Wahl des Verhütungsmittels
Die richtige Wahl der Empfängnisverhütung soll eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Dazu ist ein ausführliches Arztgespräch wichtig, bei dem Vorerkrankungen, Einnahme von Medikamenten und Risikofaktoren für Blutgerinnsel ermittelt werden. Außerdem sollte eine Aufklärung über Art der Anwendung, Sicherheit, Risiken, Vor- und Nachteile der verschiedenen Verhütungsmethoden erfolgen.
Auch die Kosten unterscheiden sich bei den einzelnen Verhütungsmethoden. Verschreibungspflichtige Verhütungsmittel werden bis zum 22. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Grundsätzlich kommen hormonelle oder nicht-hormonelle Verhütungsmethoden infrage. Neben Verhütungsmitteln, die vorbeugend zur Empfängnisverhütung angewandt werden, gibt es auch solche, die im Notfall nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden können. Dieses Thema wird im Artikel Postkoitalpille („Pille danach“) ausführlich behandelt.
Nicht-hormonelle Verhütungsmitteltungsmethoden
„Natürliche Verhütungsmethoden“Familienplanung
Zu den natürlichen MethodenVerhütungsmethoden gehören Coitus interruptus undrt die sogenanntensog. symptothermale Methode, bei der die „unfruchtbaren Phasen“ durch Beobachtung des Zyklus, dieder mittelsKörpertemperatur Temperaturmethode,nach symptothermalerdem MethodeAufwachen und/oder Zyklus-Monitoringanderer Körpersymptome wie Veränderungen des Zervixschleims ermittelt werden. Diese Methoden bieten nur eine geringe verhütende Wirksamkeit und schützen zudem nicht vor Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten. Sie eignen sich deshalb nur für gut informierte Paare, die eine Schwangerschaft akzeptieren können.
Es
- Bei
gibtderHilfsmittel zur Bestimmung des Zeitpunkts des Eisprungs. Für alle, die sich als Verhütungsmethode an „unfruchtbare Phasen“ halten,Berechnung könnendieseverschiedeneMessungenAppsdennochoderkeineComputerprogrammezuverlhelfen. - An den fruchtbaren Tagen wird auf Geschlechtsverkehr verzichtet oder z. B. zusä
ssigetzlich eine Barrieremethode verwendet. - Die Methode muss zunächst über mindestens 3 Menstruationszyklen erlernt werden.
- Wenn die Regeln nicht konsequent beachtet werden, ist die Sicherheit
bieteneingeschränkt.
Die Kalendermethode, dabei auchder Geschlechtsverkehrdavon ausgegangen wird, dass der Eisprung um die 14 Tage vor der Menstruation stattfindet, und bei der 5 Tage vor und nach dem Eisprung zurGeschlechtsverkehr Befruchtungvermieden führen kann. Diese Hilfsmittel können vielmehr denjenigen helfenwird, dieist versuchennicht schwanger zu werdensicher.
Stillen
Die menstruationsfreie Stillzeit ist eine größtenteils unfruchtbare Zeit, setzt aber voraus, dass Sie ausschließlich und regelmäßig stillen (mindestens 6-mal in 24 Stunden, auch nachts) und dass Ihre Menstruation aussetzt. Dies gilt maximal für die ersten sechs6 Monate nach der Geburt. Wenn eines dieser Kriterien nicht erfüllt wird, sinkt die Sicherheit deutlich. Da zudem der erste Eisprung vor der ersten Menstruation nach Geburt erfolgt, besteht insbesondere nach einigen Monaten Stillzeit kein sicherer SchutzEmpfängnisschutz.
SpiraleKupferspirale und Kupferkette
DasDie Gebärmutterimplantat,Kupferspirale auchoder Spirale genannt,Kupferkette wird in die Gebärmutter eingesetzt. Es gibt Hormonspiralen und Kupferspiralenkann dort, je nach Typ, 3–10 Jahre verbleiben. DieSie Schwangerschaft wird verhindert, indem die Kupferpirale die Beweglichkeit der Spermien verschlechtert und die Befruchtung verhindert. Darüber hinaus wird verhindert, dass sichhindert eine eventuellmöglicherweise befruchtete Eizelle daran, sich in dieder Gebärmutterrmutterwand einnistet. Die Hormonspirale übt die verhütende Wirkung über die Abgabe von Hormonen (Levonorgestrel) auseinzunisten.
Beide Arten der Spirale sind sehr wirksame Verhütungsmethoden.
- Die Kupferspirale ist die sicherste
„nicht-hormonelle“Verhütungsmode. - Der Nachteil der Kupferspirale ist, dass sie häufig stärkere Menstruationsblutungen, anfangs auch Zwischenblutungen und in einigen Fällen
auch starkeSchmerzenverursachtverursachen kann.Die Hormonspirale hingegen verringert die Menstruation, die Blutungen können sogar ganz ausbleiben. Nebenwirkungen der Hormonspirale können unregelmäßige Blutungen, Übelkeit, Völlegefühl, Stimmungsschwankungen,Kopfschmerzen,Akne, verringerte Libido und Gewichtszunahme sein. - Die Spirale ist
aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit ein sehr gutes Verhütungsmittel,auch fürjunge, besonders fruchtbare Frauen, und wird mittlerweile auchFrauenempfohlengeeignet, die (noch) kein Kind geboren haben, da es verschiedene Größen der Spirale gibt. - Die Kupferspirale
(nicht die Hormonspirale!)ist auch sehr wirksam als akutes Verhütungsmittel, wenn sie innerhalb vonfünf5 Tagen nach ungeschütztentztem Geschlechtsverkehr eingesetzt wird.
Die einzige Verhütungsmethode, die einen wirksamen Schutz gegen sexuell übertragbare Infektionen bietet, ist das Kondom. Für einen wirksamen Infektionsschutz müssen Sie bei Verwendung einer Spirale zusätzlich ein Kondom verwenden.
Kupferkette
Ein neueres Verfahren ist die Kupferkette. Sie wirkt wie die Kupferspirale und verbleibt 5 Jahre in der Gebärmutter; eingesetzt und entfernt wird sie durch die Frauenärztin/den Frauenarzt. Schmerzen beim Einsetzen werden beschrieben, da die Kette an der Gebärmuttermuskulatur fixiert wird. Ebenso werden auch Fälle von fehlerhaftem Einsetzen und von Verlust der Kupferkette innerhalb des ersten Jahres. Langzeitergebnisse liegen noch nicht vor.
Barrieremethoden
Zu den Barrieremethoden zählen Kondome, dasDiaphragma Kondom für Männer (Pessar) und dasdie PessarVerhütungskappe für Frauen. Die Anwendung erfolgt bei jedem Geschlechtsverkehr und sollte vorher geübt werden. Barrieremethoden verhindern das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter. Sie gelten als am wenigsten sichere Verhütungsmethoden.
Kondome
- Das Kondom ist die einzige Verhütungsmethode, die vor sexuell ü
bertragbarerbertragbarenAnsteckungInfektionen schützt. Es sollte deshalb von allen angewendet werden, die mit Personen Geschlechtsverkehr haben, bei denen ein Ansteckungsrisiko besteht, auch wenn ein anderes Verhütungsmittel genutzt wird.Latexkondome - Neben dem verbreiteten Kondom für den Mann gibt es auch Kondome für die Frau, die in die Scheide eingesetzt werden.
amDiehäufigstenVerwendungverwendetvon Gleitgel wird empfohlen. - Die meisten Kondome sind aus Latex. Wenn Sie Allergien oder Überempfindlichkeit gegen Latex haben, stehen auch Kondome aus anderen Materialien zur Verfügung.
- Die Sicherheit ist begrenzt, v. a. bei nicht korrekter Anwedung. Das Kondom kann während des Geschlechtsverkehrs reißen oder verrutschen.
Diaphragma (Pessar) wirdund Verhütungskappe
- Das Diaphragma (Pessar) oder die Verhütungskappe werden wie ein Schild vor den Gebärmutterhals gesetzt und
hinderthindern die Spermien daran, in die Gebärmuttereinzudringenzu gelangen. - Das
EsDiaphragmamusssoll frühestens 2 Stunden (Verhütungskappe auch früher) vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden undnochanschließendeinige6–8 StundennachimdemKörperGeschlechtsverkehr dort verbleibenbleiben. - Die Sicherheit
derwirdBarrieremethodendurchbasiertdiein hohem Maße auf einer korrektenzusätzliche Anwendung eines Spermien abtötenden Gels erhöht,kannist aber auch dannnichtnurbesondersbegrenzt. - Diaphragmen
gut vor einer Schwangerschaft schützen. Das Kondom kann bei Bedarf mit wirksamerenund Verhütungsmethodentungskappenkombiniert werden. Spermienabtötende Mittel erhöhen die Sicherheit bei der Verwendungmüssen vonKondomFrauenärzt*innenoderindividuellPessar,angepasstsindwerdenalleinundaberhaltennicht2ausreichend als VerhütungsmittelJahre.
Sterilisation
Die Sterilisation ist eine der sichersten und effektivstenwirksamsten Verhütungsmethoden. Sie führt zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit. Nur in manchen Fällen gelingt es, die Sterilisation rückgängig zu machen. Daher sollte der Eingriff sorgfältig überlegt werden.
Bei Männern
- Bei der Sterilisation des Mannes werden unter lokaler Betäubung die Samenleiter durchtrennt. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant.
- Potenz und Orgasmusfähigkeit bleiben erhalten.
- Da sich in den oberen Samenleitern noch für ungefähr 3 Monate befruchtungsfähige Spermien befinden können, muss zunächst zusätzlich verhütet werden.
Bei Frauen
- Bei der Sterilisation der Frau werden die Eileiter verschlossen, durchtrennt oder entfernt.
- Der Eingriff wird unter
NarkoseVollnarkose mit dersogenanntensog. Schlüssellochtechnik - Alternativ können Sie die Sterilisation auch im Rahmen eines geplanten Kaiserschnitts vornehmen lassen.
HormonelleKombinierte hormonelle Verhütungsmethodentungsmittel
Für alle hormonellen MethodenVerhütungsmethoden gilt, dass sie nicht vor sexuell übertragbarer Ansteckung schützen. Sie sollten deshalb gemeinsam mit einem Kondom verwendet werden, wenn man sich vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen möchte.
Die Kosten fürHormonelle Verhütungsmittel variierenenthalten weibliche Geschlechtshormone. Es Diegibt Kostenkombinierte für ärztlich verordnetehormonelle Verhütungsmittel werdenmit fürÖstrogen Frauenund bisGestagen zurund Vollendungsolche, desdie 20.nur LebensjahresGestagen von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland übernommenenthalten. Für welchebeide Arten liegen verschiedene Anwendungsformen (z. B. Pille, Implantat) vor.
Kombinierte hormonelle Verhütungsmittel dieseerhöhen Regelungendas geltenRisiko für Blutgerinnsel und welchesollten Altersgrenzenbei vorliegenden Risikofaktoren nicht angewendet werden, variiert. Jugendsprechstunden geben darüber Auskunft.
Hormonspirale
Siehe oben.
Orale Kontrazeptiva („Pille“)
Kombinierte orale Kontrazeptiva sind Tabletten, die Östrogen und Gestagen (gelbkGelbkörperähnliche Hormonerperhormone) enthalten. Diese Hormone kommen natürlicherweisesind im Körper der Frau vor und sind für den Eisprung und eine Schwangerschaft entscheidend. Sie
- Kombinierte orale Kontrazeptiva verhindern den Eisprung. Auch der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und des Zervixschleims im Gebärmutterhals werden beeinflusst.
- Die „Pille“ bietet einen guten Schutz vor Schwangerschaft und gehört zu den häufigsten Verhütungsmethoden bei jungen Frauen.
- Orale Kontrazeptiva, wie auch die anderen hormonellen
MethodenVerhütungsmittel und die Spirale, werden vonderFrauenärztin/vom Frauenarztrzt*innen verschrieben, die/derSie auch bei der Wahl des für Sie besten Mittelsberberaten können.
Anwendung
- Monophasenprä
tparate haben einen konstanten Hormongehalt in jeder Tablette. - Bei sog. Sequenzpräparaten variiert der Hormongehalt im Laufe des Zyklus.
- Auch das Einnahmeschema unterscheidet sich bei den einzelnen Präparaten: In der Regel folgt auf eine 21-tägige Einnahme eine Pause von 7 Tagen (21 + 7). Bei den neueren oralen Kontrazeptiva gibt es oft ein kürzeres einnahmefreies Intervall (z. B. 24 + 4).
- Es ist auch möglich, die Einnahmepause auszulassen und die „Pille“ im sog. Langzyklus einzunehmen (z. B. Einnahme über 12 Wochen ohne Pause, dann Unterbrechung für 7 Tage).
- Während der Einnahmepause setzt eine Abbruchblutung ein.
- Die „Pille“ sollte jeden Tag zu einem möglichst festen Zeitpunkt eingenommen werden, um sie nicht zu vergessen. Wenn eine Tablette vergessen wurde, sollte sie innerhalb von 12 Stunden nach der letzten Dosis eingenommen werden, damit weiterhin ein sicherer Empfängnisschutz besteht.
Risiko für Blutgerinnsel
Bei Risikofaktoren für Blutgerinnsel sollten kombinierte hormonelle Verhütungsmittel (wie die „Pille“) nicht angewendet werden.
- Das Risiko für Blutgerinnsel ist erhöht bei bestimmten Vorerkrankungen, familiärer Vorbelastung, Übergewicht und ab einem Alter von 35 Jahren. Rauchen erhöht das Risiko zusätzlich.
- Das Risiko für Blutgerinnsel bei Frauen, die nicht die Pille nehmen, liegt bei ca. 2 Fällen pro 10.000 Frauen pro Jahr. Es steigt bei Frauen, die die Pille mit Levonorgestrel nehmen, auf ca. 5–7 Fälle pro 10.000 Frauen. Orale Kontrazeptiva der 3. und 4. Generation weisen das höchste Risiko auf, mit 6–12 von 10.000 Frauen.
Präparate mit Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron haben das geringste Risiko.Bei Frauen, die schwanger sind, beträgt das Risiko ca. 10 pro 10.000. - Das Risiko für ein Blutgerinnsel ist während des ersten Jahres oder bei einer Wiederaufnahme nach einer Pause von 4 Wochen oder mehr bei der Verwendung von jeglichen kombinierten hormonellen Verhütungsmitteln am größten.
Die
Weitere PilleNebenwirkungen
- Es
hatbestehteineeinpositive Wirkung aufMenstruationsschmerzen,Akneund die Blutungsstärke. Sie hat eine schützende Wirkung gegenEierstock(Ovarial)-undGebärmutterkerhörperkrebsund bewahrt die Fruchtbarkeit. Dashtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs undhingegen steigt. Frauen über 35 Jahre, dierauchen, wird aufgrund des erhmöhten Risikos für Blutgerinnsel empfohlen, orale Kontrazeptiva nicht zu nehmen. Dies giltglicherweise auch fürFrauenBrustkrebs undjedenLebertumoren. - Stimmungsschwankungen
Altersund Suizidversuche sind möglich. - Außerdem können Bluthochdruck, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schmierblutungen, empfindliche Brüste, Wassereinlagerungen (Ödeme), Akne und Haarausfall auftreten.
Vorteile
- Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva können zur Therapie beim prämenstruellen Syndrom, bei Menstruationsschmerzen, Blutungsstörungen und sehr starken Menstruationsblutungen verordnet werden. Die Pille wird dann üblicherweise im verlängerten Zyklus eingenommen.
- Orale Verhütungsmittel, die
ein Blutgerinnsel hatten oder Verwandte ersten GradesGestagene miteinemantiandrogenerBlutgerinnselWirkung enthalten, können bei mittelschwerer bis schwerer Akne und/oder übermäßigem Haarwuchs (Hirsutismus) bei Frauen im gebärfähigen Alter verwendet werden, wenn andere Behandlungen nicht angeschlagen haben. Auch das polyzystische Ovarialsyndrom kann mit solchen Medikamenten behandelt werden. - Es besteht eine schützende Wirkung gegen Eierstock- und Gebärmutterkörperkrebs.
- Die Fruchtbarkeit wird bewahrt.
Vaginalring
Vaginalringe enthalten wie die kombinierte Pille ebenfalls Östrogen und Gestagen und sind als Verhütungsmittel genauso wirksam.
- Der Vaginalring
mit den Hormonenwirddirektjede 4. Woche von der Frau selbst in die Scheide (Vagina) eingeführt.DerNachRing wird einmal im Monat von der Frau selbst eingesetzt. Der erste Vaginalring wird zwischen Tag eins und fünf des Menstruationszyklus in die Vagina eingesetzt und wird in drei oder vier aufeinanderfolgende3 Wochenverwendet,erfolgtalso nach drei oder vier Wochen von der Frau selbst wieder entfernt.Während dereine Unterbrechung voneiner1 Woche,ohnewährendRing setztder eine menstruationsähnliche Blutungeineinsetzt. Ein neuer Ring wird immer am gleichen Wochentag und ungefähr zur selben Zeitin die Vaginaeingesetzt. - Der Ring ist wirksam, unabhängig davon, wie er in der Vagina platziert ist. Es bedarf keines besonderen Geschicks, um den Ring einzusetzen bzw. zu entfernen.
- Wenn der Ring herausfällt oder kurzzeitig entfernt wird, sollte er gereinigt
werdenundsoinnerhalbschnellvonwie3möglichStunden erneut eingesetzt werden:Bis zu maximal drei Stunden am Tag kann der Ring auch gezielt entfernt werden, z. B. wenn er beim Geschlechtsverkehr als störend empfunden wird. Die drei Stunden dürfen keinenfalls überschritten werden, da sonst keine Wirksamkeit mehr besteht.Wenn der Ring länger als drei Stunden außerhalb der Vagina war, muss an den kommenden sieben Tagen zusätzlich eine Barrieremethode verwendet werden.
Risiko für Blutgerinnsel
Das Risiko für Blutgerinnsel kann sich wie bei oralen Kontrazeptiva („Pille“) erhöhen. Der Vaginalring sollte deshalb nicht von Frauen verwendet werden, die selbst ein Blutgerinnsel (Thrombose) hatten oder in deren nahen Verwandtschaft eines vorgekommen ist bzw. eine erbliche Anlage für Blutgerinnsel vorliegt. Kombinierte hormonelle Verhütungsmittel werden nicht bei Frauen empfohlen, die rauchen und/oder stark übergewichtig und über 35 Jahre alt sind.
Hormonpflaster
Hormonpflaster
funktionierenenthaltenimÖstrogenPrinzipund ein Gestagen. Sie wirken wie die kombinierte Pille und auch der Vaginalring, mit dem Unterschied, dass die Hormone auf andere Weise und in höherer Dosis in den Körper gelangen. Im Vergleich zu Pille und Ring enthält das Pflaster eine relativ hohe Dosis Östrogen und Gestagen. Die Hormone werden durch die Haut aufgenommen und hemmen ebenfalls den Eisprung.Jeder Zyklus dauert vier Wochen.- Das Pflaster wird
dreiwöchentlich gewechselt. Nach 3 WochenlangmitanPflastereinemfolgenfesten7TagTagejede Woche auf der Haut angebracht – an Tag 1ohne,WechselinandenenTages8zuund Tag 15. Die vierte Woche ist pflasterfrei. In dieser Woche tritt eineeiner menstruationsähnlichehnlichen Blutungeinkommt.Wirkung und - Die Nebenwirkungen sind die gleichen wie bei oralen Kontrazeptiva, auch im Hinblick auf ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel.
- Bei übergewichtigen Frauen (über 90 kg bzw. BMI
DieüberBlutungen30kkg/m2) ist die Sicherheit mönnenglicherweisesichreduziert.
Gestagenhaltige
verschieben wie bei der Pille und dem Ring.VerhütungsmittelMinipille
und mitteldosierte Gestagen-PilleDie Minipille
oder die mitteldosierte Gestagen-Pille enthaltenenthält nur dasgelbkGelbkörperähnlicherperhormonHormon,(Gestagen)dasDesogestrelGestagenodergenanntLevonorgestrelwird. Sie enthaltenund im Unterschied zu den kombinierten Pillen kein Östrogen.- Sie
beeinflussenbeeinflusst die Gebärmutterschleimhaut und den Zervixschleim, sodassdiedieser weniger durchlässig für Spermiennicht hindurch kommenwird.MitteldosierteDieGestagen-PillenMinipillehemmenmit Desogestrel hemmt auch den Eisprung. - Die Minipille wird täglich immer zur gleichen Zeit ohne pillenfreien Zeitraum eingenommen.
- Sie gilt als weniger zuverlässig als kombinierte Pillen.
- Frauen, die die Minipille
oder mitteldosierte Gestagen-Pillennehmen, haben häufig unregelmäßige oder gar keine Blutungen. Zwischenblutungen sind häufig. - Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Übelkeit, Kopfschmerzen, Akne, Brustschmerzen, Libidoveränderungen und Haarausfall.
- Gestagen-Pillen haben
keineseltenschwerenschwere Nebenwirkungen. Sie erhöhen auch nicht das Risiko für Blutgerinnsel und können eine gute Alternative zur kombinierten Pille für Frauen sein, die rauchen, übergewichtig oder über 35 Jahre alt sind oder für Frauen, bei denen ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel besteht. - Die Minipille kann auch während der Stillzeit eingenommen werden.
VerhütungsspritzeHormonspiraleDie Hormonspirale wird in die Gebärmutter eingesetzt und kann dort 3–6 Jahre verbleiben.
- Während dieser Zeit gibt die Spirale kontinuierlich Hormone (Levonorgestrel) ab. Dadurch wird die Gebärmutterschleimhaut weniger empfänglich für eine befruchtete Eizelle. Zudem verändert sich die Beschaffenheit des vom Gebärmutterhals gebildeten Zervikalschleims, sodass dieser weniger durchlässig für Spermien wird.
- Die Hormonspirale gilt als sehr sichere Verhü
tungsspritzetungsmethode. - Sie kann auch bei Frauen mit erhöhtem Risiko für Blutgerinnsel angewendet werden.
- Die Menstruation ist häufig schwach und unregelmäßig, oft kommt es zu Beginn zu Zwischenblutungen, die dann im Verlauf nachlassen.
- Nebenwirkungen der Hormonspirale können außerdem Übelkeit, Völlegefühl, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Akne, verringerte Libido, Gewichtszunahme und in den ersten Monaten Unterbauchschmerzen sein.
Dreimonatsspritze
Die Dreimonatsspritze enthält nur Gestagen, also den gleichen Hormontyp wie die Minipille.
- Die
VerhütungsspritzeDreimonatsspritze hemmt den Eisprung und beeinflusst den Zervixschleim im Gebärmutterhals und die Gebärmutterschleimhaut. - Sie wird alle
drei3 Monate ärztlich verabreicht. - Die Anwendungsdauer sollte möglichst kurz sein.
Häufig treten Nebenwirkungen auf:
- Die Dreimonatsspritze führt
siehäufig dazu, dass die Menstruation nach einer anfänglichen Zeit mit unregelmäßigen Blutungen verschwindet. - Es kann nach Ende der Behandlung bis zu
zehn10 Monate dauern, und in bestimmten Fällen auch länger, bis die Frau wieder fruchtbar ist. - Als Nebenwirkung kann eine reduzierte Knochendichte auftreten. Die
VerhütungsspritzeDreimonatsspritzeistsollte nichtdie erste Wahl fürbei Frauen mit Risiko für Osteoporose oderfür jugendlichejugendlichen Frauen, deren Knochen noch nicht vollständig ausgebildet sind, angewendet werden. - Das Risiko für Blutgerinnsel ist erhöht.
Etonogestrel-Implantat (Verhütungsstäbchen)
Dies ist auch ein Verhütungsmittel, das ausschließlich Gestagen enthält.
- Das Hormon
befindetEtonogestrelsichwirdinvon einemvier4Zentimetercm langenPlastikstabKunststoffstäbchen (Implantat) abgegeben,derdas unter die Haut des nicht dominanten Oberarms geschoben wird. - Das
Der Stab sondert jeden Tag eine kleine Menge des Hormons ab. ErStäbchen kanndrei3 Jahre unter der Haut verbleiben. - Das Implantat wirkt, indem es den Eisprung hemmt und
indem esden Zervixschleim im Gebärmutterhals für Spermien weniger durchlässig macht. Es ist ein sehr wirksames Verhütungsmittel. - Wie die anderen Gestagen-Präparate führt auch dieses relativ häufig zu unregelmäßigen Blutungen und anderen Nebenwirkungen.
- Es kann auch bei Frauen mit erhöhtem Risiko für Blutgerinnsel angewendet werden.
- Das Implantat muss unter lokaler Betäubung von der Ärztin/vom Arzt eingeführt und entfernt werden.
Postkoitalpille – „Pille danach“DiePille danachist eine Methode, die nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr akut angewendet werden kann oder wenn ein Verhütungsmittel nicht funktioniert hat, um eine unerwünschte Schwangerschaft zu verhindern. Akute Verhütungsmittel gibt es in Form von Hormontabletten („Pille danach") oder der Kupferspirale. Die Hormontablette enthält Levonorgestrel oder Ulipristalacetat (UPA). Letztere ist die wirksamere Pille danach.Die Pille danach mit Levonorgestrel sollte innerhalb von 72 Stunden (drei Tage) nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, während die Pille danach mit UPA bis zu 120 Stunden (fünf Tage) nach einem ungeschützten Verkehr wirksam ist. Beide sind in Deutschland mitlerweile rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.Aufgrund der hohen Hormondosis treten häufig Nebenwirkungen auf wieÜbelkeit und Erbrechen. Die Menstruation tritt nach der Einnahme der Pille dannach in der Regel normal ein, gewisse Unregelmäßigkeiten können aber vorkommen.Alternativ kann die „Kupferspirale danach" verwendet werden. Die Kupferspirale ist das wirksamste akute Verhütungsmittel. Sie kann bis zu 120 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingesetzt werden.Die Pille danach ist weniger wirksam als die regulären Verhütungsmethoden, die vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden (Pille, Hormonspirale, Kupferspirale).Weitere Informationen
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- Epilepsie,
und EmpfängnisverhSchwangerschaftsverhütung - Kontrazeption, Methodenwahl – Informationen für ärztliches Personal
AutorenAutorin- Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
Julia Trifyllis, Dr. med., Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Münster/W.