschnitt notwendig sein.

    • Bei einer bekannten Herpes-Infektion mit dichtHSV-2 aufeinanderfolgendenhingegen Schübenliegt zumdie SchwangerschaftsendeWahrscheinlichkeit kanneines ebenfallsRezidivs einebei prophylaktische80–90 %.
    • Häufig Tablettenbehandlungnimmt vordie Frequenz der GeburtKrankheitsschübe (zim Lauf der Jahre ab.
    • Frauen Bsind seltener von Rezidiven betroffen als Männer. Aciclovir) angezeigt sein.

WeiterführendeWeitere Informationen

AutorenAutorin

  • SusanneSusanna Meinrenken, Dr. med., Bremen
  • Julia Trifyllis, Dr. med.Allahwerde, Fachärztin für Gynäkologie und GeburtshilfeAllgemeinmedizin, Münster/WBerlin
Herpes genitalis; HSV-1; HSV-2; Genitale Herpesinfektion; Genitalherpe
Es handelt sich um eine Infektion mit dem Herpes-Simplexsimplex-Virus (HSV) im Genitalbereich (Herpes genitalis). Zwei verschiedene Virenarten werden unterschieden: HSV-1 und HSV-2.
Genitale Herpesinfektion
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Es handelt sich um eine Infektion mit dem Herpes-Simplexsimplex-Virus (HSV) im Genitalbereich (Herpes genitalis). Zwei verschiedene Virenarten werden unterschieden: HSV-1 und HSV-2.
Gynäkologie
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